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Was ist Materie ? Was ist Materialismus ?
#61
(23-12-2020, 17:09)Felix schrieb: Dass Transzendenz ein Begriff der Philosophie, Theologie und Religionswissenschaft ist, kann jeder bei Wikipedia und anderswo nachlesen. Hältst du es für offen oder ausgeschlossen, dass dass die Physik einmal Zugang zu Frequenzbereichen erlangen könnte, in denen die behaupteten transzendenten Welten und Wesen für jedermann sichtbar werden?
Welten und Wesen sind keine Frage der Transzendenz sondern ihrer Natur. Unsere Natur hat eine Reihe von Ereignishorizonten.

Deren wichtigstes Merkmal ist ihre Abgeschlossenheit. Was also "dahinter" liegt, ist uns (und unseren Messverfahren) unzugänglich. D. h. wir und unsere Welt können keine Information von dort erlangen - und zwar grundsätzlich nicht.

Aber das zu akzeptieren fällt wohl allen hier sehr schwer, so dass immer wieder spekuliert wird, doch noch ein Zipfelchen jenseits unserer Realität zu ergattern wenigstens später oder mit Hilfe einer fortschrittlichen Messtechnik.

Nein! "Transzendenz" impliziert einen gewissen, wenn auch verschwommenen Informationsfluss. Der aber ist durch unsere Natur verhindert.

Das gilt für alle "raumartigen" Ereignisse. Bei ihnen reicht die Signallaufzeit nicht, unseren Rezeptoren etwas mitzuteilen. Ich bin mir nur beim Urknall noch nicht sicher, ob dort ein wirklicher Ereignishorizont vorliegt. Da gibt es Stimmen, die einen, wenn auch rudimentären Informationsfluss aus der Vergangenheit vermuten. Aber auch das hat mit religiöser Transzendenz nichts zu tun.

Der einzige Informationsfluss aus der Transzendenz entsteht aus spekulativer Phantasie in menschlichen Köpfen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#62
@Ekkard: Wieder eine klare, fundierte Expertenmeinung, wie von dir und Ulan gewohnt, der sie sicher teilt. Besten Dank! - Ich hätte diese Frage hier gar nicht gestellt, wenn es nicht auch Physiker der Spiritismusszene  gäbe, welche die Sichtbarmachung von Geistern für erwiesen halten. Sie können sich allerdings nicht beklagen, die Wissenschaft sei realitätsblind, weil in den USA schon seit vielen Jahren Millionensummen für handfeste Beweise dieser Art ausgesetzt sind, wenn sie unter wissenschaftlichen Kontrollbedingungen stattfinden. Solche konnten aber noch nie erbracht werden.
#63
Beitrag #58
(23-12-2020, 10:28)Urmilsch schrieb: Interessanterweise beschreiben jedoch die indischen Schriften, dass dieses Universum zyklisch ins Sein kommt und das bereits unzählige male.


Das klingt zugegeben sehr spannend!
Welche Schriften des bunten Vielvölkerstaates Indien mit seinen vielen Kasten (Farben) meinst Du? In welcher der zahlreichen Religionen auf dem indischen Subkontinent?
War das eine Schrift in einem bestimmten Maharadscha-Reich, oder dann im Völkerkerker 'British India' oder im Gebiet des heutigen Indien ?

Waren das die Weisen der indogermanischen Einwanderer ?

Oder waren das Ideen der Draviden ?  Oder sind das Ideen aus dem Tibet ?

Die Angabe "indisch" allein genügt nicht.

Bitte um Klärung - wenn möglich.

Spannend ist diese leicht irrwitzige Idee aber jedenfalls. Es stellt sich die Frage, wie die Urheber dieser Idee auf diesen Gedanken kamen. Waren da psychedelische Drogen im Spiel, von denen es im Gangestal nur so wimmelt ? Heute sind solche Drogen verboten - aber vor 1500 Jahren und davor krähte doch kein Hahn danach, wenn irgendwelche Magier in den Dschungel gingen und irgendwelche Pflanzen für ihren Zaubertrank holten . . .

