Anmerkungen zur Parapsychologie

[Ulan]

@Felix: Nun, wenn's eine wissenschaftliche Arbeit sein soll, wird er ja wohl irgendwann eine wissenschaftlcihe Veroeffentlichung daraus machen. Solange koennen wir jetzt auch noch warten.

[Geobacter]

Wie kann man denn nur so abschätzig und schnoddrig über diese beachtliche Lebensleistung sprechen, ohne den Inhalt des neuen Forschungsgegenstands überhaupt zu kennen? O sancta simplicitas!

Autoritätshörigkeit ist ein Hinweis auf einen schwachen Charakter.

In weltanschaulichen Dingen sind auch "Professoren" meist nur Menschen. Jetzt warten wir halt einfach mal ab. Wenn es dann tatsächlich "wissenschaftliche Beweis für ein Weiterleben des ICHs nach dem Tod" gibt, oder ob der genannte "Professor" einfach nur einen künstlerisch/kreativen "Wackelkontakt" hat, sehen wir dann ja..

Dass er Bücher für die Esoterik-Gemeinde schreibt und vor dem selben Publikum Vorträge fürs Eintrittsgeld hält.. spricht eher für einen solchen Wackelkontakt.. als für seriöses wissenschaftliches Arbeiten...

[Geobacter]

... "Wackelkontakt" zur Erde / Realität

[petronius]

Wie kann man denn nur so abschätzig und schnoddrig über diese beachtliche Lebensleistung sprechen, ohne den Inhalt des neuen Forschungsgegenstands überhaupt zu kennen? O sancta simplicitas!

mit der "beachtlichen Lebensleistung" meinst du die professur des herren?

von der spreche ich doch gar nicht, sondern davon, daß auch diese ihm keine autorität auf einem völlig anderen gebiet verleiht

[Felix]

@Geobacter: Autoritätshörigkeit ist nicht nur schlecht, sondern gefährlich. Vor Oliver Lazars akademischer Arbeitsleistung, zwei anspruchsvolle Studiengänge erfolgreich zu absolvieren, habe ich Riesenrespekt. Noch mehr aber vor seiner Courage, sich mit seinem Buch "Jenseits von Materie" unqualifizierten Angriffen auszusetzen. Parapsychologie ist unter den Wissenschaften eben das Aschenputtel, oder nicht einmal das. Weil sie für viele auch das rote Tuch ist, geben diese ihren Vertretern zuallererst einmal, oft ohne etwas von ihnen gelesen zu haben, lauter negative Prädikate. Könnten es vielleicht nicht auch lauter positive sein? So wie in der Rechtswissenschaft der Grundsatz "in dubio ..." gilt?

Seine 432 Seiten stellt der Autor nicht einer Wissenschaftsgemeinde, sondern der Öffentlichkeit vor: "Ich schreibe dieses Buch aus dem Bedürfnis heraus, meine Erlebnisse, Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse mitzuteilen, in der Hoffnung, damit denen zu helfen, die bereit sind, diese Hilfe anzunehmen." Gemeint ist damit speziell die Trauerarbeit.

Absolut Neues bringt Lazar für seine parapsychologisch interessierte Leserschaft nicht. Er wurde durch eine ungewöhnlich starke Gemütsbewegung auf sein neues Forschungsgebiet gebracht und hat sich ausgiebig damit befasst. Das voluminöse Literaturverzeichnis zeigt es.

[Ulan]

Nur um das klarzustellen: Buecher sind keine wissenschaftlichen Veroeffentlichungen. Die Buecher, an denen ich mitgeschrieben habe, kann ich zwar irgendwo unter ferner liefen in meinen Lebenslauf reinschreiben, aber zaehlen tun die nichts. Der Grund ist einfach: in Buecher darf man mehr oder weniger reinschreiben, was man will, solange der Editor keinen Einspruch erhebt.

[Felix]

Möglicherweise wurde ich missverstanden: Das "voluminöse Literaturverzeichnis" enthält nur Bücher, die nicht von Lazar selbst sind.

[Ulan]

Da habe wohl nicht ich missverstanden: ich bezog mich auf das Buch selbst. Da kann man "Prof. Dr." aufs Titelblatt schreiben, aber das macht immer noch keine wissenschaftliche Veroeffentlichung aus seinem Buch; trotz schoener Statistiken.

