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Gibt es Altersweisheit?
#1
Dieser Beitrag wurde von Der-Einsiedler verfasst. Er leitet über zu der Frage: "Gibt es Altersweisheit"
(Ursprung: Alter, Sterben, Tod - wie kann man das lernen?)
[Moderative Einfügung / Ekkard]

(16-07-2010, 18:19)humanist schrieb: Glaubst du, dass im Alter irgendwelche Einsichten kommen, die ein junger Mensch nicht hat?

Das GLAUBE ich nicht, das WEISS ich. Es wäre ja auch schrecklich, wenn dem nicht so wäre! Altwerden muss doch wenigstens DEN Sinn haben, dass Erfahrungen und "Einsichten" zunehmen. Wenn ich mir vorstellte, ein 60- oder 80jähriger hätte die gleiche Lebens- und Weltsicht wie ein 20jähiger...

DE
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#2
Die berühmt-berüchtigte Altersweisheit.
Kannst du bitte näher auf die Unterschiede zwischen einer alten und einer jungen Person eingehen? Vertrete die Meinung, dass man auch schon in jungen Jahren "weise" sein kann bzw. die Weisheit bei manchen schon vollständig ausgebildet ist - die 20er scheinen da gewichtig.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#3
Nein, darüber diskutiere ich mich nicht, das ist auch nicht das Thema dieses Threads und ich bitte, das zu respektieren. Dass ein Mensch, der 60 Jahre gelebt hat, einfach mehr Erfahrungen haben MUSS als ein 20- oder auch 30jähriger, ist so banal, dass ich für dieser Erörterung wirklich keine Zeit und Lust habe. Ich verstehe aber, dass Du das nicht so siehst. Ich habe das bis ca. 30 auch nicht geglaubt und verstanden. Ich bin da mal ganz alters-arrogant und sage: Komm in mein Alter, dann weisst Du es Icon_wink

DE
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#4
Aus der Erfahrung folgt doch nicht zwingend Weisheit. Es mögen sich Feinheiten herausbilden, die Anlagen werden jedoch schon früh geschaffen.
Viel entscheidender ist das Umfeld und die äußeren Stimuli, die die Person in seiner Meinungsbildung beeinflussen. Man sagt nicht ohnehin, dass die 20er die produktivsten Jahre sind.

Ich widerspreche dir also entschieden.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#5
Hallo ihr beiden,

versuche auch mal mein Quäntchen Salz dazu zugeben.

Altersweisheit: Prinzipiell hat ein alter Mensch mehr Lebenserfahrung und es wäre wünschenswert wenn damit auch Weisheit einhergeht.
Leider ist die Realität anders. Wer kennt nicht Opas an irgendwelchen Stammtischen ihre Parolen brabbeln oder die alte Frau im Supermarkt die nur am Schimpfen ist.
Zumindest fällt es mir sehr häufig auf dass der Satz "Respektiere alte Menschen, sie haben viel Lebenserfahrung" häufig nicht zutrifft.
Natürlich respektiere ich sie aber nicht immer wegen ihrer Weisheit.
Gott sei dank gibt es aber auch viele viele alte Menschen die das ganze Gegenteil sind.
Es ist wohl auch hier mal wieder persönlichkeitsabhängig.

@humanist:

Weisheit sollte wohl nie ganz ausgebildet sein, bzw. ich kann mir schwer vorstellen dass dies möglich ist. Der Mensch entwickelt und verändert sich doch sein ganzes Leben.
Allerdings stimme ich dir zu, dass manchmal die Weisheit von "jungen" Leuten über die "alter" Leute hinaus geht.
Häufig aber eben auch nicht.

Zum eigentlichen Thema:

Der Umgang mit dem Tod ist wohl eine sehr persönliche Sache. Hilfreich könnte es sein, wenn man mit Freude auf das Zurückliegende blicken kann und wenn man es geschafft hat seine größten Träume zu verwirklichen. Wenn man sich selbst und seinen Platz in der Welt gefunden hat.
Bestimmt haben Religiöse es oft leichter mit dem Thema Tod umzugehen, haben sie doch Hoffnung im Jenseits.
Der Atheist blickt der Endlichkeit entgegen und ich kann mir vorstellen dass das für den einen ein beruhigendes, für den anderen ein beängstigendes Gefühl ist.
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#6
Dann widersprich mir.

(Ich habe nirgendwo von "Weisheit" geschrieben, aber das wird jetzt wirklich zu DIESEM Thema HIER mein letztes Wort sein)

DE
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#7
@Moderation
Man möge das Thema bitte teilen!

Hab mal kurz gegoogelt...

sueddeutsche.de/wissen/psychologie-altersweisheit-gibt-es-wirklich-1.2394
Zitat:Geht es um soziale Konflikte, dann fällen ältere Menschen tatsächlich ausgewogenere Urteile als jüngere.
Man könnte sagen, die Alten haben ihren Biss verloren. Oder dass die Jungen zu ungestüm sind.