Wie kommt man auf so eine Idee? Daß sie zu tief ins Fernglas geguckt haben, kann ausgeschlossen werden, da diese damals noch nicht erfunden waren. Beobachtung fällt also aus. Bleibt somit nur 'Meditation' meist mit Hilfe von Drogen damals . . .

Das ist doch tiefster Aberglaube !

Eine entsetzliche Vorstellung, wenn man darüber nachdenkt . . . wie ein Hamsterrad
Gefangen in einem zyklischen explodieren und zusammenbacken

Aber vielleicht hast Du da mehr Gerüchte darüber gehört

Dieser stumpfsinnige Gedanke eines gnadenlos expandierenden und zusammenbackenden "Universums" ist wie eine Endlosschleife und führt
zu asiatischem Fatalismus
Abstumpfung und Gleichgültigkeit ist die Folge, das Fatum (Schicksal) ist unabänderlich
Wenn ganze Dörfer verhungern, ist das dem in der Wolke der Drogen schwelgenden "Meister" egal

Vorbild soll uns das nicht sein. Südasien hat genug Probleme. Wir wollen keine importieren
#64
(23-12-2020, 17:09)Felix schrieb: @Ulan: Die erste der 2 Fragen des Threadthemas, nämlich "Was ist Materie", kann sachgerecht nur von Teilnehmern beantwortet werden, die in dieser Hinsicht nicht nur angelesenes Wissen besitzen, sondern ein naturwissenschaftliches Studium absolviert haben, und deshalb auch die laufende Fachliteratur kennen. Das ist zumindest bei Ekkard  und dir der Fall. Ohne die Fragen von Urmilsch  in verschiedenen Threads wären eure hochinteressanten Antworten nicht erfolgt. Weil er sie aber teilweise einfach ignoriert, hat Ekkard  unlängst gestöhnt, er wolle sich jetzt nicht mehr nur wiederholen.

Icon_razz Das iss ja lustisch mein Jung, denn Fachliteratur muss ja auch gelesen werden und was spiegelt diese Fachliteratur die Studenten lesen wieder? Richtig, im aller besten Fall den derzeitigen Bildungsstand, in den meisten Fällen jedoch der vor einigen Jahren  Icon_cheesygrin

Nun der Urmilsch hört lieber auf die Menschen wo er glaubt, dass sie mit ihren Ansichten recht haben, nicht nur weil sie Physikkoryphäen sind, sondern weil mir Ihre Sichtweise einleuchtet.
#65
(23-12-2020, 22:35)Sinai schrieb: Beitrag #58
(23-12-2020, 10:28)Urmilsch schrieb: Interessanterweise beschreiben jedoch die indischen Schriften, dass dieses Universum zyklisch ins Sein kommt und das bereits unzählige male.


Das klingt zugegeben sehr spannend!
Welche Schriften des bunten Vielvölkerstaates Indien mit seinen vielen Kasten (Farben) meinst Du? In welcher der zahlreichen Religionen auf dem indischen Subkontinent?
War das eine Schrift in einem bestimmten Maharadscha-Reich, oder dann im Völkerkerker 'British India' oder im Gebiet des heutigen Indien ?

Wie kommt man auf so eine Idee? Daß sie zu tief ins Fernglas geguckt haben, kann ausgeschlossen werden, da diese damals noch nicht erfunden waren. Beobachtung fällt also aus. Bleibt somit nur 'Meditation' meist mit Hilfe von Drogen damals . . .

Das ist doch tiefster Aberglaube !

Ich bezweifle, dass jemand vor tausenden Jahren im Rausch auf die Idee kam zu erklären, dass das Universum periodisch ins Sein kam. Auch sehe ich keinerlei Unterschied zwischen den Aussagen der indischen Schriften und den Schriften der Christen bspw. ,denn ein Tag Gottes entspricht den indischen Schriften nach einer Schöpfungsperiode des Universums und auch die Genesis kennt diese Tage, welche der Mensch dummerweise mit einer Erdumdrehung gleich setzt. Hier der Text, nach dem du verlangtest: 

