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Kann ich Gott Vertrauen? - J112 - 20-02-2019

Hallo Ihr Lieben, ich bin sehr neu in diesem Forum und hoffe, dass ihr mir helfen könnt. Ich quäle mich jetzt schon sehr lange mit einer Frage, die mir unglaublich wichtig ist.
Kann ich Gott vertrauen wenn er sagt dass er uns liebt ? Oder findet er es einfach ,, lustig" dies zu sagen, damit wir es glauben obwohl es nicht so ist.
Hat Gott uns nur aus Spaß erschaffen? Als sein unterhaltungsprogramm ? Und Jesus nur geschickt damit es noch ,,lustiger" für ihn Ist?
Was ist wenn er im alten Testament nur eingegriffen hat in das Leben der Menschen um uns glauben zu lassen dass er uns liebt und wir in den Himmel kommen und wir eines Tages vor ihm stehen und er sagt ,,Ha! Ihr seit darauf reingefallen"
Ich freue mich über Antworten von euch.
Liebe Grüße und ganz Lieben Dank 
J112


RE: Kann ich Gott Vertrauen? - Ekkard - 20-02-2019

Hallo 'J112'!
Herzlich willkommen in unserem Forum.

Ich denke, dass wir Menschen über Gott oder über einen Gott gar nicht wissen und auch gar nichts wissen können. Anderenfalls gäbe es Versuche (wissenschaftliche Experimente), deren Ausgang die Existenz Gottes gewiss macht. Also haben wir in allen religiösen Fragen niemals Gewissheit.

In Bezug auf deine Frage gibt es also keine Antwort, die über deinen individuellen Glauben hinaus ginge. Dein Glaube ist deine Selbstverpflichtung einer höheren Macht gegenüber, die die Frage nach deiner Verantwortlichkeit deinen Mitmenschen gegenüber beantwortet. Du kannst dieser Überzeugung keine Eigenschaften der kritisierten Art unterstellen, ohne dich selbst anzuzweifeln. (Was du glaubst, muss für dich selbst plausibel sein!).

"Gott liebt dich" ist nur solange wahr, wie du anderen Menschen gegenüber Verantwortung übernimmst. Ich denke, dass sogar die Umkehrung des Gedankenganges gilt: Wer anderen bewusst schadet, der wird zum Spottbild Gottes.


RE: Kann ich Gott Vertrauen? - J112 - 20-02-2019

Das stimmt natürlich. Wobei ich mir die Frage Stelle, ob es im Biblischen Sinne oder phylosophischen darauf eine Antwort gibt die meine Fragen beantwortet. Danke für deine Antwort :)
Jedoch, gibt es eine Antwort auf die Frage ob Gott Bedürfnisse hat, denn dann wären meine Fragen hinfällig. Habe damals einmal gelernt,dass Gott Selbstgenügsam Ist, was wenn er aber nur manipulativ ist und dies uns einfach nur glauben lassen möchte.
Gibt es hierauf irgendeine philosophische oder ,,logische "Antwort


RE: Kann ich Gott Vertrauen? - Ulan - 20-02-2019

Willkommen im Forum!

An einem Glaubensvorschuss wirst Du bei einer Antwort auf diese Frage wohl nicht vorbeikommen. Eine typische theologische Antwort waere wohl, dass ein Gott, der seinen eigenen Sohn dafuer opfert, um uns die Ernsthaftigkeit seines Versoehnungswillens zu demonstrieren, es ja nur gut mit uns meinen kann. Glauben musst Du natuerlich auch dies erst einmal, um das als Antwort zu akzeptieren. Wobei auch bei mir letztlich die Frage uebrig bleibt, warum ein "allmaechtiger" Gott eine derart drastische Tat noetig haette und es gleichzeitig noch so schwierig macht, diesen Akt als Tatsache zu verifizieren.

Wie Ekkard schon anmerkte, faellt das letztlich auf Dein individuelles Gottesbild zurueck. Eine logisch befriedigende Antwort, die ohne die Glaubensvorleistung auskommt, gibt es hier meiner Meinung nach nicht.


