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Die Enthauptung von Paris
#46
(31-10-2020, 21:12)Davut schrieb: Und schon wieder: in Lyon, einer der Big Five wird heute Nachmittag  nach Agenturberichten vor einer Kirche ein Priester niedergeschossen.

Das hab ich auch  gehört und war neu entsetzt!
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#47
Wien hat ja jetzt auch seinen Terroranschlag mit mehreren Todesopfern. Ein Taeter wurde erschossen, und bei dem handelt es sich um einen bekannten und vorbestraften Islamisten.

Gibt's eigentlich schon Statistiken, wieviele schon bekannte Islamisten (wieder?) zu Taetern werden?
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#48
(03-11-2020, 12:56)Ulan schrieb:  

Gibt's eigentlich schon Statistiken, wieviele schon bekannte Islamisten (wieder?) zu Taetern werden?

Ab wann? Ab der Enthauptung von Paris - oder schon ab früher? Die Herkunft der letzten mutmaßlichen Täter kennt man. Es sind alles "Flüchtlinge", der vorletzte nicht mal 4 Wochen in Frankreich.  Und alles sehr  junge Islamisten.

Zeitgleich haben gestern Taliban in der Kabuler Unitversität, vornehmlich in der juristischen Fakultät gewütet. Mindestens 41 Menschen wurden während einer stundenlangen "Belagerung" in einem Blutbad ermordet. Darüber berichten die westlichen Medien aber nicht oder kaum. 

Die Taliban sind eine Ausgeburt des kalten Krieges, die ursprünglich von den Amerikanern mit Waffen ausgerüstet wurden, als die Sowjets noch im Land waren.

Aus den Zauberlehrlingen von damals wurden die Terroristen von heute, deren Anführer Osama bin Laden von den USA liquidiert wurde.

MfG
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#49
Zum Terror in Wien:

Der Täter wurde vor nicht allzu langer Zeit zu 22 Monaten Haft verurteilt, weil er in Syrien auf Seiten des IS kämpfen wollte. Er besitzt neben der österreichischen auch die nordmazedonische Staatsbürgerschaft und entstammt einer kaum religiösen Familie. Seine Eltern, die vor vielen Jahren von Nordmazedonien nach Österreich kamen, waren aus allen Wolken  gefallen. Als er begann, in die Moschee zu gehen, und aufhörte, Alkohol zu trinken, hätten die Eltern aufmerksam werden können. Ob sie was bewirken hätten können, sei dahin gestellt. Fest steht, dass der Sohn im Zuge der Moscheebesuche in schlechte Gesellschaft gekommen war.

Die Strafe hat er abgesessen. Alle, die mit ihm in der Zeit seiner Haft und danach in Kontakt waren, haben ihm die Tat nicht zugetraut. Er galt als deradikalisiert. Sie haben sich geirrt. Ganz besonders sein Anwalt, der Gefängnispsychologe und sein Bewährungshelfer.

Kontaktpersonen des Täters wurden in Wien, St. Pölten und Linz festgenommen. Ob und in welcher Weise sie an der Tat beteiligt waren, steht noch nicht fest.

Von Saudi-Arabien aus finanzierte Salafistenmoscheen sind die Orte, wo solche Taten geistig vorbereitet werden. Es wäre an der Zeit, damit zu beginnen, ihnen die Basis für ihr gemeinschaftsschädigendes Wirken in Europa zu entziehen.
MfG B.
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#50
(03-11-2020, 15:36)Bion schrieb:  
Es wäre an der Zeit, damit zu beginnen, ihnen die Basis für ihr gemeinschaftsschädigendes Wirken in Europa zu entziehen.

Die terroristischen Massenmorde, wie ich es am zeitgleichen Beispiel an der Universität Kabul (# 48) festmachen wollte, richten sich nicht nur an Christen oder Europäer. Sie richten sich überall und gegen alles, was diesen sogenannten Gotteskriegern nicht passt. 

Vornehmlich gegen Bildungseinrichtungen und vornehmlich gegen Mädchen oder Frauen, die nach ihrem Extremverständnis des Koran nicht gebildet werden sollen. Auch unter den afghanischen Opfern, übrigens alle Muslime, sind vorrangig Mädchen und Frauen.  

