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warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren? - Druckversion +- Religionsforum (Forum Religion) (https://religionsforum.de) +-- Forum: Religionen (https://religionsforum.de/forumdisplay.php?fid=26) +--- Forum: Islam (https://religionsforum.de/forumdisplay.php?fid=6) +--- Thema: warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren? (/showthread.php?tid=2277) |
RE: warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren? - qilin - 29-04-2008 Hallo THomas, Zitat:Das Muhammad und seine Gefährten nach der Zurückschlagung des gegen sie geführten Angriffes sich die "Beute" sicherten, entsprach den allgemeinen Gepflogenheiten - ob das nun auch im Sinne von Muhammad gewesen ist, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen.Nun, darum ging's eigentlich auch gar nicht - die Überlegung war: Wenn ich irgendwen angreifen will, schleppe ich keine Reichtümer und keine Sklavinnen mit mir 'rum... Daher halte ich die Hypothese von den armen, dauernd angegriffenen Muslimen für eher fragwürdig. Aber ich kann Dir gern ein paar Zitate aus der damaligen Zeit dazu präsentieren - natürlich aus islamischen Quellen, andere gibt's ja nicht [mehr]. :eusa_silenced: Zitat:Auch die Sache mit der "Eroberung" Mekka`s läst sich zweifelfrei nicht belegen. Sicher ist Muhammad mit seinen Anhängern auch wieder nach Mekka zurück gekehrt - das kann ein Einzug ähnlich wie bei Jesus in Jerusalem gewesen sein.Bei beiden Gelegenheiten sind wir auf die Zeugnisse der Nachwelt/ Nachfolger angewiesen - natürlich kann Muhammad auf einem Esel reitend und palmzweigschwingend nach Mekka zurückgekehrt sein, wo sie ihn vorher bedroht und verjagt hatten - ebenso kann Jesus mit einem Heer von marodierenden Straßenräubern über Jerusalem hergefallen sein - wir wissen's eben nicht... Aber im Zweifelsfall neige ich doch eher dazu, den jeweiligen Schriften zu glauben :icon_mrgreen: Zitat:Für den heutigen Islam ist das aber nicht mehr von Belang; die Eroberungskreuzzüge der Christen sind für das heutige Christentum auch nur Geschichte.Hm - wäre es nicht vielleicht doch von Belang, wenn Jesus die Kreuzzüge höchstpersönlich angeführt hätte?
RE: warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren? - Sonne - 29-04-2008 @ melek ich habe dich oben schon um Kroanstelle zu diesem Erbarmen gebeten. @t. logemann Ich empfinde es auch so, dass du den Koran etwas verklärst. Lies nochmal meinen letzten Beitrag unter dem Punkt "islamische Expanision". Das ist aktuelle Auslegungspraxis! Zudem empfehle ich, falls dich das Thema näher interessiert den Aufsatz von Rotraud Wielandt "Islam und Gewalt" in "Der Islam - Religion und Politik" und diverse Bücher von Jan Assmann zum Thema Gewaltpotential in monotheistischen Religionen. Ich will die Muslime hier nicht an den Pranger stellen, nur realistisch reflektieren. Viele Grüße Sonne RE: warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren? - t.logemann - 30-04-2008 Die "aktuelle Auslegungspraxis" des Qur`an, liebe Sonne, hat nix mit den tatsächlichen Gegebenheiten um 606 n.Chr. zutun - das in dem jeweiligen dem religiösen Zeitgeist entsprechenden Licht die Religionsgeschichte auch anders ausgelegt wird, setze ich mal als bekannt voraus. Wenn die Taliban oder Bin-Laden ihren Terrorismus damit rechtfertigen, dass Muhammad ja Mekka "eroberte" und die Ungläubigen "vertrieb", dann