RE: Kann ich Gott Vertrauen? - Geobacter - 20-02-2019

(20-02-2019, 18:10)J112 schrieb: Das stimmt natürlich. Wobei ich mir die Frage Stelle, ob es im Biblischen Sinne oder phylosophischen darauf eine Antwort gibt die meine Fragen beantwortet. Danke für deine Antwort :)

Jedoch, gibt es eine Antwort auf die Frage ob Gott Bedürfnisse hat, denn dann wären meine Fragen hinfällig. Habe damals einmal gelernt,dass Gott Selbstgenügsam Ist, was wenn er aber nur manipulativ ist und dies uns einfach nur glauben lassen möchte.
Gibt es hierauf irgendeine philosophische oder ,,logische "Antwort

Obwohl ich Ekkards Welt-Ansichten in den meisten Fällen teile und mit Begeisterung seinen wissenschaftsphilosphischen Erklärungen folge, gibt es hi und da auch kleine Meinungsunterschiede.

Gott und das Theodizee-Problem. Damit mein ich nicht nur das Verhalten des Menschen zum Menschen, sondern überhaupt gegenüber allem Leben und seiner ganzen Mitwelt. Gott, wenn er auch als Schöpfer der Welten gedacht wird, dann ist er auch Schöpfer aller Ursachen die nun mal wirklich nicht so gut sind. Und nicht so gut ist all das Leid, das ich als einzelner Mensch nicht verhindern kann. Dieses Leid findet auch überall dort statt, wo die menschliche Aufmerksamkeit gar nicht so darauf achtet, weil wir uns auch sonst am allerliebsten nur mit uns selbst beschäftigen.

Wenn es um Gott geht, dann geht es immer nur um den Menschen.  Dabei ist der Mensch von allen Kreaturen noch am ehesten dazu im Stande auf sich selbst acht zugeben und allzuviel Zuwendung schadet dem Wesen des Menschen langfristig oft weit mehr, als er kruzfristig daraus Nutzen zieht.

Hohe Erwartungen an Gott zu stellen, die meine/ deine Mitmenschen zu erfüllen haben.. sollten wir uns also langsam abgewöhen.

Und damit kommen wir deiner Frage schon ziemlich näher. Gott erfüllt keine Erwartungen. Verlassen können musst du dich auf deine Mitwelt. Wenn dir dieses Vertrauen fehlt, dann ist Gott der falsche Weg, Der kann dich nämlich nur trösten, wenn deine Mitwelt nicht erfüllt was du von ihm erwartest. Wenn du lernst dir selbst zu vertrauen und das geht nur, wenn du das Leben ernst nimmst wie es ist, dann kannst du auch deiner Mitwelt vertrauen.


RE: Kann ich Gott Vertrauen? - Ekkard - 20-02-2019

Mir wird einmal mehr bewusst, dass wir über Gott nur auf jene Vorstellungen zurück greifen können, die irgendwann einmal von Menschen (in der Regel Priester) aufgeschrieben wurden und weiter erzählt werden. Wir müssen uns davor hüten, daraus einen Gott zu machen.

Gott erfüllt allein dadurch keine Erwartungen. In dieser Hinsicht stimme ich mit Geobacter überein. Ich möchte aber noch einen Schritt weiter gehen: Gott hat aus demselben Grund keine Bedürfnisse, gleichgültig, ob die uns irre- oder weiterführen. Nicht Gott leitet uns, sondern die Notwendigkeit mit Mensch und Umwelt ein Leben lang zurecht zu kommen. Auf diese philosophische (soziologische) Notwendigkeit führt uns im ersten Anlauf der Glaube. Ulan sprach von einem "Glaubensvorschuss".

@J112: In diesem Sinne: Nicht Gott sagt uns, dass er die Menschen liebt, sondern die Überlieferung durch Menschen sichert uns dies vor allem im Neuen Testament zu. Annehmen müssen wir das von uns aus - oder es bleiben lassen. Wie gesagt, darin gibt es keine Gewissheit!

Wie zerbrechlich diese Vorstellungen sind, zeigt uns das Vaterunser: … und führe uns nicht in Versuchung! Darin klingt ja an, dass die Überlieferung durchaus Gott verantwortlich macht für Versuchungen.