Der Anschlag hatte mit Charlie Hebdo wohl nichts zu tun. Zumal es in Afghanistan vor drei Wochen schon mal einen Terroranschlag auf eine Schule gab. Bis zu 80 % der Mädchen gehen in Afghanistan unter anderem deswegen überhaupt nicht in eine Schule, sie bleiben Analphabetinnen. Bei ihnen wirkt der Extremisten-Terror offensichtlich seit Taliban-Zeiten vor etlichen Jahren.

MfG
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#51
Alles richtig!

Allerdings beschäftigt mich, als Wiener, derzeit zunächst einmal das, was sich vor meiner Haustüre abspielt.

Das Übel geht von al-Wahhab und von der Saud-Familie aus. Dr. Wahhab hat das Rechtsgutachten erstellt, wonach alle Muslime, die nicht seiner strengen Auslegung des Islam folgen wollen, als Ungläubige betrachtet werden dürfen. Die Saud-Familie hat das dankend angenommen und die Nachbarstämme unterworfen.

Der Geist, der sich in der saudiarabischen Gesellschaft entwickelt hat, wird durch Salafiten und Wahhabiten in die Welt getragen und von Saudis finanziert. Dass sich die meisten Regierungen der Welt mit ihnen nicht anlegen wollen, ist evident.

Zu dem, was in Kabul passiert, haben die Großmächte ihren Teil beigetragen. Die Vorarbeit, die die Vereinigen Staaten geleistet haben, hast du schon angesprochen. Wir können das nur mit Abscheu zur Kenntnis nehmen.

Dem radikal-islamistischen Sumpf aber, der sich in Europa ausgebreitet hat, könnte man durchaus den Boden entziehen versuchen. Auch wenn man sich damit die Ungnade der Saudis und möglicherweise Beschimpfungen durch Herrn Erdogan einhandelt.
MfG B.
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#52
Man darf dabei nicht vergessen, dass auch der andere Player mit weltweiten Ambitionen und viel zu tiefen Taschen, der auch Erdogan finanziert, ganz offiziell den Wahhabismus als Staatsreligion hat: Qatar. Die moegen sich zwar gerade spinnefeind sein, aber bei der Auslegung des Islam geht es hier nur um Nuancen. Qatari Wahhabismus mag zwar liberaler daherkommen, ultrakonservativ ist er aber trotzdem.
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#53
Mir ging es eigentlich nur darum, dass der islamistische Terror sich in muslimischen Ländern (auch nur) gegen die eigenen Glaubensgeschwister richtet/richten kann.

Nicht, dass man sich nur auf das Feindbild der "Ungläubigen" fixiert.

MfG
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#54
(03-11-2020, 19:23)Davut schrieb: Mir ging es eigentlich nur darum, dass der islamistische Terror sich in muslimischen Ländern (auch nur)  gegen die eigenen  Glaubensgeschwister richtet/richten kann.

Nicht, dass man sich nur auf das Feindbild der "Ungläubigen" fixiert.

MfG
In der Wertung eines islamistischen Terroristen sind alle, die nicht genau dieser bestimmten (terroristischen und nicht selten sehr politischen) Ausrichtung folgen, "ungläubig". Da wird dann auch bei Muslimen aus pragmatischen Gründen nicht mehr unterschieden. Stell dir mal den Aufwand vor, den ein Terrorist betreiben müsste, wenn er in einem Cafe um sich schießen will, aber erst mal höflichst alle Muslime bitten müsste, das Cafe umgehend zu verlassen...
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#55
Das muss er in Afghanistan nicht. Da sind alle Cafe-Besucher Muslime. Andernfalls bliebe bei seiner Frage keiner mehr zum Erschießen sitzen

Im Ernst: Verblendete, junge und oft auch einfaeltige Terroristen morden ohne Ansehen der Person und des Glaubens ihrer Opfer.
Dies wird auch durch die Tatsache belegt, dass die Zahl der  Opfer in muslimischen Ländern seit Nine Eleven  höher ist als im "christlichen" Europa. Man kriegt es, wie jetzt beim Massaker in Kabul wieder, hier nicht so mit. Zu weit weg. 