Allerdings wird auch erwähnt:
Zitat:Die größere Lebenserfahrung erleichtere es älteren Menschen, ausgewogener zu urteilen. Bei den meisten anderen kognitiven Leistungen, zum Beispiel der Merkfähigkeit, schnitten hingegen erwartungsgemäß die jüngeren Probanden besser ab.

Weisheit und ihre Zunahme experimentell zu belegen, wie es Grossmann und seine Kollegen versucht haben, ist schwierig. Mit einer umfassenden, allgemeingültigen Definition von Weisheit tun sich Psychologen schwer.
Das Nachlassen der kognitiven Fähigkeiten (worunter wohl auch Logik fällt) weist m.E. eher auf ein Nachlassen der Weisheit hin.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#8
Moderation: Bitte teilen. Ich habe keine Lust, mir mein Thema hier verkorksen zu lassen. Im Übrigen: Wer "kognitive Fähigkeiten", "Produktivität" und "Lebenserfahrung" in eins setzt, der weiss einfach nicht, wovon er redet.

Können wir nun zum Thema zurück?

DE
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#9
Gundi,

ich habe auch nicht von "Weisheit" gesprochen. Ich sprach von ERFAHRUNGEN, von einem MEHR an Erfahrungen älterer Menschen, die natürlich andere Schlussfolgerungen aus all dem ziehen.

Ich bereue es mittlerweile, dieses Thema hochgeholt zu haben. Es werden Aussagen, die niemand gemacht hat, unterstellt und dann kritisiert und bekämpft und irgendwann ist der Thread kaputt. Immer das gleiche...

DE
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#10
Ich habe den Thread Alter, Sterben, Tod - wie kann man das lernen? wunschgemäß geteilt und den neuen Titel: Gibt es Altersweisheit gewählt.

Die Anmerkung: "Ich bereue es mittlerweile, dieses Thema hochgeholt zu haben. Es werden Aussagen, die niemand gemacht hat, unterstellt und dann kritisiert und bekämpft und irgendwann ist der Thread kaputt. Immer das gleiche...", ist damit dem Grunde nach - hier zumindest - obsolet.

Zur Altersweisheit:
Vorausgesetzt, man ist geistig rege und wurde vor Demenz bewahrt, dann schöpft man aus einem wahrlich unglaublichen Erfahrungsschatz. Dieser wird jedesmal aktiviert, wenn bestimmte Situationen eintreten oder gewisse Themen angeschnitten werden. Darin besteht eine gewisse unbewusste oder latente Präsenz, die hilft, Situation oder Thema zu bewältigen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#11
Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen Alter und Erfahrung oder Weisheit. Ein 60 Jähriger weiß nicht zwangsweise mehr als ein 20 jähriger, egal in welchem Bereich.
Noch vor 5 Jahren hätte ich diese Vermutung der Altersweisheit so stehen lassen, aber im Laufe der Zeit sind mir (sry) so verdammt viele einfältige, selbstherrliche und verstockte Menschen älterer Generation begegnet, dass ich es schon fast als eine Anmaßung empfinde, wenn mir jemand mit dem "Argument" kommt, er wisse automatisch aufgrund seines Alters in Diesem oder Jenem mehr als ich. Allein das anzunehmen ist für mich schon ein Zeichen für wachsene Verschrobenheit, denn wer wirklich Wissen hat kann dieses auch hervorbringen und argumentieren, beweisen und deutlich machen und muss nicht auf sein sich wie auch immer auswirkendes Alter verweisen.

Und um dieser Meinung zu sein muß man noch nicht einmal einen dummen älteren Menschen gegen einen sehr intelligenten jungen Menschen stellen, es reicht auch der Grad an Lebensaktivität. Ein 20 Jähriger kann in seinem Leben schon wahnsinnig viel erlebt haben. Er kann durch die Welt gereist sein, sich mit bestimmten Themen beschäftigt, viel gelesen und gelernt haben, Menschen kennengelernt haben usw und ein 60 Jähriger kann nach 40 Jahren Vollzeitjob, Familie und Rente so gut wie nichts unternommen und erlebt haben und hat somit nichtmal einen Bruchteil der Erfahrung des 20 Jährigen. Und auch wenn beide gleich viel erlebt haben (der eine nur in geraffter Form in kürzerer Zeit) bedeutet das nicht, dass der Ältere automatisch mehr Weisheit und Erfahrung daraus zieht als der Jüngere.

