Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Heidnische Bräuche im Christentum
#1
Wir hatten schon einmal über uralte heidnische Bräuche im Christentum diskutiert:
Christentum und Theologie > 3. Vatikanisches Konzil

Beitrag # 18
(07-03-2019, 21:07)Sinai schrieb:
(07-03-2019, 19:38)Ulan schrieb: Fuer den juedischen Hintergrund interessiert sich so gut wie niemand


Daß der Katholische Glaube auf jüdischer Wurzel beruht, ist allgemein bekannt. Ich hatte 'Geobacter' auch darauf hingewiesen:

Beitrag # 12
(07-03-2019, 00:13)Sinai schrieb: Schöpfungsgeschichte, Adam und Eva, Sündenfall, Erbsünde, Vertreibung aus dem Paradies, Kain und Abel, Noah und die Sintflut, Arche Noah,
der Turmbau zu Babel, Sodom und Gomorrah, die Sippe Abraham, Joseph in Ägypten, die 7 Plagen, Moses und der Auszug aus Ägypten, das Manna,
die 10 Gebote, die Eroberung Jerichos, David und Goliath, der weise König Salomon, die Propheten und die Voraussagung eines Messias, Johannes der Täufer, er taufte im Jordan und nicht im Rhein . . . , Jesus im Tempel von Jerusalem, die Wunder Jesu . . .


Ich wage zu behaupten, daß die jüdische Wurzel die Hauptsache im Katholischen Glaube ist !

Schau doch mal in eine katholische Homepage
Da ist doch immer von irgendeinem alten jüdischen Propheten die Rede - in der Vorweihnachtszeit meist von Jesaja, vom Sündenfall von Adam und Eva und der dadurch bedingten Erbsünde ist dauernd die Rede (sind Adam und Eva Personen des Wotan-Kultes?), dann wird vom Erlöser geredet, der die Menschheit von der Erbsünde befreite, die 10 Gebote die bekanntlich Moses den Israeliten brachte, sind das Lieblingsthema der Katholiken, vom jüdischen Bußprediger Johannes dem Täufer ist die Rede, vom Judenkönig Herodes der alle neugeborenen jüdischen Knaben ermordete

Daß natürlich in 2000 Jahren Kirchengeschichte so mancher heidnische Brauch in die katholische Welt einsickerte (Basteln von Adventkränzen, Färben von Ostereiern) ist liebenswertes Beiwerk

Gerade mal die Zeugen Jehovas und andere Sektierer stoßen sich daran - ihnen sei aber die höfliche Frage gestellt, warum denn ihr angeblicher zweiter Messias so lange auf sich warten läßt . . . ??

Was hätten die fränkischen Christen des Jahres 700 tun sollen? Keine Adventkränze basteln und keine Ostereier färben - stattdessen dem Phantom eines zweiten Messias nachjagen? Seither sind 1300 Jahre verstrichen

Wie dem auch sei. In katholischen Messen gibt es immer Lesungen aus dem Alten Testament
Die ganze christliche Lehre ist doch jüdischen Ursprungs

Daß sich die katholische Lehre dann auch Bräuchen des Heidentums geöffnet hat, war doch selbstverständlich und ein Akt der Höflichkeit. Hätten sich denn die iro-schottischen Missionare so aufführen sollen wie die Hussiten ? Hätten sie Bergbauern beschimpfen sollen, wenn diese ihre Kühe zum Almabtrieb schmückten? Hätten sie Bergbauern verweigern sollen, ihre Kühe zu segnen? Heute wollen sogar Homosexuelle gesegnet werden

Damals wollten halt Bauern, daß ihre Tiere gesegnet werden, ihre Felder, ihre Häuser, ihre Ställe

Auch in Afrika übernahm die katholische Kirche so manches aus den dortigen heidnischen Kulten. Von der Musik bis zu den geschnitzten Kunstwerken.

