06-07-2011, 00:05
(05-07-2011, 22:30)Ekkard schrieb: M. E. steht die Philosophie (Karla: die Tätigkeit) ganz im Zeichen der Bewusstmachung der Denkvoraussetzungen von Aussagen, besonders auch von wissenschaftlichen. Es ist doch beispielsweise in der Mathematik wichtig zu wissen, welche Axiome notwendig sind, um bestimmte Lehrsätze formulieren und beweisen zu können. Oder fast noch fundamentaler: welche Sätze gar Axiome sind, obwohl man sie intuitiv als als "abgeleitet" bzw. beweisbar empfindet (historisches Beispiel: Der Satz von den Parallelen, die sich auf keinem endlichen Gebiet der euklidischen Ebene schneiden, hat sich als Axiom herausgestellt).
Dazu gibt es aber auch andere philosophische Ansätze, wie etwa :
"Wir besitzen heute genau so weit Wissenschaft, als wir uns entschlossen haben, das Zeugniss der Sinne anzunehmen, - als wir sie noch schärfen, bewaffnen, zu Ende denken lernten.
Der Rest ist Missgeburt und Noch-nicht-Wissenschaft: will sagen Metaphysik, Theologie, Psychologie, Erkenntnisstheorie. Oder Formal-Wissenschaft, Zeichenlehre: wie die Logik und jene angewandte Logik, die Mathematik.
In ihnen kommt die Wirklichkeit gar nicht vor, nicht einmal als Problem; ebensowenig als die Frage, welchen Werth überhaupt eine solche Zeichen-Convention, wie die Logik ist, hat. "
Quelle : *http://www.nietzsche.tv/goetzen-daemmerung/die-vernunft-in-der-philosophie.html
Will sagen : Philosophie darf m.E. selbst die Logik an sich in Frage stellen.
Geschweige denn mathematische oder wissenschaftliche Grundsätze.