10-01-2005, 05:53
Schalom, Freund :.)
ich denke, das siehst Du richtig, denn schon das Wort Religion bedeutet "Bindung, Verknuepfung, Kette-aus-mehreren-in-die-Gegenwart-und-Vergangenheit-hin" - es ist sicher kaum denkbar, dass unser G"TT, Der SELBER die Gemeinschaftlichkeit der Menschen gruendete, indem ER uns aus einander geboren in die welt setzt und nicht individuell wie Engel einzeln schuf, auch SELBER G"TT fuer eine konkrete Sippe wurde, als unser hoechstes Wir zugleich, SICH also auch einfuegte in ein soziales Ganzes - also kaum denkbar, dass ER damit zufrieden waere, nur in ein Intimverhaeltnis zu Einzelnen zu treten, die nur zu IHM schauen und sich um Mitmenschen nicht bemuehen.
Am Judentum ist es praegnant, dass die meisten als Juden geboren werden und wenn sie von unserm Glauben erfahren, sind sie schon drin, man kann also nur mitmachen oder sich verweigern. Man kann das Verweigern aber ein Leben lang beenden und sich wieder anschliessen. Es ist eine Form von Gemeinschaft, welche historisch nicht selten von aussen her wieder erzwungen wurde, durch abstossende Massnahmen anderer Voelker. Man ist auch als Nation juedisch.
Daraus resultiert ein spezifisches Miteinander, was ich so beschreiben koennte: Verwandte hat man - um Freunde muss man sich permanent Muehe machen. Das unterscheidet in unseren Augen auch juedische Leut von Judeo-philen Menschen, welche unsere Lehre erhaben und weise finden, von Nathan dem Weisen akzeptieren wuerden, dass ein Jude so sein sollte - obgleich dies Vorbild ein Christ erdichtete, Lessing, oder die sich dem alten Testament als Buch-Inhalt zugeneigt fuehlen und deshalb juedisch werden wollen, weil sie dies fuer wahrer ansehen als das, was von ihrer bisherigen Konfession soweit zu ihnen gedrungen ist.
Juden werben auch nicht dafuer, juedisch zu werden, normalerweise nicht, denn es geht in der Aufgabenstellung dann auch darum, dann die "613" uns gegebenen Aufgaben zu erfuellen, die Gebote verschiedener Art. Was waere dem Volk Israel damit gedient, wenn Interessenten eintreten und diese Gebote nicht halten moechten, und dann der abgemachte Schaden (fuer den Fall, dass wir sie als Volk bilanziert nicht beachtet hatten - siehe Moses Buch 5 und Buch Josua der Hl.Schrift) auf uns niederkommt? Deshalb gibt es Epochen, wo fromme Juden geradezu abwehren, dass sich noch einer anschliesst.
Man hat auch etlichen Kummer durch irritierende Christensekten, die nur eintreten, um dann "Juden werden Christen"-Veranstaltungen mit sich selber vorzufuehren - das ist unehrliche Hinterlist.
Also wenn jemand wie Du heutzutage hierzulande Interesse am Judentum hat, gibt es viele Moeglichkeiten ausser der, auch juedisch zu werden, zum Beispiel, sich mit einer nahegelegenen Gemeinde anzufreunden, indem man hingeht und teilnimmt an allem, was jedermann mitmachen kann.
Eine Gemeinschaft entsteht nicht automatisch dadurch, kann sich aber auch einstellen, ohne dass du eigens in den Glauben eintrittst, allerdings ist es nicht so haeufig, dass Juden vom Christentum viel wissen - jeder lernt ja erstmal eher vom eigenen das, was er weiss, und so ganz intensiv religioes sind doch Juden genausowenig wie andere Menschen auch. Das heisst, Du kannst welchen begegnen, die es sind, und welchen, denen es eher peinlich waere, wenn man erwartet, dass sie es seien. Vergleich das ruhig mit der elt deiner Gemeinde, aus der Du kommst. Ueberall hastet man dem Beruf nach, besucht saekulare Schulen, ist in der Pubertaet zu oft verliebt, um hinzuhoeren, was es dann grad zu lernen gibt. Dazu kommt noch das jeweilige Naturell, was man mit der Freizeit vorhat.
Ehe Du 18 bist, kannst Du auch nicht eintreten. wen ich das richtig gelesen habe, hast Du also noch Zeit. Was jederzeit geht, ist das Lesen und das Anfreunden, ausserdem durchdenke aber auch, was Du mit der Konfession vorhast, die Dir zum ersten Mal von unserm G"TT erzaehlte, dem Alter nach bist Du gefirmt und hattest vor, in der Variante von Glaeubigkeit eine Art treuer Ritter G"TTES zu sein.
