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RE: was ist ein "weltbild"? - petronius - 01-01-2014 (01-01-2014, 15:10)Mustafa schrieb:(01-01-2014, 13:19)petronius schrieb: rational schon wieder fragen ![]() erst mal bist du dran mit antworten, hab ich dir doch schon gesagt RE: was ist ein "weltbild"? - Ekkard - 01-01-2014 (01-01-2014, 15:24)Mustafa schrieb: Überhaupt scheinen mir ewige Skeptiker auch nicht besonders erfolgreich zu sein.Mir scheint, dass hier "Irrationales" mit "Postulaten" (also Setzungen, die ihre Anhänger haben) verwechselt wird. "Irrational" ist ein Verhalten, das gemäß dem Kindergartenprinzip: "Nein! - Doch! - ..." abläuft, bei denen jemand bestenfalls Sieger ist, aber jede Klugheit vermissen lässt. Hingegen ist der Konsens das ehrenwerte, im Übrigen rationale, und vielfach bewährte Mittel, ein Beziehungsgeflecht zu handhaben. Beispiel: Unser gesamtes Rechtssystem beruht darauf. Dem Skeptiker (auch unserer eigenen Skepsis) kommt in der Gesellschaft eine wichtige Aufgabe zu, nämlich eingeschliffene Verhaltensstrukturen auf Angemessenheit und Nachteile hin zu hinterfragen. So gesehen, sind Vereinbarungen, welche auf die Emotionen Vieler Rücksicht nehmen, durchaus rational. Es bliebe damit die Frage, welche (privaten, subjektiven) Emotionen das eigene Weltbild erfolgreich formen sollten, ohne dass es zu unangemessenen, vielleicht rechtswidrigen Verhaltensweisen beiträgt. Du denkst vielleicht an das Gemeinschaftsgefühl in und bei Riten der (eigenen) Religionsgemeinschaft. Aber gehört dies wirklich zum Weltbild? So weit würde ich (m)ein Weltbild nicht fassen wollen. Angenehme Dinge/Erfahrungen nehme ich gerne mit, ohne sie grundsätzlich zu wollen oder meinen Blick z. B. auf andere Menschen zu verschließen. Das wäre nämlich die Konsequenz eines in das Weltbild übernommenen (Gemeinschafts)Gefühls. Und Gemeinschaften haben bisweilen schon sehr seltsame "gemeinsame Gefühlswelten", beispielsweise die Abneigung gegen Homosexualität, Sexualität im Allgemeinen oder den Verzehr bestimmter Nahrungsmittel. Ich persönlich misstraue Emotionen jeder Art, weil sie uns abhängig machen von Trends (politischen, finanziellen, kommerziellen, religiösen Einflüsterungen), von Wünschen (z. B. stets Sieger zu bleiben, oder Erfolg haben zu müssen, sich immer durchzusetzen) oder von Ängsten (z. B. zu verarmen oder bloß nicht anzuecken). RE: was ist ein "weltbild"? - Mustafa - 01-01-2014 (01-01-2014, 22:19)petronius schrieb: erst mal bist du dran mit antworten, hab ich dir doch schon gesagt Welche themarelevanten Fragen habe ich denn noch nicht beantwortet? Als besonders wichtig hattest du diese Frage herausgestellt: (30-12-2013, 23:07)petronius schrieb: nämlich meine frage: Mal abgesehen davon, dass du dir da selber widersprichst, weil du es ja bist, der sein Weltbild als "allgemein relevant oder gar verbindlich" hinstellen will, da es sich ja auf die "objektiv faktische" Realität beschränkt, habe ich das doch klar beantwortet. RE: was ist ein "weltbild"? - petronius - 01-01-2014 (01-01-2014, 22:31)Mustafa schrieb: Welche themarelevanten Fragen habe ich denn noch nicht beantwortet? du hast jede menge meiner fragen nicht beantwortet (ich werde sie jetzt nicht im einzelnen wiederholen, du kannst sie einfach nachlesen, falls dein gedächtnis nicht dafür ausreicht) und jetzt bitte schluß mit nebelgranaten off topic belassen wir es