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Vom Christentum zum Satanismus und zurück
#61
@Geobacter schrieb #59:


"Moses und Abraham sind Protagonisten von Mythen und Sagen".

Beweise?

"Von Moses und Abraham selbst gibt es keine Schriften.
In Schriften, in denen sowohl Moses als auch Abraham erwähnt werden, ist auch öfter die Rede vom Erzengel Michael".

Das mag sein oder auch nicht, ändert aber nichts an meiner Aussage. Denn Jesus lehrte "ich bin vor Abraham" bzw "bevor Abraham wurde, bin ich". Das hatte ich als bekannt vorausgesetzt. 

Deshalb kommt es nicht darauf an, dass in den Schriften Mose tatsächlich auch vom Erzengel Michael die Rede ist,  sondern darauf, ob das vor Abraham der Fall ist. Und genau das ist nicht der Fall.

Im Übrigen ist der Erzengel Michael kein Mensch und kann auch deshalb nicht der präexistente Jesus sein. Mal ganz davon abgesehen, dass Engel laut Bibel nicht sterben können, Jesus aber am Kreuz gestorben ist und laut Paulus vor allem der Erstgeborene aus den Toten ist, also  als Präexistenz schon mal gestorben sein muss.

Diese Schriftzeugnisse schließen daher von vornherein den Erzengel Michael als den präexistenten Jesus aus.

Viele Grüße
Herbert
Vorsicht: Lesen, was verständlich geschrieben ist, gefährdet die Dummheit.
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#62
(11-07-2020, 19:27)Davut schrieb: "Aber: Dieser Messias war eben nicht identisch mit dem Wanderprediger vom See Genezareth".

Das sehe ich differenzierter: Dieser Messias entsprach nicht den Erwartungen der Juden. Identisch waren beide dennoch.

(11-07-2020, 19:27)Davut schrieb: "Dazu wurde er erst nach seinem schaendlichen Tod von den Protagonisten des Urchristentums gemacht."

Stichhaltige nachprüfbare Beweise?

(11-07-2020, 19:27)Davut schrieb: "Mit jedem Evangelium wurde aus dem Menschen Jesus mehr, erst ein göttlicher Sohn (wie so viele in der Antike)".

Auch ein göttlicher Sohn ist und bleibt ein Mensch. Vergleiche in der Bibel, wonach die an Jesus Glaubenden "Kinder Gottes" heißen sollen. 
Siehe auch Psalm 82,6, womit Jesus seine Gottessohnschaft rechtfertigte.

(11-07-2020, 19:27)Davut schrieb: "und schließlich Gott selbst (wie  bei Joh)".

Das ist leider zutreffend, beruht aber meines Erachtens auf einen (absichtlichen ?) Übersetzungsfehler (durch Trinität Gläubige ?). 
Aus anderen Stellen in den Evangelium geht klar hervor, dass Jesus eben nicht der Gott selbst ist.

(11-07-2020, 19:27)Davut schrieb: "Darum ist im Judentum kein Platz für Jesus als Messias, und darum war schon das frühe Christentum judenfeindlich. Bis heute - über weite Strecken, behaupte ich".

Kann ich nicht beurteilen. Ich bin jedenfalls nicht judenfeindlich. Im Gegenteil: Als ich in der Schule erstmals mit biblischen Texten aus dem AT konfrontiert wurde, habe ich mich geärgert, dass ich nicht zu den Juden, also zu Gottes Volk gehörte.

(11-07-2020, 19:27)Davut schrieb: "Als ich noch in Gottesdienste ging, hörte ich im 21. Jh. mit eigenen Ohren, dass bei den Fürbitten für die Einsicht der Juden gebetet wurde".

Na, das ist doch dann gut. Warum soll das judenfeindlich sein?  Oder meinst du, die Christen seien mit Jesus auf dem falschen Weg und die Juden auf dem richtigen Weg? 

Im übrigen kann ich mir nicht vorstellen, dass es schädlich sein soll, für jemanden zu beten, der eine andere Auffassung hat, als man selbst. Mit Feindlichkeit hat das meines Erachtens nichts zu tun.


