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Das Geschlecht der Engel
#61
(02-05-2020, 11:40)wassermelone23 schrieb: Ich persönlich würde sagen, Engel sind weder männlich noch weiblich. 

Erst mal willkommen im Club - von Neuling zu Neuling gewissermaßen. Meine Unterschriftstinte unter der "Beitrittserklärung" hier ist auch noch nicht trocken. Halten Sie durch.

Was die Engel betrifft, gehöre ich zur Mehrheit der deutschen Männer, die an keine Engel glauben. Sie können das schon aus den vorherigen Beiträgen hier schließen.  Genauso wenig, wie ich noch an mein frühchristliches Christkind, den Nikolaus oder den Klapperstorch glaube.

Die Frage, ob männlich oder weiblich stellt sich demnach für mich nicht. Wenn Sie  z.B. Beitrag # 54 lesen, können Sie sich mit brummendem Kopf allerdings auch pseudo-wissenschaftlich mit dem Thema auseinandersetzen. Ich frage mich nur , wo die Leute das alles abschreiben.

Meine junge Tochter hatte auch keinen Schutzengel, als sie - kurz vor ihrer Heirat -völlig unschuldig von einem Rotlichtraser in Hamburg beim Joggen totgefahren wurde. So ist das:  Wenn man Gott oder seine Engel braucht, sind sie nicht da. Wenn ich sie auf dem Ohlsdorfer Friedhof besuche, sehe ich allerdings überwiegend weibliche Engelsfiguren an den teils pompösen alten Grabstätten.

MfG
#62
Schalom, Davut,
- erstmal mein herzlich Beileid fuer den Tod Deiner Tochter - sie ruhe in Frieden, so ein Unglueck ist gewiss fuer Hinterbliebene schwer zu verkraften, und ich wuensche Dir, dass Du trotzdem wieder zu innerer Versoehnung findest.

- m.E. ist mit "Schutz-Engel" nie gemeint gewesen, dass einem Menschen niemals ein moegliches (oder gar ein Leben beendendes) Unglueck zustoesst (als Jahrgang 1945 konnte man darueber keinen Illusionen nach-traeumen) 
- auch wir haben zwar Kinder-Gebete spez des 19.Jhds tradiert und auf frommen Bildchen illustriert bekommen, doch es sind pur geistige Personen-Wesen (schon daher weder maennlich noch weiblich), je der 1 Mensch-Person zugeordnet, allenfalls mahnen sie als "innere Stimme" davor, etwas fuer Menschen-Koerper Riskantes zu tun oder lassen (sie haben ja keine Bio-logie-Erfahrung, aber lernen darueber) 
- sie erleben G0TT aber schon immer direkter und wissen, was ER fuer unser Optimum von uns im Leben auf Erden realisiert sehn moechte. Wir Leiblichen sind ja bei Geburt unwissend und beim Leben bio-logisch immer wieder sehr ablenkbar. Da koennen und sollen die uns persoenlich-zugeordneten Boten als Ratgeber-Verstaerker beistehn, meine ich. 
- Dazu gehoert aber nicht das Datum des Todes, das jedem Sterblichen von IHM schon ab der Zeugung vorher bestimmt ist. - Darueber sind Juden, Christen und Muslime sich doch einig.

- "Schutz-Engel" koennen evtl Ideen aufblitzen lassen, uns im letzten Moment eines Unfalls noch zu retten, aber schieben dafuer nicht materiell Dinge beiseite oder so. Mir sind da 2-3 Ereignisse in Erinnerung, bei denen mir in der gefaehrlichen Situation eine kurze Bitte an G0TT-direkt einfiel und dann sofort die rettende "3." Moeglichkeit vor Augen kam (einmal so verblueffend, dass der Unfall-Zeuge mich spaeter nochmal auf 600 km Entfernung mit seiner Frau besuchte, weil er so gestaunt hatte, wieso ich das ueberlebt hatte)
- mir hat man aber schon als Vorschul-Kind beigebracht, dass die Bilderbuch-"Wesen mit weissen Fluegeln, die ein Kind ueber kl Bruecken ohne Gelaender geleiten und sichern" geistig gemeint sind: ich solle kein Unrecht begehen (denn das sei das von ihnen zu verhuetende Unglueck fuer die ewige Seligkeit).

