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Darf das "passieren" III - Tod durch Hartz IV?
#76
Gerhard schrieb:gibt es in der hiesigen Gegend tatsächlich mehrer Fälle, wo in Kirchen eingebrochen wurde und bei dieser Gelegenheit Gegenstände gestohlen wurden. Das ging so weit, das mal ein ganzer Tabernakel samt Inhalt gestohlen wurde oder ein Tresor komplett entwendet wurde. Da kann man wohl kaum von einem Phantom reden.
Doch, ich meine in der Mengenverteilung ists allermeist Phantom, gerade in Gegenden halbwegs intakter Kirchenbindung der menschen UND KEIN geeigneter Grund, KIRCHEN ZU VERRAMMELN UND MENSCHEN VORZUENTHALTEN! Andererseits auch eine Problemamzeig, dass Kirche zunehmend aus der Gesellschaft rausrutscht, dass Tabus der Benimmstandards gerade in Kirchen verlorengegangen sind ... und dass da gezielt Arbeit mit Menschen angesagt ist für Kirchen, KEINE Arbeit NUR mit dem Kirchenschlüssel ...
Lea schrieb:Der Mensch braucht die Synagoge, den Tempel, die Kirche und die Moschee. Sakrale Räume stehen für den Menschen und nicht gegen.
Sinnstiftend und sinngebend ist dann das, was an solchen Orten stattfindet, was Menschen zusammenführt. Gemeinschaftsfördert sind diese Orte/Räume auf jeden Fall.
AUCH als Orte der Stille, mindestens ebenso aber als Orte des Lebens, der Lebendigkeit, des auch akustischen Austausches miteinander. Juden haben das in ihren Synagogen eigentlich immer mehr verstanden als Kirchens und sind damit von sog. Kirchenchristen missverstanden worden und so ist sprichwörtlich das Wort von der "Judenschule" zum Synonym für ungeordnetes und lautes und wenig christlich besinnliches verinnerlichtes geworden.
Lea schrieb:Kirchen sind i.d.Regel wenig beheizt, haben oft keine sanitären Einrichtungen und bieten den schutzsuchenden Menschen wirklich nicht das, was dieser braucht: nämlich Wärme, ein Bett, WC, Küche usw...
Da kann man sehen, wie wenig menschlich und das Leben bejahend in allen seinen Funktionen Kirchenräume degeneriert sind. Aber das muss ja nicht so bleiben. Vielleicht helfen auch knappe Finanzen zu besserer Nutzung der wichtigsten Kirchenräume und zum Trennen vom letztlich ungenutzen wie nutzlosen Überhang ... an einfunktionalen Zusatzräumen.

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
#77
Guten Morgen Fritz!

Fritz schrieb:Gegenden halbwegs intakter Kirchenbindung

Ich möchte ein mal genau nachfragen, was Du denn darunter verstehst?

Desweiteren bezweifele ich eine halbwegs intakte Kirchenbindung in vielen Gebieten nicht nur Deutschlands.

Leute die aus der Kirche ausgetreten sind werden keine Kirchenbindung haben und ich bezweifel sie auch in Bezug auf ca. 80 Porzent der eingeschriebenen Mitglieder.

Dann
Gute Nacht
Gerhard
#78
Ein Schlußgedanke zu den sakralen Räumen, den Kirchen, Synagogen, Tempeln und Moscheen. Diese Räume sind Freiräume, ich will sogar behaupten, sie sind Orte ohne Zweck, welche permanent an die Würde, die Freiheit des Menschen erinnern. Sie unterscheiden sich von den
Mehrzweckhallen der Städte und Gemeinden. Wer sagt, Kirchen sollen doch Obdachlosenheim oder anderes werden....der ignoriert Jahrtausende der Menschheitsgeschichte, seine Kultur(en) und Religionen.
Wir wissen nicht, was hinter der Tragödie des jungen Mannes und seiner Mutter letztlich verborgen war. Dass soziale Isolation und Verarmung dazu führen kann, hält uns diese Lebensgeschichte vor Augen und mahnt zur Wachsamkeit.
#79
Lea schrieb:Wer sagt, Kirchen sollen doch Obdachlosenheim oder anderes werden....der ignoriert Jahrtausende der Menschheitsgeschichte, seine Kultur(en) und Religionen.
So ein Käse ... "Überzählige" Kirchen wurden bereits vor Jahrhunderten immer wieder mal Lazaret, Weinkeller, Magazin, Archiv, Bibliothek ...
Es ist schlicht unverantwortliche Glorifizierung, darin einen neuen kulturellen Niedergang entdecken zu wollen. Und es ist unverantwortliche Verplemperung gemeinschaftlicher Recourcen ... in Zeiten, in der Kirchens deswegen Menschen um ihren Job und Familien um ihr Einkommen bringen (Sparzwänge)

Viele Funktionen von Gemeindehäusern wären ganz gut in Kirchen aufgehoben ... und Gemeindehäuser sind leichter zu Geld zu machen ...

