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RE: "Was kann ich wissen..." - Reklov - 04-06-2022

(01-06-2022, 22:34)petronius schrieb:
(01-06-2022, 22:05)Reklov schrieb: ein persönlicher Glaube kann nie das "Größte" sein, weil er ja an individuelle Vorstellungen gebunden ist und die sind ja bekanntlich unzureichend - weil eben menschlicher Natur

ja und? dein anselm mit seinem dingsbums, "über das hinaus Größeres nichts gedacht werden kann", war ja auch ein mensch. also sein persönlicher glaube, das sei "gott", deiner logik nach widersinnig

und wenn Anselm v. C...."somit jede Person zu eigenen Gedankengängen ermunterte, was denn unter dem verstanden werden kann/will - "über das Größeres hinaus nichts gedacht werden kann..." ", dann schließt das logischerweise auch jeden persönlichen glauben mit ein, ja setzt ihn sogar voraus bei der konstruktion diess "größten"

also worauf willst du jetzt eigentlich hinaus? was genau soll dieses "größte" jetzt sein, was darf es sein, um vor dir bestand zu finden?

oder willst du einfach nur davon ablenken, daß du dir schon wieder argumentatorisch ins eigene knie geschossen hast?

Hallo petronius,

... vor lauter "Gedankenakrobatik" wird hierbei völlig übersehen, dass die Wortchiffer "Gott" auch von Anselm nicht dechiffriert wurde/werden konnte Icon_exclaim (Wie denn auch?)

>> Zentral für die Argumentation ist Anselms Gottesbegriff: Gott sei „das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann“ (id, quo nihil maius cogitari potest).

Anselm entfaltet seine Argumentation in drei Schritten.
Er möchte den Toren aus Ps 14,1 ELB widerlegen, der in seinem Herzen spricht, es gebe keinen Gott. Zunächst führt Anselm aus, dass auch ein Tor, der die Existenz Gottes leugne, zugeben müsse, dass, wenn er den vorgelegten Gottesbegriff verstehe, dieser in seinem Verstand existiere (esse in intellectu), da alles, was verstanden werde, im Verstand sei.

Im zweiten Schritt argumentiert Anselm wie folgt: Das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, könne nicht nur im Verstand existieren, da sonst gedacht werden könne, dass es auch in Wirklichkeit existiere (esse in re), was größer wäre. Das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, wäre dann nicht das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann. Daraus folgert Anselm, dass das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, auch in Wirklichkeit existieren muss.

Im dritten Argumentationsschritt stellt Anselm die These auf, dass von dem, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, nicht einmal gedacht werden könne, es existiere nicht. Es könne nämlich gedacht werden, dass etwas existiert, das als nicht existierend nicht gedacht werden kann. Das aber wäre größer als etwas, von dem gedacht werden kann, dass es nicht existiert. << (Wikipedia)

Wer hierzu etwas einzuwenden hat, sollte seine "vernünftige" Gegenrede dann doch bitte nicht nur mit unzureichenden Reklamationen versehen und sich dabei "ins Knie schießen". Icon_rolleyes

Gruß von Reklov


RE: "Was kann ich wissen..." - Reklov - 04-06-2022

(31-05-2022, 23:01)Geobacter schrieb: Nein, Reklov..Sehr viele Tiere können Rechnen und sogar Mengen unterscheiden.. Lemuren, Elefanten....Delphine... und sogar Katzen und Oktopuse. 
Deine Behauptung ist also kein realer Gegenstand, sondern ein Vorurteil das längst widerlegt ist und das du dir wohl von Lehrern abgeguckt hast, die zu deinen damaligen Schulzeiten noch nicht ganz "entnazifiziert" waren.
Natürlich rechnen Tiere nicht mit unseren Maßeinheiten und unseren Zahlensystemen..