MfG
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#56
Was soll denn diese permanente Relativierung, Davut? Als ob es weniger schlimm wäre, weil in Kabul noch mehr Menschen sterben.
Und das Muslime öfter Opfer sind, stimmt für den Terroristen nicht, welcher nur seine religiöse Ansicht als die wahre anerkennt. Für den sind dann Muslime anderer Prägung eben auch Ungläubige.
In Afghanistan gibt es leider noch mehr Islamisten als in Europa und daher gibt es dort auch mehr Opfer. Es ist aber überall gleich schlimm.
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#57
Ich sehe keine permanente Relativierung. Über die Ursachen wird man trefflich streiten können. Aber eins ist klar, die Religion ist nicht die Ursache, sondern das Gefühl, "etwas tun zu müssen", wenn die prekäre Gesamtsituation nicht "endlich" beendet wird. Menschen radikalisieren sich, wenn es ihnen permanent schlecht geht.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#58
(04-11-2020, 11:16)Gundi schrieb: Was soll denn diese permanente Relativierung, Davut? Als ob es weniger schlimm wäre, weil in Kabul noch mehr Menschen sterben.

Lies mal # 53,  dann weißt Du, dass nichts "relativiert" werden soll. 

Es geht nur darum, dass dieser unerträgliche islamistische Terror bei der Auswahl seiner Opfer weder vor Landesgrenzen noch vor Religionszugehörigkeit Halt macht.

Oder glaubst Du, dass die halb gebackenen jungen Attentäter von  Wien oder Kabul feinsinnige religiöse Unterschiede bei ihrer Opferauswahl gemacht haben?

MfG
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#59
(03-11-2020, 21:54)Davut schrieb: Das muss er in Afghanistan nicht. Da sind alle Cafe-Besucher Muslime. Andernfalls bliebe bei seiner Frage keiner mehr zum Erschießen sitzen
Und deshalb schießt er auch ohne zu fragen, weil es gar nicht um die Religion geht, wie ich im Beitrag von gestern abend anmerkte Icon_wink

(03-11-2020, 21:54)Davut schrieb: Im Ernst: Verblendete, junge und oft auch einfaeltige Terroristen morden ohne Ansehen der Person und des Glaubens ihrer Opfer.
Dies wird auch durch die Tatsache belegt, dass die Zahl der  Opfer in muslimischen Ländern seit Nine Eleven  höher ist als im "christlichen" Europa. Man kriegt es, wie jetzt beim Massaker in Kabul wieder, hier nicht so mit. Zu weit weg. 
Wo die staatliche Medienlandschaft aufhört, muss der interessierte Bürger eben eigene Wege gehen. Das ist allerdings nichts wirklich Neues.
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#60
(04-11-2020, 18:48)Praytes schrieb: Wo die staatliche Medienlandschaft aufhört, muss der interessierte Bürger eben eigene Wege gehen. Das ist allerdings nichts wirklich Neues.

Soll das denn richtig sein? Die Oeffentlich-Rechtlichen haben einen klaren Informationsauftrag, den wir,  "das Volk", mit einer Zwangsabgabe (Rundfunkgebuehr) bezahlen müssen. Die Darstellung islamistische Anschläge ist ein heikles Thema und darf sich nicht auf das Feindbild eines "christlichen" Westens beschränken. Ich vermisse immer noch eine Schalte über den Angriff auf die Uni in Kabul mit ihren 41 Toten. Im Netz kursieren inzwischen Handyaufnahmen. 

Der breiten unwissenden Masse ist zu erklaeren, dass diese überwiegend blutjungen Täter genauso verrückt sind wie die Pluenderer, Auto-Anzuender, Randalierer bei politischen Demonstrationen hier bei uns oder in den Bonlieues der französischen Großstädte. 

Das wird uns doch immer so schön von den Fernsehkameras präsentiert. Ihre aus dem Ruder laufenden Taten, auch die gegen Polizisten, haben nichts mehr mit dem Demonstrationszweck zu tun. Im Falle solcher Anschläge verlaufen sie tragisch für völlig Unschuldige.

Auch Gutmenschen müssen einsehen, dass deshalb Wachsamkeit bei der Einreise von alleinreisenden jungen sogenannten  Flüchtlingen geboten ist. Sie haben ihre Identität auf der Flucht vernichtet. 

Das Attentat von Wien haette nicht passieren dürfen. Die Behoerden waren gewarnt. Der Mörder saß  doch schon vorher im Knast. Das war einfach leichtsinnig. 

MfG
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