bedeutet das in der Denkungsart der Taliban und des Bin-Laden natürlich, das Muhammad mit seinen Anhängern wie ein wütender Mob durch die Strassen gezogen sind.... ob das aber tatsächlich so war, darf und muss doch bezweifelt werden. Die "aktuelle Auslegungspraxis" widerspiegelt lediglich die heutige Meinung zur Flucht von Mekka nach Medina und zur späteren Rückkehr nach Mekka - sie kann jedoch für sich keinerlei Authentität in Anspruch nehmen. Die "islamische Expansion" entspricht in Art und Weise in weiten Teilen der Überzeugung, das "empfangene Heil weitertragen zu wollen". Insoweit ist der Beginn dieser Expansion durchaus mit dem Beginn der Missionierungen im Christentum gleichzusetzen. Da sich aber sowohl bei den frühen Christen, als auch bei den ersten Muslimen sehr schnell die Erkenntnis eingefunden hat, dass diese "Missionierungsexpansion" auch erheblich etwas mit Machtzuwachs zutun haben kann, liefen die Expansionen halt nicht immer friedlich ab, zumal sich die gesammelte Christenheit im Abendland erbittert gegen diese Expansion zur Wehr setzte und ebenfalls Expansionsversuche bis in den Nahen Osten unternahm. Insoweit war die Auseinandersetzung mit dem jeweils "anderen" Glauben über weite Teile der Geschichte von Krieg geprägt - anders im "Morgenland". Der Übergang von der zoroastrischen Hochkultur Persiens zur islamischen Hochkultur lief vergleichsweise friedlich ab; die Expansion des Islam in die hinduistischen und buddhistischen Einflussgebiete lief ebenfalls weitgehend friedlich ab. Konflikte gab es nur dann, wenn hinduistische Maharadschah`s ihren Einfluss auf die Bevölkerung am Schwinden sahen, weil sich die Bevölkerung eben nach und nach zum Islam bekannte. Da wurden dann auch schon mal die Schwerter geschwungen... aber längst nicht in dem Ausmass wie im Balkan oder in Cordoba... RE: warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren? - Tao-Ho - 30-04-2008 Hallo liebe Sonne, lies bitte im Koran die Sure 9 durch. Bestimmt meinst Du (und melek) die Verse 4 - 7 Im Koran steht schrieb:4 Ausgenommen diejenigen von den Heiden, mit denen ihr eine bindende Abmachung eingegangen habt, und die euch hierauf in nichts (von euren vertraglichen Rechten) haben zu kurz kommen lassen und niemanden gegen euch unterstützt haben. Ihnen gegenüber müßt ihr die mit ihnen getroffene Abmachung vollständig einhalten, bis die ihnen zugestandene Frist abgelaufen ist. Allah liebt die, die (ihn) fürchten. () Tao-Ho RE: warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren? - qilin - 30-04-2008 t.logemann schrieb:Die "aktuelle Auslegungspraxis" des Qur`an, liebe Sonne, hat nix mit den tatsächlichenDie aktuelle Auslegungspraxis widerspiegelt den heutigen Stand der historischen Forschung. Wenn die keine Authentizität in Anspruch nehmen kann, was dann? Die vage Vermutung, dass alles vielleicht ganz anders abgelaufen sein könnte - oder irgendeine eo ipso wahre göttliche Überlieferung :icon_question: Zitat:Die Expansion des Islam in die hinduistischen und buddhistischen Einflussgebiete liefWelchen Quellen hast Du diese Information entnommen :icon_question: Ich habe offenbar andere - Wo die Muslime auf buddhistische Klöster und Schulen stießen, wurden die Mönche dort vor die einfache Alternative gestellt "Auf der Stelle konvertieren oder sterben" - das Ergebnis war die restlose Auslöschung des Buddhismus in Indien. Politisch fähige islamische Heerführer und