Viele Grüße
Herbert
Vorsicht: Lesen, was verständlich geschrieben ist, gefährdet die Dummheit.
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#63
(11-07-2020, 14:51)Herbert schrieb:
(11-07-2020, 01:01)Ulan schrieb:
(11-07-2020, 00:19)Herbert schrieb: .@Ulan
Das Johannes Evangelium habe ich nicht als das "Richtige" bezeichnet, sondern als das (für mich) Aufschluss 

Da das in der mir zugaenglichen theologischen Diskussion keine Rolle spielt, hast Du dafuer eine Quelle?

@Ulan zu #41
Bisher fand ich von hier aus nur folgendes, was möglicherweise bekannt ist:
Johannes (Evangelist)

Kopie (Auszug):
Die frühesten Nachrichten über die Wirksamkeit eines Jüngers und Apostels Johannes außerhalb des Neuen Testaments finden sich in den Schriften des Bischofs Irenäus von Lyon (um 135–202), die auch vom Kirchenhistoriker Eusebius von Caesarea (um 260–337) zitiert werden. Irenäus war in seiner Jugend ein Schüler von Polykarp von Smyrna (69–155), der – so schreibt Irenäus – seinerseits ein Schüler des Apostels Johannes war. Nach dieser frühen Quelle vom Ende des 2. Jahrhunderts ist Johannes der Apostel zugleich der Verfasser des Evangeliums: „Zuletzt gab Johannes, der Jünger des Herrn, der auch an seiner Brust ruhte, selbst das Evangelium heraus, als er sich in Ephesus in der Asia aufhielt“. Hier werden vier Feststellungen getroffen, die die christliche Tradition maßgeblich geprägt haben:

Der Apostel Johannes ist der Lieblingsjünger.

Er ist daher der Autor des Evangeliums.

Das Johannesevangelium wurde während seines Aufenthaltes in Ephesos – also zu seinen Lebzeiten – veröffentlicht.

Es ist nach den synoptischen Evangelien geschrieben worden („zuletzt“).

Nun, das entspricht ja dem, was ich gesagt habe. Die fruehesten Sachverhaeltsfeststellungen zu diesem Punkt finden sich bei Irenaeus gegen Ende des 2. Jhdts. n. Chr., also ca. 150 Jahre nach dem Tod Jesu, der mangels handfester Ueberlieferungen herumspekuliert und uns ein paar freie Assoziationen liefert. Es ist derselbe Irenaeus, der als erster Christ ueberhaupt die Autoren der vier Evangelien nennt. Das alles zeigt uns eher, wie weit entfernt christliche Tradition von historischer Ueberlieferung ist.
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#64
(11-07-2020, 19:33)Herbert schrieb: @Geobacter schrieb #59:
"Moses und Abraham sind Protagonisten von Mythen und Sagen".

Beweise?

Du kehrst hier die Beweislast um. Richtig ist, dass es an Dir liegt, die Historizitaet von Moses und Abraham zu beweisen. Das haben jetzt schon Legionen von sehr gelehrten Menschen erfolglos versucht, also viel Glueck mit dem Versuch. Bis auch nur ein Schnipsel von historischem Bezug gefunden werden kann, sind Moses und Abraham natuerlich die Figuren von Mythen. Der Uebergang von Mythos zu Legende faengt in der Bibel mit David und Salomon an. Da wird zumindest ein historischer Kern vermutet. Eigentliche Geschichte findet sich in der Bibel erst noch spaeter - irgendwo in den Koenigslisten.

Dasselbe gilt fuer deine Forderung nach stichhaltigen Beweisen im naechsten Beitrag. Den Beweis fuer eine besondere Behauptung muesstest Du bringen, und Bibelzitate sind keine stichhaltigen Beweise. Aus dem fruehen Christentum gibt's halt leider nichts. Das liegt fuer Historiker weitgehend im Dunkeln.
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#65
(11-07-2020, 19:33)Herbert schrieb: @Geobacter schrieb #59:


"Moses und Abraham sind Protagonisten von Mythen und Sagen".

