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75. Jahrestag von Hiroshima und Nagasaki
#1
Vor 75 Jahren warf die US Airforce Massenvernichtungswaffen in zwei japanische Zivilstädte

Am 6. August 1945 in die Stadt Hiroshima - und obwohl unvorstellbares Leid entstand, dann drei Tage später, am 9. August 1945 in die Stadt Nagasaki
Frauen und kleine Kinder verbrannten mehr oder weniger rasch. Im Nullpunkt sofort, in zwei Kilometern Entfernung war es ein qualvoller Feuertod. Häuser stürzten ein und begruben Menschen lebend. Noch Tage später hörte man Schreie aus der Tiefe
Eine riesige Zahl von Krebserkrankungen trat dann auf

Dies sollte der Menschheit zur Warnung dienen!
Das Gleichgeweicht des Schreckens ist übrigens ein Fake, denn da hätte nicht einmal 1914 der Krieg ausbrechen dürfen. 1908 glaubte man das politische Schlagwort der Rüstungsindustrie "Si vis pacem para bellum" (Willst Du den Frieden, dann bereite den Krieg) das sich als Irrglaube herausstellte. Die Parabellum Pistole wurde danach benannt.
Das Maschinengewehr galt bei allen Militärmächten (Großbritannien, Frankreich, Deutschland, USA, Rußland) als Garant des Friedens. Denn Kriege wurden als unmöglich bezeichnet, da nun ein Krieg die ganze Zivilisation ausrotten würde (was dann auch geschah)

Nachdem am 8. Mai 1945 das Deutsche Reich untergegangen war und die Waffen schwiegen (Deutschland hatte verbissen bis zur letzten Patrone gekämpft, in der Hauptstadt Berlin wurde jede Straße in verlustreichem Häuserkampf genommen, da Hitler nicht kapitulieren wollte) war der Weltkrieg vorbei.
Es gibt einen Wikipedia Artikel "Schlacht um Berlin"
"Die Kämpfe forderten Schätzungen zufolge über 170.000 Gefallene und 500.000 verwundete Soldaten sowie den Tod mehrerer zehntausend Zivilisten." Schlacht um Berlin - Wikipedia
Unglaublich, was sich in dieser Stadt tat.

Der Weltkrieg war im Mai vorbei.

Es war nur mehr ein Kolonialkrieg zwischen USA und Japan, in dem die Atombomben in Zivilstädte geworfen wurden

Es ging um die Vorherrschaft im Pazifik.

Die USA waren schon seit Jahrzehnten im Pazifik als aggressive Kolonialmacht aufgetreten.
1899 bis 1902 war ein blutiger Aufstand des Volkes der Philippinen gegen die Amerikaner
Philippinisch-Amerikanischer Krieg - Wikipedia

Die Japaner wollten auch im Pazifik herrschen, so kam es zum Krieg zwischen diesen beiden Kolonialmächten

Den Amerikanern (nicht dem unwissenden Volk das keine Ahnung von der Atomwaffe hatte, sondern den Regierenden) muß der Vorwurf gemacht werden, keinen Warnschuß abgegeben zu haben.

Es wäre moralisch erforderlich gewesen, zuerst zur Warnung eine solche unbekannte Atombombe auf eine der vielen japanischen Inseln zu werfen, wo dann ein Fischerdorf mit 500 Leuten umgebracht worden wäre

Aber doch keinesfalls aus heiterem Himmel eine Atombombe mitten in die Großstadt Hiroshima

Und dann gleich darauf (man ließ dem japanischen Volk keine Zeit zum überlegen bzw stellte absichtlich Kapitulationsbedingungen von denen man genau wußte dass sie unerfüllbar waren) die zweite Massenvernichtungswaffe in eine Stadt

Ich hoffe, dass die Menschheit nun 75 Jahre später gescheiter geworden ist, aber ich glaube es nicht.
Heute besitzen schon viele Staaten die Atombombe, samt 500 Kilometer weit reichenden Raketen (es ist somit kein Luftkrieg erforderlich) und wenn da irgendwo ein Regime von Irren an die Macht kommt, dann gäbe es den Weltuntergang.

Denn radioaktiver Staub wird durch Wolken sehr weit verbreitet, das wissen wir seit Tschernobyl

Und Tschernobyl war nur ein AKW
In Tschernobyl explodierte zwar ein Reaktor, aber das war mit einer Atombombe nicht vergleichbar - denn das Kraftwerk blieb bestehen. Siehe das Photo in Nuklearkatastrophe von Tschernobyl - Wikipedia
Dennoch gingen bei Bratislava die Feldfrüchte ein

Wenn nun eine Atombombe über staubigem Gebiet explodiert (Halbwüste) dann entsteht ein gigantischer Atomblitz aus Staub ! 20 Kilometer hoch
Und diese riesige Staubmenge wird dann vom Wind in irgend eine Richtung transportiert

Dies ist nicht als Scherz zu desavouieren. Denn in der Provence (Südfrankreich) geht immer wieder gelber Regen nieder, gelb vom Wüstensand Nordafrikas. Wenn dann das weiße Auto gelblich ist, wissen die Leute daß in Nordafrika ein Sandsturm gewesen ist. Sand und Staub wird von einem Kontinent zum anderen geblasen !