RE: Kann ich Gott Vertrauen? - Nachtschatten - 26-02-2019

Ich sag mal so: Gott ist sehr wahrscheinlich kein Heiratsschwindler.
Das Leben und die Liebe sind Beispiele für sehr gute Mischungsverhältnisse und mir reicht es deswegen auch, wenn ich auf Gottes"Ich liebe Dich" mit "Ja, ich bemüh mich" Antworte.
Ich denke Du solltest mal jemanden fragen der Dich liebt, also Deine Freundin/Freund, Mutter/Vater ob der oder die auch Spaß daran hat, Dich zu lieben. Manchmal wollen die Wissen ob sie zurückgeliebt werden, manchmal wollen die sich zurückgeliebt fühlen und Ja, wenige werden das auch einfach nur sagen "um Dich ins Bett zu kriegen".
Die richtige Antwort auf Deine Frage wirst Du dann von der Person bekommen, der Du am meisten vertraust.
Das wäre so mein Versuch eines logischen Ansatzes, und auch von mir hier:
Willkommen im Forum!


RE: Kann ich Gott Vertrauen? - Geobacter - 26-02-2019

(26-02-2019, 14:31)Nachtschatten schrieb: Ich sag mal so: Gott ist sehr wahrscheinlich kein Heiratsschwindler.
Aber auffallend viele "Heiratschwindler" bedienen sich Gott, um Kontrolle über die Gedanken und Gefühle ihrer Artgenossen zu erlangen. Dieser Gott ist schon seit altersher ein sehr beliebtes Versteck für Psychotiker aller Formen von Persönlichkeitsstörungen.

Wer würde denn schon einfach mal so auf die Idee kommen, dass dieser Gott, der uns in noch sehr jungen Jahren als derjenige versprochen wurde, welcher uns in allen Lebensituationen liebt und beschützt, auch bösartige Gauner beschäftigt, die unseren freien Willen gar nicht mögen, aber nichts mehr schätzen als unser Naivität und Vertrauenseeligkeit.




(26-02-2019, 14:31)Nachtschatten schrieb: Das Leben und die Liebe sind Beispiele für sehr gute Mischungsverhältnisse und mir reicht es deswegen auch, wenn ich auf Gottes"Ich liebe Dich" mit "Ja, ich bemüh mich" Antworte.
Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber... wir brauchen nun langsam trotzdem auch eine Art Polizei die sich um den Verbraucherschutz in Gottesangelegenheiten kümmert.

So ein unbegreiflicher und nur von ganz wenigen transzendentalen Sondertalenten erfahrbarer Gott, ist nämlich nicht weniger gefährlich als die Atomkraft, die, wenn es mal zum Supergau kommt, eher weniger Menschenleben fordert.





(26-02-2019, 14:31)Nachtschatten schrieb: Ich denke Du solltest mal jemanden fragen der Dich liebt, also Deine Freundin/Freund, Mutter/Vater ob der oder die auch Spaß daran hat, Dich zu lieben.
Das hängt vor allem davon ab, wie ich mich diesbezüglich andersherum benehme.

Egozentriker, manische Neurotiker die sich dadurch auszeichnen, dass sie sich mehr oder weniger nur an den 4 Himmelsrichtungen ICH MICH MIR und MEIN orientieren, haben solche Spaßerlebenisse eher selten.


RE: Kann ich Gott Vertrauen? - Nachtschatten - 27-02-2019

Zuschauer gibt es bei jeder Hilfeleistung, grad die freiwillige Leistung wird da oft mit einer Persönlichkeitsstörung erklärt.
Nehm ich so hin.


RE: Kann ich Gott Vertrauen? - Sinai - 28-02-2019

(26-02-2019, 20:14)Geobacter schrieb: . . . wir brauchen nun langsam trotzdem auch eine Art Polizei die sich um den Verbraucherschutz in Gottesangelegenheiten kümmert.


Eine Religionsbehörde ist das Letzte was wir wollen
Wer soll denn die ernennen, nach welchen Kriterien werden die Beamten ausgewählt ?

Sollen da nur Christen aufgenommen werden (Zeugen Jehovas auch?) oder auch Moslems? Oder der "Objektivität" halber gleich lauter Atheisten ?

Bei einer derartigen Religionspolizei gäbe es vom ersten Tag an massiven Streit - gerade in Deutschland war eines der Ziele der Revolution von 1848, daß der Staat aus der Religion gedrängt wird

Der Deutsche will keine staatliche Bevormundung in Religionsfragen - und wenn nun eine Behörde "die sich um den Verbraucherschutz in Gottesangelegenheiten kümmert" errichtet wird, ist das eine Brandfackel die den Frieden in Deutschland gezielt sabotiert

Klar klingt das Wort "Verbraucherschutz" sehr harmlos - aber das Thema "Gottesangelegenheiten" ist extrem konfliktträchtig und kein ernst zu nehmender Politiker, keine ernst zu nehmende Partei wird sich auf dieses Eis begeben.