Beweise?

"Von Moses und Abraham selbst gibt es keine Schriften.
In Schriften, in denen sowohl Moses als auch Abraham erwähnt werden, ist auch öfter die Rede vom Erzengel Michael".

Das mag sein oder auch nicht, ändert aber nichts an meiner Aussage. Denn Jesus lehrte "ich bin vor Abraham" bzw "bevor Abraham wurde, bin ich". Das hatte ich als bekannt vorausgesetzt. 


Was DU von alldem hältst.. und voraussetzt... hat dich doch keiner gefragt. Oder?

Ich meinte, dass Jesus zu seinen eigenen Lebenszeiten mit diesen  seinen Lehren nicht besonders erfolgreich gewesen ist und dass er damit erst 50-60 Jahre nach seinem Tod berühmt wurde. Nachdem die  Geschichten über ihn von vielen "Interpreten" überbearbeitet wurden. Was Jesus also wirklich lehrte, steht ganz sicher nicht in der Bibel. Zumal er damit bei den allermeisten Juden auch zu Lebzeiten nicht besonders gut angekommen ist.

Warum willst du nicht darauf eingehen?
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#66
(11-07-2020, 20:21)Geobacter schrieb:
(11-07-2020, 19:33)Herbert schrieb: @Geobacter schrieb #59:

"Moses und Abraham sind Protagonisten von Mythen und Sagen".

Beweise?

Warum willst du nicht darauf eingehen?

Ganz einfach:
Weil du keine belastbaren Fakten lieferst, sondern mehr oder weniger nur Allgemeinplätze.

Viele Grüße
Herbert
Vorsicht: Lesen, was verständlich geschrieben ist, gefährdet die Dummheit.
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#67
(11-07-2020, 20:32)Herbert schrieb: Ganz einfach:
Weil du keine belastbaren Fakten lieferst, sondern mehr oder weniger nur Allgemeinplätze.

Es gibt keine "belastbaren Fakten" zu Jesus. Das schliesst den Inhalt des NT ein.
Das einzige historische Faktum, wenn man beide Augen zudrueckt, ist, dass er irgendwann unter Pontius Pilatus gestorben ist. Wobei man auch da nicht ausschliessen kann, dass die Ueberliefernden einfach christliche Selbstdarstellung kolportieren.

Dass Abraham oder Moses Gestalten des Mythos sind, ist dagegen unter Historikern unumstritten. Die Ausnahmen lassen sich an den Fingern einer Hand abzaehlen (Kitchen, ein evangelikaler Christ, waere da ein Beispiel). Das hat nichts mit "Allgemeinplaetzen" zu tun. Wo es keinerlei historische Verankerungen gibt, bleibt halt nur der Mythos.
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#68
(11-07-2020, 20:40)Ulan schrieb:
(11-07-2020, 20:32)Herbert schrieb: Ganz einfach:
Weil du keine belastbaren Fakten lieferst, sondern mehr oder weniger nur Allgemeinplätze.

Es gibt keine "belastbaren Fakten" zu Jesus. Das schliesst den Inhalt des NT ein.
Das einzige historische Faktum, wenn man beide Augen zudrueckt, ist, dass er irgendwann unter Pontius Pilatus gestorben ist. Wobei man auch da nicht ausschliessen kann, dass die Ueberliefernden einfach christliche Selbstdarstellung kolportieren.

Nun, ich sehe die Schriftzeugnisse im NT und AT durchaus als Fakten an und man kann dann, wenn man sie zitiert oder da drauf per Textstellenagabe hinweist, nachprüfen, ob und inwieweit sie belastbar sind. Und genau das vermisse ich bei Geobacter. 

Außerdem gibt es auch außerbiblische Hinweise auf Jesus.

Des Weiteren gibt es hier gar nicht speziell um Jesus  sondern um folgende Aussage von Geobacter: 

"Moses und Abraham sind Protagonisten von Mythen und Sagen".