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
#80
Guten Morgen an Alle !

Ich hab`mir über`s Wochenende mal `ne kleine Auszeit genommen, deshalb kann ich jetzt nur mit Verspätung ein paar Einwürfe machen:

Gerhard: Ich schildere Dir einen aktulellen, tatsächlich Fall:

Ein vorher selbstständig arbeitender Mensch ist heute auf Hartz IV angewiesen - und hat Mietschulden. Der Hauseigentümer will den Menschen auf die Strasse setzen, macht eine Räumungsklage und behauptet, der gute Mensch hätte 22 Monate keine Miete bezahlt. Der Mensch sagt aber: "...so nicht; richtig, 10 Monate konnt`ich nix bezahlen, aber keine 22 Monate... da hab`ich bezahlt, und zwar an ständig wechselnde Hausverwaltungen - und die haben sich die Knete eingesteckt, anstatt sie an den Institutszwangsverwalter des Hauses weiter zu leiten..."

So ein "Güteverhandlungstermin wird anberaumt: und stillschweigend abgesagt - Berlin war der BVG-Streik und das Amtsgericht nur zu einem Drittel personell besetzt - entweder standen die Herren und Damen Angestellten im Stau - oder sind mit dem ÖPNV garnicht erst von zuhause weggekommen. Zum nächsten Termin erhält der Beklagte keine ordnungsgemässe Ladung, auf der Uhrzeit und Verhandlungssaal vermerkt ist - un der Beklagte hat gleichzeitig auch einen Termin beim Job-Center; bekommt dort wieder Hartz IV genehmigt und kann sofort seine Mietzahlungen aufnehmen... 3 Tage später wied dem Beklagten ein Versäumnisurteil zugestellt: "...Du bist zum Termin erschienen und kannst sehen wo Du bleibst; falls der Kläger beim Gerichtsvollzieher Räumungsantrag setllt..." Der Beklagte - legt Einspruch ein und erhebt gleichzeitig gegen den beschlussfassenden Richter Dienstaufsichtsbeschwerde - 3 Tage vor diesem geplatzen Termin hatte der Richter vom Beklagten per Telefax noch einen Schriftsatz erhalten, wo der Beklagte auf der fehlerhafte Ladung ausdrücklich hingewiesen hatte.... Letztes Wochenende kam der Beschluss: Neuer Termin, aber Räumungsschutz wird nur gewährt, wenn der Beklagte eine Sicherheitsleistung von 2.000 € leistet....Im Klartext: Das Gericht verbockt die ordnungsgemässe Zustellung einer Ladung und "bestraft" den Beklagten noch mit der Abweisung des Räumungsschutzes, in dem es dem Hartz IV-Empfänger 2000.- € "Sicherheitsleistung" aufdrückt....

Hintergrund: Der Richter ist sauer darüber, das er sich eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingefangen hat - und rächt sich schlicht und einfach... Nun geht die Sache nätürlich weiter: Der Beklagte legt gegen diesen Beschluss erneut Beschwerde ein, stellt dem Präsidenten des Amtsgerichtes anheim, in dieser Sache "Massnahmen wegen des Verdachtes der Rechtsbeugung" gegen den Richter zu ergreifen - und beantragt weiterhin, den Richter im Hinblick auf die noch abzuarbeitende Dienstaufsichtbeschwerde und im Hinblick auf den geäusserten Verdacht der Rechtsbeugung wegen Befangenheit von diesem Verfahren auszuschliessen... Das Ende vom Lied wird sein, dass sich Kläger und Beklagter günstigstenfalls aussergerichtlich einigen; das Verfahren an sich zieht sich aber noch zwei Jahre in die Länge....Ungünstigenfalls - nimmt der Beklagte seine Plünnen - und fragt bei der Kapernaum-Kirchengemeinde nach, ob er da übernachten kannn - die Antwort kenn ich schon:" Du, wir haben hier sowas wie die Tafeln, also ein Brot und ein Joghurt - kein Thema. Aber `ne Kirche - Du, da ist zwar Platz, aber da wohnt doch Gott `drinn...".

