Covid 19 und sein Religionseinfluß

[Sinai]

Hallo 'konform'

Ein Mal mit der Seuche kommen, ist genug!
Die Ernsten Bibelforscher haben die Menschheit jahrzehntelang mit der 'Spanischen Grippe' belästigt (der zwischen 1918 und 1920 zwanzig Millionen Menschen zum Opfer fielen). Sie erklärten mit einiger Logik, dass dies die in der Frohen Botschaft (griech. Evangelium) von Lukas (21:11) angedeutete Weltseuche war. Tonnenweise ist das im Wachtturm nachzulesen!

Nun reicht es aber. Hundert Jahre später - ein zweites Mal - mit der Weltseuche zu kommen, ist nicht logisch. War die 'Spanischen Grippe' also NICHT die biblische Weltseuche ??
Wurde die Menschheit 100 Jahre lang genarrt ?? Ist das DEINE Meinung ??

Es gibt ein altes Sprichwort: "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht"

Du solltest daher mit Deinen privaten Vorhersagen und Vermutungen etwas vorsichtiger sein.

Bei jeder außenpolitischen Kleinigkeit (zB in Frankreich) phantasierst Du biblische Zeichen herbei, Du bist wie ein SEISMOGRAPH der das Gras wachsen hört. Und machst laufend FEHLALARM

[Ulan]

Wir haben ja schon oefter diskutiert, warum Menschen an Prophezeiungen glauben. Zum einen werden diese nach jeder gescheiterten Vorhersage angepasst, und das menschliche Gedaechtnis hilft noch, weil es negative Ergebnisse vergisst. Eine "eingetroffene" Prophezeiung schafft es in die Nachrichten, eine gescheiterte fast immer nicht.

Das ist uebrigens auch ein Problem in anderen Bereichen. Es waere nett, wenn Wissenschaftler auch negative Ergebnisse publizieren koennten. Das wuerde eine Menge Geld und Arbeit sparen. Nur, niemand interessiert sich fuer negative Ergebnisse.

Insofern ist Untergangsprophet ein sicherer Beruf. All die Fehlschlaege gehen unter, aber das naechste Unheil kommt mit 100%iger Wahrscheinlichkeit, also ist da immer "Geld" zu machen (egal ob monetaerer oder gesellschaftlicher Art).

[konform]

Da eine starke Zunahme von Religiosität vorhergesagt ist - ich vertraue den biblischen Vorhersagen -, haben mich die angesichts der Corona- Pandemie zu beobachtenden Angstreaktionen nicht überrascht. Die vom dominierenden Bildungswesen vermittelte naturalistische Weltanschaung kann dem Menschen die gewünschte Festigkeit nicht vermitteln.

Die Ängste wurden ja eher von alternativen Medien und "Journalisten" (in dicken Anführungsstrichen) geschürt. Hätten die Leute sich auf seriöse Quellen verlassen (RKI, Bundesregierung etc) wäre die Angstreaktion nicht so stark ausgeprägt gewesen. Das ganze ist kein Lehrstück für zunehmende Religiösität oder der fehlerhaften naturalistischen Weltanschauung, sondern für die Neigung des Menschen, falschen Propheten hinterherzulaufen.

Politiker wie Medien sehen sich mit ihren Warnungen und Einschränkungen als Retter. Wer möchte da widersprechen. Und wenn die wirtschaftlichen Folgen der Einschränkungen überhand nehmen, werden Politiker und Medien auf den Vorrang der Gesundheit verweisen. Dabei ist die nächste Weltfinanzkrise - die wohl schwerste - längst absehbar.

Die “alternativen Medien”, die ich kenne, wiegeln weit eher ab, schüren keineswegs Ängste. Selbst die Zahlen des Statistischen Bundesamts lassen auf einen harmlosen Verlauf der Viruserkrankung schließen. Danach liegen die Sterbzahlen der ersten Monate dieses Jahres deutlich unter denen der Jahre 2018/ 2019.

[Sinai]

wenn die wirtschaftlichen Folgen der Einschränkungen überhand nehmen, werden Politiker und Medien auf den Vorrang der Gesundheit verweisen. Dabei ist die nächste Weltfinanzkrise - die wohl schwerste - längst absehbar.

Dies ist leider real zu befürchten. Die "internationale Spaßgesellschaft" funktioniert nämlich nicht, wenn Fernreisen auf die Malediven untersagt sind, wenn der Massentourismus an den Stränden des Mittelmeers und die in 5-Minuten-Abständen abfliegenden JUMBO Jets nicht mehr sind, wenn der billige Nachschub mit Computern, Textilien, Spielzeug aus China gesperrt ist (der aber die heimische Industrie ruiniert hat . . .) 

Ein zweischneidiges Schwert. Dann wird wieder teuer bei uns produziert, die Waren werden verdammt teuer werden, Aus mit der Wegwerfgesellschaft, nicht mehr alle zwei Jahre ein neues Fernsehgerät und sonstiger Blödsinn, aber es wird wieder bei uns produziert werden, es wird wieder Vollbeschäftigung geben wie vor 1980

[Davut]

  Eine "eingetroffene" Prophezeiung schafft es in die Nachrichten, eine gescheiterte fast immer nicht.

Manchmal gilt aber auch: Good news are bad news.

MfG

[Ulan]

Sicher, das ist der Schritt davor. Erst muss man ja Angst erzeugen, um diese ausnutzen zu koennen.

[Davut]

@All: Das Fazit ist "nein", Corona hat nicht das Beten befördert. Keiner sieht das so.

Im letzten Krieg beim ungeschützten Bombenangriff auf viele deutsche Städte war das in den Luftschutzbunkern  noch anders, wenn ich meiner Mutter glauben darf. Thema durch.