Regenten mussten fanatischen Imamen Widerstand leisten, die die hinduistische Bevölkerung nach demselben 'Rezept' behandelt wissen wollten. Die materielle Hochblüte des islamischen Arabien liegt zum nicht geringen Teil an den Reichtümern und der Unmenge von Sklaven, die im eroberten Indien eingesackt wurden - Zahlen dazu sind der arabischen Geschichtsschreibung zu entnehmen... Die Menschen am Balkan und in Spanien waren zumindest 'Schriftbesitzer', die hatten verbriefte Rechte... RE: warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren? - Mustafa - 30-04-2008 Zum Thema islamische Expansion : Zitat:Prof. Albrecht Noth RE: warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren? - Moski - 30-04-2008 melek schrieb:Zum Thema islamische Expansion : Schon beeindruckend, wie ein Aggressionskrieg zur "Befreiung unterdrückter Andersgläubiger" umgedeutet wird. :bduh: Die Ereignisse z.B. bei der Eroberung Karthagos oder Armeniens und Vorderasiens sprechen da ein gänzlich andere Sprache. Religiöse Toleranz fand nur dort statt, wo es wirtschaftliche Vorteile brachte. Ansonsten wurden hemmungslos massakriert. Grüße Moski RE: warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren? - Mustafa - 30-04-2008 Tja Moski , die Geschichte der Menschheit ist nunmal leider blutig und geprägt von Kriegen . Den muslimischen Herrschern hier "mehr" abzuverlangen als anderen ist dann doch zuviel verlangt . Aus heutiger Sicht ist das alles zu verurteilen , aber man muß aus historischer Sicht schon feststellen , daß der Islam eben nicht dadurch Verbreitung fand , daß er mit dem Schwert aufgezwungen wurde , sondern weil er meist eine tatsächliche Verbesserung der Lebenslage für die eroberten Bevölkerungsgruppen brachte , was diese dazu veranlasste , sich relativ gerne auf die Seite des Islams zu schlagen . Natürlich kann man immer wieder Einzelbeispiele für muslimische Grausamkeiten finden , aber daraus kann man schwerlich ein "der Islam ist böse" - Bild zeichnen . Selbst ein "liebe deine Feinde"- Christentum hat sich keinen Deut besser verhalten . Du magst das alles als Grund bezeichnen , die Religionen abzuschaffen , aber damit übersiehst du , daß Religionen eine ganz starke kulturgebende Realität darstellen , die du nicht wegdiskutieren kannst . Es kommt also auf den Umgang mit Religionen an ! Kritik soll selbstverständlich sein ! Aber so billige , einseitige Hetze , wie sie zur Zeit gegen den Islam betrieben wird , ist einfach nur falsch . Da werden ständig schlimme Beispiele aus der islamischen Geschichte angebracht , und dann wird noch (lustigerweise hauptsächlich von nichtmuslimischer Seite) kräftig mit Koranversen hantiert , um Aufforderungen zu diesen schlimmen Taten darin zu finden . Völlig übersehen wird dabei die tatsächliche Realität der bald wohl 1,5 Milliarden Muslime , die auch nichts anderes wollen , als in Frieden zu leben . Diese haben in der Regel mit Gewalt rein gar nichts am Hut , sehen sich aber Angriffen ausgesetzt , was nicht selten zu einer Verteidigungshaltung mit einhergehender Radikalisierung führt . Wie schon mal gesagt : Das greift zur Zeit in einer unerträglichen Weise um sich . z.B. an Schulen ; so waren sich etwa die Kinder meiner Schwester ihres Muslim-seins gar nicht wirklich bewusst , bis sie mit "Scheiss Moslems" beschimpft wurden . Und auch meine katholische (!) Ehefrau berichtet mir aus ihrer Berufsschule von einem Lehrer ,welcher ständig über "die Muslime" herzieht ... Die NPD fängt mit Anti-Islam-Plakaten Wählerstimmen ; Bücher , in denen der Islam und der Koran "kritisch" beäugt werden , scheinen plötzlich jeden zu interessieren , und im Internet trifft man massenweise Leute wie dich , die sich sogar intensiv mit dem Islam beschäftigen , nur um Negativpunkte als Anti-Islam-Diskussionsmunition zu sammeln ... Es ist eine Stimmung , in der nicht mehr viel dazu fehlt , daß einem Dönerladen die Scheiben eingeschlagen werden . Alles natürlich auch umgekehrt , denn "schlauer" sind die Muslime auch nicht . RE: warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren? - qilin - 30-04-2008 Hallo melek, Du hast zweifellos recht, dass z.Z. bei uns gegen den Islam Stimmung gemacht wird, und da will ich mich auch gar nicht anschließen, nur - wenn die Expansion des Islam so blauäugig schöngeredet wird wie hier, dann darf man sich über bissige Kritik nicht wundern... Zu der so friedlichen Expansion und der Toleranz der Muslime in Indien hier einige wenige Zitate - es gäbe noch sehr viel mehr - und es waren z.T. gar nicht die Herrscher, sondern die religiösen Führer... Zitat:Die mohammedanische Eroberung Indiens ist vermutlich die blutigste Episode der Geschichte.[Will Durant: The Story of Civilization] Zitat:Der muslimische General [Muhammad Khalji], dessen Name schon durch seine wiederholten Angriffe[Vincent A. Smith: The Early History of India from 600 BC to the Muhammadan Conquest] Zitat:Mein Ziel bei der Invasion Hindustans ist es, einen Feldzug gegen die Ungläubigen zu führen,[Timur, zit. nach B. Ramji Ambedkar: Writings and Speeches] Zitat:Während der ganzen Zeit des Sultanats in Delhi [1206-1526] waren die moslemischen Geistlichen[Ziyauddin Barani: Sana-i-Muhammadi, zit. in Medieval Indian Quarterly Vol.I,p.3] Zitat:Indien war eines der bekanntesten Exportländer für Sklaven für Arabien vom 8. bis ins 18. Jh.[Kishori S. Lal: Muslim Slave System in Medieval India] RE: warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren? - Mustafa - 30-04-2008 qilin schrieb:nur - wenn die Expansion des Islam Wird sie das ? Ich habe nicht bestritten , daß Grausamkeiten geschahen . Ich habe nur was dagegen , wenn solche Grausamkeiten als dem Islam inhärent bezeichnet werden , und wenn behauptet wird , daß die gewaltsame Ausbreitung des Glaubens eine Pflicht im Islam wäre . Grausame Handlungen gab es von allen Seiten . Würde es z.B. Sinn machen , wenn ich dem Christentum vorwerfen würde , daß im bosnischen Krieg letztes Jahrzehnt ganze muslimische Orte von Christen massakriert wurden ? Darf ich solche Ereignisse dem "Christentum" vorwerfen ? RE: warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren? - Moski - 01-05-2008 melek schrieb:Die NPD fängt mit Anti-Islam-Plakaten Wählerstimmen ; Wirklich? Ich habe mehr das Gefühl, dass es eine Art "geistiges Bündnis" zwischen den Neonazis und dem konservativen Islam gibt: Auszug aus einem Artikel der FAZ vom 12.Juni 2006: Daß sich Teheran gegen den Westen stellt, bejubeln deutsche Rechtsextremisten. Ihr antiamerikanisches und antizionistisches Feindbild teilen sie mit Präsident Mahmud Ahmadineschad. „Gegen den Neokolonialismus Amerikas und den Staatsterrorismus Israels können sich die Muslime der Solidarität von Nationalisten sicher sein“, heißt es im Aufsatz eines NPD-Politikers. [...] Neben der NPD planen auch „Kameradschaften“ und „Freie