So, nun hat der Beklagte vom Arbeitslosenamt schon die Einschätzung dafür bekommen, was eine andere Wohnung kosten darf. Er hat auch schon die Bestätigung, dass das Arbeitslosenamt seine Miete direkt überweist - die überwiegende Mehrzahl der Vermieter in Berlin verlangen aber zusätzlich Kaution (die übernimmt das Arbeitslosenamt nicht) sowie eine Schufa- oder Creditreformauskunft..... Unser Beklagter steht im Privatkonkurs - hat sich also geerdet mit Schufa und Creditreform.... tja, und welcher Christenmensch, Muslimbruder, Baha`i-Freund usw. gibt dem jetzt `ne Wohnung....????

Bei solchen Fällen, Freunde - kann ich nur noch bitter lachen, wenn ich lese, dass "die Würde des Menschen unantastbar" ist, das wir in Deutschland eine staatlich garantierte Rechtssichherheit haben - und genauso bitter muss ich lachen wenn ich an "Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst" oder an den schönen Satz des Menschen, der "einem Bergwerk, reich an unentdeckten Edelsteinen" gleicht, denke...
#81
Hallo Lea,

ganz versteh' ich Dein Argument jetzt nicht - Thomas hat, ganz entsprechend dem thread hier,
ein praktisches Beispiel zu dem Thema gebracht. Wenn ich Dich recht verstehe, wäre jetzt JedeR,
der zu diesem Thema was beigetragen hat, aufgerufen, nichts zu schreiben, bevor er nicht selbst
was zur Abhilfe beigetragen oder zumindest einen konkreten Vorschlag dafür hat... Eusa_snooty
() qilin
#82
Lea schrieb:Ein Schlußgedanke zu den sakralen Räumen, den Kirchen, Synagogen, Tempeln und Moscheen. Diese Räume sind Freiräume, ich will sogar behaupten, sie sind Orte ohne Zweck, welche permanent an die Würde, die Freiheit des Menschen erinnern.

Inwiefern kann ein totes Gebäude wie eine Kirche an die Würde und Freiheit des Menschen erinnern?

Wurde nicht der Grundstein für  die meisten dieser Gebäude von irgendwelchen machthungrigen Fürsten gelegt, die eigentlich nur sich selbst ein Denkmal setzen wollten?

Dass man auch damals schon versuchte, sich gegenseitig zu übertrumpfen, in Bezug auf Größe und Ausstattung, ist eine nur allzu menschliche Eigenschaft.

Hast Du Dich noch nie in einem Neubaugebiet umgesehen????

Wie stand es im Mittelalter mit der Menschenwürde? - Hat die Kirche sich damals mit Ruhm bekleckert?

Kirchen als Symbol der Freiheit verstehe ich ebensowenig.
Ich erinnere mal an Zwangstaufen, Kreuzzüge, Hexenverbrennungen....

Wie oft hat sich die Kirche als heimliche Maitresse des Staates für alle möglichen Unmenschlichkeiten zur Verfügung gestellt???

Wie war das im dritten Reich?
Hat die Kirche sich lauthals zum Sprachrohr der verfolgten Juden gemacht? --- NEIN!!! - Sie hat den Mördern sogar noch Argumente geliefert....

Bis zum heutigen Tage maßt sich die Kirche an, Menschen in Schubladen einzusortieren.
Auf der einen Seite versucht sie, Menschen der dritten Welt irgendwie zu helfen(ganz ohne Missionsgedanken:shifty:),--- auf der anderen ekelt sie sich vor den Armen direkt vor ihrer Haustür.

Natürlich kann man die Stille einer Kirche genießen, wenn sowieso nie jemand reingeht...Ist sie  so etwas wie Totenstille??