... es mag ja sein, dass Tiere "Mengen" abschätzend erfassen können, ob das aber mit unserer Rechenkunst in irgendeiner Weise verglichen werden kann - überlasse ich Dir. -

Ob meine damaligen Lehrer alle "entnazifiziert" waren, juckte uns Schüler damals in keiner Weise, wenn wir Schallplatten (z.B. von "Little Richard") anhörten und mit den Girls dazu tanzten.-
Wer kann zudem schon sagen, wieviele Lehrkräfte an ital. Schulen unterricht(et)en, obwohl sie noch vom "Duce" total überzeugt (waren) sind? Icon_frown

>> 1922 kamen in Italien Benito Mussolini und seine faschistische Partei an die Macht. 100 Jahre später liegt in den Umfragen eine Partei mit vorne, die den Namen Mussolini nicht als Makel empfindet. <<

Giorgia Meloni ist die in Italien derzeit beliebteste Politikerin, nur Mario Draghi liegt in den Umfragen noch vor ihr. Die Führerin der rechten Partei Fratelli d’Italia (übersetzt: Brüder Italiens) verdankt ihre Popularität unter anderem ihrem Talent zu klaren, volksnahen Aussagen.

Über Italiens dunkelste Zeit der jüngeren Vergangenheit äußerte die 44-Jährige vor einigen Jahren: Sie habe ein "entspanntes Verhältnis zum Faschismus" und Mussolini sei eine "komplexe Persönlichkeit, die im historischen Kontext gesehen werden" müsse.

Italiens führende Faschismus-Forscherin Giulia Albanese von der Universität Padua beurteilt Meloni und ihre Partei kritisch: "Brüder Italiens schweigt in bemerkenswerter Weise zur Geschichte des Faschismus. Die Partei zeichnet sich durch Elemente der Kontinuität aus, vor allem in kulturell-ideologischer Hinsicht."

Dies drücke sich bereits im Parteisymbol aus, meint der Florentiner Kunstprofessor Tomaso Montanari: "Die Partei von Giorgia Meloni macht nicht das, was sakrosankt wäre: sich vom Faschismus klar zu distanzieren. Weil sie zutiefst mit dieser Geschichte verwoben ist." Nicht von ungefähr habe sie im Parteisymbol die grün-weiß-rote Flamme, "die in der neofaschistischen Symbolik aus dem Sarg Mussolinis emporsteigt", sagt Montanari.

Bei den Rathauswahlen in Rom im Herbst hatte Melonis Partei unter anderem Rachele Mussolini aufgestellt, eine Enkelin des Diktators, die öffentlich gegen den italienischen Gedenktag zur Befreiung vom Faschismus polemisiert. Die Mussolini-Enkelin erhielt bei der Wahl die meisten Stimmen aller Kandidaten der "Brüder". <<
(tagessschau 03.01.2022 05:29 Uhr )

( Noch Fragen dazu? Icon_frown )

Gruß von Reklov


RE: "Was kann ich wissen..." - Reklov - 04-06-2022

(01-06-2022, 00:40)Geobacter schrieb:
(31-05-2022, 22:02)Reklov schrieb: Immerhin konnte also menschliche Intelligenz schon damals weit größeren und stärkeren Tieren den Tod bringen!

Wie damals auch stärkere und größere Tiere der menschlichen Intelligenz sehr oft den Tod brachten und ein einzelner Mensch auch heute noch kaum klüger wäre, als ein einzelner Affe, wenn er das Rad jedes mal erst selber neu erfinden müsste.

Solche Immerhin-Aussagen über die menschliche Intelligenz von damals sind echt nur peinlich. Und zeugen von einem Verstand, der damals das Rad ganz bestimmt nicht erfunden hätte.

... lebst Du in einem Wolken-Kuckuksheim, weil Du von menschlicher Klugheit redest, welche das Rad erfunden hat?

Das Rad wurde ja nicht nur zum Wohle des Menschen eingesetzt,  Icon_frown sondern fand sich irgendwann unter Streitwagen angebracht. - Als Erfinder des Streitwagens gelten heute die Träger der Sintaschta-Kultur (auch Sintaschta-Petrowka-Kultur oder Sintaschta-Arkaim-Kultur) in den Steppen, wo zuvor auch der vierrädrige Wagen einen seiner Ursprünge hatte. Er blieb in der Steppe aber nur kurz in Nutzung, denn bald wurden berittene Krieger eingesetzt.

Gruß von Reklov


RE: "Was kann ich wissen..." - Reklov - 04-06-2022

(29-05-2022, 14:53)Geobacter schrieb: ..er, Reklov, lebt ja in der Überzeugung, dass der von ihm gedachte Glaube an die Existenz eines höchsten Wesens, in seiner alles übergreifenden Rangordnung, auch gegenüber einem jeglichen anderen Glauben und Wissen... so hoch stehe, dass darüber hinaus gar nichts anderes mehr gedacht werden könne, solle und dürfe.