dabei, daß du eben anderer meinung bist als ich - wie ich (und andere) der meinung sind, daß deine positionen nicht haltbar sind in einem über deinen persönlichen gusto hinausgehenden sinn ach, und noch was: ich habe immer noch den eindruck, daß du "das eigene weltbild nicht auf irrationales begründen" verwechselst mit "emotionen leugnen". wenn ich auch ein skeptizistisch-rationales weltbild vertrete, bin ich doch zu empathie usw. fähig und übe sie aus. warum auch sollte das überhaupt ein widerspruch sein? RE: was ist ein "weltbild"? - Mustafa - 01-01-2014 (01-01-2014, 22:27)Ekkard schrieb: Aber gehört dies wirklich zum Weltbild?Es ist aus meiner Sicht Grund und Triebfeder von Weltbildern. Das schlichte "Stehen zu einem Weltbild" ist schon emotional begründet. M.E. kann kein Postulat auf Emotionen verzichten. Das Postulat selbst, sprich die Handlung, sich der Emotion anzunehmen, Vereinbarungen zu treffen, etc. ist natürlich durchaus rational, aber als Verzicht auf Emotionen würde ich das nicht bezeichnen. RE: was ist ein "weltbild"? - petronius - 01-01-2014 (01-01-2014, 23:11)Mustafa schrieb: Das schlichte "Stehen zu einem Weltbild" ist schon emotional begründet nicht zwingend warum auch? du wiederholst gerne solche aussagen, ohne sie zu begründen oder gar zu belegen aber halt, ich vergaß: "wir" verstehen ja unter "weltbild", wie wir die welt sehen (weil sie sich uns so darstellt), und du, wie du sie sehen möchtest (damit sie deinen wunschvorstellungen entspreche) das ist vermutlich genau der punkt, warum wir hier nicht auf einen nenner kommen werden RE: was ist ein "weltbild"? - Ekkard - 01-01-2014 (01-01-2014, 23:11)Mustafa schrieb: Das schlichte "Stehen zu einem Weltbild" ist schon emotional begründet. Hm, jetzt wird mir die Sachlage auch klarer. Sagen wir so: Es ist eine emotionale Leistung, sich an Vereinbarungen (auch implizite, also "was man tut oder unterlässt") zu halten. Dazu gehört wohl auch eine gut trainierte Gefühlswelt, die sich nicht unnötig auflehnt, wenn etwas als gut und richtig angesehen wird (z. B. nicht zu stehlen). Da hast du wahrscheinlich Recht, aber das würde ich definitiv nicht "emotional" nennen, sondern zum rationalen Denken über meine Beziehungen. Ich sehe letztlich per ratio ein, dass ich beispielsweise meiner Frau nicht den ganzen Abwasch überlassen darf, von Ausnahmen abgesehen. Ganz hinten am Ende steht natürlich meine Liebe zu ihr. Im Vordergrund steht aber meine Einsicht in die Notwendigkeit partnerschaftlichen Lebens. RE: was ist ein "weltbild"? - Mustafa - 01-01-2014 (01-01-2014, 23:23)Ekkard schrieb: Da hast du wahrscheinlich Recht, aber das würde ich definitiv nicht "emotional" nennen, sondern zum rationalen Denken über meine Beziehungen. Nun, ich sehe da keinen Verzicht auf Emotionen "in der Begründung", wobei "Begründung" so definiert wurde: petronius schrieb:"begründet" (mea culpa ob uneindeutiger formulierung) nicht im sinne von "rational zwingend abgeleitet", sondern von "auf eine basis gestellt" (01-01-2014, 23:23)Ekkard schrieb: Ganz hinten am Ende steht natürlich meine Liebe zu ihr. Im Vordergrund steht aber meine Einsicht in die Notwendigkeit partnerschaftlichen Lebens. Ich würde die "Basis" eher als eben die Liebe bezeichnen. Darauf aufbauend dann rationale Überlegungen über Notwendigkeiten, etc. wie man die Liebe und Mitgefühl zu seinen Mitmenschen am besten verwirklichen kann. Und