G"TT liebt Seine Gemeinden alle und haette uns gerne eintraechtig in bunter Vielfalt, denke ich. Damit solltest Du Dich also auch nochmal befassen, was Du schon bist und IHM sein kannst von dort aus, auch als Freund und Helfer derer, die in der juedischen Karawane Deine Wege kreuzen. Ein gewissenhafter gerechter Mitmensch mit viel Lirebe und Respekt zu unserm gemeinsamen EINEN G"TT tut allen Seiten gut, einer der nicht eifert und der nicht auf Konfrontationskurs geht, um anderswo beizutreten.
Du wirst lernen, auf Dein Gewissen zu hoeren, wenn Du Dich einfach ganz still fragst, was sein soll. Kommt dann mehr Liebe und Freundlichkeit in die Welt, wenn Du dazulernst und bleibst, was du bist - oder wenn Du wechselst? Juden muessen sich ja nicht fragen, was sie sein wollen - also wirst Du gewisse Fragen finden, die sich ein Jude nicht stellt.
Es gibt auch keine allgemein feststehende juedische Religionslehre, sondern wir teilen uns auf in mehrere Richtungen, je nachdem, wie es mit den Geboten, die wir grundsaetzlich zu halten vorhaben, im Einzelnen gehalten wird. Das gibt es Konservative - so eie Art Mittelfeld - und Orthodoxe, die nehmen es sehr streng und Hebraeisch - und Liberale - da gleicht vieles aeusserlich dem, was man auch in Christengemeinden so hielte, (die Sitten, dass man meistens in der Landessprache bleibt), natuerlich mit unserm historrisch bedingten Inhalt des Jahresablaufs und der Gebete etc.
Es sind auf der Welt allerdings nur ein paar Millionen Menschen Juden - dafuer eben seit 4000 Jahren - und in der BRD etwa 90.000 gesamt, also nicht leicht in Kontakt zu halten.
Man bekommt dann schon das sichere Wissen, dass es sich so schnell nicht loswird, juedisch zu sein. Aber dann spielt auch bei uns das Normale Menschliche eine Rolle, mit wem alles man von Verwandtschaft und Natur zusammengeboren wurde, und so auch, dass da nicht gleich jeder Neue hinzugehoert. Dafuer sind wir ja wieder zu viele.
Also schau Dich um und uebereile nichts :.)
Wenn Du es wirst, dann werde es so ehrlich, dass Du es auch bleiben wuerdest, falls es Dir plötzlich sehr missfiele, es zu sein. Dann sei getreu.
mfG WiT :.)
Zitat:für mich gehört zu Religion, und ich bezeichne mich als religiös, immer auch Gemeinschaft...
ich denke, das siehst Du richtig, denn schon das Wort Religion bedeutet "Bindung, Verknuepfung, Kette-aus-mehreren-in-die-Gegenwart-und-Vergangenheit-hin" - es ist sicher kaum denkbar, dass unser G"TT, Der SELBER die Gemeinschaftlichkeit der Menschen gruendete, indem ER uns aus einander geboren in die welt setzt und nicht individuell wie Engel einzeln schuf, auch SELBER G"TT fuer eine konkrete Sippe wurde, als unser hoechstes Wir zugleich, SICH also auch einfuegte in ein soziales Ganzes - also kaum denkbar, dass ER damit zufrieden waere, nur in ein Intimverhaeltnis zu Einzelnen zu treten, die nur zu IHM schauen und sich um Mitmenschen nicht bemuehen.
Am Judentum ist es praegnant, dass die meisten als Juden geboren werden und wenn sie von unserm Glauben erfahren, sind sie schon drin, man kann also nur mitmachen oder sich verweigern. Man kann das Verweigern aber ein Leben lang beenden und sich wieder anschliessen. Es ist eine Form von Gemeinschaft, welche historisch nicht selten von aussen her wieder erzwungen wurde, durch abstossende Massnahmen anderer Voelker. Man ist auch als Nation juedisch.
Daraus resultiert ein spezifisches Miteinander, was ich so beschreiben koennte: Verwandte hat man - um Freunde muss man sich permanent Muehe machen. Das unterscheidet in unseren Augen auch juedische Leut von Judeo-philen Menschen, welche unsere Lehre erhaben und weise finden, von Nathan dem Weisen akzeptieren wuerden, dass ein Jude so sein sollte - obgleich dies Vorbild ein Christ erdichtete, Lessing, oder die sich dem alten Testament als Buch-Inhalt zugeneigt fuehlen und deshalb juedisch werden wollen, weil sie dies fuer wahrer ansehen als das, was von ihrer bisherigen Konfession soweit zu ihnen gedrungen ist.