Selbstverständlich und vor allem auch deswegen, weil der hochangesehene Anselm von Canterbury (Katholik im 11. Jh.) schon damals das genau Gleiche und Selbe dachte..

Und wenn nun aber Reklov sich in aller Gewissheit dessen sicher ist, dass WIR alle ... sowieso keinen Zugang zu diesen Hintergrund haben und WIR somit auch gar nicht wissen können, ob es denn überhaupt über sein von ihm-Gedachtes hinaus, einen solchen Hintergrund gibt... ist das eines Wichtels, welcher nichts lieber tut. als sein eigene WICHTigkeit zu belöbigen, um dafür in nur aller Selbstverständlichkeit, Aufmerksamkeit und Applaus von UNS "Unwissenden" - mit all unseren unseren minderwertigen leeren Richtigkeit - einzufordern.. die idealste Gelegenheit überhaupt. Um damit was zu beweisen?

... er, Geobacter, merkte ja zum bekannten Anselm Zitat in eingleisiger Weise an, dass es unsinnig wäre, über etwas nachzudenken, über das Größeres hinaus nichts gedacht werden kann, denn der astronomische Raum erweitere sich ständig mit einer Riesengeschwindigkeit, so dass keine feste Größe existiert, über die "Größeres hinaus nichts gedacht werden kann..." Icon_rolleyes


>> Wenn Hubble an Hubble rüttelt:
Alles im Universum strebt überraschend schnell auseinander. Und niemand weiß, warum. Seit dem Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren dehnt sich das Universum aus wie ein Hefeteig mit Rosinen: Der Abstand aller Rosinen im Teig wächst, und zwar umso schneller, je weiter die Rosinen voneinander entfernt sind. So verhält es sich auch mit den Galaxien im Weltall - je größer ihr Abstand, desto schneller entfernen sie sich voneinander. Das Maß für die kosmische Expansion ist die Hubble-Konstante. Ihr erwarteter Wert liegt bei 67 Kilometern pro Sekunde pro Megaparsec. Ein Megaparsec ist eine astronomische Längeneinheit und entspricht rund 3,3 Millionen Lichtjahren - ein Lichtjahr wiederum ist die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt: knapp zehn Billionen Kilometer. <<
(DER TAGESSPIEGEL 26.4.2019)

>> Bei der Suche nach der Ursache der stärker beschleunigten Ausdehnung des Weltalls tappen die Forscher wortwörtlich noch im Dunkeln: Eine mögliche Rolle könnte die mysteriöse Dunkle Energie spielen, die heute knapp 70 Prozent des Inhalts des Universums stellt und deren Natur noch völlig unbekannt ist. Sie treibt das Universum vermutlich immer schneller auseinander und könnte eventuell auch die nochmal schnellere Expansion erklären. Eine andere Möglichkeit wäre, dass die ebenso geheimnisvolle Dunkle Materie, die im Universum mehr als fünfmal häufiger ist als die uns vertraute Materie, stärker mit Strahlung und gewöhnlicher Materie wechselwirkt als angenommen. <<
(Till Mundzeck, dpa)

Größe bezieht sich für mich allerdings nicht nur auf Raummaße  Icon_exclaim - Selbst in einem ständig expandierenden Universum wäre ein denkendes und erkennendes Wesen (sei es im Maßstab auch noch so klein!) größer, als der ihn umgebende Raum, denn dieser hat nun mal kein Bewusstsein, auch wenn er die Voraussetzung ist, dass sich in ihm unzählige Körper versch. Art eine Zeit lang darstellen können.

Und dann könnte – so sagen Astrophysiker – auf Expansion auch eine Kontraktion, ein neuer Urknall folgen. Das Universum würde also bildhaft gesprochen „atmen“: Ein paar Billionen Jahre dehnt es sich aus, dann zieht es sich wieder zusammen, und dann geht alles von vorne los.