- "Fluegel" eines Boten als Symbol besagen nur dessen Tempo der Nachrichten zwischen G0TT und mir - trotzdem weiss G0TT es schon gleich mit, doch der Bote ist Zeuge, das ist ein kleiner Zeit-Faktor - mein Schutz-Engel weiss "nur" von aussen Sichtbares, Hoerbares, ueber mich auszusagen (vor den versammelten Engeln und Auferstandenen-Seelen, beim Juengsten Gericht). es waere also richtig vom Menschen, in ihm einen befreundeten Verbuendeten zu respektieren.

Schalom
mfG WiT Icon_lol
(§/*_*§)  ;))),
#63
(28-05-2020, 13:13)WiTaimre schrieb: - Dazu gehoert aber nicht das Datum des Todes, das jedem Sterblichen von IHM schon ab der Zeugung vorher bestimmt ist. - Darueber sind Juden, Christen und Muslime sich doch einig.


Ich bezweifle, daß alle Juden und alle christlichen Konfessionen an eine Vorherbestimmung glauben

Vor langer Zeit glaubten die Pharisäer daran, dann deren Schüler - die Talmudgelehrten und die von ihnen geführten Gemeinden

Und vor 500 Jahren glaubten die Calvinisten daran, doch irgendwann ging deren Glaube an die Vorherbestimmung (der sie unerwarterweise den lateinischen Namen "Prädestination" gaben) verloren - von einigen Hardlinern abgesehen
#64
(28-05-2020, 13:13)WiTaimre schrieb: Schalom, Davut,
- erstmal mein herzlich Beileid fuer den Tod Deiner Tochter - sie ruhe in Frieden, so ein Unglueck ist gewiss fuer Hinterbliebene schwer zu verkraften, und ich wuensche Dir, dass Du trotzdem wieder zu innerer Versoehnung findest.

@WiTaimre, Schalom. Obwohl ich mich aus diesem Forum, das im Grunde genommen nur aus drei, vier Diskutanten, von denen einer noch einen Exclusiv-"Abschreibevertrag" mit Wikipedia zu haben scheint, besteht, meinen Respekt. Du hast den Unfalltod meiner Tochter aufgegriffen und kommentiert. Danke, es tut gut, wenn in einer Schutzengel-Diskussion ein "Neuling" diese Tragödie aufgreift.

Engel gibt es sonst für mich nur in den abrahamitischen monotheistischen Religionen und in unserer Phantasie/Wunschvorstellung. Jeden  Tag sterben Tausende (!!!) auf der Welt völlig unschuldig an Hunger, Krieg  Verbrechen und im Straßenverkehr. Und wir faseln über irgendwelche Religionstheiorien. Als wenn es nichts Wichtigeres gäbe. Kein Schutzengel ist für sie da, also gibt es sie nicht. Es ist einfach ihr  Kismet - Schicksal. 

MfG
#65
@Davut:  "Wer nie sein Brot mit Tränen aß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Gemeint sein können nur trostspendende Engel. Danach heißt es aber anklagend: "Ihr lasst den Armen schuldig werden, dann überlasst ihr ihn der Pein." Tun die Engel Unrecht? Goethe setzt in diesem Gedicht nach "Pein" einen Doppelpunkt und die Worte: "Denn alle Schuld rächt sich auf Erden." Der Herr Geheimrat hätte hier etwas ausführlicher seine Meinung darlegen sollen, um sie verständlich zu machen. Immerhin schrieb er als 33-Jähriger an Lavater unmissverständlich, dass er zwar "kein Widerchrist", aber "ein dezidierter Nichtchrist" sei. Als er in seinem Alterswerk "Faust" zum Schluss die Gottesmutter und einen "Chorus mysticus" auftreten lässt, meinte ein Kritiker enttäuscht: "Hier verkommt die geniale Dichtung zur christlichen Operette." 

Das Forum ist so konzipiert, dass vor allem wissenschaftliche Erkenntnisse zur Religion, insbesondere zu ihrer Geschichte, diskutiert werden. Persönliche Anmerkungen am Rande werden aber auch geduldet.

Wenn es in einem Kirchenlied heißt: "Lobe den Herrn, der alles so herrlich regieret", dann klingt das natürlich wie ein Hohn auf die brutale Realität des Lebens. Auch im Tierreich. Schon Buddha hat zutreffend festgestellt: "Das Elend überwiegt." Die Religionen verweisen aber auf eine himmlische Welt, in die sich das irdische Jammertal dermaleinst verwandeln soll. Nach einem Konzert des Wunderkindes Yehudi Menuhin rief Einstein emotional überwältigt: "Jetzt weiß ich, dass es einen Gott im Himmel gibt." Das war natürlich nicht im naturwissenschaftlichen Sinne gemeint. Es lohnt sich aber, Einsteins verschiedene Ausführungen zur Gottesfrage nachzulesen.

