06-07-2011, 23:24
(06-07-2011, 22:39)Ekkard schrieb:(06-07-2011, 12:57)Karla schrieb: Die Tatsache, dass die eine Religion die andere beleidigt, vermitelt mir oft den Eindruck, dass Religonen überhaupt nur gegründet wurden, damit man sich über andere erheben kann.Du meinst, Vertreter bestimmter Religionsgemeinschaften beleidigen Vertreter einer anderen Religionslehre?
Nein, so meinte ich das nicht.
Ich sehe Religionen eher von unten begründet. Sie bilden sich von unten. Und ein wichtiges Kritierium, sich einer bestimmten Gemeinde anzuschließen, scheint mir zu sein: andere ablehnen zu dürfen. Dan kann man dieses "ich habe recht, du nicht" ausleben.
(06-07-2011, 22:39)Ekkard schrieb: Ich kann dies auf der Gemeindeebene subjektiv nicht feststellen. Auf der Führungsebene in Deutschland sind Gespräche im Gang, die bewusst "auf Augenhöhe" stattfinden.
Das glaube ich sofort. Ich sprach sozusagen vom "Fußvolk", und auch nur da, wo der "Gründungscharakter" noch spürbar ist. Wer jüngst eine bestimmte Gemeinde mit gewissen Glaubenssätzen gewählt hat, oder sich eine Religion gewählt hat, in die er nicht hineingeboren wurde, hat oft ein großes Bedürfnis, andere Gemeinden und andere Religonen zu bekämpfen und oft mit unlauteren Methoden lächerlich zu machen.
Dass dies in den großen Kirchen nicht mehr der Fall ist, das weiß ich. Aber die anderen, die vielen vielen neuen Religonsgemeinschaften - die in der Anzahl der Mitglieder ja langsam der der Kirchen nahe kommen, wenn nicht schon übersteigen -, sind in dem Punkt beängstigend.
Insofern bin ich tatsächlich der Meinung: das Bedürfnis, sich selber von anderen abheben zu können, einer Gruppe anzugehören, die die Wahrheit hat, während andere Gruppen die Unwahrheit haben, ist ein relevanter Grund, sich Glaubensgemeinschaften anzuschließen oder solche zu gründen.
Dass die großen Kirchen darüber hinausgewachsen sind, macht mir allerdings Mut.