Gruß - Gudrun
Jedes Mal, wenn ein Traum in Erfüllung geht, geht er verloren.
#83
Nochmals: zu Beitrag 82

Es geht um den sakralen Raum, nicht um die Kirche als Institution usw. Der Raum ist von Natur aus unschuldig. Raum schafft der Mensch, wir nennen es in unserer Zeit "Architektur" und jede Architektur hat ihre Sprache und bezieht sich auf das, was im Raum bzw. im Gebäude stattfinden soll und kann.
Raum und Gebäude sind wie eine zweite Haut. Der sakrale Raum sollte daher frei von anderen Dingen gehalten werden. Ich halte das für sehr wichtig und bewahrenswert.
Ein kleiner Impuls zum Schluß.
Die Montagsdemonstrationen in der ehemaligen DDR. Die Menschen versammelten sich in der Kirche (ein sakraler Raum) und schöpften dort Mut und Hoffnung für eine Wende und Umbruch des Staates. Im Eigentlichen, für die Freiheit.
Nun schliesse ich dieses Thema innerhalb dieses Threads ab.
#84
qilin,
danke der Nachfrage. Mir lag daran, gerade jenen Satz, den Thomas eingebracht hat, besonders hervorzuheben: "..., und welcher Christenmensch, Muslimbruder, Baha í-Freund usw. gibt dem jetzt `ne Wohnung?".
Wie steht es dabei mit dem persönlichen Einsatz und Bereitschaft zum Teilen und Helfen? Mir lag daran, bevor der Fingerzeig auf den anderen gerichtet ist, den eigenen Anteil, Bereitschaft zu überprüfen. Es fällt oftmals (vielleicht) leichter, Fehler, Mängel, Verantwortung abzuschieben - was ist aber mit meinem Anteil am Ganzen? Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Das war ausschlaggebend. Wie liebe ich meinen Nächsten? Ein Innehalten und Schauen, was ich beklage und willig bin, zu geben.
#85
Liebe Lea,
ich denke, das der Erste Schritt bereits getan - der Erste und wichtigste Raum bereits geschaffen wurde, bzw erreicht wurde. Vornehmlich der Raum welcher sich "Interesse" schimpft, sonst würden sich hier einige am Thread nicht beteiligen. Sobald sich Menschen Gedanken über jedwige Zustände machen, öffnen sie sich sowie auch ihr Herz. Ideen, verwoben mit Gedanken sprudeln. Dieser Raum - er ist der nötigste von allen.
Von dort ist's nur ein Katzensprung zum handeln. Je mehr Menschen sich Gedanken machen, desto mehr finden sich am Ende zusammen um "gemeinsam" gegen Massenenteignung, moderne Formen der Zwangsarbeit - sprich - gegen die Zerstörung des/r Menschen aufzustehen.
Die Menschen Europas und auf der ganzen Welt werden in den nächsten Monaten verdammt 'laut' werden, da könnt' ich Wetten drauf abschliessen und würde gewinnen. Das momentane Raunen entwickelt sich allmählig zum aufgebähren und genau dann haben die Menschen die Möglichkeit zu zeigen wie weit sie zu ihren Mitmenschen - zu ihren Brüdern, Schwestern und Kindern - stehen.
jw MAa.t xai.tw r-HA.t =k
†~†~~~†~†~†~~~†~†
mAa.t r-Hna =k
#86
Lea schrieb:Mir lag daran, gerade jenen Satz, den Thomas eingebracht hat, besonders hervorzuheben: "..., und welcher Christenmensch, Muslimbruder, Baha í-Freund usw. gibt dem jetzt `ne Wohnung?".
Tscha, zunächst man misstraue ich etwas der doch recht tendentiös erscheinenden Darstellung, die Logemann gab. Da scheint auch noch dem Gericht gegenüber sehr auf Zeit "gespielt" worden zu sein, dem Vermieter gegenüber sowieso ... Das schafft denn auch keine sonderliche Kooperationsgeneigtheit.
Zum andern, in Berlin kann ich niemand Wohnung geben, an meinem Heimatort sicherlich viel eher -zumindest vorübergehend, auch bei so gegen den Wohnungssuchenden sprechender "Papierform" der Argumente. Aber ich habe eigentlich überhaupt keine Neigung, hier rumzuprahlen mit dem was sich tue, getan habe oder tun werde. Ist mir schlicht zu albern und zudem würdelos für alle Beteiligten. Gutes geschieht still ...
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
#87
Lea schrieb:Die Montagsdemonstrationen in der ehemaligen DDR. Die Menschen versammelten sich in der Kirche (ein sakraler Raum) und schöpften dort Mut und Hoffnung für eine Wende
NEIN: Protestantische Nikolai-Kirche und KEIN "sakraler" Raum! Und sie schöpften nicht nur Mut und Hoffnung, sondern bildeten auch Gemeinschaft zur Planung und Durchführung sehr viel konkreterer Aktionen ... und zum wechselseitigen Schutz vor staatlichem Zugriff.

DAS waren NICHT NUR Bet-Brüderschaften ...

