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RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Ulan - 14-06-2021 Nun, das Bundesverfassungsgericht hat mit seinem Urteil zum "dritten Geschlecht" halt indirekt Handlungsbedarf erzeugt, der durch solche Beschluesse umgesetzt wird. Ist das per se "links"? Dass das von linken "Progressiven" versucht wird, allgemein durchzusetzen, ist sicherlich richtig. Dass ich persoenlich davon nichts halte, habe ich oben schon angemerkt. Was ich hier als neutral bezeichnet habe, war das Auftreten der oeffentlichen Insitution gegenueber den offiziell ja wohl heutzutage mindestens drei Geschlechtern. Das Problem liegt wohl eher darin, dass das als "krampfhaft neutral" rueberkommt. Insofern koennte man eventuell sagen, dass das ein Unterschied im Grad der Reaktion ist, aber nicht unbedingt in der Sache an sich. RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - petronius - 14-06-2021 (14-06-2021, 11:08)Gundi schrieb: "Geschlechtsumfassende Formulierungen" bedeutet Begriffe, die alle Geschlechter beinhalten zb. "Studierende". oh, ich bitte vielfach um verzeihung. bin ich doch offenbar nicht geschult genug in behördensprech, um zu erraten, daß "Geschlechtsumfassende Formulierungen" dasselbe ist zb. "Studierende", was ja derart "geschlechtsumfassend" ist, daß gar kein geschlcht aufscheint... RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - petronius - 14-06-2021 (14-06-2021, 11:29)Ulan schrieb: Dass einem ein Arbeitgeber im oeffentlichen Bereich Vorschriften dazu macht, was man in offizieller Funktion und z.B. Studenten gegenueber wie sagt, ist mir eigentlich so als recht verbreitet bekannt das stimmt ich füge ja meiner geschäftlichen mailsignatur auch alles mögliche an, wenn unsere pr meint, das müsse so sein (z.b. ankündigungen bestimmter events für unsere kunden eine woche vor dem termin - obwohl das ganze schon länger geplant ist und wohl die wenigsten derartig kurzfristig reagieren)- egal, ob ich persönlich das nun für sinnvoll halte "Kleidungsvorschriften" gibts bei uns zum glück nur in bezug auf schutzkleidung, und da erübrigt sich wohl jegliche diskussion. würde mir vorgeschrieben, welche bürokleidung ich zu tragen hätte, hielte ich das nicht für angebracht mich wundert es halt, warum das gendern die leute derart aufregt, daß man manchmal den eindruck erhält, der untergang des abendlands oder wenigstens der pluralistischen demokratie stehe unmittelbar bevor (daß tatsächlich jemand wegen nichtbefolgung solcher anweisungen persönliche nachteile in kauf nehmen mußte, halte ich nach wie vor nicht für belegt). das ist ja schon fast so schlimm wie diese "corona-diktatur", die mich doch tatsächlich zwingt, rücksicht auf meine mitbürger zu nehmen RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - petronius - 14-06-2021 (14-06-2021, 12:05)Gundi schrieb: Auf welcher Grundlage also, soll Personen vorgeschrieben werden, wie sie zu sprechen haben? mach dir doch nicht ins hemd - niemand steckt dich in den knast, wenn du von "bürgern" sprichst. noch nicht mal, wenns um "neger" und "zigeuner" geht RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - petronius - 14-06-2021 (14-06-2021, 13:25)Gundi schrieb: Ich sehe die Verbindung nicht. Bei dem einen geht es um weltanschauliche Symbole jedweder Art (und eben nicht nur das kopftuch) aufgrund der weltanschaulichen Neutralität des Staates. Was hat das mit der gendersprache zu tun? das stimmt ja eben eindeutig nicht. die kreuze hängen überall die verbindung besteht z.b. darin, wie sich hier sinnlos an dingen von relativer belanglosigkeit aufgehängt wird. ob nun eine lehrerein hidjab trägt, andere mich als doctrx ansprechen, ein finanzbeamter einen spd-sticker am revers hat oder leute, die in statlichem auftrag umgang mit bürgern haben, möglichst inklusiv formulieren sollen - das alles treibt nicht meinen blutdruck in die höhe RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - petronius - 14-06-2021 (14-06-2021, 14:15)Gundi schrieb: Inwiefern wäre