Und in Indien ebenso

Zentraler Kern der weltweiten Katholischen Kirche ist aber die Biblische Geschichte (AT und NT), die von den Juden kommt

Katholiken sind stolz darauf, daß am Kreuz Jesu das Schild I.N.R.I. stand
(Johannes 19:19)
Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum – "Jesus von Nazareth, König der Juden"


Ja klar ist im Christentum so mancher alte Brauch zu finden. Ist ja auch nicht anders zu erwarten. Dass Bräuche oft uralte religiöse Vorstallungen enthalten (die Jäger stecken dem erlegten Hirschen Blätter als "letzte Äsung" ins Maul, ein steinzeitlicher Brauch) konnte und kann von der Kirche genausowenig verhindert werden, wie der festliche Almabtrieb mit den geschmückten Kühen Ende September.
Die erste Kuh, die die Herde auf ihrem Weg ins Tal anführt, heißt Kranzkuh. Sie ist besonders stark geschmückt und trägt "Spiegel und Glocken zur Abwehr böser Geister" (Almabtrieb - Wiipedia)
In früheren Zeiten waren es halt keine Spiegel, sondern spiegelndes Material (polierte Bronzeplättchen, Bergkristalle)

Die iro-schottischen Missionare hatten es schon schwer genug, die christliche Lehre zu verbreiten - besonders "der feige Petrus" der Jesus verlegneugnete, war den Menschen verdächtig

Viele uralte Fruchtbarkeitstänze rund um den Maibaum zeigen uraltes vorchristliches Brauchtum, ebenso wie die Sonnwendfeuer

Und in Zentralafrika werden Kirchenlieder zu uralten Stammesrhytmen gesungen, dabei werden traditionelle Trommeln verwendet
Zitieren
#2
Beitrag vom Thema "Heidnischer Einfluss auf das Christentum" abgetrennt und umbenannt.

Es hätte von dem, was dort bisher besprochen wurde, zu weit weggeführt. Wer über heidnisches Brauchtum, das sich im Christentum festgesetzt hat, was beitragen will, kann das hier tun.
MfG B.
Zitieren
#3
Dann sollte man aber auch das Judentum aussparen. Das ist beileibe genauso wenig heidnisch wie der Islam. Oder ist da der Wunsch der Vater des Gedankens?

Und bitte nicht Christentum mit Brauchtum in einem knapp mehrheitlich christlichen Land wie Deutschland verwechseln.

Mal nur so vorsorglich angemerkt.

MfG
Zitieren
#4
(10-05-2020, 16:38)Bion schrieb: Wer über heidnisches Brauchtum, das sich im Christentum festgesetzt hat, was beitragen will, kann das hier tun.

Da gibt es sehr vieles: 

Christbaum zu Weihnachten
Kräuterweihe am  15. August
Oster-Eier an Ostern

Um nur mal  3 Beispiele zu nennen.
Und ich finde das gut so.
Zitieren
#5
Adventkranz und Christbaum sind Erzeugnisse mit europäischen Wurzeln.

Wenn jemand schon einmal im trockenen, felsigen, steinigen und staubigem Jordantal mit seinem toten Salzsee war, in einem Tal wo Ziegen und Schafe und Esel nach Diesteln und Brennesseln suchen, wo Kühe ein Fremdwort sind und wo man nach Wäldern lange suchen kann, und wer schon einmal im dürren Hochland von Judäa war, wo Skorpione und Vipern im Sand hausen, dem wird bald klar, daß Adventkranz und Christbaum nicht dort entstanden sein konnten.

Das binden der Adventkränze und das aufstellen der Christbäume in allen Häusern entstand natürlich im Germanischen Urwald - wo Tann’ und Fichte steh’n am Waldessaum - und das ist sehr schön!

