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Baum der Erkenntnis - Manuel - 10-11-2009 Genesis 2,9: Gott, der Herr, ließ aus dem Ackerboden allerlei Bäume wachsen, verlockend anzusehen und mit köstlichen Früchten, in der Mitte des Gartens aber den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Wieso lässt Gott den Baum der Erkenntnis wachsen? RE: Baum der Erkenntnis - Ekkard - 11-11-2009 Der "Ackerboden" ist das Symbol für die menschliche Art. Die "Mitte des Gartens" ist entsprechend der Mensch, der sich zu Gott bekennt. Und in diesen Menschen wächst "Erkenntnis" - Symbol: ein weit verzweigter Baum. In dieser Symbolik greift der Mensch zu All-Erkenntnis, einer der Eigenschaften Gottes. Also: Gott hat den Menschen werden lassen, und dessen Erkenntnisfähigkeit. Das ist ein unvermeidlicher Akt: entweder wir sind erkenntnisfähige Wesen oder Automaten. Wenn Gott den Menschen will, dann wächst auch der Baum der Erkenntnis. Dies leitet über zu der Frage nach dem Sündenfall und der Vertreibung aus dem Paradies. Die Früchte (des Baumes der Erkenntnis) sind die Früchte der Menschheit, also das, was der Mensch mit Erkenntnis macht. Davon zu essen (symbolisch), verleiht Macht. Und wir wissen alle um die Verführbarkeit durch Macht. Und genau davon handelt der Sündenfall: Der Mensch greift nach der Macht. Dies geschieht keinesfalls zum Vorteil des Menschen zumal dann nicht, wenn die Macht gegen Gott (d. h. die andere, die transzendente Seite der Menschheit) gerichtet wird. Durch die ungezügelt und rücksichtslos angewendete Macht katapultiert sich der Mensch aus dem Paradies ohne Chance der Rückkehr. Es handelt sich um eine bittere Erkenntnis, die heute gültiger ist als noch in den antiken Kulturen, weil wir inzwischen um die Begrenztheit des Gartens ('Raumschiff Erde') wissen. Doch der Baum steht immer noch im Garten und seine Wurzeln reichen bis in unsere Wohnungen. RE: Baum der Erkenntnis - Romero - 11-11-2009 Manuel, das ist eine hervorragende Frage! Was Ekkard geschrieben hat, scheint mir nicht logisch. Wenn Gott keine Automaten wollte, wenn er den Baum der Erkenntnis für die Menschen hat wachsen lassen.... wieso rastet er dann aus, wenn sich Eva nen Apfel schnappt? Das mit der "Macht" ist etwas weit gegriffen. Es ist der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse, nicht der Baum der Erkenntnis wie man Atomwaffen bastelt. Ausserdem kam die Erkenntnis erst nach dem Essen der Äpfel, nicht schon mit Bestehen des Baums. RE: Baum der Erkenntnis - petronius - 11-11-2009 (11-11-2009, 00:29)Ekkard schrieb: Der "Ackerboden" ist das Symbol für die menschliche Art. Die "Mitte des Gartens" ist entsprechend der Mensch, der sich zu Gott bekennt. Und in diesen Menschen wächst "Erkenntnis" - Symbol: ein weit verzweigter Baum. In dieser Symbolik greift der Mensch zu All-Erkenntnis, einer der Eigenschaften Gottes. das kann so, wie du es dir nun zurecht legst, nicht stimmen der verzehr der frucht ist nicht der mißbrauch der macht, die erkenntnis verleihen kann - er ist der akt der erkenntnis selbst! (und sie erkannten, daß sie nackt waren) erkenntnis ist eine zweischneidige sache. sie kann macht verleihen, aber auch schlimmes, trauriges, bedrohliches bewußt machen. und das kommt der vertreibung aus dem paradies des glücklichen idiotentums gleich, in dem man völlig erkenntnislos sozusagen vegetativ existiert RE: Baum der Erkenntnis - Ekkard - 11-11-2009 Die Frage von Manuel kann nicht beantwortet werden, wenn man nicht weiter denkt als bis zur platten Wort- oder Satzbedeutung. Die Urgeschichten (Mythen) beschreiben keinen konkreten, historischen Vorgang, sondern die menschliche Situation. Es ist gewissermaßen ein Theaterstück mit metaphorischer Deutungsvielfalt. Die Frucht vom Baum der Erkenntnis kann selbstverständlich die Konstruktion von Machtmitteln also auch der Atombombe