Es heißt, die Lebenslänge von Brahma (Christus) beträgt ca. 200.000.000.000.000 Jahre. Die Länge der Tage dieses höchsten Herrn ist die gleiche wie die Länge der Nächte bzw. seines Schlafes. Am Anfang eines Tages ist er die unverursachte Ursache dieser flüchtigen Welt, die Quelle von allem, unerreichbar von jeglichen Gedanken. Dieser höchste Geist, der vor allen Aktivitäten bereits ist, erwacht. In diesem Moment tritt die Seele der Welt in Prakriti und Purusha ein (in Natur und Geist), und der höchste Herr von allem belebt sie neu aufgrund seiner untrennbaren Verbindung mit ihnen. siehe Joh 14, 20 (Ich in euch und ihr in mir) Wie der Pfeil der Liebe die Sinne einer Jungfrau erweckt, oder wie der Blitz die Atmosphäre belebt, so wirkt dieser Herr auf Prakriti und Purusha und bewegt sie.
Ich habe dir bereits ausführlich beschrieben, wie sich durch die Bewegung in der Prakriti der Strahlende, Brahma (Christus) genannte, selbst entfaltet, indem er in diesem „fruchtbaren Ei“ lebendig wird. Er ist der erste Beweger der Prakriti,siehe Kol 1, 15-18 (Christus der Erste) und indem er sie (von innen heraus) belebt, wird er seine eigene Gattin und belebt sich selbst. Und so wohnt er in der Prakriti mit diesem zweifachen Charakter und entfaltet das, was der Prakriti innewohnt. Zuerst war er die Ursache der Bewegung des ursprünglichen Wesens. Dann wurde der Herr des ursprünglichen Wesens selbst der Bewegte. (Achtet darauf das euch niemand in die Irre führt, denn der Sohn Gottes ist in euch Ev. nach der Marry) Auf diese Weise ist er es, der durch den gegensätzlichen Prozess der Auflösung und Schöpfung zugleich als Natur und als Pradhana (Unentfaltetes) besteht. So wird er als Ursprung dieses vergänglichen Weltalls aktiv. Und obwohl er selbst jenseits der drei Gunas ist, ergreift er doch die Eigenschaft von Rajas und treibt das Werk der Schöpfung voran. So erschafft er als Brahma die Wesen, um sie dann im Überfluss von Sattwa als Vishnu zu führen und als Dharma (Gesetz & Tugend) diese ganze Welt zu stützen. Und infolge des Wachstums der natürlichen Qualität von Tamas, zieht er als Rudra (Shiva) dieses ganze, riesige Weltall in sich selbst zurück und wird wieder untätig.
Obwohl Er in Wahrheit frei und jenseits der drei Gunas von Rajas, Sattwa und Tamas ist, entfaltet er doch in den drei Phasen der Entstehung, Bewahrung und Auflösung der Welt diese drei Eigenschaften in dieser Reihenfolge. Inwieweit er, der vor der Schöpfung bereits als alldurchdringendes Wesen bestand, im Laufe der Welt als ihr Beweger und Bewohner, Erhalter und Zerstörer erscheint, wird er als Brahma, Vishnu oder Rudra bezeichnet. Als Brahma erschafft er die Welten, als Rudra löst er sie auf und als Vishnu bewahrt er sie.
Doch obwohl der Selbstverursachte diese drei Zustände in seinem Inneren entfaltet, bleibt er doch als ganzes Wesen unbewegt. 
Markandeya Purana Kap. 46 https://www.pushpak.de/markandeya/markandeya046.html



Eins noch: Die gleiche Schrift erklärt uns auch, dass die feinstofflichen Elemente unseres Universums (Elementarteilchen) aufgrund von Schwingungen entstehen und das dieses Universum welches für real gehalten wird, geistlicher Natur ist, ganz so wie es ein Dürr, Planck, Reeves auch sehen, die jedoch weniger Ahnung haben wie die Herren dieses Forums und Felix, erspare mir deine Ausführung diesbezüglich.
#66
@Urmilsch: Ich würde auch einem Sektenpriester nicht ersparen, meine Meinung höflich, ohne Überlänge und Fettdruck darzulegen. 
Möge dich der Weihnachtsfriede erfüllen und dich vor weiteren unsachlichen Vorwürfen gegen andere bewahren.