Hätte sich das Christentum so idiotenhaft benommen wie die Hussiten, wäre es bald genauso geendet.
Zitieren
#6
(31-10-2020, 22:07)Sinai schrieb: Das binden der Adventkränze und das aufstellen der Christbäume in allen Häusern entstand natürlich im Germanischen Urwald - wo Tann’ und Fichte steh’n am Waldessaum - und das ist sehr schön!
Nein, sondern ist ein Brauch, der erst im 16. Jahrhundert in der Großstadt Straßburg auftauchte. Wo war dort der "Germanische Urwald".
Natürlich kann es sein, dass zunächst das Grün an das Leben erinnern sollte.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#7
Weihnachten: https://www.scinexx.de/dossierartikel/wi...hristfest/
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Zitieren
#8
(31-10-2020, 22:57)Ekkard schrieb:
(31-10-2020, 22:07)Sinai schrieb: Das binden der Adventkränze und das aufstellen der Christbäume in allen Häusern entstand natürlich im Germanischen Urwald - wo Tann’ und Fichte steh’n am Waldessaum - und das ist sehr schön!
Nein, sondern ist ein Brauch, der erst im 16. Jahrhundert in der Großstadt Straßburg auftauchte. Wo war dort der "Germanische Urwald".
Natürlich kann es sein, dass zunächst das Grün an das Leben erinnern sollte.

Noch älter ist der Weihnachtsbaum der Baeckergilde in Freiburg aus dem Jahre 1419 (quelle:NDR). Das war aber auch kein "Germanischen Urwald". 

In der Tat holte man sich (heidnisches Relikt) schon früher Gruen als Zeichen des Lebens in die dunkel - winterlichen Behausungen. Von der katholischen Kirche wurden die Bäume zunaechst abgelehnt,  sie bestand auf der Krippe. Luther okkupierte sie aber fuer die evangelische Richtung. Richtig in Mode kamen die geschmückten Bäume erst im 19.Jh.

 Wahr ist aber, dass der christliche Glaube und auch die katholische Messe voll von heidnischen Anleihen sind. 

Vielleicht greift es ja jemand  anders auf. 

MfG
Zitieren
#9
Beitrag #6
(31-10-2020, 22:57)Ekkard schrieb:
(31-10-2020, 22:07)Sinai schrieb: Das binden der Adventkränze und das aufstellen der Christbäume in allen Häusern entstand natürlich im Germanischen Urwald - wo Tann’ und Fichte steh’n am Waldessaum - und das ist sehr schön!
Nein, sondern ist ein Brauch, der erst im 16. Jahrhundert in der Großstadt Straßburg auftauchte. Wo war dort der "Germanische Urwald".


Um 1550 bestanden die großen Wälder Germaniens (und überhaupt des nicht semiariden Mittelmeerklimas) noch sehr deutlich. 1840 wurde der letzte Bär in Deutschland erlegt.

Ist doch verständlich, daß in den riesigen Wäldern Nordwest-, Mittel-, Ost-, Nordeuropas andere heilige Bäume verehrt wurden als in Syrien

Hier die deutsche Eiche, die Dorflinde, Tann' und Fichte weil sie als immergrüne Bäume im Herbst nicht welken - dort die Akazie (laut Moses das Material der Bundelade), die Zeder, die Zypresse, die Pappel

Daß die Germans im Advent gerne immergrüne Zweige von Nadelhölzern zusammenbanden, ist nachvollziehbar - in Germanien wachsen ja schließlich keine Akazien ! 

Und die Angeln und Sachsen und Normannen haben zu Weihnachten den berühmten Mistletoe
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Der Unterschied zwischen Islam, Judentum und Christentum Statesman 60 5808 26-11-2023, 20:16
Letzter Beitrag: obkobk
  Das Rollenbild von Mann und Frau in Judentum, Christentum, Islam Sinai 12 2060 05-09-2023, 19:31
Letzter Beitrag: Ekkard
  Islam,Judentum,Christentum Hmm 37 25230 26-01-2021, 11:48
Letzter Beitrag: Urmilsch

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste