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Glaubt ihr an die Auferstehung?
#46
(24-03-2024, 21:26)Ulan schrieb: Grundinformation Altes Testament
Eine Einführung in Literatur, Religion und Geschichte des Alten Testaments
6. überarb. u. erw. Aufl.
von: Jan Christian Gertz
*https://www.utb.de/doi/book/10.36198/9783838550862

Das ist ein Buch, wie es zukuenftige Pastoren waehrend ihrer Ausbildung verwenden.


Ich habe nicht "Theologie" studiert.
Aber was glaubst du, welches Sammelsurium von Büchern in der überlangen Literaturliste ich in meinem Studium verwenden musste? Icon_smile Icon_smile Icon_smile
#47
(24-03-2024, 21:24)Sinai schrieb:
(24-03-2024, 21:05)Ulan schrieb: Noch Kohelet (3. Jhdt. v.Chr.) weiss nichts von Auferstehung.

"Das Hebräisch des Buchs Kohelet ist eigenartig und deutet auf eine späte Entstehung des Textes hin." Kohelet - Wikipedia

Ja, 3. Jhdt., und nicht, wie frueher behauptet, von Salomons Zeiten. Aber damit ist es halt immer noch aelter als das Buch Daniel, das ja auf 3-4 Jahre genau datiert werden kann.
#48
(24-03-2024, 21:31)Sinai schrieb: Ich habe nicht "Theologie" studiert.
Aber was glaubst du, welches Sammelsurium von Büchern in der überlangen Literaturliste ich in meinem Studium verwenden musste? Icon_smile Icon_smile Icon_smile

Ja und? Wen interessiert das? Du redest doch immer wieder ueber texthistorische Sachen, und da solltest Du Dich halt ueber so etwas informieren. Ich habe auch nicht Theologie studiert, aber mehrere Buecher zur Entstehung des Alten Testaments gelesen. Wenn Dich das Thema wirklich interessieren wuerde, wuerdest Du auch versuchen, Dich da zu informieren, anstatt uninformierte Meinungen dazu zum besten zu geben.
#49
(24-03-2024, 21:34)Ulan schrieb: . . . das Buch Daniel, das ja auf 3-4 Jahre genau datiert werden kann.

WER hat das neuerdings datiert?
Universitäten sind nicht "gottgewollt", sondern übrigens Produkte des Staates
#50
(24-03-2024, 21:51)Sinai schrieb:
(24-03-2024, 21:34)Ulan schrieb: . . . das Buch Daniel, das ja auf 3-4 Jahre genau datiert werden kann.

WER hat das neuerdings datiert?

Nicht "neuerdings". Das Buch Daniel wurde schon gegen Ende des 3. Jhdts. n.Chr. in das 2. Jhdt. v.Chr. datiert (genau auf 157-154 v.Chr.), und diese Datierung ist auch in der Alttestamentik der letzten Jahrhunderte bestaetigt worden.
#51
Aber um dieses Nebenthema mal mit dem Hauptthema zu verknuepfen:

Es ist richtig, dass viele angehende Theologen waehrend ihrer Ausbildung ihren Glauben verlieren. Das liegt unter anderem daran, dass dies das erste Mal ist, dass sie die Bibel wirklich aufmerksam lesen, und zwar jeden Text fuer sich. Das Thema "Auferstehung" ist ein hervorragendes Beispiel dafuer. Wer die Evangelien tatsaechlich jedes fuer sich liest, wird sehen, wie das ganze Auferstehungs-Thema mit jedem Evangelium waechst, immer neue Anteile dazuerfunden werden, und dass die verschiedenen Evangelien vollkommen unterschiedliche Vorstellungen zu dem Thema haben.

Oder in anderen Worten: hier merken diese angehenden Theologen, dass es da furchtbar "menschelt". Geschichten wachsen mit jedem Wiedererzaehlen, wie wir alle schon erlebt haben. So wird halt aus der Muecke der Elefant. Im Endeffekt findet man das halt auch in der Bibel wieder.
#52
(24-03-2024, 22:12)Ulan schrieb: . . . immer neue Anteile dazuerfunden werden . . .

Marx hätte es nicht anders sagen können
#53
@Sinai: Das ist eine polemische Antwort, die versucht, das Problem einfach ignorant beiseite zu schieben. Ausserdem glaube ich kaum, dass sich Marx derart mit den Evangelien auseinandergesetzt hat.

Das aelteste der kanonischen Evangelien hat keinerlei Auferstehungserscheinungen. Es endet damit, dass ein paar Frauen zum Grab gehen, um den Leichnam Jesu zu behandeln, und sehen, dass dieser Leichnam verschwunden ist. Stattdessen steht da ein weissgekleideter, junger Mann, der ihnen sagt, dass Jesus auferstanden ist, und dass sie (die Frauen) den Juengern sagen sollen, dass Jesus sie in Galilaea treffen will. Die Frauen sind so erschrocken von der Szene, dass sie niemandem darueber je etwas erzaehlen. Schluss.