Das schaue ich mir dann an, wie dieser ominöse "Verbraucherschutz" bestimmte Bibelstellen behandelt. Manche Bibelstellen - auch des NT - sind sehr brutal und daher keine unbedenkliche Kost für jugendliche Konsumenten

Derzeit ist Religion Sache der Familien

Wenn sich nun hier ein "Verbraucherschutz" wichtig macht, wird es arg. Haben wir so schon viele blödsinnige staatliche Einflüsse im Verbraucherschutz (Glühlampenverbot etc etc etc) - wie wird es dann erst zugehen, wenn religiöse Einstellungen durch staatliche Organe hinterfragt werden?

Sofort wird der Vorwurf der Parteilichkeit erhoben werden und jedes staatliche Schriftstück wird beim Höchstgericht enden

Dann brauchen wir aber mindestens 5000 Höchstrichter. Wer soll die bezahlen? Solche Leute sind außerdem sehr teuer.
Nach welchen Kriterien werden diese Richter ernannt? Ein garstiges Politikum. Dann müssen diese Richter ihr Privatleben offenlegen - was aber nicht geht. Wie soll die religiöse oder politische Einstellung von Richtern überprüft werden?
Kann ja durchaus offiziell Evangelisch AB sein - aber innerlich längst Atheist
Wenn nun bei der Ernennung 1/3 dieser Richter Evangelisch AB und 1/10 Atheistisch sein sollen, dann werden sich die Gläubigen das nicht gefallen lassen, wenn ihnen ein heimlicher Atheist als "Evangelisch" unterschoben wird

Muß dann der Bewerber sein Privatleben offenlegen?? Wie oft im Jahr er die Messe besucht hat - natürlich die letzten 3 Jahre vor der Bewerbung und nicht bloß das letzte halbe Jahr
Aber wie kann er das beweisen ??
Sollen da Zeugen befragt werden? Aber diese werden sich in Widersprüche verwickeln, denn keiner führt Buch darüber, wann irgend ein Mensch an welchem Tag in der Kirche war. Was ist wenn er sagt (Juristen sind erfinderisch) daß er an Sonntagen immer Ausflüge gemacht hatte und dann immer in andere Kirchen am Lande ging ?
Müssen dann die Kirchen Videokameras bei den Eingangstüren haben und die Videos jahrelang aufbewahren? Wer zahlt diese überbordende Bürokratie? Da braucht jedes Kirchengebäude einen Computermann der das verwaltet. Die übrigen Kirchgänger werden aber nicht alle einverstanden sind, wenn sie gefilmt werden. Das ist nicht jedermanns Sache. Sie werden zurecht sagen, das ist gegen den Datenschutz. Und außerdem wird der Bewerber sagen, daß er doch jetzt nach zwei Jahren unmöglich wissen kann, in welchem Ausflugsdorf er am 1. Februar 2017 war
Fragen über Fragen - Probleme über Probleme


Das Ganze ist eine absolut undurchführbare Idee - und wohl von der Mehrzahl der Deutschen unerwünscht

Da wird sich so mancher Geistliche die staatliche Einmischung verbitten und all die genannten Probleme werden schlagartig virulent werden.
Dieser "Verbraucherschutz in Gottesangelegenheiten" würde keinen rechtsstaatlichen Erfordernissen genügen und wäre von vornherein angreifbar - und würde auch endlos angegriffen werden. Von zahllosen Geistlichen, von zahllosen Gläubigen, findige Anwälte würden diese Goldgrube bald erkennen und ihre Dienste anbieten. Die Sache würde auch auf Schritt und Tritt dem Prinzip der "Religionsfreiheit" zuwiderlaufen. Das Ausland würde auf Deutschland aufmerksam werden und seine Hilfe anbieten. Die UNO würde Beobachter schicken, bald Blauhelme zur Wahrung der Religionsfreiheit. Das Ganze würde - zurecht - den Geruch eines (teuren) Schildbürgerstreichs einer Banenrepublik bekommen, diese nicht administrierbare und unpopuläre Maßnahme würde sich bald tot laufen.
Ein großer Flop. Und was macht man dann mit den nicht mehr gebrauchten 5000 Richtern ?? Richter sind unkündbar

Von A bis Z eine Schnapsidee


RE: Kann ich Gott Vertrauen? - Geobacter - 28-02-2019

(28-02-2019, 15:50)Sinai schrieb:
(26-02-2019, 20:14)Geobacter schrieb: . . . wir brauchen nun langsam trotzdem auch eine Art Polizei die sich um den Verbraucherschutz in Gottesangelegenheiten kümmert.