Als ein Brahmane dies von einem Astrophysiker so vermittelt bekam, hob er nur seine Schulter und meinte gelassen, dies sei für ihn nun nichts Neues, denn in seiner Lehre wird dieser Vorgang schon seit langer Zeit als das "Ein- und Ausatmen von BRAHMA" (dem Schöpfer der Welt) bezeichnet. Icon_rolleyes

Gruß von Reklov


RE: "Was kann ich wissen..." - Geobacter - 04-06-2022

(04-06-2022, 18:01)Reklov schrieb:
(31-05-2022, 23:01)Geobacter schrieb: Nein, Reklov..Sehr viele Tiere können Rechnen und sogar Mengen unterscheiden.. Lemuren, Elefanten....Delphine... und sogar Katzen und Oktopuse. 
Deine Behauptung ist also kein realer Gegenstand, sondern ein Vorurteil das längst widerlegt ist und das du dir wohl von Lehrern abgeguckt hast, die zu deinen damaligen Schulzeiten noch nicht ganz "entnazifiziert" waren.
Natürlich rechnen Tiere nicht mit unseren Maßeinheiten und unseren Zahlensystemen..

... es mag ja sein, dass Tiere "Mengen" abschätzend erfassen können, ob das aber mit unserer Rechenkunst in irgendeiner Weise verglichen werden kann - überlasse ich Dir. -

Sehr aufmerksam und liebenswert von Dir. Was aber jetzt nicht heißt, dass ich deswegen deine bösartige Ich-Bezogenheit als Ausdruck von besonderer Klugheit und Weisheit wertschätze.


RE: "Was kann ich wissen..." - Geobacter - 04-06-2022

(04-06-2022, 18:10)Reklov schrieb: Das Rad wurde ja nicht nur zum Wohle des Menschen eingesetzt... 

Ja und, Reklov? Es ist nicht das Werkzeug, sondern der Mensch der damit Übeltaten begeht. Und auch da gibt es von Mensch zu Mensch große Unterschiede. Aber wenn du dazu auch noch meinst, dass alle "Richtigkeiten" die von DIR als "leer" abgewertet werden, auch wirklich immer leer sind, ohne dabei auch die Möglichkeit eines Irrtums deinerseits in Betracht zu ziehen... ist da bei dir an Menschlichem ohnehin nichts mehr zu retten.


RE: "Was kann ich wissen..." - Ekkard - 04-06-2022

(04-06-2022, 15:54)Reklov schrieb: >> Zentral für die Argumentation ist Anselms Gottesbegriff: Gott sei „das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann“ (id, quo nihil maius cogitari potest).
Bereits in dieser Grundannahme steckt ein gedanklicher Fehler, zu dem es zahllose Gegenbeispiele gibt. Ein sehr einfaches Beispiel: Zahlen können über jede Grenze hinaus größer gedacht werden. Auch Dichte und Temperatur können offenbar über jedes denkbare Maß wachsen. Anselm von Canterbury hat hier nicht zuende gedacht.

(04-06-2022, 15:54)Reklov schrieb: Anselm ... möchte den Toren aus Ps 14,1 widerlegen, der in seinem Herzen spricht, es gebe keinen Gott. Zunächst führt Anselm aus, dass auch ein Tor, der die Existenz Gottes leugne, zugeben müsse, dass, wenn er den vorgelegten Gottesbegriff verstehe, dieser in seinem Verstand existiere (esse in intellectu), da alles, was verstanden werde, im Verstand sei.
Das ist doch keineswegs so! Was durch unseren Verstand vorgestellt werden kann, kann existieren aber auch ein Märchen sein. Ich kann Märchenfiguren verstehen (ja sogar erzählerisch reproduzieren), ohne dass auch nur ein Hauch Existenz im Spiel ist.

(04-06-2022, 15:54)Reklov schrieb: Im zweiten Schritt argumentiert Anselm wie folgt: Das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, könne nicht nur im Verstand existieren, da sonst gedacht werden könne, dass es auch in Wirklichkeit existiere (esse in re), was größer wäre. Das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, wäre dann nicht das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann. Daraus folgert Anselm, dass das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, auch in Wirklichkeit existieren muss.
Entweder hat der Autor dieser Zeilen, den Anselm nicht verstanden, und die Argumentation falsch wieder gegeben. Oder Anselms Unterstellung entbehrt jeder Grundlage. Denn dass Vorgestelltes existieren muss, nur weil ich etwas Größeres nicht denken kann, ist offensichtlicher Unsinn, wie das Beispiel von mächtigen Märchenfiguren zeigt.