MfG

[Davut]

Die zweite Corona-Welle bringt den Kirchen (bisher) keine verschlossenen Türen wie im Frühjahr. 

Sie haben diesmal "Glück" gehabt, obwohl die Abstandsregeln in den Bänken und Gängen  wohl kaum einzuhalten sind. 

Ist das gegenüber existenzbedrohten Betroffenen (Hotels, Restaurants) vertretbar?  Ich denke nur an die Kirche in Frankfurt /Main im Mai, wo sich bei der ersten Welle auf einen Schlag 107 Menschen bei einem Gottesdienst infiziert haben. Da ist die jetzige Lockerung kaum nachzuvollziehen.

In unmittelbarer Nachbarschaft (Niederlande) dürfen ab heute nicht mal mehr als 2 Personen gemeinsam in der Öffentlichkeit sein.

MfG

[Ulan]

Da gerade religioese Zusammenkuenfte in der Vergangenheit oft als "Superspreader-Events" funktioniert haben, macht das sicherlich keinen praktischen Sinn. Aber das ist halt so wie mit der in Oesterreich geltenden Ausgangssperre ueber die Nacht, die, wenn man die Ausnahmen betrachtet, letztlich auch keine ist: dieses Mal wird auf alle moeglichen Befindlichkeiten Ruecksicht genommen.

Allerdings hat diese Frage mit dem Threadthema streng genommen nichts zu tun. Hier ging's ja eher darum, ob Leute waehrend einer Epidemie religioeser werden.

[Davut]

Allerdings hat diese Frage mit dem Threadthema streng genommen nichts zu tun. Hier ging's ja eher darum, ob Leute waehrend einer Epidemie religioeser werden.

Die Frage hatte ich nach dem Ergebnis der Beiträge aller  in dem Beitrag vorher schon widerspruchslos verneint. Darum war sie schon nicht mehr im Focus.

In vielen anderen Internetbeiträgen ausserhalb dieses Religionsforums war seitdem nachzulesen, wie sehr sich sonntägliche Gottesdienstbesucher über diese fehlenden Kontaktmöglichkeiten in Corona-Zeiten beschwerten. Vielleicht haben die ja eine recht gute Lobby.

MfG

[eddyman]

@All: Das Fazit ist "nein", Corona hat nicht das Beten befördert. Keiner sieht das so.

Im letzten Krieg beim ungeschützten Bombenangriff auf viele deutsche Städte war das in den Luftschutzbunkern  noch anders, wenn ich meiner Mutter glauben darf. Thema durch.

Was heißt den "beten"? Traditionell heißt es immer "bitten"...

Grundsätzlich würde ich schon sagen, dass das Virus uns in die richtige Richtung drängt. Man könnte es mit dem Wort "Einfachheit" beschreiben. Gesellschaftlich natürlich, und das ist auch notwendig. Aber auch innerlich, und das ist auch notwendig. Wenn wir alle mal zwei Wochen allein bleiben und die Klappe halten, wäre das Virus im Eimer. Und wie heißt es so schön: Wer nicht mit sich selbst allein sein kann, befindet sich in schlechter Gesellschaft.
Da hilft nur beten! 

[Geobacter]

Grundsätzlich würde ich schon sagen, dass das Virus uns in die richtige Richtung drängt. Man könnte es mit dem Wort "Einfachheit" beschreiben.

Genau das Gegenteil ist der Fall. Das "Virus" emotionalisiert immer mehr Menschen dahingehend, die demokratische Rechtsstaatlichkeit  in Frage zu stellen. Und dahinter steckt ganz gewiss kein Streben nach Einfachheit, sondern ein kleiner verwöhnter innerer Schweinehund, der von vielen auch Gott genannt wird.

[eddyman]

Das "Virus" emotionalisiert immer mehr Menschen dahingehend, die demokratische Rechtsstaatlichkeit  in Frage zu stellen.

Na eben, die können halt nicht mit sich und ihren sich emotionalisierenden Emotionen alleine sein, und dann gehen sie auf social media und schauen, obs da noch andere gibt, und - ja, die gibt es, und dann gehen sie gemeinsam (was ein Glück!) auf die Straße. Also jetzt vereinfacht gesagt.

[Sinai]

. . . ihren sich emotionalisierenden Emotionen . . .

Wenn Wirtshäuser bankrott werden, die Köchinnen und Kellner auf die Straße fliegen, wenn LehrerInnen mit Gewerkschaftshilfe blau machen und die Kinder unbeaufsichtigt in der Wohnung zündeln, weil die moderne Mama berufstätig ist, wenn die Oma Angst hat, das Enkelkind zu beaufsichtigen weil sie klarerweise zur Risikogruppe der Alten gehört, wenn wenn wenn . . . dann soll man sich nicht wundern, wenn Emotionen hochgehen

[eddyman]

. . . ihren sich emotionalisierenden Emotionen . . .

Wenn Wirtshäuser bankrott werden, die Köchinnen und Kellner auf die Straße fliegen, wenn LehrerInnen mit Gewerkschaftshilfe blau machen und die Kinder unbeaufsichtigt in der Wohnung zündeln, weil die moderne Mama berufstätig ist, wenn die Oma Angst hat, das Enkelkind zu beaufsichtigen weil sie klarerweise zur Risikogruppe der Alten gehört, wenn wenn wenn . . . dann soll man sich nicht wundern, wenn Emotionen hochgehen

Das bestreite ich ja nicht. Mit "emotionalisierenden Emotionen" meine ich, dass nicht entsprechend damit umgegangen werden kann, dann geht man den einfachen Weg der Veräußerlichung (wenn auch unter dem Deckmantel verqueren "Denkens").