Literaturverzeichnisse sind nett, aber seine Mentorin, das "Medium" und Teil der Studie, ist ja wohl auch Autorin von esoterischen Buechern. Literaturverzeichnisse zu uebernehmen ist gute, alte Tradition. Da kann man so manche Ueberraschungen finden, z.B., bzgl. was dann doch nicht in den zitierten Werken steht.

[petronius]

Vor Oliver Lazars akademischer Arbeitsleistung, zwei anspruchsvolle Studiengänge erfolgreich zu absolvieren, habe ich Riesenrespekt. Noch mehr aber vor seiner Courage, sich mit seinem Buch "Jenseits von Materie" unqualifizierten Angriffen auszusetzen

ach komm...

ist es ein "unqualifizierter Angriff", als wissenschaftlich behauptete merkwürdigkeiten als esoterischen schwurbel abzu tun, solange eben gar keine wissenschaftliche ausarbeitung dazu vorliegt?

im gegenteil finden sich doch esoteriker, querdenker und verschwörungstheoretiker erst recht bestätigt dadurch, daß der pöhse "mainstream" sie "angreift" (also nicht gewillt ist, seltsame behauptungen einfach so für bare münze zu nehmen - und kämen sie auch von einem professor)

Parapsychologie ist unter den Wissenschaften eben das Aschenputtel, oder nicht einmal das. Weil sie für viele auch das rote Tuch ist, geben diese ihren Vertretern zuallererst einmal, oft ohne etwas von ihnen gelesen zu haben, lauter negative Prädikate. Könnten es vielleicht nicht auch lauter positive sein? So wie in der Rechtswissenschaft der Grundsatz "in dubio ..." gilt?

nein

wer behauptet, muß beweisen

und außerordentliche behauptungen fordern außerordentliche beweise

Seine 432 Seiten stellt der Autor nicht einer Wissenschaftsgemeinde, sondern der Öffentlichkeit vor

und das eben ist keine im wissenschaftsbetrieb anerkannte vorgehensweise: sich nicht der kritik der scientific community auszusetzen, sondern seine "erkenntnisse" lieber wie schlangenöl in der öffentlichkeit zu vermarkten

Absolut Neues bringt Lazar für seine parapsychologisch interessierte Leserschaft nicht

ein grund mehr, sich gar nicht erst dafür zu interessieren

[Felix]

@Ulan: Lazar macht das Gleiche wie die zehn prominenten Physiker von Planck bis Heisenberg, deren Privatmeinungen über spirituelle Fragen in dem schon mehrfach genannten Buch "Physik und Transzendenz" abgedruckt wurden. Alle veröffentlichten diese erkennbar nicht als wissenschaftliche Lehransprachen ihres Faches.

[Ulan]

@Felix: Das ist so nicht richtig. Er unterstreicht deutlich den wissenschaftlichen Anstrich seiner Studie. Er bewirbt das Buch mit Grafiken wie dieser:
*https://www.oliver-lazar.com/wp-content/uploads/2021/11/evidence_bar_chart.png

[Geobacter]

[/b]Autoritätshörigkeit ist nicht nur schlecht, sondern gefährlich.

Richtig. Und von daher gibt es auch keinen Grund einfach mal daher zu labbern, dass die Buchveröffentlichung eines irgendwelchen Professors  und Dr. (Autorität) zu zu irgend einem übersinnlichen Thema ...  nun so manchen Skeptiker zum Umdenken anregen müsse.

Vor Oliver Lazars akademischer Arbeitsleistung, zwei anspruchsvolle Studiengänge erfolgreich zu absolvieren, habe ich Riesenrespekt.

Dieser dein Respekt beweist aber nun gar nichts. Und du verstehst jetzt auch ganz sicher, was ich mit "Autoritätshörigkeit" meinte. ("So einer kann sich doch nicht irren... wenn er dann auch genau das erzählt, was ICH gerne lesen/hören möchte.)
In Anbetracht dessen, dass solche Doktoren ihre "anspruchsvollen" Studiengänge nicht immer mit einem Summa cum Laude abschließen, um sich danach nach ein-zwei Jahren Praxistest nach einem einträglicheren Broterwerbsberuf um zu schauen... tja. Als promovierter Esoterikschriftsteller soll man recht gut verdienen... hab ich gehört...