Zur Frage "Was ist Materie?" wurden wir Laien hier nach heutigem Wissensstand sachkundig informiert. Natürlich wird dieses Wissen sich immer weiter entwickeln. Was berühmte Physiker dazu in Übereinstimmung mit religiösen Schriften geäußert haben, ist hochinteressant und bedenkenswert. Niemand hat dem widersprochen. Es wurde nur vergeblich versucht, dir klar zu machen, dass Spekulationen von heute nicht immer auch schon die bewiesenen Tatsachen von morgen sind. Manchmal sind sie es, manchmal auch nicht. Möge zur Feier des Tages der Groschen endlich bei dir fallen.
#67
Zwei Beiträge von Sinai (samt einer Antwort) wurden entfernt.

Mit dem Thema (Materie/Materialismus) haben weder die Geographie Indiens noch der Anbau von Drogen und schon gar nicht der "Zusammenhang von Yoga und Opium" zu tun.

Auch die Zeugen Jehovas und Dagobert Duck sind hier fehl am Platz.

Es wird ersucht, zum Thema zurückzufinden.
MfG B.
#68
(23-12-2020, 22:20)Felix schrieb: @Ekkard: Wieder eine klare, fundierte Expertenmeinung, wie von dir und Ulan gewohnt, der sie sicher teilt. Besten Dank! - Ich hätte diese Frage hier gar nicht gestellt, wenn es nicht auch Physiker der Spiritismusszene  gäbe, welche die Sichtbarmachung von Geistern für erwiesen halten. Sie können sich allerdings nicht beklagen, die Wissenschaft sei realitätsblind, weil in den USA schon seit vielen Jahren Millionensummen für handfeste Beweise dieser Art ausgesetzt sind, wenn sie unter wissenschaftlichen Kontrollbedingungen stattfinden. Solche konnten aber noch nie erbracht werden.

Die Methodik der Naturwissenschaft verbietet grundsätzlich irgendwas transzendentes vors Gesicht zu bekommen, denn die Naturwissenschaft arbeitet ja empirisch und dafür braucht es keine Expertenmeinung, dass kann jeder verstehen der simple Gesetze der Aussagenlogik versteht.

Transzendenz = Nicht empirisch und Naturwissenschaft = empirisch, also passen diese beiden Begriffe nicht zusammen, denn Naturwissenschaft = a und Transzendenz = nicht a.

Was Fundamentalisten in der USA fordern z.B ist, dass man mit dieser Methodik grundsätzlich eine Transzendenz in der Naturwissenschaft ausschließt, aber dabei verstehen sie nicht, dass das genau die Definition von Naturwissenschaft ausmacht. Die Naturwissenschaft untersucht eben gesetzmäßige und beobachtbare Zusammenhänge, deshalb hat sie auch nichts mit Transzendenz zu tun, außer dass sie ein paar Begriffe braucht, welche selbst nicht naturwissenschaftlich erarbeitet wurden. 

Nicht ohne Grund schrieb Einstein das hier: "Oft und gewiss nicht ohne Berechtigung ist gesagt worden, dass der Naturwissenschaftler ein schlechter Philosoph sei. Warum sollte es also nicht auch für den Physiker das Richtige sein, das Philosophieren dem Philosophen zu überlassen." , Einstein über Physik und Philosophie (1936). 

Von überzeugten Naturwissenschaftler in diesen und vielen anderen Foren wird nämlich gerne philosophiert, aber halt nur innerhalb der Grenzen der naturwissenschaftlichen Methodik. 

Wenn du auch das hier schreibst: "Was ist Materie", kann sachgerecht nur von Teilnehmern beantwortet werden, die in dieser Hinsicht nicht nur angelesenes Wissen besitzen, sondern ein naturwissenschaftliches Studium absolviert haben", dann solltest du dir im klaren sein, dass der Naturwissenschaftler keinesfalls untersucht was Materie eigentlich "ist", denn Naturwissenschaftler interessieren sich nicht für "Ontologie", sondern sie sie schauen sich an "wie" sich etwas verhält. Was da wirklich ist wird dir kein Naturwissenschaftler beantworten können. Wenn Hawking oder Einstein zur Gravitation forschen, dann beschreiben sie wie sich "etwas" verhält was sie beobachten bzw. nachweisen können, aber was die Gravitation ist oder was "Materie" eigentlich "ist", dass fällt nicht mehr in den Bereich der Naturwissenschaften. 

Wenn Naturwissenschaftler etwa für den Naturalismus oder den Materialismus argumentieren, dann verlassen sie die Ebene der Naturwissenschaft und gelangen in den Bereich der Philosophie und das passiert ziemlich schnell, denn die Diskussion ob Naturwissenschaftlen etwas zum "Sein" oder zur "Realität" Aussagen haben wir an dieser Stelle auch schon diskutiert - Klick.
#69
(24-12-2020, 16:34)Holmes schrieb: - - -
Die Methodik der Naturwissenschaft verbietet grundsätzlich irgendwas transzendentes vors Gesicht zu bekommen, denn die Naturwissenschaft arbeitet ja empirisch und dafür braucht es keine Expertenmeinung, dass kann jeder verstehen der simple Gesetze der Aussagenlogik versteht.

Transzendenz = Nicht empirisch und Naturwissenschaft = empirisch, also passen diese beiden Begriffe nicht zusammen, denn Naturwissenschaft = a und Transzendenz = nicht a.

Was Fundamentalisten in der USA fordern z.B ist, dass man mit dieser Methodik grundsätzlich eine Transzendenz in der Naturwissenschaft ausschließt, aber dabei verstehen sie nicht, dass das genau die Definition von Naturwissenschaft ausmacht. Die Naturwissenschaft untersucht eben gesetzmäßige und beobachtbare Zusammenhänge, deshalb hat sie auch nichts mit Transzendenz zu tun, außer dass sie ein paar Begriffe braucht, welche selbst nicht naturwissenschaftlich erarbeitet wurden. 
- - -

Da niemand weiß, was Leben ist, auch nie die Entstehung von Leben beobachtet und Leben auch nie künstlich erzeugt wurde, sollte die Frage nach einer höheren Intelligenz erlaubt sein. Die meisten Naturwissenschaftler befürworten ausschließlich ein naturalistisches Weltbild, sind keineswegs offen für Infragestellung ihrer Weltanschauung. Und das, obwohl genügend Anlass dafür besteht.
#70
(24-12-2020, 18:02)konform schrieb:
(24-12-2020, 16:34)Holmes schrieb: - - -
Die Methodik der Naturwissenschaft verbietet grundsätzlich irgendwas transzendentes vors Gesicht zu bekommen, denn die Naturwissenschaft arbeitet ja empirisch und dafür braucht es keine Expertenmeinung, dass kann jeder verstehen der simple Gesetze der Aussagenlogik versteht.

Transzendenz = Nicht empirisch und Naturwissenschaft = empirisch, also passen diese beiden Begriffe nicht zusammen, denn Naturwissenschaft = a und Transzendenz = nicht a.

Was Fundamentalisten in der USA fordern z.B ist, dass man mit dieser Methodik grundsätzlich eine Transzendenz in der Naturwissenschaft ausschließt, aber dabei verstehen sie nicht, dass das genau die Definition von Naturwissenschaft ausmacht. Die Naturwissenschaft untersucht eben gesetzmäßige und beobachtbare Zusammenhänge, deshalb hat sie auch nichts mit Transzendenz zu tun, außer dass sie ein paar Begriffe braucht, welche selbst nicht naturwissenschaftlich erarbeitet wurden. 
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Da niemand weiß, was Leben ist, auch nie die Entstehung von Leben beobachtet und Leben auch nie künstlich erzeugt wurde, sollte die Frage nach einer höheren Intelligenz erlaubt sein. Die meisten Naturwissenschaftler befürworten ausschließlich ein naturalistisches Weltbild, sind keineswegs offen für Infragestellung ihrer Weltanschauung. Und das, obwohl genügend Anlass dafür besteht.