Radioaktiver Staub somit wohl auch . . .
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#2
Wir hatten das alles schon mal im Detail durchgekaut.

Die meisten Historiker sind sich einig, dass der Abwurf der beiden Bomben im Endeffekt vielen Japanern das Leben gerettet hat, da der Krieg dann schnell beendet war.

Und das "Gleichgewicht des Schreckens" ist kein Fake - wir hatten deshalb hier in Europa eine der laengsten Friedensperioden ueberhaupt. Der erste Weltkrieg hat sowieso nichts damit zu tun.
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#3
(08-08-2020, 00:28)Ulan schrieb: sind sich einig, dass der Abwurf der beiden Bomben im Endeffekt vielen Japanern das Leben gerettet hat, da der Krieg dann schnell beendet war.


Oh wie EDEL von den Amerikanern ! Icon_cheesygrin

Um auch in zukünftigen Konflikten das Leben von vielen feindlichen Soldaten zu retten, werden sie dann Atombomben auf Feindstädte werfen, damit der Krieg dann schnell beendet werde ?
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#4
Dein Spott ist unangebracht. Die dazu gemachten Szenario-Berechnungen kannst Du ohne weiteres finden. Dass ihre Hauptmotivation natuerlich war, das Leben ihrer eigenen Soldaten - also der eigenen Bevoelkerung - zu schuetzen, ist aber durchaus richtig. Das aendert aber nichts am Ergebnis.

Was zukuenftige Szenarien angeht, ist Dein Ansatz auch verfehlt, da deren Rahmenbedingungen unbekannt sind, im Gegensatz zu denen zum Zeitpunkt des Abwurfs der beiden Bomben. Und bis jetzt hat die Drohung mit Atomwaffen noch gereicht, um Kriege zu verhindern; Dein belaecheltes "Gleichgewicht des Schreckens" hat also gewirkt. Dass die USA ihre Ueberlegenheit zum Durchfuehren eigener, konventioneller Kriege ausgenutzt haben, ist auch klar, hat aber mit dem Thema ebenfalls nichts zu tun.
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#5
(08-08-2020, 06:57)Ulan schrieb: Und bis jetzt hat die Drohung mit Atomwaffen noch gereicht, um Kriege zu verhindern; Dein belaecheltes "Gleichgewicht des Schreckens" hat also gewirkt.


Na Super, dass es wenigstens "bis jetzt" gewirkt hat.
1914 hat es nicht gewirkt (man hatte ja die Propaganda verbreitet, dass das Maschinengewehr und das Funkgerät des Marconi jeden Krieg unmöglich machen werde; auf 20 Mann kam ein Maschinengewehr das 500 Schuß pro Minute abfeuern konnte, und durch Gefechtsvorposten mit Funkgeräten war überraschende Annäherung oder Einsickerung unmöglich geworden) und dann war jahrzehntelang Krieg in Europa; der Spanische Bürgerkrieg war mit seinen schnellen Kampfpanzern deutscher und sowjetischer* Bauart und Sturzkampfbombern deutscher** und sowjetischer Bauart der erstmalige "Blitzkrieg" und der erste Stellvertreterkrieg zwischen zwei Militärmächten 

Das Propagandaschlagwort des "Gleichgewicht des Schreckens" (der blöde Spruch "si vis pacem para bellum" aus 1908) hatte sich schon 1914 als Unsinn erwiesen. Eine tödliche Falle, in der sich die Zivilisation befand als dann die waffenstarrenden Heere aufeinander losgingen

Im August 1945 stiegen dann die Atompilze über Japan hoch

Und dass es im sogenannten "Cold War" nicht krachte, war nicht unbedingt dem "Gleichgewicht des Schreckens" zuzuschreiben, sondern dem Umstand, dass Stalin 1943 die Komintern aufgelöst hatte

Die aggressive Phase der Weltrevolution war schon 1927 mit der Entmachtung Trotzkis vorbei und seither wollte die Sowjetunion nur den von ihr beherrschten Kontinent von der Ostsee bis zum Chinesischen Meer möglichst ungestört industrialisieren. "Sozialismus in EINEM Land"



In Beitrag #1 machte ich mir aber Sorgen darüber, dass jetzt die Atomwaffen in allerlei Bananenrepubliken vorhanden sind, wo täglich hunderte Leute auf offener Straße verhungern und wo es latent gärt, und wo durch einen Putsch eine Sekte von Selbsmordattentätern an die Macht kommen kann:
"Heute besitzen schon viele Staaten die Atombombe, samt 500 Kilometer weit reichenden Raketen (es ist somit kein Luftkrieg erforderlich) und wenn da irgendwo ein Regime von Irren an die Macht kommt, dann gäbe es den Weltuntergang."


________


*) Kampfpanzer BT Быстроходный Танк, Bystrochodni Tank, dt.: schnellfahrender Panzer war ein sowjetischer Panzertyp der 1930er-Jahre. BT-Serie - Wikipedia

**) Der deutsche Stuka wurde nach Guernika weltbekannt; aber auch die sowjetischen Schlachtflugzeuge waren sturzkampftauglich
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