Eine Religionsbehörde ist das Letzte was wir wollen.
Wer ist wir? Die Verbraucher oder die Produzenten?
Dass Gurus keinen Verbraucherschutz  in Gottesangelegenheiten wollen
versteht sich von selbst. Menschen, die  über Jahrzehnte von Psychosekten jeglicher Herkunft gefangen gehalten und Missbraucht wurden, sehen die Notwendigkeit einer solchen Überwachung aber nun mal mit  ganz anderen Augen.

Das Recht auf Selbstbestimmung des Menschen über sein eigenes Leben, ist ein ebenso unantastbares Gut wie die umstrittene Menschenwürde, Sinai. Eine unabhängige Beratungsstelle in Sachen Gottesfragen, an die man sich auch jeder Zeit wenden kann, wenn man das Gefühl hat verarscht zu werden und die sich dann mit allen Rrechtsstaatlichen Mitteln amtlich darum kümmert, sollte es schon geben.

(28-02-2019, 15:50)Sinai schrieb: Wer soll denn die ernennen, nach welchen Kriterien werden die Beamten ausgewählt ?

Sollen da nur Christen aufgenommen werden (Zeugen Jehovas auch?) oder auch Moslems? Oder der "Objektivität" halber gleich lauter Atheisten ?
Du möchtest den Bock wohl auch noch zum Gärtner machen? Gott ist ein starkes Placebo und die Wirksamkeit von Placebo beruht auf körpereigenen Opioiden,  deren Drüsen von unseren Emotionen gesteuert werden.
Weswegen viele Gläubige ständig unter Drogeneisfluss stehen und nicht mehr ganz Herr über ihre Wahrnehmung/Sinne sind.

(28-02-2019, 15:50)Sinai schrieb: Bei einer derartigen Religionspolizei gäbe es vom ersten Tag an massiven Streit - gerade in Deutschland war eines der Ziele der Revolution von 1848, daß der Staat aus der Religion gedrängt wird.
Wohl eher umgekehrt, Sinai. Wenn es sich bei den Verbraucherschützern in Gottesfragen um vollig unabhängige Humanisten handelt.


(28-02-2019, 15:50)Sinai schrieb: Der Deutsche will keine staatliche Bevormundung in Religionsfragen - und wenn nun eine Behörde "die sich um den Verbraucherschutz in Gottesangelegenheiten kümmert" errichtet wird, ist das eine Brandfackel die den Frieden in Deutschland gezielt sabotiert
Jesus ist nicht gekommen um den Frieden zu bringen.. da hätte uns Gott ja gleich ein Medikament anbieten können. "Ironie"..  

Gimpelfänger, die gerne anderer Menschen ihre Gedanken und Gefühle kontrollieren  bedienen sich gar nicht so selten der Emotionen ihrer Opfer. Emotionen sind die Kontrollinstanz der Placebowirkung. Und Placebo ist eine gefährliche Suchtdroge.
Beim Placeboeffekt wirken nämlich körpereigene Opioide, die wiederum die Emotionen verstärken...

Und außerdem gibt es ja in Deutschland fast schon genau so viele Konfessionslose wie Gläubige, deren Gefühle man ja ja auch noch berücksichtigen muss. Der Deutsche, wer ist das? Ein Reichsbürger?


(28-02-2019, 15:50)Sinai schrieb: Klar klingt das Wort "Verbraucherschutz" sehr harmlos - aber das Thema "Gottesangelegenheiten" ist extrem konfliktträchtig und kein ernst zu nehmender Politiker, keine ernst zu nehmende Partei wird sich auf dieses Eis begeben.
Alle Drogen sind extrem Konflikt -rächtig/emotionsgeladen. Deswegen sollte es ja einen unabhängigen Verbraucherschutz in Gottesangelegenheiten geben.,..der dann auch mal richtig sauber macht.... wenn nötig.