Die Methodik funktioniert naturalistisch, anders wäre es keine Naturwissenschaft mehr und was anderes soll die Naturwissenschaft auch gar nicht tun, denn dann wäre es ja keine Naturwissenschaft mehr. Der einzelne Naturwissenschaftler kann sich natürlich philosophisch naturalistisch positionieren und dazu hat er ja auch jedes Recht, aber es ist dann halt keine Naturwissenschaft mehr. Die meisten Naturwissenschaftler sind deshalb Naturalisten, weil sie in ihrem Leben von der Methode überzeugt wurden und weil sie viele Erfolge erzielt hat, deshalb kann man, also ich, auch nachvollziehen wieso man als Naturwissenschaftler so schnell zum Naturalist wird. Es ist schwerer zu sehen, dass auch der Idealismus oder andere Formen "Erfolge" erzielt haben, weil sie nicht direkt "sichtbar" sind.
#71
(24-12-2020, 21:46)Holmes schrieb: Die Methodik funktioniert naturalistisch, anders wäre es keine Naturwissenschaft mehr und was anderes soll die Naturwissenschaft auch gar nicht tun, denn dann wäre es ja keine Naturwissenschaft mehr. Der einzelne Naturwissenschaftler kann sich natürlich philosophisch naturalistisch positionieren und dazu hat er ja auch jedes Recht, aber es ist dann halt keine Naturwissenschaft mehr.

Ich denke, dass das alles ziemlich "anders" ist. Der Wissenschaftler kann an Hand seiner methodischen Messungen feststellen wie die Welt ist, wie sich die Dinge zueinander verhalten, um daraus  durch philosophische Interpretation eine Theorie auf Grundlage dieser empirischen Messung aufzustellen, welche auch das wahrscheinliche Warum beinhaltet, ohne aber für sich beanspruchen zu können, dass diese Theorie nicht auch falsch, und durch eine bessere und genauere ersetzt werden könnte.. Anderen Falles, wären solche kostspieligen Apparaturen https://home.cern/science/accelerators/l...n-collider ziemlich überflüssig, wenn nicht sogar unsinnig... mit denen in Genf  untersucht wird, was Materie ist, woraus sie besteht und was sie in ihrem Innersten zusammen hält-- wo,wie und woraus sie entstanden ist.

Gehen wir nochmals von der Gewissheit aus, dass  unsere innere Welt - diese Welt die wir vor unserem Auge zu sehen meinen - eine Rekonstruktion unseres Gehirns ist, das fehlende Informationen sehr häufig auch einfach mal danach ersetzt, wie es ihm am nützlichsten scheint und Überflüssiges dabei auch einfach weg lässt. 
Oder überlegen wir mal, was wir überhaupt über die Wellt wüssten, wenn Wissenschaft  nichts weiter als ein beliebige Methode der Neugier zum Zwecke des Zeitvertreibs wäre,  und im Gegensatz zur wahren Philosophie überhaupt nichts über die Welt aussagen könne. Wir würden dann wohl immer noch in der Höhle aus Platons Gleichnis wohnen.

Aber ..nochmal zu den Methoden der Naturwissenschaften. Das sind keine Methoden um einfach mal ihren Zweck zu erfüllen, eine erwünschte Beobachtung zu machen, sondern diese Methoden haben alle eine sehr sehr langen strengen evolutionären "Ausleseprozess" hinter sich und in dem die Grundlagenforschung vieler hunderttausender Entdecker, Erfinder, Techniker, Wissenschaftler drinnen steckt, die mit ihren Ideen und Erkenntnissen schon alle mal durch das berühmte Nadelöhr der reproduzieren Erfahrung gegangen sind..

Und das ist es, was du @Holmes, in deinen Anschauungen und Vergleichen zwischen Naturwissenschaft und Philosophie einfach ignorierst. Es ist die Philosophie die für sich selbst und ohne vorausgehende und immer wieder reproduzierbare Beobachtung  im Abgleich mit anderen Subjekten (Mitmenschen) nicht mehr über die Welt aussagen kann, als Platons Hölenmenschen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#72
(24-12-2020, 18:02)konform schrieb: Da niemand weiß, was Leben ist...