das weltanschaulich neutral? Das stimmt doch gar nicht. Es wäre momentan (bei der nicht abgeschlossenen gesellschaftlichen Debatte) eine identitätspolitisch-linke Position. Kann man machen, sollte es aber nicht als weltanschaulich neutral verkaufen. "identitätspolitisch" vielleicht, aber "links"? außerdem heißt das in einschlägigen kreisen doch "linkslink" bzw. "linksgrün versifft". halt nicht "deutschland, aber normal" es ist wirklich amüsant, wie sich gewisse klischees und ressentiments anscheinend ewig halten. "untote narrative" gewissermaßen, in zeiten, wo die grsellschaftliche linke eh schon klinisch tot ist. oder setzt du "gesellschaftsverändernd" pauschal mit "links" gleich? zuviel der ehre für die sozen RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Ulan - 14-06-2021 (14-06-2021, 15:35)petronius schrieb: "Kleidungsvorschriften" gibts bei uns zum glück nur in bezug auf schutzkleidung, und da erübrigt sich wohl jegliche diskussion. würde mir vorgeschrieben, welche bürokleidung ich zu tragen hätte, hielte ich das nicht für angebracht Schutzkleidung ist klar, die meinte ich nicht. An den Biochemie- und Biophysik-Instituten wurde das ansonsten sehr locker gehandhabt, waehrend es an der medizinischen Fakultaet fuer diverse Anlaesse, z.B. Kongressvortraege, Jacket- und Krawattenpflicht gab. Das stand jetzt nicht im Arbeitsvertrag, wurde aber von den Chefs durch die Bank angeordnet. RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - petronius - 14-06-2021 (14-06-2021, 16:37)Ulan schrieb: Schutzkleidung ist klar, die meinte ich nicht ist mir schon klar ich erwähnte es nur der vollständigkeit halber Zitat:An den Biochemie- und Biophysik-Instituten wurde das ansonsten sehr locker gehandhabt, waehrend es an der medizinischen Fakultaet fuer diverse Anlaesse, z.B. Kongressvortraege, Jacket- und Krawattenpflicht gab. Das stand jetzt nicht im Arbeitsvertrag, wurde aber von den Chefs durch die Bank angeordnet. eine solche anordnung habe ich nie erfahren. aber klar habe ich mich auf tagungen etc. konservativ gekleidet, weil ich ja wußte, daß einem das (zumindest damals) eine aura von kompetenz verlieh - anders gesagt: in kurzer hose und t-shirts hättest dunoch so interessante dinge vortragen können, du wärst dabei nicht ernst genommen worden. also dachte ich mir: wenn die welt so einfach betr..., ich meine, beeinflußt werden will, dann tu ich ihr doch de gefallen heute ist das eher anders: würde ich in anzug und krawatte zum betriebsleiter mit büro neben der meßwarte gehen, der würde sich fragen, warum er sich von so einem schnösel was sagen lassen sollte wenn man von leuten was will, tut man gut daran, sich mit ihnen zumindest oberflächlich gemein zu machen klar, das kannst du jetzt auch auf den hidjab der lehrerin anwenden. nur: ich rede von freiwilliger anpassung, nicht vom zwang dazu RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Sinai - 14-06-2021 Beitrag #44 (14-06-2021, 14:06)Ulan schrieb: Das Ziel ist Geschlechtsneutralitaet, was halt auch eine weltanschauliche Frage ist. (14-06-2021, 14:15)Gundi schrieb: Inwiefern wäre das weltanschaulich neutral? Das stimmt doch gar nicht. Es wäre momentan (bei der nicht abgeschlossenen gesellschaftlichen Debatte) eine identitätspolitisch-linke Position. Kann man machen, sollte es aber nicht als weltanschaulich neutral verkaufen. Das Gendern ist eine westdeutsche und keine linke Position. Im Marxismus-Lenismus wurde nicht gegendert! Auch nicht bei Mao. Dort gab es die blauen Ameisen, aber nicht die blauen Ameisinnen
RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Ulan - 14-06-2021 @Sinai. Und zur Zeit von Mao oder der DDR wurde in Westdeutschland auch nicht gegendert. Your point is? Mal abgesehen davon, dass sich Chinesen mit grammatikalem Geschlecht eh schwer tun, da sie das nicht kennen. Nicht mal in der Form von "er" oder "sie". RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Athon - 14-06-2021 (14-06-2021, 16:50)petronius schrieb: ...ich rede von freiwilliger anpassung, nicht vom zwang dazu Der Vorsitzende der ARD, Tom Buhrow, betont, dass es keine Anweisungen an die Redaktionen gebe, in welcher Form zu sprechen sei. Wenn es so ist, hoffe ich, dass es auch so bleibt... RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Gundi - 14-06-2021 (14-06-2021, 14:51)Ulan schrieb: Nun, das Bundesverfassungsgericht hat mit seinem Urteil zum "dritten Geschlecht" halt indirekt Handlungsbedarf erzeugt, der durch solche Beschluesse umgesetzt wird. Ist das per se "links"? Das dritte Geschlecht als Eintrag im Personenregister ist sicherlich eine gute Sache. Es hat aber mit der Sprache nur bedingt zu tun, ein Beispiel wären Anreden. "Sehr geehrte Damen und Herren" geht nun mal nicht mehr, wenn es auch offiziell ein drittes Geschlecht gibt. Davon abgesehen sehe ich aber keinen Zusammenhang zwischen dem Urteil und der Sprache. Das generische Maskulinum ist ja bereits geschlechtslos (im biologischen Sinne). Wenn zb. der Plural "Bürger" als biologisch geschlechtslose Bezeichnung genutzt wird, inkludiert das eben alle gleichermaßen. Und in der Vergangenheit wurden die Begriffe so genutzt und verstanden. Das dritte Geschlecht wird dementsprechend also gar nicht ausgeschlossen. Die Notwendigkeit zur Gendersprache aus dem Gerichtsurteil heraus sehe ich daher nicht unmittelbar. Dass das generische Maskulinum ausgrenzend sei, ist imho momentan noch die Meinung einer identitätspolischen Minderheit. Auch sind mir keine Zahlen bekannt, wie viele Menschen des dritten Geschlechts (oder auch Frauen) sich denn tatsächlich durch unsere Sprache diskriminiert fühlen. Ich sehe daher nicht, inwiefern es weltanschaulich neutral wäre, wenn Behörden jetzt auf einmal gendern. Das kann sich natürlich ändern und wird es vielleicht auch. Ich schrieb ja bereits in Beitrag 2: "...man sollte aber auch nicht drüber wegsehen, dass es Menschen gibt, die sich durch die Sprache ausgeschlossen fühlen. Da kommt dann halt die Frage auf, welche Prioritäten gesetzt werden und ab wann die Forderungen einer Minderheit relevant genug sind, um auch eine Mehrheit in die Pflicht zu nehmen." (14-06-2021, 14:51)Ulan schrieb: Was ich hier als neutral bezeichnet habe, war das Auftreten der oeffentlichen Insitution gegenueber den offiziell ja wohl heutzutage mindestens drei Geschlechtern. Das generische Maskulinum ist ja bereits eine sogenannte "sexusindifferente", und damit alle inkludierende, Bezeichnung. RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Sinai - 14-06-2021 (14-06-2021, 17:28)Ulan schrieb: @Sinai. Und zur Zeit von Mao oder der DDR wurde in Westdeutschland auch nicht gegendert. Your point is? Richterinnen, Kampfpilotinnen und Panzerfahrerinnen gab es in der DDR nur wenige RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Gundi - 14-06-2021 (14-06-2021, 15:41)petronius schrieb:(14-06-2021, 13:25)Gundi schrieb: Ich sehe die Verbindung nicht. Bei dem einen geht es um weltanschauliche Symbole jedweder Art (und eben nicht nur das kopftuch) aufgrund der weltanschaulichen Neutralität des Staates. Was hat das mit der gendersprache zu tun? Wo genau? Und inwiefern berührt das meine Aussage, dass ich mich gegen weltanschauliche Symbole ausspreche (inklusive Kreuze)? Oder glaubst du etwa, ich hätte die Kreuze aufgehangen? (14-06-2021, 15:41)petronius schrieb: die verbindung besteht z.b. darin, wie sich hier sinnlos an dingen von relativer belanglosigkeit aufgehängt wird. ob nun eine lehrerein hidjab trägt, andere mich als doctrx ansprechen, ein finanzbeamter einen spd-sticker am revers hat oder leute, die in statlichem auftrag umgang mit bürgern haben, möglichst inklusiv formulieren sollen - das alles treibt nicht meinen blutdruck in die höhe Schön. Und jetzt? RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Gundi - 14-06-2021 (14-06-2021, 15:23)petronius schrieb:(14-06-2021, 11:08)Gundi schrieb: "Geschlechtsumfassende Formulierungen" bedeutet Begriffe, die alle Geschlechter beinhalten zb. "Studierende". Mir scheint, du weisst so einiges nicht bei diesem Thema. |