(28-02-2019, 15:50)Sinai schrieb: Das schaue ich mir dann an, wie dieser ominöse "Verbraucherschutz" bestimmte Bibelstellen behandelt. Manche Bibelstellen - auch des NT - sind sehr brutal und daher keine unbedenkliche Kost für jugendliche Konsumenten.
Ja,,, auch für Debile. und  nicht nur die Bibel ruft zur Steinigung derer auf , die am Samstag Holz sammeln.


(28-02-2019, 15:50)Sinai schrieb: Wenn sich nun hier ein "Verbraucherschutz" wichtig macht, wird es arg.
Vor allem für Gimpelfänger und andere Gurus deren Steckenpferd  die Menschenfischerei ist. Auch Populisten könnten arg in Bedrängnis geraten.. wenn das Volk mal darüber aufgeklärt ist, welche gefährlichen Nebenwirkungen die Homöopat/h/ie in sich birgt.



(28-02-2019, 15:50)Sinai schrieb: Das Ganze ist eine absolut undurchführbare Idee - und wohl von der Mehrzahl der Deutschen unerwünscht

Einfach wird es sicher nicht werden.. und die vielen Morddrohungen die Religionskritiker ständig erhalten, werden es auch nicht leichter machen. Aber ich bin mir sicher, Religion ist heilbar.


RE: Kann ich Gott Vertrauen? - Sinai - 28-02-2019

(28-02-2019, 21:14)Geobacter schrieb: Eine unabhängige Beratungsstelle in Sachen Gottesfragen, an die man sich auch jeder Zeit wenden kann, wenn man das Gefühl hat verarscht zu werden und die sich dann mit allen Rrechtsstaatlichen Mitteln amtlich darum kümmert, sollte es schon geben.


Eine "unabhängige Beratungsstelle in Sachen Gottesfragen" wäre eine feine Sache, wenn es denn eine solche geben würde . . .

Das unlösbare Problem liegt in der Forderung unabhängige

(28-02-2019, 21:14)Geobacter schrieb:
(28-02-2019, 15:50)Sinai schrieb: Bei einer derartigen Religionspolizei gäbe es vom ersten Tag an massiven Streit - gerade in Deutschland war eines der Ziele der Revolution von 1848, daß der Staat aus der Religion gedrängt wird.
Wohl eher umgekehrt, Sinai. Wenn es sich bei den Verbraucherschützern in Gottesfragen um vollig unabhängige Humanisten handelt.


Wenn das Wörtchen wenn nicht wär, dann wär ich längst ein Millionär  Icon_cheesygrin

Kein Mensch glaubt auch nur im geringsten, daß es sich bei den Verbraucherschützern in Gottesfragen um vollig unabhängige Humanisten handelt

Solche kennen wir schon aus 1789

Da wurde das Honigzirpen der "Aufklärer" vom Sausen der Guillotine bald übertönt . . .
Mag sein, daß die Ausschaltung der Religion heute gewaltlos geschieht, schon aus Angst vor den USA, aber dennoch hat keiner Vertrauen darauf, daß das "unabhängige Humanisten" sind. Ich auch nicht

Schließlich kann jeder behaupten, daß er ein "unabhängiger Humanist" sei - doch nach all den Vorfällen von 1789 (Frankreich) und 1917 (Rußland) und 1937 (Spanien, wo Menschen erschossen wurden, wenn man eine religiöse Medaille in ihren Taschen fand) sind die Menschen argwöhnisch


- Wie sind "unabhängige Humanisten" zu finden ?
- Wie ist zu gewährleisten, daß diese Personen keine heimlichen Jakobiner sind ?
- Die Weltmacht USA ist stark religiös geprägt - der Präsident wird auf die Bibel vereidigt - wenn da die ersten Mormonen und Adventisten etc um Hilfe schreien, steht ein amerikanischer Panzerverband in einer Kaserne unweit München

Ausländische Militärbasen in Deutschland - Wikipedia

(26-02-2019, 20:14)Geobacter schrieb: . . . wir brauchen nun langsam trotzdem auch eine Art Polizei die sich um den Verbraucherschutz in Gottesangelegenheiten kümmert.

Deine Idee ist innenpolitisch in Deutschland höchst unerwünscht und außenpolitisch ein Schritt in Richtung extremer Spannungen mit den USA

Ich gebe weiters zu bedenken, daß es in Deutschland bereits 5 Millionen Muslime gibt, wenn nicht schon weit mehr. Die würden sich das schon gar nicht gefallen lassen !