Wir wissen aber, welche Funktionen wir als Leben definieren. Die Idee, die hinter Deiner Aussage steckt, dass wir irgendwie nicht wuessten, was etwas lebendig macht, ist prinzipiell falsch. Der Unterschied zwischen Leben und Tod laesst sich naturwissenschaftlich messen, und es gibt dabei keinen Teil, den wir nicht verstehen wuerden. Dass man etwas, wofuer die Natur Jahrmilliarden gebraucht hat, bis zum heutigen Stand zu verbessern, nicht mal so eben im Labor nachbauen kann, ist eher ein praktisches Problem.

Irgendein hoeheres Wesen ist zumindest in diesem Zusammenhang als Annahme unnoetig. Fuer diese Frage spezifisch sind materialistische Antworten jedenfalls ausreichend.
#73
(24-12-2020, 23:12)Geobacter schrieb:  Aber ..nochmal zu den Methoden der Naturwissenschaften. Das sind keine Methoden um einfach mal ihren Zweck zu erfüllen, eine erwünschte Beobachtung zu machen, sondern diese Methoden haben alle eine sehr sehr langen strengen evolutionären "Ausleseprozess" hinter sich und in dem die Grundlagenforschung vieler hunderttausender Entdecker, Erfinder, Techniker, Wissenschaftler drinnen steckt, die mit ihren Ideen und Erkenntnissen schon alle mal durch das berühmte Nadelöhr der reproduzieren Erfahrung gegangen sind..
Und das ist es, was du @Holmes, in deinen Anschauungen und Vergleichen zwischen Naturwissenschaft und Philosophie einfach ignorierst. Es ist die Philosophie die für sich selbst und ohne vorausgehende und immer wieder reproduzierbare Beobachtung  im Abgleich mit anderen Subjekten (Mitmenschen) nicht mehr über die Welt aussagen kann, als Platons Hölenmenschen.

Ich verstehe nicht genau was du mir sagen willst? Ja die Naturwissenschaft ist extrem praktisch, aber das hatten wir doch schon alles im anderen Thema und das gehört hier nicht nochmal hin. 

Mir ging es nur um den Unterschied zwischen der Naturwissenschaft und der weltanschaulichen Aussage des Naturalismus. Die Naturwissenschaft selbst bevorzugt keine bestimmte Philosophie wie es z.B Konform sagen möchte, sondern sie benutzt den Naturalismus als Werkzeug, aber nur weil ich einen "Hammer" verwende heißt das nicht, dass ich nicht auch eine Axt benutzen darf. Aussagen zur Ontologie gehören nicht zur Naturwissenschaft, sondern eben zur Philosophie und wenn du sagst, dass nur die Naturwissenschaften zur "wahren" Aussagen kommen kann, dann verlässt du eben den Bereich der Naturwissenschaft und wanderst in der Philosophie herum. 

Wenn du behauptest die Philosophie brauch reproduzierbare Beobachtungen um Aussagen über Die Welt machen zu können, dann tritst du für eine philosophische Position ein, für den Naturalismus und dann brauchst du philosophische Argumente. Aber wenn die Philosophie keine brauchbaren Aussagen machen kann, dann ist auch dein Naturalismus eine unbrauchbare Aussage.
#74
(24-12-2020, 18:02)konform schrieb: Da niemand weiß, was Leben ist

Das sehe ich etwas anders. Da wir leben, wissen wir auch, was Leben ist.

Deshalb bin ich immer auch etwas irritiert, wenn Leben auf die rein funktionale Ebene beschränkt wird, wieviel auch immer wir da dank der Naturwissenschaften schon wissen.

Vielleicht liegt es an unterschiedlichen Definitionen.
Ich verstehe unter Weltanschauung jedenfalls mehr, als rein funktionales Wissen darüber.
#75
Ich denke nicht, dass konform "Leben" weltanschaulich definiert hat. Dass der menschliche Geist und seine Aktivitaeten uns noch einige Geheimnisse zu offenbaren haben, ist sicherlich richtig. "Leben" tut allerdings auch Bakterium oder eine Nematode, und dafuer braucht's keine Weltanschauung.


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