Und dann schaue man, was die naechsten Evangelien daraus machen, und wie sie mit schon damals aufgekommener Kritik an der Geschichte umzugehen versuchen. Es menschelt halt.
#54
(24-03-2024, 21:31)Sinai schrieb: Ich habe nicht "Theologie" studiert

vor allem aber interessierst du dich ja noch nicht mal als laie dafür - auch wenn du ständig die klappe aufreißt, als wüßtest du, wovon du grad wieder fantasierst
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#55
(24-03-2024, 22:57)Ulan schrieb: Das aelteste der kanonischen Evangelien hat keinerlei Auferstehungserscheinungen. Es endet damit, dass ein paar Frauen zum Grab gehen, um den Leichnam Jesu zu behandeln, und sehen, dass dieser Leichnam verschwunden ist. Stattdessen steht da ein weissgekleideter, junger Mann, der ihnen sagt, dass Jesus auferstanden ist, und dass sie (die Frauen) den Juengern sagen sollen, dass Jesus sie in Galilaea treffen will. . .


Bitte um genaues Zitat des interessant scheinenden Textes
Also der Mann sagte ihnen nach Deinen Worten, dass Jesus auferstanden ist . . .
#56
Wie so oft kennt der "Christ", der seine Mitforisten hier so gerne ueber biblische Texthistorie belehren will, die Bibel nicht. Und dabei nicht mal die zentralen Texte des Christentums. Nun, wundern tut das auch niemanden mehr.

Da Du keinen Widerspruch zu meinen Aussagen finden kannst, was soll die Nachfrage? Jesus erscheint nach seiner Grablegung in diesem Evangelium nicht mehr.
#57
(25-03-2024, 23:16)Ulan schrieb: Wie so oft kennt der "Christ", der seine Mitforisten hier so gerne ueber biblische Texthistorie belehren will, die Bibel nicht. Und dabei nicht mal die zentralen Texte des Christentums.

Es gibt bekanntlich zahllose Bibelübersetzungen
Ich gebe ja auch an, welche ich zitiere

____


Und du schreibst ja selbst ab, "dass Jesus auferstanden ist"

Diese von Dir erwähnte Textstelle eignet sich daher nicht für deine Bestreitung der Auferstehung Jesu
#58
(25-03-2024, 23:26)Sinai schrieb: Und du schreibst ja selbst ab, "dass Jesus auferstanden ist"

Diese von Dir erwähnte Textstelle eignet sich daher nicht für deine Bestreitung der Auferstehung Jesu

Irgendjemand, der weder mit Namen noch sonstwie identifiziert wird, behauptet innerhalb der Geschichte eine Auferstehung Jesu, ja. Und, wie der Text weiter sagt, erzaehlen die Frauen nicht mal irgendjemandem von diesem Vorfall. Das ist sehr schwach. Das einzige handfeste Indiz in diesem Evangelium bleibt also das leere Grab.

Mir ging es hier auch nicht um die "Bestreitung der Auferstehung Jesu" (das glaubt man oder auch nicht; ich halte die vorhandene Evidenz fuer unzureichend), sondern darum, wie religioese Geschichten gesponnen werden. Das mit der Auferstehung fing halt mit einem leeren Grab an, und jedes Evangelium dichtet dann irgendein Detail dazu.
#59
Die ältesten schriftlichen Überlieferungen entstammen den Paulusbriefen. Dort steht über dieses Unterthema konkret gar nichts. Erst Markus beschreibt die Tatsache ab Kap. 16 Vers 5 (Näheres und Weiteres s. 'Ulan'). Übrigens halte ich die Verse Mk. 16 9-20 für nachgetragen also eine Ausschmückung!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#60
(25-03-2024, 23:40)Ekkard schrieb: Übrigens halte ich die Verse Mk. 16 9-20 für nachgetragen also eine Ausschmückung!

Das steht ja auch bei Bibeluebersetzungen dabei, oder der Abschnitt ist in Klammern, wie bei der Lutherbibel. Die Einheitsuebersetzung merkt hier an:
"Dieser Abschnitt findet sich nicht bei den aeltesten Textzeugen. Er ist eine im 2. Jh. entstandene Zusammenfassung der in den anderen Evangelien stehenden Berichte ueber die Erscheinungen und Anweisungen des Auferstandenen; er gehoert also inhaltlich zur Evangelienueberlieferung."

Das ist uebrigens eines der deutlichsten Beispiele dafuer, dass die Bibeltexte spaeter noch geaendert wurden, um sie neuen theologischen Beduerfnissen anzupassen, also hier dem empfundenen "Mangel" abzuhelfen, dass dieses Evangelium keine Auferstehungserscheinungen hat. Ist aber schoen, dass die RKK hier rundum anerkennt, dass sie nichts dagegen hat, dass die Texte nachtraeglich "verbessert" wurden.


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