Sollen Deine "vollig unabhängigen Humanisten" unter der Maske von staatlich beauftragten "Verbraucherschützern in Gottesfragen" den Mädchen
und Frauen Tips geben, wie sie sich vom Frauenbild des Islam lösen können ?
Das brächte alsbald gewalttätige Demonstrationen (wie wir sie aus dem Fernsehen vom Nahen Osten kennen) und über kurz oder lang einen Bürgerkrieg auf dem Gebiet der Bundesrepublik, sofern das Experiment nicht vorher beendet wird

Und dann ist an die jüdischen Mitbürger zu denken

Durch ein solches Experiment wäre ein Konflikt da:

USA, Arabische Welt, Judentum, Israel . . . aber auch mit dem Vatikan und der Russisch Orthodoxen Kirche


RE: Kann ich Gott Vertrauen? - Sinai - 01-03-2019

Beitrag # 1
(20-02-2019, 16:38)J112 schrieb: Kann ich Gott vertrauen wenn er sagt dass er uns liebt ?


Ja - aber nur wenn du brav bist


RE: Kann ich Gott Vertrauen? - Sinai - 01-03-2019

(20-02-2019, 23:27)Ekkard schrieb: . . . Vaterunser: … und führe uns nicht in Versuchung! Darin klingt ja an, dass . . . durchaus Gott verantwortlich macht für Versuchungen.


Eine gute Frage

Wer weiß, was da wieder für eine Übersetzungsunschärfe im Spiel ist

Erstens wissen wir nicht, ob Jesus das Vaterunser auf Althebräisch oder auf Aramäisch betete
Alltagssprache war Aramäisch, aber die liturgische Sprache im Tempel und die Sprache der Thora war Althebräisch
Nun hatten aber gerade religiöse Begriffe im Althebräischen und im Aramäischen bisweilen andere Bedeutungen,
manchmal gab es starke Bedeutungsunterschiede
Wer weiß, welches Wort Jesus wirklich sagte
Vielleicht sagte er . . . und stelle uns nicht auf die Probe
Das würde schon ganz anders klingen

Das Vaterunser wurde dann ins Altgriechische übersetzt

Gerade bei so einem wichtigen Gebet wäre zum altgriechischen Text der althebräische oder gegebenenfalls der aramäische Originaltext hilfreich, damit der Bibelleser jedes einzelne Wort Jesu sehen kann - und dann mit Hilfe eines guten Althebräisch- oder Aramäisch Wörterbuchs den wahren Sinn erforschen kann, denn diese krampfhaften Übersetzungsversuche ins Altgriechische mögen zwar vor 2000 Jahren sehr populär gewesen sein, brachten aber oft falsche Ergebnisse

Das war schon in der Septuaginta so, wo plötzlich altgriechische Begriffe wie angelos oder hades auftauchten


RE: Kann ich Gott Vertrauen? - Ekkard - 01-03-2019

Es ist eigentlich relativ gleichgültig, mit derartigen Übersetzungsproblemen zu argumentieren. Denn praktisch die ganze Heilige Schrift führt wirklich alles auf Gottes Wirken zurück, ob das nun "Probe" heißt oder "Versuchung". Selbst die Personifizierung des Bösen als "Satan" ist letztlich auf Gott zurück zu führen, im Hiob z. B. als Gottes wohlgelittener Ankläger.

Es geht ja um die Frage, wie weit ein Gottvertrauen gehen soll. Und da ist - gleichgültig, wie man die betreffende Stelle des Vaterunsers übersetzt - zumindest Vorsicht geboten. Ich gehe (m)einen Weg mit Gottes Hilfe, aber könnte mich dieser Gott durch einen "besonders einfachen" Weg prüfen z. B. ob ich selbstständig "das Gute" zu tun bereit bin. Man muss - der Heiligen Schrift folgend - immer in Hinterkopf behalten, dass wir von Gott sündig und fehlerbehaftet geschaffen wurden. Die Bibel wimmelt von Geschichten, die uns Menschen diesen Spiegel vorhalten.

Hier greift die Bibel eine psychologisch offensichtliche Tatsache auf. Ich persönlich habe allerdings eine ganz andere Begründung, was die Natur des Menschen angeht.