(04-06-2022, 15:54)Reklov schrieb: Im dritten Argumentationsschritt stellt Anselm die These auf, dass von dem, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, nicht einmal gedacht werden könne, es existiere nicht. Es könne nämlich gedacht werden, dass etwas existiert, das als nicht existierend nicht gedacht werden kann. Das aber wäre größer als etwas, von dem gedacht werden kann, dass es nicht existiert. << (Wikipedia)
Nee, das ist Baron Münchhausens Story, als er sich angeblich am eigenen Zopf aus dem Sumpf gezogen hat! Es kann nämlich nahezu alles gedacht werden, auch wenn es nicht existiert. Dessen Größe ist kein Grund für oder gegen seine Existenz. Wie erwähnt: Entweder wird A.v.C. hier falsch wieder gegeben, oder der Vogel hat von vorneherein mit haltlosen Annahmen operiert.

(04-06-2022, 15:54)Reklov schrieb: Wer hierzu etwas einzuwenden hat, sollte seine "vernünftige" Gegenrede ...
Bitte sehr!


RE: "Was kann ich wissen..." - Geobacter - 04-06-2022

Das alles wird der Reklov nicht akzeptieren, da er ja überzeugt ist, dass auch nichts anderes den selben Platz einnehmen kann und darf, als das von ihm Gedachte, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden könne.


RE: "Was kann ich wissen..." - Ekkard - 05-06-2022

Nun ja, aber dadurch entwickelt sich das "Größte, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, so wie die "ontologischen Gottesbeweise". Diese kranken ausnahmslos alle an der simplen Tatsache, dass es keinen Weg gibt vom Gedachten auf etwas Reales zu schließen. Dieser Fehler steckt ja auch in der von 'Reklov' wieder gegebenen Argumentationskette des 2. und 3. Schrittes nach Anselm v. C.

Es ist einfach so, dass wir die Eigenschaften Gottes weder prüfen können noch sollen. Und damit hat der traditionelle Gott keinen Bezug zu uns, weil das ja per Definition ausgeschlossen wird. Gleichwohl zu lesende Spekulationen verkrampfen sich, weil die simple Tatsache ignoriert wird, dass alles Reden von Gott willkürlich vor-Gedachtes reproduziert (das man freilich wissen kann).


RE: "Was kann ich wissen..." - Geobacter - 05-06-2022

Und da ja er, Reklov, sich nicht irren können will, kann sich auch Anselm von Canterbury sich nicht geirrt haben.  Auch wenn dessen philosophische Schlussfolgerungen ganz andere Ausgangsbedingungen zu Grunde lagen, für die sich das ganze Christentum nur schämen kann.

Jetzt muss aber halt mal der Anselm v. Canterbury uns an seiner, Reklovs Stelle, als Toren (Trottel) schimpfen...


RE: "Was kann ich wissen..." - Geobacter - 05-06-2022

(05-06-2022, 00:00)Ekkard schrieb: Nun ja, aber dadurch entwickelt sich das "Größte, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, so wie die "ontologischen Gottesbeweise". Diese kranken ausnahmslos alle an der simplen Tatsache, dass es keinen Weg gibt vom Gedachten auf etwas Reales zu schließen.


Das wird der Reklov sicher nicht so hinnehmen. Da er ja von sich selber glaubt, ein auserwählter "Hohe-Prister" der Wahrheit und Prophet des göttlichen Willens zu sein. Von privilegierter Rangordnung, die sich ja schon allein nur dadurch beweise, dass er selber immer nur auf der Sonnenseite des Lebens gestanden hätte.. usw. usf.  Icon_lol

(05-06-2022, 00:00)Ekkard schrieb: Dieser Fehler steckt ja auch in der von 'Reklov' wieder gegebenen Argumentationskette des 2. und 3. Schrittes nach Anselm v. C.
Das stimmt zwar, und ist auch nicht zu widerlegen, aber für Reklov ist es nur nur eine "leere Richtigkeit", Eine Richtigkeit, die von niemand besser als leer "beurteilt werde könne" als von einem Hohe-Prister der Wahrheit und Propheten des göttlichen Willens.

(05-06-2022, 00:00)Ekkard schrieb: Es ist einfach so, dass wir die Eigenschaften Gottes weder prüfen können noch sollen.