ich denke, dass in dieser Reihenfolge auch ein menschliches Weltbild funktioniert. Also jenes, an dem man seit Geburt "malt". RE: was ist ein "weltbild"? - Ekkard - 01-01-2014 Na gut, ich wollte ja nur verstehen, wie du "emotional" hier verwendest - also ein Bisschen anders, als ich mir das vorgestellt hatte. RE: was ist ein "weltbild"? - Mustafa - 02-01-2014 (01-01-2014, 23:18)petronius schrieb: "wir" verstehen ja unter "weltbild", wie wir die welt sehen (weil sie sich uns so darstellt), und du, wie du sie sehen möchtest (damit sie deinen wunschvorstellungen entspreche) Mag sein. Ich sehe die Welt durchaus auch, wie sie sich uns darstellt. Aber Weltbilder haben m.E. sehr wohl auch die Absicht, "Wunschvorstellungen" zu verwirklichen. Wozu bräuchte man sie sonst? Nur um sich Wissen anzueignen? Wohl kaum, eher um Wohlgefühl zu erhalten und Schmerz zu verringern. RE: was ist ein "weltbild"? - petronius - 02-01-2014 (01-01-2014, 23:23)Ekkard schrieb: das würde ich definitiv nicht "emotional" nennen, sondern zum rationalen Denken über meine Beziehungen. Ich sehe letztlich per ratio ein, dass ich beispielsweise meiner Frau nicht den ganzen Abwasch überlassen darf, von Ausnahmen abgesehen. Ganz hinten am Ende steht natürlich meine Liebe zu ihr. Im Vordergrund steht aber meine Einsicht in die Notwendigkeit partnerschaftlichen Lebens. ich finde, das hast du gut auf den punkt gebracht RE: was ist ein "weltbild"? - petronius - 02-01-2014 (02-01-2014, 00:03)Mustafa schrieb: Ich sehe die Welt durchaus auch, wie sie sich uns darstellt. um sich in der realität zu recht zu finden und da sind die zeiten, wo das wünschen noch geholfen hat, imho schon lange vorbei RE: was ist ein "weltbild"? - Mustafa - 02-01-2014 (02-01-2014, 00:10)petronius schrieb: um sich in der realität zu recht zu finden Worum sollte man sich in der Realität zurechtfinden? Weil man "Wohlergehen" mag und Schmerzen nicht? Ist das ein Verzicht auf Gefühle bei der Basis? Was propagieren denn Weltbilder so? Geht es da wirklich bloß um die Welt "wie sie sich uns darstellt"? Ich dachte, für die "objektiv faktische Ebene" hätten wir die Wissenschaften, und Weltbilder haben es im Sinn, Emotionen, Stimmungen und Haltungen im Bezug auf das "persönliche und allgemeine Wohl" aufzufangen, nebst Abbildung von Emotionen mittels mythischer Bilder, Rituale,etc. RE: was ist ein "weltbild"? - Ulan - 02-01-2014 (02-01-2014, 00:37)Mustafa schrieb: Ich dachte, für die "objektiv faktische Ebene" hätten wir die Wissenschaften, und Weltbilder haben es im Sinn, Emotionen, Stimmungen und Haltungen im Bezug auf das "persönliche und allgemeine Wohl" aufzufangen, nebst Abbildung von Emotionen mittels mythischer Bilder, Rituale,etc. Nee, die "objektiv faktische Ebene" ist fuer mich unabdingbarer Teil eines Weltbildes, das irgendwie Sinn machen soll. Die rationale Einordnung von Emotionen gehoert natuerlich dann als naechste Ebene irgendwie dazu, mythische Bilder und Rituale definitiv nicht, was nicht heissen soll, dass letztere nicht Teil des Weltbildes anderer sein koennen. RE: was ist ein "weltbild"? - Harpya - 02-01-2014 Ein Weltbild ist grundsätzlich doch nur eine Vision. Es gibt ja auch Gruppenweltbilder oder nationale oder glaubensmäßige. Aktuell wird ja auch im Islam betrieben, das es für die Welt besser wäre die Juden im Meer zu versenken, die Israelis dürften da ein anderes Weltbild haben. |