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04-04-2025, 20:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04-04-2025, 20:07 von Ulan.)
(04-04-2025, 17:22)Ueli schrieb: Es wäre schön, würde in unserer Kirche das Vaterunser in dieser Version gemeinsam gebetet, ist leider nicht der Fall, aber in mir bildet sich auch dann, wenn ich die traditionelle Form mitbete, die Bedeutung der Führung in der Versuchung aus.
Weisst Du, ich finde es schoen, dass Du hier eigentlich zu dem findest, was ich als Kernfunktion eines lebendigen Glaubens sehe. Wenn Dir das hilft, ist das gut.
Wogegen ich argumentiert habe, ist lediglich die Begruendung der Aenderung. Eine Falschuebersetzung laesst sich hier nicht nachweisen. Das braucht man uebrigens auch gar nicht, um die Stelle in Deinem Sinne zu "entschaerfen".
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04-04-2025, 20:21 von Sinai.)
(04-04-2025, 17:22)Ueli schrieb: Es wäre schön, würde in unserer Kirche das Vaterunser in dieser Version gemeinsam gebetet, ist leider nicht der Fall, aber in mir bildet sich auch dann, wenn ich die traditionelle Form mitbete, die Bedeutung der Führung in der Versuchung aus.
Interessante Wortwahl, aber nicht biblisch, bloß eine Vermutung
In der Tat gibt es heute den Versuch, den auf griechischer Zwischenübersetzung beruhenden Gebetstext auf solche Weise zu verändern:
Hier ein Artikel, den ich im Internet fand:
uibk.ac.at › theol › leseraum
„Und führe uns nicht in Versuchung“. Hinführung zu einer Bitte aus uneingeschränktem Gottvertrauen
Publiziert in: Pfarrblatt der Dompfarre St. Stephan, Wien 77/2 (2022), 4-5
Eigentlich klingt aber die vorgeschlagene hypothetische Übersetzung "Führe uns in der Versuchung" ziemlich konstruiert, so sprach doch wohl keiner.
"Führe uns aus der Versuchung heraus" oder "Beschirme uns in der Versuchung" würde schon besser klingen, aber ist ohne biblische Vorlage
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(04-04-2025, 19:24)Sinai schrieb: Ja, und damit wurde eigentlich der griechische Text des Vaterunser von 'Reklov' in Frage gestellt. Den Text des Vaterunser in der Originalsprache kennen wir ja nicht.
Und es wird heute sowieso angenommen, dass der griechische Text des Vaterunsers das Original darstellt und von "Matthaeus" aus einem Paulusbrief uebernommen wurde.
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(04-04-2025, 19:42)Sinai schrieb: (04-04-2025, 08:53)Ulan schrieb: (04-04-2025, 00:43)Sinai schrieb: Ich kenne zwar die Stellen von Eva und von Hiob, aber die wurden nicht von Gott in Versuchung geführt
Es war trotzdem Gottes Entscheidung.
Was genau war deiner Meinung nach Gottes Entscheidung ?
Die Versuchung des Hiob z.B.
Satan hatte seinem Chef die Versuchung des Hiob als Pruefung dessen Glaubens vorgeschlagen, und Gott willigte in die Wette ein. Ohne Gottes Entscheidung haette es die Leiden des Hiob nicht gegeben.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04-04-2025, 20:29 von Sinai.)
(04-04-2025, 20:11)Ulan schrieb: (04-04-2025, 19:24)Sinai schrieb: Ja, und damit wurde eigentlich der griechische Text des Vaterunser von 'Reklov' in Frage gestellt. Den Text des Vaterunser in der Originalsprache kennen wir ja nicht.
Und es wird heute sowieso angenommen, dass der griechische Text des Vaterunsers das Original darstellt
Das ist aber keine christliche Meinung.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04-04-2025, 20:26 von Sinai.)
(04-04-2025, 20:07)Ulan schrieb: Eine Falschuebersetzung laesst sich hier nicht nachweisen.
Richtig! Aber eine richtige Übersetzung leider auch nicht, zumal ja der hebräische oder aramäische Originaltext nicht mehr bekannt ist.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04-04-2025, 20:28 von Sinai.)
(04-04-2025, 17:22)Ueli schrieb: ... schlenderte ich durch die Bahnhofshalle in Bern und mehr und mehr kam die Lust auf ein Bier auf... schliesslich entschied ich mich, wieder mal ein Bier zu trinken, ging dann mit der festen Absicht ein Bier zu kaufen auf einen Stand zu und als ich an die Reihe kam hörte ich meinen Mund eine Cola bestellen.