sein. Und die sich windende Schlange der Verführung zur Herstellung und zum Gebrauch von Machtmitteln ist allgegenwärtig. Die Frucht von Erkenntnis kann auch die Lüge zum Nachteil anderer sein. Wie immer auch: Der Mensch lässt sich durch die Aussicht auf eine schöne, wohlschmeckende "Frucht" (Macht, Einfluss, Geld, angenehmes Leben) verführen - alles Handlungen, die ihn immer wieder aus dem Paradies (dem Vertrauenszustand) werfen. RE: Baum der Erkenntnis - petronius - 11-11-2009 (11-11-2009, 12:24)Ekkard schrieb: Die Frage von Manuel kann nicht beantwortet werden, wenn man nicht weiter denkt als bis zur platten Wort- oder Satzbedeutung. Die Urgeschichten (Mythen) beschreiben keinen konkreten, historischen Vorgang, sondern die menschliche Situation. Es ist gewissermaßen ein Theaterstück mit metaphorischer Deutungsvielfalt. na sicher kann "Die Frucht vom Baum der Erkenntnis" alles mögliche "sein", bis hin zu fruchtzwergen mit erdbeergeschmack. es kommt nur drauf an, was man in den text hineininterpretiert und wie weit man sich dabei von der für dich "platten" wort- und satzbedeutung entfernt RE: Baum der Erkenntnis - petra1979 - 11-11-2009 Ich versuche mal eine einfache Frage. Hast Du von dem Baum gegessen? RE: Baum der Erkenntnis - petronius - 11-11-2009 (11-11-2009, 14:06)petra1979 schrieb: Ich versuche mal eine einfache Frage. Hast Du von dem Baum gegessen? dafür war ich damals noch zu klein RE: Baum der Erkenntnis - Maik - 11-11-2009 (11-11-2009, 09:38)Romero schrieb: Manuel, das ist eine hervorragende Frage! Er ist nicht ausgerastet, er hat nur 2 Leute die Erkentniss bekommen haben wie Erwachsene behandelt. RE: Baum der Erkenntnis - Manuel - 11-11-2009 Vielen Dank Ekkard für Deine Interpretation. Es ging mir bei der Frage, um den faden Beigeschmack der Vertreibung. Dieser kam bei mir dadurch zustande, dass Gott den Baum in den Garten setzt und ihn Früchte tragen lässt, dann aber dem Mensch praktisch verbietet davon zu essen. Man kann (ohne weitere Interpretation) keinerlei Motiv erkennen, warum er diesen Baum pflanzt. Er hat außerdem die Schlange, als auch den Menschen so geschaffen, dass die Aktion des Essens der Frucht nicht auszuschließen war. So hätte er doch einfach auf den Baum verzichten können. Zudem frage ich mich, was er denn Gemacht hätte, hätte der Mensch erst vom Baum des Lebens gegessen... Und wie hat man sich die Schlange vorzustellen, bevor Gott sie verflucht? Die Interpretation von Ekkard halte ich für nachvollziehbar. Man bekommt eine Idee davon, was der Autor sich gedacht haben könnte. Sie macht die Geschichte nicht widerspruchslos, aber bei der Vielzahl der Motive menschlicher Existenz und Welterklärung, die in der Schöpfungsgeschichte behandelt würden/werden ist das m.E. auch kaum möglich. RE: Baum der Erkenntnis - Romero - 11-11-2009 (11-11-2009, 18:21)Maik schrieb:(11-11-2009, 09:38)Romero schrieb: Manuel, das ist eine hervorragende Frage! Sie wegzujagen und mit Tod und Schmerz zu bestrafen, ist wie man Erwachsene behandelt? RE: Baum der Erkenntnis - Maik - 11-11-2009 Keine Erkentniss - ewige Gärtnerarbeit im Garten Eden Erkentniss - Verantwortung.Erfahrungen, Offenbarungen, Wachstum , Kämpfe , Niederlagen, Rückschläge, Erfolge RE: Baum der Erkenntnis - Romero - 12-11-2009 Sie wegzujagen und mit Tod und Schmerz zu bestrafen, ist wie man Erwachsene behandelt? - ja oder nein. Meine Güte, ab sofort stelle ich nur noch ja-nein-Fragen. Ist an ewiger, glückliche Gärtnerarbeit im Garten Eden was auszusetzen? (ja oder nein) RE: Baum der Erkenntnis - Maik - 12-11-2009 Zur 2. Frage : Warum fragst du das nicht Adam und Eva? RE: Baum der Erkenntnis - Romero - 12-11-2009 Sie sind grad nicht daheim :icon_rolleyes: Ausserdem hast du die Gärtnerarbeit erwähnt, also ging die Frage nunmal an dich. Wieso beantwortest du die Fragen nicht einfach klipp und klar? |