Nationale“ Veranstaltungen während der WM - in Frankfurt, Halle, Murnau und Saarlouis. Doch sind die Anmelder teilweise NPD-Politiker. So hat in Frankfurt der NPD-Funktionär Marcel Wöll die Demonstration der „Freien Nationalen“ für den 17. Juni angemeldet - sie ist der „Solidarität mit dem Iran“ gewidmet. An diesem Tag spielt die iranische Mannschaft in Frankfurt gegen Portugal. Der 23 Jahre alte Wöll ist nach Einschätzung des hessischen Verfassungsschutzes ein „in der Wolle gefärbter Neonazi“. Er trat erst vor kurzem der NPD bei, zog für sie im hessischen Butzbach in den Stadtrat ein und wurde im Mai zum hessischen Landesvorsitzenden gewählt. Das Bündnis mit Islamisten ist für Wöll kein Problem. „Es gibt ja auch in der Geschichte viele Beispiele, daß zum Beispiel im Zweiten Weltkrieg die Waffen-SS mit muselmanischen Verbänden oder auch osteuropäischen Verbänden gekämpft hat“, sagte er dieser Tage dem Hessischen Rundfunk. Dem Islam bringt die NPD zumindest „partielle Wertschätzung“ entgegen. So wirke der Islam in Europa als Anleitung „zum Verzicht auf Mischehen“ und leiste damit „einen wichtigen Beitrag zum ethno-biologischen Erhalt der Deutschen“, schreibt der sächsische NPD-Landtagsabgeordnete Jürgen Gansel. „Solange die Fremden wegen der politischen Verhältnisse noch nicht ausgewiesen werden können, muß ihre islamische Identitäts- und Glaubensgemeinschaft möglichst intakt bleiben, damit es nicht zu kulturellem Einheitsbrei und Völkervermischung kommt“, fordert Gansel Passt irgendwie nicht in das übliche Weltbild, oder? Grüße Moski RE: warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren? - Mustafa - 01-05-2008 Moski schrieb:Wirklich? Ach Moski ! Das ist eine deiner immer wieder gerne zitierten "Kugeln" in der Islam-Diskussion . Hast du die NPD - Plakate bei der bay.Kommunalwahl vor einigen Wochen gesehen ? Ich zitiere ein Beispiel : " Wir lassen die Kirche im Dorf ... und die Moschee in Istanbul " RE: warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren? - Moski - 01-05-2008 melek schrieb:Würde es z.B. Sinn machen , wenn ich dem Christentum vorwerfen würde , daß im bosnischen Krieg letztes Jahrzehnt ganze muslimische Orte von Christen massakriert wurden ? Ja, du darfst das dem Christentum vorwerfen - und mehr als nur Bosnien. Bei der Christianisierung Mitteleuropas ist das Christentum bis zu den Knien in Blut gewatet. Es ist eine Geschichte fortwährender Schlächtereien. Das Christentum hat über Jahrhunderte die Pogrome gegen Juden hingenommen. Die Eroberung und die damit verbundene Christianisierung des heutigen Lateinamerikas ist eine einzige Leidensgeschichte und hat Millionen von Menschen das Leben gekostet (in diversen spanischen Quellen der damaligen Zeit ist nachzulesen, dass die amerikanischen Indios nicht einmal als Menschen angesehen wurden und deshalb wie Vieh abgeschlachtet wurden). Wenn du dich mal mit der Geschichte des 30jährigen Krieges befasst, dann wirst du Schauergeschichten hören, was Menschen alles aus religiösen Gründen taten - wie ganze Städte massakriert wurden, weil die Einwohner Protestanten waren und die Belagerer Katholiken (z.B. Magdeburg) oder umgekehrt (insbesondere das südliche Deutschland). Du darfst - und musst! - dem Christentum solche Taten vorwerfen, Denn erst aus diesen Vorwürfen hat sich die politische Vernunft entwickelt, die Trennung von Staat und Religion, die Beschränkung der Exekutivgewalt