By the way für die Christen: Wie weise kann Jesus mit seinen 30 dann gewesen sein, würde diese Vermutung stimmen? ;)
Gruß
Motte

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#12
(16-07-2010, 20:46)Schmettermotte schrieb: Und um dieser Meinung zu sein muß man noch nicht einmal einen dummen älteren Menschen gegen einen sehr intelligenten jungen Menschen stellen, es reicht auch der Grad an Lebensaktivität. Ein 20 Jähriger kann in seinem Leben schon wahnsinnig viel erlebt haben. Er kann durch die Welt gereist sein, sich mit bestimmten Themen beschäftigt, viel gelesen und gelernt haben, Menschen kennengelernt haben usw und ein 60 Jähriger kann nach 40 Jahren Vollzeitjob, Familie und Rente so gut wie nichts unternommen und erlebt haben und hat somit nichtmal einen Bruchteil der Erfahrung des 20 Jährigen.

Ich denke nicht dass man das so sagen kann. Beide haben ihre Erfahrungen gemacht, nur in völlig getrennten Bereichen. 40Jahre Beruf und Familie kann auch sehr viel Erfahrung hervorbringen, da diese sich doch auch in so vielen kleinen Dingen bemerkbar macht. Wer vieleicht 40Jahre im Tagebau gearbeitet hat, hat doch ganz andere Erfahrungen als ein Weltreisender. Wie will man diese gegeneinander aufwiegeln und sagen nur weil der eine mehr reist hat er mehr Erfahrung? Erfahrungen sammeln kann man auch außerhalb spektakulärer Ereignisse.

Jeder macht seine Erfahrungen und jeder hat nun mal nur ein Leben lang dafür Zeit.
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#13
Zitat:Aus der Erfahrung folgt doch nicht zwingend Weisheit. Es mögen sich Feinheiten herausbilden, die Anlagen werden jedoch schon früh geschaffen.
Viel entscheidender ist das Umfeld und die äußeren Stimuli, die die Person in seiner Meinungsbildung beeinflussen. Man sagt nicht ohnehin, dass die 20er die produktivsten Jahre sind.
Das sind ebenso Behauptungen ohne Begründungen. Die Lebenserfahrung eines 60-jährigen dürften einen anderen Horizont haben als die eines 20-jährigen. Wieso sollte das Umfeld das Entscheidende sein? Da spricht meines Erachtens nicht gerade Lebenserfahrung und damit verbundene -weisheit heraus. Warum sollten die 20iger die produktivsten sein? Dagegen spricht, daß gerade mal das Erwachsenwerden zum größten Teil abgeschlossenist/sein sollte. Am aufnahmefähigsten und zum optimalen Verarbeiten von Lebens- und damit auch Berufserfahrung dürfte reich rechnerich die Zeit um die 30 sein. Zumindest bestätigen das viel, die heute über 50 sind und tatsächlich einen Lebensrückblick vollziehen können. Daß mit 20 durchaus eine gewisse Altersarroganz zum Ausdruck kommen kann, ist ebenfalls nichts Neues und nachvollziehbar.

Gruß
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#14
Die Zahlen sind beliebig austauschbar. Ich habe mir 60 und 20 nur die Angaben weiter oben fort geführt. Aus meiner Sicht kann eine 10 Jährige mehr Weisheit besitzen als ein 80 Jähriger und diese auch unter Umständen besser und effektiver einsetzen.
Natürlich ist das Umfeld wichtig, denn nur die Erfahrungen die du machst und die eben auch mit deiner Umwelt prägen dich, entwickeln deinen Charakter usw. Wenn jemand mit 40 die letzten 20 Jahre hauptsächlich arbeitslos war und in seiner Wohnung verbracht hat ist da nichts an Lebenserfahrung, weil das im Grunde kein leben, sondern ein Vegetieren war.
Gruß
Motte

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#15
Schmettermotte,

was "Weisheit" angeht, magst Du Recht haben. Was ERFAHRUNG angeht (und NUR darum hing es mir!), hat Du Unrecht. Je länger man lebt, umso mehr Erfahrungen MUSS man haben, es sei denn, mal lebt ohne jeden Kontakt in einem Raum ohne jede Anbindung an ein soziales Netz. Ein 20jähriger hat natürlich mehr Erfahrung als ein 10jähriger und ein 60jähriger mehr als ein 20jähriger. Das ist so banal und selbstverständlich, dass es mich wundert, dass es über diese Tatsache scheinbar keinen Konsens gibt.

Erfahrung, definiert als Summe aller Erlebnisse jeder Art, die ein Mensch in seinem bisherigen Leben gehabt hat.

Nochmal: Welche Konsequenzen der Mensch aus seinen Erfahrungen zieht (Einfalt, Selbstherrlichkeit, Gelassenheit, "Weisheit"), das ist individuell gänzlich unterschiedlich, und ein 20jähriger kann (und wird) in der Tat zu anderen, besseren oder schlechteren oder eben nur "anderen", Schlüssen kommen. Aber DAS war nicht mein Anliegen, auch wenn das daraus gemacht wurde.

DE
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