Viele Grüße
Herbert
Vorsicht: Lesen, was verständlich geschrieben ist, gefährdet die Dummheit.
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#69
(11-07-2020, 20:49)Herbert schrieb: Nun, ich sehe die Schriftzeugnisse im NT und AT durchaus als Fakten an und man kann dann, wenn man sie zitiert oder da drauf per Textstellenagabe hinweist, nachprüfen, ob und inwieweit sie belastbar sind. Und genau das vermisse ich bei Geobacter. 

Religioese Texte, die sich zudem noch widersprechen, sind keine Fakten in historischem Sinn. Worueber man sich natuerlich unterhalten kann, ist ihre religioese Bedeutung. Historisch sind sie weitgehend wertlos, da da nichts nachzupruefen ist, anders als Du uns nahelegen moechtest.

(11-07-2020, 20:49)Herbert schrieb: Außerdem gibt es auch außerbiblische Hinweise auf Jesus.

Das haben wir beide schon im Detail abehandelt. Es gibt eine Handvoll Hinweise, dass es tatsaechlich Christen gab - was ja auch niemand bestreitet - und einen Hinweis zu Jesus bei Josephus, der zudem noch garantiert halbwegs und wahrscheinlich komplett gefaelscht ist. Zumal wir andere Kirchenschriftsteller haben, die bedauern, dass Josephus uns nichts ueber Jesus ueberliefert hat.

(11-07-2020, 20:49)Herbert schrieb: Des Weiteren gibt es hier gar nicht speziell um Jesus  sondern um folgende Aussage von Geobacter: 

"Moses und Abraham sind Protagonisten von Mythen und Sagen".

Diese Aussage Geobacters entspricht dem Ergebnis der historischen Forschung. Irgendwelche Hinweise auf die historische Existenz von Moses oder Abraham hat bis jetzt noch niemand gefunden. Da die Exodus-Geschichte auch erfunden ist, bleibt halt nur der Mythos.
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#70
(11-07-2020, 21:09)Ulan schrieb: Diese Aussage Geobacters entspricht dem Ergebnis der historischen Forschung. Irgendwelche Hinweise auf die historische Existenz von Moses oder Abraham hat bis jetzt noch niemand gefunden. Da die Exodus-Geschichte auch erfunden ist, bleibt halt nur der Mythos.

Für die Juden sind die Schriftzeugnisse gemäß AT historische Aufzeichnungen. Eine doppelte (also zweite) Buchführung über die Geschichte der Juden gibt und gab es nicht. Es ist also müßig, nach anderen Quellen zu suchen.

Und wenn es angeblich keinen Exodus gab, warum feierten dann die Juden einen solchen?

Oder meinst du etwa, weil es höchstwahrscheinlich keine Aufzeichnungen von dir bzw Geobacter hinsichtlich eurer Vorfahren aus der Zeit Moses gibt, hättet ihr keine solchen Vorfahren?

Viele Grüße
Herbert
Vorsicht: Lesen, was verständlich geschrieben ist, gefährdet die Dummheit.
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#71
(11-07-2020, 20:32)Herbert schrieb:
(11-07-2020, 20:21)Geobacter schrieb:
(11-07-2020, 19:33)Herbert schrieb: @Geobacter schrieb #59:

"Moses und Abraham sind Protagonisten von Mythen und Sagen".

Beweise?

Warum willst du nicht darauf eingehen?

Ganz einfach:
Weil du keine belastbaren Fakten lieferst, sondern mehr oder weniger nur Allgemeinplätze.

Du Herbert behauptest, dass die Bibel historisch bezeugte Aussagen von Jesus selbst enthält. Du setzt voraus, dass man deine Beurteilung und Interpretation der Bibeltexte nicht anzweifeln sollte, bzw. dürfe, wenn man nicht beweisen könne, dass  diese Interpretation vielleicht auch komplett falsch sein könnte.

Nun habe ich versucht anhand reproduzierbarer Analogien aufzuzeigen, dass das auf Grundlage ganz natürlicher Eigenheiten der menschlichen Psychologie nicht nur durchaus möglich wäre, sondern sogar ziemlich wahrscheinlich.