auf den Staat. Wirf den Christentum Mord und Totschlag vor, Missionierung nach dem Motto "Willst du nicht mein Bruder sein, schlag ich dir den Schädel ein!", Ausrottung Andersgläubiger (selbst innerhalb des Christentums) bis weit in das 20.Jahrhundert hinein. Wirf all das dem Christentum vor, und ich werde sagen: "Ja, du hast Recht!". Nur durch Vorwurf und Kritik, durch Relativierung der Heiligen Schriften, durch Zweifel am Gründer der christlichen Religion ist der mündige Bürger entstanden. Letztendlich haben sich aus diesen Vorwürfen und Kritiken die Menschenrechte entwickelt, wie wir sie heute kennen. Aber genau das, die Kritik per se, an den Heiligen Schriften, am Gründer ist im Islam ein derart großes Tabu, dass man dadurch bekanntlich sein Leben riskiert. Oder ein ganz bestimmtes politisches Etikett verpasst bekommt. Grüße Moski RE: warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren? - Moski - 01-05-2008 melek schrieb:Ach Moski ! Das ist eine deiner immer wieder gerne zitierten "Kugeln" in der Islam-Diskussion . aus einer Antifa-Webseite, wo eine Schrift der NPD zitiert wird: Gegen den Neokolonialismus Amerikas und den Staatsterrorismus Israels können sich die Muslime der Solidarität von Nationalisten sicher sein. Selbstverständlich hat der Iran das Recht auf eine selbstbestimmte Nutzung der Atomenergie ohne Einflußnahme der feindseligen Atommächte USA und Israel. Fraglos ist die radikal-islamische Hamas ein legitimer Ausdruck palästinensischen Selbstbehauptungswillens. Und natürlich handelt es sich bei den irakischen Widerständlern um Freiheitskämpfer und Heimatverteidiger. Die arabische Welt führt gegenwärtig einen moralisch gerechten und völkerrechtlich sanktionierten Verteidigungskampf gegen die Aggressoren der “McWorld”, gleich ob in Afghanistan, im Irak oder zukünftig im Iran. aus der "Mut-gegen-Rechts"-Webseite: Über den Islam und die extreme Rechte. Wenn in Deutschland große Moscheen gebaut werden, ist es schon fast zur Gewohnheit geworden, dass Neonazis dagegen demonstrieren. Da wird es einige Beobachter der rechten Szene verwundern, dass in der aktuellen Ausgabe der NPD-Parteizeitung der Koran als “ein politisches und ein gesellschaftliches Manifest von revolutionärer Sprengkraft“ gelobt wird. Dies wirft erneut die Frage auf, wie es um ein Bündnis zwischen Islamisten und deutschen Rechtsextremisten steht? [...] Von den Befürwortern des Islamismus in der deutschen extremen Rechte wurde immer wieder kritisiert, dass der Islamismus zersplittert sei und keinen Führer habe. Seit dem Amtsantritt des iranischen Staatspräsidenten Ahmedinischad wird dieser oftmals als Führer der islamischen Welt begrüßt und als Hoffnungsträger „der freien Welt“ gesehen. Gerade seine geschichtsrevisionistischen und antisemitischen Äußerungen sind auf breite Zustimmung unter Rechtsextremen gestoßen und haben laut Verfassungsschutz bei deutschen Neonazis zu einer teilweisen Durchbrechung ihrer islamfeindlichen Haltung geführt. Diese positive Rezeption des Islamismus findet sich in letzter Zeit auch sehr deutlich in der „Nationalzeitung“ vom DVU-Vorsitzenden Frey, der schon erwähnten NPD-Parteizeitung „Deutsche Stimme“ oder der neurechten Wochenzeitung „Junge Freiheit“. So kommen in den Zeitungen des öfteren auch Islamisten durch Gastbeiträge oder Interviews zu Wort, wie Vertreter der Hizb ut Tahrir, Hamas oder der Hizb`Allah. Dabei muss aber berücksichtigt werden, dass dem Islam meist das Existenzrecht in Europa abgesprochen und er hier als „widernatürlich“ bekämpft wird. Aber selbst darauf ist nicht mehr Verlass. Im März 2001 war der österreichische Neonazi Robert Schwarzbauer noch recht isoliert, als er im Aufruf „Bordelle statt Moscheen?