(18-12-2020, 17:59)Davut schrieb: Oesterreichischen Medien entwickeln in diesen Tagen Theorien, wonach die Spezies Mensch schon seit Urzeiten auf die heutige Covid-Pandemie genetisch vorbereitet ist: durch die sogenannte "Hoehlenkompetenz". Dadurch überlebte der Homo sapiens, wenn sieben und mehr Plagen/Seuchen die Population bedrohten. . .
"Höhlenkompetenz" - Lächerlich!
"Demnach haben sich Menschen während vergangener Krisenzeiten in Höhlen zurückgezogen und dort die Kompetenz entwickelt, mit Extremsituationen umzugehen."
Die Höhle war ein Schutzraum, der angeblich das Überleben vor Tausenden von Jahren sicherte.
"Und die Menschen gleichzeitig vor neue Herausforderungen stellte. Denn in der Höhle mussten sie gegen Angst, Depressionen und die Enge kämpfen.
Die Situation sei mit der in der jetzigen Pandemie vergleichbar . . . "
Höhlenkompetenz – was bedeutet das? | GMX.AT
vor 1 Tag
Damals vor 5000 Jahren gab es alle Tagesmärsche eine Sippe, die in Höhlen, auf Inseln in Seen, in entlegenen Tälern, in unerreichbaren Waldlichtungen hauste.
Wenn ein Dämon die Sippe heimsuchte (man hatte damals noch keinerlei medizinisches Verständnis und wußte nichts von Bakterien, Viren, pathogenen Pilzen und anderen Krankheitserregern) so versteckte sich die Sippe in ihrem Versteck (symbolisch die "Höhle", daher das Schlagwort der "Höhlenkompetenz".
Und überlebte dort vielleicht. Bei der nächsten Seuche liefen die Menschen gleich in ihre "Höhle".
Mag sein. Klingt jedenfalls plausibel.
Aber heute ??
Da gibt es in Mitteleuropa keine Rückzugsmöglichkeiten. Im 7-stöckigen Wohnhaus hausen 100 Leute, zehn Meter weiter das nächste Massenquartier . . .
In Kairo hausen 24 Millionen Leute !!!
Die Europäischen Hauptstädte Brüssel, Paris, London sind ebenfalls Ballungsräume, von New York und Peking und Tokio gar nicht zu sprechen . . .
Zwischen den Metropolen zigtausende dicht bevölkerte Städte weltweit
U-Bahnen fahren unbehelligt. Riesige Menschenmassen auf engstem Raum!
In diesem Hexenkessel der Keime funktioniert eine "Höhlenkompetenz" schlichtweg nicht.
Und in jedem Waggon ein Kerl der ohne Maske fährt oder die Maske nur pro forma aufhat und die Nasenlöcher frei hat und die Atemluft frei ausbläst !
Vielleicht schaffen es einzelne kinderlose Pensionisten, die aber gesund genug sind, keine Heimhilfe zu brauchen, sich ein Monat lang in ihrem Einfamilienhaus einzubunkern. Der erste Apotheken- oder Zahnarztbesuch macht diese Anstrengungen aber zunichte.
Wie dem auch sei - wenn es vielleicht 10 % der Menschen schaffen, sich einzubunkern - ist das seuchenpolitisch ein Tropfen auf den heißen Stein.
Eine schöne Geste, mehr nicht. Wohlklingend, aber de facto wirkungslos