Und anders herum "hobelst" du die Interpretationen anderer Bibelforscher.. z.B. die der Zeugen Jehovas als Unsinn "runter" obwohl du auch selber nicht beweisen kannst, dass ihre Auslegungen falsch sind

Gehen wir mal davon aus (mag sein oder nicht) dass Jesus tatsächlich der gewesen ist, der man glauben will, dass er es gewesen ist. Was denkst du, was er wohl von solch primitiven Rangordnungskämpfen narzisstischer Selbstüberschätzer bezüglich Auslegung und Interpretation seiner Lehren halten würde?
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#72
(11-07-2020, 20:09)Herbert schrieb:
(11-07-2020, 19:27)Davut schrieb: Das sehe ich differenzierter: Dieser Messias entsprach nicht den Erwartungen der Juden. Identisch waren beide dennoch.

"Dazu wurde er erst nach seinem schaendlichen Tod von den Protagonisten des Urchristentums gemacht."

Stichhaltige nachprüfbare Beweise?

"und schließlich Gott selbst (wie  bei Joh)".

Das ist leider zutreffend, beruht aber meines Erachtens auf einen (absichtlichen ?) Übersetzungsfehler (durch Trinität Gläubige ?). 
Aus anderen Stellen in den Evangelium geht klar hervor, dass Jesus eben nicht der Gott selbst ist.

Im Telegrammstil:

1.) Der "Messias" stand auf der jüdischen Warteliste ganz oben. Das wusste jedes kleine Kind. Mit der Roemischen Besatzung in den Sechzigern v. Chr. wurde die Messias Erwartung noch verstärkt. Es gab dann  mehrere (untaugliche) Messias-Anwärter bis zum letzten, Bar Kochba. Da hörte Israel auf zu existieren und blieb bis heute ohne den Messias/Erloeser/Gesalbten. Also war Jesus nicht der Erwartete. Er hat das jüdische Volk nicht erlöst - boeswillig konnte man mit Blick auf 70 nChr und Massada sagen: im Gegenteil. 

2.) Beweise für Jesu Vergottung lange nach dessen irdischer Existenz?  Du zitierst doch so gern Bibelstellen. Findest Du welche, in denen Jesus auf Anfrage seiner Zeitgenossen behauptet, Gott zu sein? Nein! 
Siehst Du bei Markus, dem frühesten Ev. Im Original einen Jesus als Gott. Nein!  Markus war 70 n. Chr. noch nicht so weit.

Erst bei Joh, 50 Jahre spaeter, brachen alle Daemme. Er ernannte ihn zum Gott. Keine Trinitaetsauffassung, wie Du meinst; die bildete sich erst viel spaeter bis zum arianischen Streit (4.Jh.) flächendeckend aus. Das war religiöse Absicht. Sein unruehmlicher Tod (und auch die ausbleiben Parusie) sollten durch die Vergottung überkompensiert werden. 

Bitte erkenne objektiv die überwältigend zahlreichen Widersprüche der uns "verordneten" Evangelien untereinander. Allein dadurch disqualifizieren sie sich als brauchbare Diskussionsgrundlage hier.

MfG
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#73
(11-07-2020, 21:33)Herbert schrieb: Und wenn es angeblich keinen Exodus gab, warum feierten dann die Juden einen solchen?

Warum feiern die Schweizer ihren Nationalhelden und Gründervater Wilhelm Tell?

...den es unter diesem Namen gar nie gegeben hat und der als Protagonist eines nationalen Heldenepos  nur  aus der literarischen Aufarbeitung einer mittelalterlichen Sage über einen mit den Armen beherzten Wegelagerers... aus der Feder Friedrich Schiller entsprungen ist.