... weil halt die immaterielle göttliche "Wichtigkeit" eines Hohe-Pristers der Wahrheit und Propheten des göttlichen Willens, vorzugsweise davon lebt - (Energievampierismus), - dass wir selber Gottes Eigenschaften nicht begreifen können sollen, nicht mal wollen sollen und auch nicht dürfen sollen.
Ein unbedeutender und frefelhafter Tor eines Schelmes, wer dahinter auch noch Böses "vermutet"... Icon_lol

(05-06-2022, 00:00)Ekkard schrieb: Und damit hat der traditionelle Gott keinen Bezug zu uns, weil das ja per Definition ausgeschlossen wird.
Das mag zwar nach unserem heutigen kollektiven Erkenntnis- und Wissensstand über die Welt außer Zweifel stehen, aber war zu Anselm v. Canterbursys Zeiten halt noch undenkbar. Es gibt da also noch ein anderes Problem, warum Reklov da nicht auch von selber drauf kommen will. https://de.wikipedia.org/wiki/Nichtdeterministisches_Experiment (Abergläubisches Huhn / abergläubischer Gockel)

Es ist aber jetzt auch nicht zu erwarten, dass unser Hohe-Prister der Wahrheit und Prophet des göttlichen Willens erkennt und versteht, was er selber mit diesem Experiment zu tun haben könnte.

(05-06-2022, 00:00)Ekkard schrieb: Gleichwohl zu lesende Spekulationen verkrampfen sich, weil die simple Tatsache ignoriert wird, dass alles Reden von Gott willkürlich vor-Gedachtes reproduziert (das man freilich wissen kann).

Ja.. Gott ist wohl jener kollektive Schwarmgeist, der sich  aus nur sehr kurzen Informationsfetzen über ebenso sehr Kommunikationswege (nach dem Postreiterprinzip) von einem Individuum zum Nächsten ausbreitet  ... und in ihm ein Gefühl / einen Instinkt hervorruft, ein sehr wichtiges und Mitverantwortung tragendes Mitglied von noch etwas Größerem zu sein.

Dazu sollten wir aber wissen, wie viel Ameisen, Gott und Mensch die Welt überhaupt verträgt.


RE: "Was kann ich wissen..." - Athon - 05-06-2022

(04-06-2022, 19:51)Reklov schrieb: Größe bezieht sich für mich allerdings nicht nur auf Raummaße...

Sondern...?


RE: "Was kann ich wissen..." - Geobacter - 05-06-2022

(05-06-2022, 15:17)Athon schrieb:
(04-06-2022, 19:51)Reklov schrieb: Größe bezieht sich für mich allerdings nicht nur auf Raummaße...

Sondern...?

sondern.. halt auch auf Hohe-Priester der Wahrheit und Propheten  des göttlichen Willens, über deren krankhafte ICH-Bezogenheit und WICHTigkeit hinaus, gerade noch ein "Gott = Glaube" als noch größer gedacht werden könne.

Das Maß an absoluter Selbstverständlichkeit, welche bei jeder schweren NPS als Symptom auftritt.


RE: "Was kann ich wissen..." - Ulan - 05-06-2022

Da sind wir wieder beim "Erkenntnis"-Begriff. Allein die "hoehere Einsicht" in solche sich dem "Normalsterblichen" entziehenden Phaenomene - bzw. deren Behauptung - gibt einer Person anscheinend einen gewissen Glanz und eine gehobene Position.

Ich habe aehnliche Assoziationen dann, wenn ich bei Paulus lese (1 Kor 15):
"3 ...und dass er auferweckt worden ist am dritten Tage nach der Schrift; 5 und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. 6 Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen. 7 Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. 8 Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden."

Der Wiederauferstande wurde "gesehen". Wie das bei Paulus war, wissen wir ja (irgendwelche "Visionen"; und "nach der Schrift"). Wenn man der Liste folgt, sieht man, wie in einer Religionsgemeinschaft erst einmal der Anfuehrer eine Auferstehungsvision erzaehlte (Kephas), dann das Fuehrungsgremium nicht nachstehen wollte und diese natuerlich auch hatte (die Zwoelfe), die Gemeinde nach und nach und schliesslich in einer Zusammenkunft diese Vision akzeptierte (fuenfhundert Brueder auf einmal). Ein rivalisierender Sektenfuehrer musste dann nachziehen, um seinen Posten und Einfluss nicht zu verlieren (Jakobus), dann kamen all die, die auch noch was vom Kuchen haben wollten (alle Apostel). Und schliesslich Paulus selbst.