Umkehr in letzter Sekunde !
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(04-04-2025, 20:22)Sinai schrieb: (04-04-2025, 20:11)Ulan schrieb: Und es wird heute sowieso angenommen, dass der griechische Text des Vaterunsers das Original darstellt
Das ist aber keine christliche Meinung.
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Es ist die Meinung christlicher theologischer Fakultaeten.
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(04-04-2025, 19:24)Sinai schrieb: Den Text des Vaterunser in der Originalsprache kennen wir ja nicht
ich denke doch - eben in der sprache, in der es geschrieben wurde - der koine
von einem anderssprachigen "urtext" wissen wir nichts, das sind eben nur wunschvorstellungen
Zitat:Wir sind somit gezwungen, auf die Griechischkenntnisse des Evangelisten Matthäus zu vertrauen!
besser als deine dürften sie allemal gewesen sein
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05-04-2025, 14:25 von petronius.)
(04-04-2025, 20:22)Sinai schrieb: (04-04-2025, 20:11)Ulan schrieb: (04-04-2025, 19:24)Sinai schrieb: Ja, und damit wurde eigentlich der griechische Text des Vaterunser von 'Reklov' in Frage gestellt. Den Text des Vaterunser in der Originalsprache kennen wir ja nicht.
Und es wird heute sowieso angenommen, dass der griechische Text des Vaterunsers das Original darstellt
Das ist aber keine christliche Meinung.
wieso nicht?
vor allem aber ist es eine wissenschaftliche meinung
Zitat:Jesus betete nicht auf Griechisch
mag sein - aber der hat ja auch keine einzige zeile des nt verfaßt
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(04-04-2025, 20:25)Sinai schrieb: (04-04-2025, 20:07)Ulan schrieb: Eine Falschuebersetzung laesst sich hier nicht nachweisen.
Richtig! Aber eine richtige Übersetzung leider auch nicht, zumal ja der hebräische oder aramäische Originaltext nicht mehr bekannt ist.
wenn es einen solchen gar nie gab, ist er selbstverständlich unbekannt
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-04-2025, 22:57 von Sinai.)
Beitrag #1
(03-04-2025, 22:11)Reklov schrieb: Verehrte Forum-user,
Die meisten Bibeln sind aus dem Griechischen übersetzt worden. Jesus aber sprach aramäisch! Jeder weiß, dass Übersetzungen immer Fehler, Missverständnisse oder bewusste Fehldeutungen enthalten. Auch die Übersetzungen der Bibel in viele Sprachen der Welt sind davon berührt. Es gab fehlerhafte Übersetzungen. Diese wurden übernommen und wiederum falsch übersetzt.
So wird z.B. der Satz im „Vaterunser“ > ... und führe uns nicht in Versuchung < dem Leser vorgesetzt.
Ja, du hast Recht. Jesus sprach aramäisch und wenn er aus den Thora-Rollen vorlas oder zitierte, dann auf Hebräisch.
Ich könnte mir vorstellen dass Jesus vielleicht auf Hebräisch etwa gesagt haben könnte: und stell uns nicht auf die Probe
Beispielsweise wurde Abraham durch Gott auf die Probe gestellt (1 Mose 22,1f Einheitsübersetzung):
"Nach diesen Ereignissen stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm: Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Gott sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar."
Solches steht in der Bibel und wird von niemand bestritten.
Und dass Gottesfürchtige Gott anflehen, er möge sie nicht auf so eine Probe stellen, ist wohl legitim.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18-04-2025, 21:04 von Geobacter.)
(17-04-2025, 22:27)Sinai schrieb: Und dass Gottesfürchtige Gott anflehen, er möge sie nicht auf so eine Probe stellen, ist wohl legitim.
Alles halb so schlimm.. weil Gott auch zulässt, dass sein Wort immer wieder von irgendwem falsch übersetzt wird. Aber von wem genau, weis niemand.. Vielleicht ist Gott auch nur ein lediglich böser Wicht.. ausgedacht von eben-solch bösen Wichten. Wäre doch genauso möglich?
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18-04-2025, 23:16 von Sinai.)
Hallo 'Reklov'
Bekanntlich führt Gott niemand in Versuchung.
Siehe den Brief des Jakobus 1,13
Du kannst also beruhigt sein
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Und so hat jeder Glaeubige die Moeglichkeit, die Bibel als Steinbruch zu benutzen, um sich genau die Aussage herauszupicken, die seinen persoenlichen Wunschvorstellungen am naechsten kommt, auch wenn der Rest der Bibel dem widerspricht.
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