Juden werben auch nicht dafuer, juedisch zu werden, normalerweise nicht, denn es geht in der Aufgabenstellung dann auch darum, dann die "613" uns gegebenen Aufgaben zu erfuellen, die Gebote verschiedener Art. Was waere dem Volk Israel damit gedient, wenn Interessenten eintreten und diese Gebote nicht halten moechten, und dann der abgemachte Schaden (fuer den Fall, dass wir sie als Volk bilanziert nicht beachtet hatten - siehe Moses Buch 5 und Buch Josua der Hl.Schrift) auf uns niederkommt? Deshalb gibt es Epochen, wo fromme Juden geradezu abwehren, dass sich noch einer anschliesst.
Man hat auch etlichen Kummer durch irritierende Christensekten, die nur eintreten, um dann "Juden werden Christen"-Veranstaltungen mit sich selber vorzufuehren - das ist unehrliche Hinterlist.
Also wenn jemand wie Du heutzutage hierzulande Interesse am Judentum hat, gibt es viele Moeglichkeiten ausser der, auch juedisch zu werden, zum Beispiel, sich mit einer nahegelegenen Gemeinde anzufreunden, indem man hingeht und teilnimmt an allem, was jedermann mitmachen kann.
Eine Gemeinschaft entsteht nicht automatisch dadurch, kann sich aber auch einstellen, ohne dass du eigens in den Glauben eintrittst, allerdings ist es nicht so haeufig, dass Juden vom Christentum viel wissen - jeder lernt ja erstmal eher vom eigenen das, was er weiss, und so ganz intensiv religioes sind doch Juden genausowenig wie andere Menschen auch. Das heisst, Du kannst welchen begegnen, die es sind, und welchen, denen es eher peinlich waere, wenn man erwartet, dass sie es seien. Vergleich das ruhig mit der elt deiner Gemeinde, aus der Du kommst. Ueberall hastet man dem Beruf nach, besucht saekulare Schulen, ist in der Pubertaet zu oft verliebt, um hinzuhoeren, was es dann grad zu lernen gibt. Dazu kommt noch das jeweilige Naturell, was man mit der Freizeit vorhat.
Ehe Du 18 bist, kannst Du auch nicht eintreten. wen ich das richtig gelesen habe, hast Du also noch Zeit. Was jederzeit geht, ist das Lesen und das Anfreunden, ausserdem durchdenke aber auch, was Du mit der Konfession vorhast, die Dir zum ersten Mal von unserm G"TT erzaehlte, dem Alter nach bist Du gefirmt und hattest vor, in der Variante von Glaeubigkeit eine Art treuer Ritter G"TTES zu sein.
G"TT liebt Seine Gemeinden alle und haette uns gerne eintraechtig in bunter Vielfalt, denke ich. Damit solltest Du Dich also auch nochmal befassen, was Du schon bist und IHM sein kannst von dort aus, auch als Freund und Helfer derer, die in der juedischen Karawane Deine Wege kreuzen. Ein gewissenhafter gerechter Mitmensch mit viel Lirebe und Respekt zu unserm gemeinsamen EINEN G"TT tut allen Seiten gut, einer der nicht eifert und der nicht auf Konfrontationskurs geht, um anderswo beizutreten.
Du wirst lernen, auf Dein Gewissen zu hoeren, wenn Du Dich einfach ganz still fragst, was sein soll. Kommt dann mehr Liebe und Freundlichkeit in die Welt, wenn Du dazulernst und bleibst, was du bist - oder wenn Du wechselst? Juden muessen sich ja nicht fragen, was sie sein wollen - also wirst Du gewisse Fragen finden, die sich ein Jude nicht stellt.
Es gibt auch keine allgemein feststehende juedische Religionslehre, sondern wir teilen uns auf in mehrere Richtungen, je nachdem, wie es mit den Geboten, die wir grundsaetzlich zu halten vorhaben, im Einzelnen gehalten wird. Das gibt es Konservative - so eie Art Mittelfeld - und Orthodoxe, die nehmen es sehr streng und Hebraeisch - und Liberale - da gleicht vieles aeusserlich dem, was man auch in Christengemeinden so hielte, (die Sitten, dass man meistens in der Landessprache bleibt), natuerlich mit unserm historrisch bedingten Inhalt des Jahresablaufs und der Gebete etc.
Es sind auf der Welt allerdings nur ein paar Millionen Menschen Juden - dafuer eben seit 4000 Jahren - und in der BRD etwa 90.000 gesamt, also nicht leicht in Kontakt zu halten.
Man bekommt dann schon das sichere Wissen, dass es sich so schnell nicht loswird, juedisch zu sein. Aber dann spielt auch bei uns das Normale Menschliche eine Rolle, mit wem alles man von Verwandtschaft und Natur zusammengeboren wurde, und so auch, dass da nicht gleich jeder Neue hinzugehoert. Dafuer sind wir ja wieder zu viele.
Also schau Dich um und uebereile nichts :.)
Wenn Du es wirst, dann werde es so ehrlich, dass Du es auch bleiben wuerdest, falls es Dir plötzlich sehr missfiele, es zu sein. Dann sei getreu.
mfG WiT :.)