Warum sollte nicht auch die Figur des Moses auf diese Weise entstanden sein?.. Zumal es in der Ägyptischen Geschichtsschreibung keinerlei Aufzeichnungen gibt, die sich mit den "spektakulären Schilderungen der Bibel bezüglich dieses Exodus der Israeliten überlappen ließen. 50tausend Menschen, die da zusammen 40 Jahre durch  Wüste ziehen.. die hinterlassen solch Mengen an archäologischen Spuren, dass man selbst dann darüber stolpern täte, wenn man gar nicht gezielt nach ihnen suchen würde. Aber auch bei gezielter Suche wurden diese Spuren nie gefunden.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#74
(11-07-2020, 21:33)Herbert schrieb:
(11-07-2020, 21:09)Ulan schrieb: Diese Aussage Geobacters entspricht dem Ergebnis der historischen Forschung. Irgendwelche Hinweise auf die historische Existenz von Moses oder Abraham hat bis jetzt noch niemand gefunden. Da die Exodus-Geschichte auch erfunden ist, bleibt halt nur der Mythos.

Für die Juden sind die Schriftzeugnisse gemäß AT historische Aufzeichnungen. Eine doppelte (also zweite) Buchführung über die Geschichte der Juden gibt und gab es nicht. Es ist also müßig, nach anderen Quellen zu suchen.

Unsinn. Es gab weder Juden noch irgendwelche israelitische Historiker zur angeblichen Zeit des Exodus. Chroniken begannen zur Zeit der Koenigreiche Israel und Juda, und da faengt Geschichte an. Und natuerlich gibt es fuer historische Ereignisse auch immer Aufzeichnungen der Nachbarn. Im Prinzip sehen Juden den Sinn dieser Schriften sowieso eher in anderen Bereichen als Geschichte. Ausserdem waeren fuer den Exodus aegyptische Quellen relevant. Aegypten erwaehnt nichts derartiges.

(11-07-2020, 21:33)Herbert schrieb: Und wenn es angeblich keinen Exodus gab, warum feierten dann die Juden einen solchen?

Du vermischst hier eine religioese Frage, die Dir zwanglos die Antwort liefert, mit einer historischen. Das war schon immer ein grosses christliches Missverstaendnis, vor dem schon Origenes gewarnt hatte. Die Bibel hat nur am Rande mit Geschichte zu tun. Behandelt wird nur religioes Relevantes, und der Moses-Mythos ist halt religioes relevant, indem er die Grundlagen des Glaubens stiftet und die Heimat verortet. Das gibt's doch auch in modernen Zeiten noch. Wer kennt nicht das Schweizer Nationalepos mit dem Wilhelm Tell? Auch reiner Mythos. Gefeiert wird er trotzdem.

(11-07-2020, 21:33)Herbert schrieb: Oder meinst du etwa, weil es höchstwahrscheinlich keine Aufzeichnungen von dir bzw Geobacter hinsichtlich eurer Vorfahren aus der Zeit Moses gibt, hättet ihr keine solchen Vorfahren?

Das ist doch wieder vollkommen am Problem vorbei gedacht. Natuerlich hatten die Israeliten Vorfahren. Die Israeliten waren Kanaanaeer, die sich in eine bestimmte Kultgemeinschaft absonderten. Die Vorfahren stammen dabei wohl von unterschiedlichsten Gruppierungen. Dass darunter auch welche waren, deren Vorfahren Teil der Vertreibung der Hyksos waren, ist nicht unwahrscheinlich. Nur, alle Kenntnisse ueber diese Zeiten waren den Israeliten verloren gegangen, ausser ein paar vagen Schnipseln, und diese Leere wurde mit dem Mythos vom Exodus gefuellt. Dieser Text wurde 1000 Jahre nach den angeblich darin beschriebenen Ereignissen verfasst. Wie zuverlaessig das Ergebnis ist, kannst Du aus Deiner Frage erschliessen: wenn Geobacter oder ich eine Geschichte ueber unsere Vorfahren aus der Zeit des Moses schreiben wuerden, was denkst Du, wie historisch genau das waere? Die Probleme sind nur graduell unterschiedlich, nicht prinzipiell.
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#75
(12-07-2020, 03:32)Ulan schrieb: Nur, alle Kenntnisse ueber diese Zeiten waren den Israeliten verloren gegangen, ausser ein paar vagen Schnipseln, und diese Leere wurde mit dem Mythos vom Exodus gefuellt. Dieser Text wurde 1000 Jahre nach den angeblich darin beschriebenen Ereignissen verfasst. Wie zuverlaessig das Ergebnis ist, kannst Du aus Deiner Frage erschliessen: wenn Geobacter oder ich eine Geschichte ueber unsere Vorfahren aus der Zeit des Moses schreiben wuerden, was denkst Du, wie historisch genau das waere? Die Probleme sind nur graduell unterschiedlich, nicht prinzipiell.