“ eine geplante NPD-Demonstration gegen ein Moscheebau in Bad Kreuznach vehement kritisierte. Er argumentierte, Moschee würden den entwurzelten muslimischen Einwanderer helfen zu den Geboten ihrer Religion zurückfinden anstatt im „herrschenden babylonischen Sittenverfall“ zu verkommen. Diese Verteidigung des Islam in Deutschland ist zwar bei weitem nicht mehrheitsfähig in der deutschen extremen Rechten, jedoch ist solch eine Position nicht mehr so exotisch wie vor dem 11/9. In dem schon erwähnten Artikel der April-Ausgabe der Deutsche Stimme wird nicht nur die „revolutionärer Sprengkraft“ des Koran gelobt, der Autor Hans-Georg Gjallerup kommt auch zum Schluss, dass der Islam „einen, wenn nicht sogar den alternativen Ansatz zur derzeit vorherrschenden kapitalistischen Ideologie“ bietet. Auch wenn, wie gesagt, diese eindeutige Positionierung pro Islam auch innerhalb Deutschlands eine Randerscheinung in der extremen Rechten darstellt, ist es schon bemerkenswert, dass diese Themen überhaupt in der Deutsche Stimme ernsthaft diskutiert werden. Konsensfähiger ist da schon eher die Position des Vorsitzende der Hamburger NPD, Jürgen Rieger. Er führte zwar eine Demonstrationen gegen den Bau einer Moschee an, betonte aber gleichzeitig, dass man nicht gegen den Islam demonstriere. Rieger hat es sogar geschafft, seine Vorgängerin an der Spitze der Hamburger NPD mit dem Argument zu stürzen, sie sei antiislamisch und somit für die NPD untragbar, da man als Nationalisten „es sich nicht mit den Islamisten verscherzen“ dürfe. Dass der Islam auf diese Art in der NPD kampagnenfähig ist und eine Vorsitzende mit dieser pro-islamistischen Argumentation zum Rückzug gezwungen werden kann, zeigt, dass das Thema Zusammenarbeit mit Islamisten durchaus stark an Brisanz gewonnen hat. Was auf den Plakaten steht, ist für den tumben Wähler gedacht. Ideologisch wird bei den Neonazis im Hintergrund ganz anders gearbeitet. Rechte + Islam - das kann wohl nicht sein, weil es nicht sein darf. Grüße Moski RE: warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren? - qilin - 01-05-2008 Hallo melek, Ja - vor dem Hintergrund von "Die mohammedanische Eroberung Indiens ist vermutlich die blutigste Episode der Geschichte" und der zahllosen Beispiele dafür sind Aussagen wie Zitat:Die Expansion des Islam in die hinduistischen und buddhistischen Einflussgebiete lief ebenfalls weitgehend friedlich ab. Zitat:besonders eindrucksvoll die Argumentation eines muslimischen Heerführers, der im Sind/Südindus-Gebiet (zu Beginn des achten Zitat:Natürlich kann man immer wieder Einzelbeispiele für muslimische Grausamkeiten finden , aber daraus kann man schwerlich einblauäugig schöngeredet. Wäre nicht dieses Beispiel des muslimischen Heerführers das Einzelbeispiel, dann wäre der Buddhismus in Indien eben nicht ausgelöscht worden... Und - hast Du schon einmal überlegt, woher der jahrhundertealte tiefsitzende Hass der meisten Hindus gegen den Islam stammt? Für sie ist 'Islam = böse' - aus 1000jähriger Erfahrung. Für uns hier nicht so sehr, aber die Welt ist klein, und die Erfahrung Anderer nicht mehr so weit weg... |