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(19-02-2014, 13:57)Megiddo schrieb: Besonders dann, wenn man die Widersprüche unbedingt benötigt. Dann findet man genug.
Die Widersprueche sind da, egal ob jemand danach sucht oder nicht. Einer besonderen Anstrengung, sie zu finden, bedarf es auch nicht.
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19-02-2014, 16:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19-02-2014, 16:47 von Ulan.)
(19-02-2014, 13:36)Kreutzberg schrieb: Was mir nur noch unklar ist, welche Päpste der Frühen Kirche waren für diese Ausprägung maßgeblich verantwortlich ?! - ohne die RIchtlinienkompetenz aus höchsten Kirchenkreisen hätte sich das PAULUSBILD wahrscheinlich nicht so entwickelt wie wir es heute kennen.
Das wurde alles schon entschieden, bevor es Paepste im eigentlichen Sinne oder so etwas wie eine Richtlinienkompetenz gab. Die entscheidenden Impulse kamen von den sogenannten Kirchenvaetern, die ihre Authoritaet entweder durch ihre gelehrte Schrifttaetigkeit oder ihre Stellung in einem bestimmten Gebiet besassen, egal, ob sie nun in Alexandria, Caesarea Maritima, Lyon oder Hippo wirkten. Der Bischof von Rom hatte natuerlich eine ehrenvolle Stellung, aber die Ansichten, wie weit in den ersten Jahrhunderten sein Einfluss ging, gehen weit auseinander.
Paulus ist der neue, an Stelle von Judas Iskariot, von Jesus selbst, eingesetzte 12. Apostel. Persönlich geeignet, wie kein anderer seiner Zeit, das Evangelium den Heiden zu bringen. Meinungsverschiedenheiten zwischen Jakobus, Petrus oder anderen wurden immer friedlich beigelegt. Das Siegel seiner Glaubwürdigkeit hat er, als Märtyrer, in der Nachfolge Jesu gegeben. Die heutigen Wortakrobaten werden wohl immer etwas, nach dem heutigen Zeitgeist, "anstößiges" finden aber eben nichts Wesentliches.
Auf jeden Fall ist er Zeuge der christlichen Urlehre, wüsste nicht weshalb ausgerechnet im Christentum, ein Jahrzehnt, den Unterschied von Urlehre zu Lehre machen sollte.
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19-02-2014, 17:58
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19-02-2014, 18:07 von Ulan.)
(19-02-2014, 17:35)indymaya schrieb: Paulus ist der neue, an Stelle von Judas Iskariot, von Jesus selbst, eingesetzte 12. Apostel.
Nun, laut Apostelgeschichte ist Paulus gar kein Apostel, und der 12. Apostelsitz wurde anderweitig vergeben, an irgendeinen Matthias. Luegt die Apostelgeschichte?*
(19-02-2014, 17:35)indymaya schrieb: Das Siegel seiner Glaubwürdigkeit hat er, als Märtyrer, in der Nachfolge Jesu gegeben.
Tja, den Teil hat leider irgendjemand aus der Apostelgeschichte geloescht. Zu dumm.
*Nur um Rueckfragen dieser Art zu vermeiden: mir ist der genaue Wortlaut Deiner Aussage nicht entgangen, als eine Sichtweise, sich einen Reim darauf zu machen. Das impliziert im Prinzip ein "Ja" auf meine Frage.
(19-02-2014, 17:35)indymaya schrieb: Auf jeden Fall ist er Zeuge der christlichen Urlehre, wüsste nicht weshalb ausgerechnet im Christentum, ein Jahrzehnt, den Unterschied von Urlehre zu Lehre machen sollte.
Die Urlehre ist die Gotteserfindung, die Lehre was Christen
aus der Mythologie heraus real den Menschen angetan haben.
(19-02-2014, 17:58)Ulan schrieb: Nun, laut Apostelgeschichte ist Paulus gar kein Apostel, und der 12. Apostelsitz wurde anderweitig vergeben, an irgendeinen Matthias. Luegt die Apostelgeschichte?* Jesus selbst hat alle Apostel bestimmt. Die "Tombola" in der Apostelgeschichte ist o.k. weil Jesus ja nicht mehr in der Welt war. Aber trotzdem hat Jesus sich Paulus erwählt. So wie die Israeliten Saul wählten, Gott aber David bestimmte.
Auch hier lügt niemand.
Wers pricht von Lüge, nur von der Tatsache,
das eigentlich keiner weiss was da los war.
David ist ein Mythos wie viele Märchen.
Jesus hat nicht mal fiktiv einen Nachfolger mit seinen Eigenschaften bestimmt.
Wo soll das bitte auch nur vom Hörensagen überliefert sein ?
(19-02-2014, 21:38)Harpya schrieb: Wers pricht von Lüge, nur von der Tatsache,
das eigentlich keiner weiss was da los war.
David ist ein Mythos wie viele Märchen. Scheint es also doch einen Harpya zu geben der weiss was los war.
Die Wissenschaft legt Daten fest und will anhand ihrer Datenfestlegung die ohne Datenfestlegung geschilderten Berichte der Bibel widerlegen.
Und wenn etwas ausgebuddelt wird, was diese "Wissenschaft" gefährden könnte, wird einfach eine alternative Erklärung gesucht, die der "Wissenschaft" genehm ist. Stört aber einen Glaubenden nicht wirklich.
