(19-08-2020, 19:35)eddyman schrieb: dass die körperlichen Yoga-Übungen so designed wurden, dass sie tiefergehende Auswirkungen auf das menschliche System haben, und somit der westlichen "Leibesertüchtigung" überlegen sind.
Ja und nein. Alles hat Vor- und Nachteile.
Die deutsche "Leibesertüchtigung" wurde von Turnvater Jahn erfunden. Dies, um dem deutschen Gymnasiasten (Adelssohn oder Sohn aus dem Bildungsbürgertum) den Weg zu Naturverbundenheit zu zeigen und ihn dorthin zu führen. Während der englische Adelssohn in seinen berühmten Ruderclubs von Oxford und Cambridge trainierte, war der deutsche Gymnasiast und dann Student ein Stubenhocker.
Pfarrer Kneipp versuchte, den Prinzen abzuhärten (Kaltwassertherapie und tägliches Holzhacken!) und ihn aus der verzärtelten Umwelt der allzu "aufgeklärten" Adelsgesellschaft zu retten.
Die Höfe waren dekadent geworden, und die adelige Jugend verweichlicht.
Allerdings war die neue deutsche Leibesertüchtigung eben nur Leibesertüchtigung und keine echte Lebensschule. Zwar wurde dem antiken Lehrsatz mens sana in corpore sano Rechnung getragen, indem man nach Art der spartanischen Hopliten und der latinischen Legionäre den Körper austrainierte, was natürlich einen gewaltig großen positiven Einfluß auf die Mentalität hatte, aber mehr war es nicht und wollte es auch nicht sein.
Das Joga der fernöstlichen Menschen ist keine Körperertüchtigung - im Gegenteil. Wenn man sieht, in welchem verfaultem Körper so mancher Jogi steckt. Vom Fasten abgemagerte, schwächliche Kreaturen meditieren hier. Sie erzielen einen sehr hohen Stand an menschlicher Reife. Kluge Menschen, aber für jede sinnvolle Arbeit unbrauchbar. Das sind selbstverliebte Menschen, und keine Ärzte
Zu sagen ist jedenfalls, daß die fernöstliche Religion reife Menschen braucht. Menschen die in einer jahrtausendealten sanften Gesellschaft aufwuchsen. Für Hitzköpfe ist sie per se nicht geeignet
Das zeigt sich eben insbesondere auch bei der Wahl der Sportart. Nicht alle sind für Judo geeignet
Brutale Boxer schauen anders aus - das erkennt man schon an der Mimik und dem Tonfall beim sprechen - auch wenn man nur den Kopf sieht