Lea: Irgendwie habe ich den Eindruck, dass Du nachträglich Beiträge von Dir wieder verschwinden lässt ... , auch einen, indem Du mich grandios missverstehst und meine Auffassung vom Wesen von kirchlichen Räumen und ihren Dienst für ALLE Menschen. SO lässt sich nur schlecht diskutieren ...

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
#88
Fritz,
danke schön für deine Rückmeldung. Es tut mir leid, wenn ich dich so grandios missverstanden haben sollte - was nicht in meinem Sinn war und sein wird. Meine eigenen Beiträge lösche ich sehr häufig; gerade dann, wenn ich den (nachträglichen) Eindruck habe, sie könnten missverstanden werden oder dem Thema nichts nutzen. Das Wesen kirchlicher Räume - ich verwende lieber den Begriff "sakraler Raum" - bedeutet mir eventuell etwas anderes, als dir, Fritz. Das soll doch kein Problem sein. Der Dienst für alle Menschen steht auch bei mir im Mittelpunkt, den ein solcher Raum schenken kann. Der Raum bleibt Raum, doch der Mensch erschafft dort etwas, was das Wesentliche ausmacht: Gemeinschaft, Nähe, Anteilnahme.
Und wenn ein Mensch nur etwas Ruhe braucht, sie in derartigen Orten vorfindet, wäre das schon Grund genug, diese Orte/Räume zu bewahren. Dem Menschen zuliebe.

Lea
#89
Tja, Fritz, die Erfahrungswerte einer Grosstadt sind anders als auf dem Land oder in eher kleinen, überschaubaren Gemeinden. Beim angesprochenen Beispiel hat die Partei des Vermieters auch auf Zeit gespielt; Hintergrund: die indirekt am Verfahren beteidigten Hausverwaltungen sind konkurs; das vom JobCenter überwiesene Geld an diese Hausverwaltungen ist futsch....- der Instituszwangsverwalter, der die Stelle des Hauseigentümers vertritt, hat erstmal 2 Jahre lang versucht, die ihm zustehenden Gelder aus der Konkursmasse zu beziehen... Solche oder ähnliche Fälle gibt`s in einer 3-Millionen-Stadt zu Tausenden....

Nun kann man natürlich beklagen, das in einer Grosstadt das Leben untereinander hauptsächlich anonymisiert ist - da sterben alte Menschen in ihren Wohnungen, und die Nachbarn merken es erst, wenn`s "unangenehm aus der Wohnung riecht". Andere Senioren verdursten im Altersheim - ist ja nicht genug Personal da, um den Menschen mehr als dreimal am Tag ein Glas Tee zu bringen (das Vivantes-Seniorenheim in Berlin-Steglitz musste deshalb schliessen). Hier kucken die Menschen weg, wenn am U-Bahnhof Turmstrasse oder am S-Bahnhof Zoo ein anderer Mensch zusammengeschlagen wird. Justizbeamte, die gefesselte Häftlinge im Rahmen einer Ausführung erschiessen und Passanten dabei noch verletzten, gehen straflos aus. Beispiele für die Grausamkeit der Grosstadt - kann ich Dir zu Tausenden geben; nicht nur aus Berlin, auch aus Hamburg, Frankfurt, Leipzig, München... Natürlich ist hier eine Tendenz zu sehen - die Tendenz zur zunehmenden Haltlosigkeit, zur zunehmenden Verrohung der Menschen untereinander. Und was heute in den Grosstädten passiert - kann morgen in den Kleinstädten und übermorgen auf dem Land passieren.... Wer kann - zieht weg, wandert aus... Hartz IV-Empfänger können das in der Regel nicht; denen fehlt schlicht und einfach das Geld dafür...
#90
t.logemann schrieb:die Erfahrungswerte einer Grosstadt sind anders als auf dem Land oder in eher kleinen, überschaubaren Gemeinden.
Mag ja sein, ändert aber nichts an der "Glaubwürdigkeitsfalle" nach (erfolgloser) Trickserei ... Wenn schon die Argumente nur gegen Jemanden sprechen, was außer Glaubwürdigkeit zählt dann noch für ihn?
... und eben diese persönliche Glaubwürdigkeit scheinst du mit Deinen Beiträgen zu oft mehr zu ramponieren als aufzubauen ... Kann ja sein, dass das zu Deinem Weltbild gehört ..., dass Du meinst, das müsste so sein. Für mich hast Du dem Menschen in Deinem Beispiel GESCHADET!

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

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