Morgen ist Pfingsten, für Goethe "das lieblichste der Feste". Wer sich den entsprechenden Bibeltext einmal vornimmt, wird vielleicht zum Nachdenken angeregt.
#66
(30-05-2020, 11:44)Felix schrieb: @Davut:  "Wer nie sein Brot mit Tränen aß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte."

Da die meisten Mitglieder hier etwas aelter sind, kennt wohl die Mehrheit das Gefuehl des Verlustes von naechsten Menschen nur allzu gut. Als ich in meinen noch juengeren Jahren innerhalb kurzer Zeit meine Lebensgefaehrtin, meinen Vater und vier weitere Familienmitglieder verloren hatte (nicht auf einmal, sondern jeweils kurz nacheinander, durch Herzinfarkt, Pankreas-Karzinom, Lungenkrebs, Schlaganfall, Ersticken nach einer Chemothrerapie, etc.), war das eine einschneidende und mich fuer eine lange Zeit sehr belastende Erfahrung. Den Tod in direkter Naehe in allen moeglichen Facetten zu erleben, zwingt einen dazu, damit irgendiwe ins Reine zu kommen. Ich weiss nicht, wie Andere damit umgehen, aber mittlerweile habe ich den Tod als Teil des Lebens akzeptiert. Er kommt oft genug unverhofft und kann auch uns selbst jederzeit treffen, und das begreife ich auch nicht als leere Floskel. Ich kann nachempfinden, was Andere meinen, wenn sie davon reden, weil ich es selbst erlebt habe. Letztlich muss man aber selbst da durch, und Andere koennen einem nur bedingt helfen. Dazu kommt, dass nach einer anfaenglichen Phase des ueberbordenden Mitgefuehls oft der Kontakt als unangenehm empfunden wird, weil die meisten Menschen nicht gern an den Tod erinnert werden wollen. Auch da muss man durch. Ewige Debatten ueber solche Dinge kenne ich eher von juengeren Leuten, die so etwas zum ersten Mal erleben.

Das aber nur am Rande. Im Prinzip geht's hier um das Geschlecht der Engel; nicht dass ich das fuer eine wichtige Frage halten wuerde Icon_wink .
#67
(30-05-2020, 11:44)Felix schrieb: Ihr lasst den Armen schuldig werden


Wieder eine Frage der Sprache

Das deutsche Wort "lassen" hat nämlich zwei unterschiedliche Bedeutungen

Dies erkennt man sehr schön, wenn man einen deutschen Text (ich lasse dich tanzen) ins Französische übersetzen will:
Je te laisse danser - Ich erlaube dir zu tanzen
Je te fais danser - Ich veranlasse (überrede) dich zu tanzen

lassen kann also zulassen oder veranlassen bedeuten.

Der von Dir genannte Satz mit dem Armen ist also zweideutig

Es gibt zwei Lesarten:
Ihr seht untätig zu, wenn er schuldig wird
Ihr reitet ihn hinein, dass er schuldig wird
#68
Ihr merkt schon, dass die Frage nach dem Geschlecht der Engel zu keinem Ende führt?
In solchen Fällen sollte man überlegen, ob die Frage richtig gestellt, also eine sinnvolle Antwortmenge denkbar ist.

Hätten Engel nämlich ein Geschlecht, wäre sie zur Fortpflanzung befähigt. In diesem Fall wären es pflanzliche oder tierische Wesen oder enger noch: Primaten, dem Menschen ähnlich. Man erkennt leicht, dass damit die ganze Frage ihren theologischen Sinn verliert, mal ganz davon abgesehen, dass Engel nie da sind, wenn man sie braucht (hier hinlänglich festgestellt).