In Komentaren mit, "unhistorisch", umstritten, zweifelhaft, keiner weiss was, ist eh nichts was einem Mythos überlegen wäre.
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(19-02-2014, 21:33)indymaya schrieb: (19-02-2014, 17:58)Ulan schrieb: Nun, laut Apostelgeschichte ist Paulus gar kein Apostel, und der 12. Apostelsitz wurde anderweitig vergeben, an irgendeinen Matthias. Luegt die Apostelgeschichte?* Jesus selbst hat alle Apostel bestimmt. Können Sie eine Stelle der Bibel benennen an der Jesus die Apostel bestimmt hat?
(20-02-2014, 12:01)indymaya schrieb: (19-02-2014, 21:38)Harpya schrieb: Wers pricht von Lüge, nur von der Tatsache,
das eigentlich keiner weiss was da los war.
David ist ein Mythos wie viele Märchen. Scheint es also doch einen Harpya zu geben der weiss was los war.
Die Wissenschaft legt Daten fest und will anhand ihrer Datenfestlegung die ohne Datenfestlegung geschilderten Berichte der Bibel widerlegen.
Und wenn etwas ausgebuddelt wird, was diese "Wissenschaft" gefährden könnte, wird einfach eine alternative Erklärung gesucht, die der "Wissenschaft" genehm ist. Stört aber einen Glaubenden nicht wirklich.
In Komentaren mit, "unhistorisch", umstritten, zweifelhaft, keiner weiss was, ist eh nichts was einem Mythos überlegen wäre.
Fiktiver als fiktiv geht eben nicht.
Das etwas nicht widerlegbar ist, macht es nicht war.
(Vielleicht doch , ich denk da an das FSM)
(19-02-2014, 16:40)Ulan schrieb: (19-02-2014, 13:57)Megiddo schrieb: Besonders dann, wenn man die Widersprüche unbedingt benötigt. Dann findet man genug.
Die Widersprueche sind da, egal ob jemand danach sucht oder nicht. Einer besonderen Anstrengung, sie zu finden, bedarf es auch nicht.
Habe allerdings schon erlebt das Wiedersprüche sich als Mangel an Verständniss des Zusammenhangs des NT herausstellten.
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Umgekehrt: Wie soll ein Buch widerspruchsfrei sein, welches mündliche Traditionen verschiedener Urgemeinden, Predigten und Briefe zusammen stellt? Gerade das Beispiel Marcion zeigt, dass man gar nicht wirklich und breitenwirksam in der Lage ist, diese Traditionen nahtlos ineinander zu fügen.
Aber muss es das? Es steckt dahinter geradezu eine Gebrauchsanweisung, wie Bibel zu lesen ist: Als Parallele zur jeweiligen Gemeinde mit den Fragen: "Was passt?", "was passt nicht?" (Oder: wie war's in Ephesus, wie in Korinth, wie in Rom). Es gibt eben im Glauben nur die relative Vielfalt des Mensch-Seins und kein Absolutes.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
(20-02-2014, 12:13)Wilhelm schrieb: Können Sie eine Stelle der Bibel benennen an der Jesus die Apostel bestimmt hat?
Berufung der zwölf Apostel
Mt 10,1-4; Lk 6,12-16; (Apg 1,13)
Und er steigt auf den Berg und ruft zu sich, die er wollte. Und sie kamen zu ihm; und er berief zwölf (A), damit sie bei ihm seien und damit er sie aussende, zu predigen. (A) Andere alte Handschr. fügen hinzu: die er auch Apostel nannte. Und er berief die Zwölf, und er gab dem Simon den Beinamen Petrus, und Jakobus, den des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, und er gab ihnen den Beinamen Boanerges, das ist Söhne des Donners, und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, den des Alphäus, und Thaddäus und Simon, den Kananäer, und Judas Iskariot, der ihn auch überlieferte.
Lk 6,13
Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger herbei und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte.
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(20-02-2014, 23:52)bridge schrieb: (19-02-2014, 16:40)Ulan schrieb: Die Widersprueche sind da, egal ob jemand danach sucht oder nicht. Einer besonderen Anstrengung, sie zu finden, bedarf es auch nicht.
Habe allerdings schon erlebt das Wiedersprüche sich als Mangel an Verständniss des Zusammenhangs des NT herausstellten.
Eine steile Hypothese, deren Beleg Dir im ersten Versuch leider nicht sehr gelungen ist. Die Idee des "Zusammenhang des NT" entpuppt sich oft genug doch als schlichtes Ausweichen, um die Frage zu ignorieren. Warum die Feststellung, dass ein erster Abschnitt eines Textes das Gegenteil von dem behauptet, was ein anderer Abschnitt desselben Textes ein paar Seiten spaeter behauptet, auf irgendeine Art durch ein "aber dieser andere, mehr als ein halbes Jahrhundert spaeter geschrieben Text sagt doch ganz deutlich folgendes" negiert werden sollte, wird wohl fuer immer Dein Geheimnis bleiben. So kann man Glaubensfragen entscheiden, aber einem Urchristentum kommt man so nicht naeher.
(21-02-2014, 04:15)Ulan schrieb: Warum die Feststellung, dass ein erster Abschnitt eines Textes das Gegenteil von dem behauptet, was ein anderer Abschnitt desselben Textes ein paar Seiten spaeter behauptet, Hast du ein Problem damit, diese Texte zu offenbaren?
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