Noch mehr aber vor seiner Courage, sich mit seinem Buch "Jenseits von Materie" unqualifizierten Angriffen auszusetzen.

Was für eine Courage soll das sein? Und was meinst du mit "unqualifizierten" Angriffen? Gibt/gäbe es da auch qualifizierte Angriffe? Was, wenn der Mann seine Doktortitel gekauft hat? Wenn in der Esoterikbranche Bücher mit Doktorentitel auf dem Umschlag angeboten werden, sind die Inhalte dieser Bücher oft nicht das Papier wert... Aber lasche Skeptiker lassen sich davon gerne blenden. Wenn mir ein DR. DR. das sagt....

[Ekkard]

Unsere Natur ist so beschaffen, dass wir alle Kommunikationswege materieller Gebilde recht gut kennen. Wenn ein "Medium" überdurchschnittliche Treffer erzielt, dann kommt dieses Wissen aus der Natur und mithin auf bekannten Wegen (akustisch durch Erzählung oder Klopfzeichen, psychologisch aus Mimik und Gestik, elektronisch durch Knopf im Ohr). Wird etwas anderes behauptet, dann ist das schlicht gelogen bzw. beruht auf irgendeiner Art Trick (Verschleierung tatsächlicher, aber normaler Wirkungen). Es gibt schlicht keine "außersinnlichen" Einflüsse. Es sei denn jener Prof. Dr. könnte genau beschriebene, nachvollziehbare Messungen angeben, wie der neue Kommunikationsweg funktioniert also Beispiel Infrarot-Verarbeitung, vielleicht elektromagnetische Raum-Resonanz, Mesonen, Neutrino-Empfindlichkeit. Rein nichts dergleichen wird auch nur angedeutet. Also gilt das zuvor Gesagte, und es besteht nicht der geringste Anlass, dem Mann seine Behauptungen abzukaufen (im wahrsten Sinne).

[Felix]

@Ekkard: Dass die Kommunikationswege so sind, wie von dir als Physiker beschrieben, wird doch von denjenigen Physikern gar nicht bestritten, die zur Kenntnis nehmen mussten, dass es darüber hinaus noch andere, unerforschte Möglichkeiten gibt.

@Geobacter: Seit Jahrzehnten bin ich mit der Thematik so vertraut, dass dieses Buch mein Menschen- und Weltbild an keiner Stelle verändert hat. 

Du bekennst dich als Atheist. Falls du mich demnächst aufforderst, ein ebensolcher zu werden, weiß ich aus dem Buch jetzt schon, was ich antworten muss: "Um Atheist zu sein, fehlt mir der Glaube."

[Geobacter]

@Ekkard: Dass die Kommunikationswege so sind, wie von dir als Physiker beschrieben, wird doch von denjenigen Physikern gar nicht bestritten, die zur Kenntnis nehmen mussten, dass es darüber hinaus noch andere, unerforschte Möglichkeiten gibt.

@Geobacter: Seit Jahrzehnten bin ich mit der Thematik so vertraut, dass dieses Buch mein Menschen- und Weltbild an keiner Stelle verändert hat. 

Du bekennst dich als Atheist. Falls du mich demnächst aufforderst, ein ebensolcher zu werden, weiß ich aus dem Buch jetzt schon, was ich antworten muss: "Um Atheist zu sein, fehlt mir der Glaube."

..... ja...  

Magisches Denken gibt es natürlich.
Den Zufall und die zufälligen Koinzidenzen aber natürlich auch. Man kann auch ab und zu eine Reihe von Sechsen hintereinander würfeln.... Was für gewöhnlich so gar nicht den statistischen Wahrscheinlichkeitserwartungen entspricht. Aber dann gibt es auch tatsächlich genug naive Artgenossen, die in solch gelegentlichen Abweichungen von den statistischen Mittelwerten,  noch unerforschte Möglichkeiten und andere hehere "Naturgesetze" zu erkennen meinen...........Und. die zahlen dann auch jeden Preis, um mehr darüber zu erfahren.

Selbst mancher Wissenschaftler tut sich da nicht immer leicht, seine Gefühle im Zaum zu halten...