Auf so etwas kann man einen Herrschaftsanspruch aufbauen. Erkenntnis muss man also nicht unbedingt haben - sie vorzugeben, reicht vollkommen aus, wenn man andere Leute bequatschen kann.

Worin diese besondere Erkenntnis in Reklovs sich nun ueber viele Threads erstreckenden Saga von der Erkenntnis bestehen sollte, hat er uns ja, in noch so vielen Worten, noch nicht so recht verraten. Es ist nur unheimlich wichtig; so wichtig, dass dagegen jede andere behauptete Erkenntnis ein nutzloses Nichts darstellt.


RE: "Was kann ich wissen..." - Reklov - 05-06-2022

(04-06-2022, 15:54)Ekkard schrieb: Bereits in dieser Grundannahme steckt ein gedanklicher Fehler, zu dem es zahllose Gegenbeispiele gibt. Ein sehr einfaches Beispiel: Zahlen können über jede Grenze hinaus größer gedacht werden. Auch Dichte und Temperatur können offenbar über jedes denkbare Maß wachsen. Anselm von Canterbury hat hier nicht zuende gedacht.)

Hallo Ekkard,

in Deiner Grundannaheme steckt ein gedanklicher Fehler, denn - Zahlen können von sich aus keine Be-Rechnung starten oder Lösungen produzieren. - Immerhin braucht es hierbei zunächst Programme/Systeme, welche ein denkendes Gehirn "entwickeln" kann. Auch Dichte und Temperatur unterliegen diesem Aspekt!
Typisch für Naturwissenschaftler, dass sie meinen, "Größe" lediglich über Zahlen oder Mengen ausdrücken zu können! Icon_rolleyes

(04-06-2022, 15:54)Ekkard schrieb: Das ist doch keineswegs so! Was durch unseren Verstand vorgestellt werden kann, kann existieren aber auch ein Märchen sein. Ich kann Märchenfiguren verstehen (ja sogar erzählerisch reproduzieren), ohne dass auch nur ein Hauch Existenz im Spiel ist.i.

... das ist richtig, aber in Märchen kommen auch "reale" Wesen vor: Der Prinz, die alte Frau, der Wolf, die Königin, die Magd, das Pferd, der Frosch ... etc. - Keine der so dargestellten "Figuren" würde jedoch der Forderung von Anselm auch nur im Geringsten entsprechen können!

(04-06-2022, 15:54)Ekkard schrieb: Entweder hat der Autor dieser Zeilen, den Anselm nicht verstanden, und die Argumentation falsch wieder gegeben. Oder Anselms Unterstellung entbehrt jeder Grundlage. Denn dass Vorgestelltes existieren muss, nur weil ich etwas Größeres nicht denken kann, ist offensichtlicher Unsinn, wie das Beispiel von mächtigen Märchenfiguren zeigt.

... Du verstehst Anselms Aussage nicht richtig, ansonsten würdest Du hierzu nicht Märchenfiguren heranziehen, wo doch jeder Person klar ist, dass keine der vielen Märchenfiguren das darstellt, "worüber Größeres hinaus nichts gedacht werden kann..." - sei es nun ein Riese oder ein verwunschener Prinz ...

(04-06-2022, 15:54)Ekkard schrieb: Nee, das ist Baron Münchhausens Story, als er sich angeblich am eigenen Zopf aus dem Sumpf gezogen hat! Es kann nämlich nahezu alles gedacht werden, auch wenn es nicht existiert. Dessen Größe ist kein Grund für oder gegen seine Existenz. Wie erwähnt: Entweder wird A.v.C. hier falsch wieder gegeben, oder der Vogel hat von vorneherein mit haltlosen Annahmen operiert.

... welche Größe meinst Du denn? Doch hoffentlich keine Körpergröße. Davon abgesehen ist der besagte Baron ja nur ein menschliches Wesen, kommt also in die Schublade des "Vergänglichen", würde auch von keinem als "Weltenschöpfer" aufgefasst werden.

Die Versuche, Anselms Gedankengang zu entkräften, sind also, wie erwartet, nicht gelungen! Icon_frown

Gruß von Reklov