Die zehn ägyptischen Plagen die dem Exodus der Israeliten vorausging, lassen sich neuerdings durchaus wissenschaftlich erklären und datieren. Siehe dazu in

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zehn_Plagen folgendes: 



Ausbruch des Vulkans Thera

Eine mögliche Ursache, die alle Plagen erklären könnte, ist der Ausbruch des Vulkans Thera[6] auf der Insel Santorin im 17. oder 16. Jahrhundert v. Chr. Der Zeitpunkt des Vulkanausbruchs wird unterschiedlich datiert (siehe auch Tabelle Datierung der Minoischen Eruption), einige neuere 14C-Datierungen sprechen wiederum für die Jahre [b]1620 bis 1600 v. Chr.[/b] (entspricht der mittleren Bronzezeit, 2000 bis 1550 v. Chr.): Die 2006 gelungene Radiokohlenstoffdatierung des Astes eines vom Vulkanauswurf begrabenen Olivenbaums auf Thera,[7] der im November 2002 in der Bimsschicht der Insel gefunden wurde,[8] ergab ein Alter von 1613 v. Chr. ± 13 Jahre.[9][10][11][12]
Damals wurde eine Wolke mit Bims und anderem Auswurfmaterial im östlichen Mittelmeerraum verteilt. Demnach könnte eine Kettenreaktion wie folgt abgelaufen sein:
  1. Wasser: Roter Bimsstaub aus der ersten Eruptionsphase wird nach Ägypten getragen, färbt das Wasser rot und verdirbt es.

  2. Frösche: Da das Wasser verdorben ist, müssen die Frösche den Fluss verlassen.

  3. Stechmücken: Dadurch, dass die Tiere im Nil tot sind, haben die Stechmückenlarven keine Feinde mehr.

  4. Stechfliegen (Ungeziefer): Die Fliegen können ihre Eier auf die toten Frösche ablegen und sich somit vermehren.

  5. Viehpest: Vermutlich entstand es durch den Genuss von verdorbenem Nilwasser.

  6. Geschwüre (schwarze Blattern): Entstand durch das verdorbene Nilwasser oder durch die Vermehrung von Insekten, welche Krankheiten übertrugen.

  7. Hagel: Der Vulkanausbruch bringt Asche und Schwefel mit sich und verändert auch so das Wettersystem.

  8. Heuschrecken: Vielleicht Zufall, vielleicht wurden die Heuschrecken auch durch Vulkanasche dazu gezwungen, zu wandern, und fraßen am Ende alles.

  9. Finsternis: Die Finsternis wurde vielleicht durch vulkanische Asche erzeugt.

  10. Erstgeborene: Vergiftung des Getreides durch Mutterkorn. Durch die Vorrangstellung der Erstgeborenen und gleichzeitigen Mangel an Nahrung aßen diese möglicherweise mehr von dem vergifteten Getreide, als rangniedrigere Familienmitglieder.
Im Rahmen der wissenschaftlichen Forschung (siehe auch Historische Exodus-Forschung) werden zum Beispiel auch ägyptische Tempelinschriften über die Seevölkerinvasionen um 1200 v. Chr. herangezogen. Dabei werden neben dem Vulkanausbruch weitere Ursachen für die beschriebene biblische Katastrophe für möglich gehalten. Insbesondere der Pastor Jürgen Spanuth und der Archäologe Eberhard Zangger untersuchten entsprechende Hypothesen.[13][14]
Vorsicht: Lesen, was verständlich geschrieben ist, gefährdet die Dummheit.
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