Die Frage kann also nur in einem mythologischen Sinn untersucht werden unabhängig davon, welche Art von Wesen diese Engel sein könnten. Mythologisch gesehen, halte ich "Engel" für personifizierte Schicksalskräfte, die der Mensch seiner Zeit auch als "untere Gottheiten" betrachtet hat. Vielleicht sind sie Gottheiten, die im Zuge der Entwicklung zur Eingottlehre eben zu Boten des Einen Gottes geworden sind.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#69
Schalom Icon_lol
@Sinai und Davut 
- als ich sagte, die 3 Religionen seien sich einig darueber, dass der HERR ueber das Leben jeweils vorher das "Datum" (mit-gegebene Lebens-Dauer) bestimmt hat, ist das etwas Anderes als die calvinist. "Praedestination" (was umfasst, dass unser freier Wille nicht daran mit-wirkt, wie es nachher bewertet wird, wie wir das Leben verbracht haben), vor 500 Jahren so krass formuliert, weil sie vermeiden wollten (was damals auf schweren Irrtum herauslief), dass Leute sich auf "gute Taten" oder "gut gemeint" oder Geld-Spenden etc G0TT gegenueber verlassen, als sei ER magisch gebunden an unser Wollen Tun). Manche dachten und lehrten das wie einen Automatismus, doch G0TT ist zu souveraen dafuer, von unserm Tun, Lassen oder Meinen abhaengig zu sein - das wollten sie betonen. Es ist aber auch nicht so, als stehe schon alles bei unserer Zeugung vorher-bestimmt fest, ob wir "gut" oder "boese" zu anderen sind und was dann in Lohn oder Strafen ausgehe. 
- Es waere unlogisch und unfair, Gebote und Verbote zu erlassen, und an jemandem zu bestrafen oder "dankbar" zu belohnen, was er /sie nicht "selber" getan haben kann, wenn das schon entschieden waere, noch ehe derjenige anfaengt, zu leben. 
- Wir sind uns religioes ja auch einig, dass G0TT (fuer uns erkennbarlogisch handelt und auf uns bezogen Zeit beachtet ("vorher und nachher" sind implizit abgemacht, wenn man Gebote nennt, deren Befolgung uns "dann" Gutes im Leben hier bringt. Es diente uns (im Judentum bis heute), zum Beweis der Identitaet unseres 1 G0TTES, darauf zu achten (vgl Richter-Buch - Volk Israels Erfahrung, dass ER imstande ist, die am Sinai genannten Konsequenzen bezueglich der Befolgung der diesem Volk gesetzten Gebote folgen zu lassen). Das richtete sich an ein Volks-Kollektiv und unser Hier-in-der-Welt-Vieler sein. 
- Die Bibel gibt auch Beispiele wie Abraham, 1 Einzelner vor Mose am Sinai, wie einer "von sich aus" so fuersorglich und barmherzig sein kann, zu verhindern, dass Menschen pauschal-bestraft werden, wenn es nicht jeder Einzelne schuldig ist, getan zu haben, was Menschen-Gesetze brach. Er ist ein Freund von Menschen und G0TT moechte uns so werden lassen, aber hat den nicht von-vorherein "praedestinierend" dazu gezwungen - ER wusste lediglich schon aus Vorhersehung, wozu der sich in einer bestimmten Situation frei entscheiden wird, was eine Funktion Seines Plans fuer die Menschen-Welt ist. 

Das ist ja auch korrekt G0TTES Souveraenitaet anzuerkennen, zu "heiligen", zu respektieren, dass ER ueber das uns erfahrbare hinaus hiuaus unermesslich ER Selbst ist, Seine Freiheit und Groesse (und Guetigkeit) sind absolut, zugleich ganz anders als solche Attribute bei Seinen Geschoepfen - aus Sicht anderer (Juden, Christen oder Muslime) ist durchaus auch unser Freier Wille mit-gegeben, uns wurden biblische Beispiele gegeben, dass G0TT uns Masstaebe von gutem und boesem Verhalten gab, auch Gebote und Verbote, auf IHN und auf einander bezogen, in Menschen-gemaesser Ausdrucksweise auch mit IHM und von IHM zu reden, auch von darauf bezogenem "Lohn und Strafe" nach diesem bio-logisch-begrenzten Leben, denn wir hoeren mit dem Sterben nicht auf, die Du-Person fuer IHN und einander zu sein. 
- Das Ueberlegene des Schoepfers jedes individuellen "Menschen-Du" liegt in Seinem Ueberblick und Menschheits-Welt-Plan, was ich mir etwas wie beim Herstellen eines bunten Teppichs vorstelle, worin es kurz und lange Farb-Faeden (Leben der Einzelnen und Gruppen) gibt,  wovon der Faden seine "Rolle" und das "Muster" nicht kennt. 
- Wir begegnen ja anderen Leuten, unabhaengig davon, ob wir kurz oder lang in dieser erlebten Gegenwart lebten, das bedeutet ja keine Bewertung der jeweiligen Person. Fuer eine Weile bedeutsam "praesent" sind uns meist nur ca 60 Menschen, obwohl z.Zt. ueber 8 Mrd Leute zugleich da sind. Einige erlebten wir nur kurz und die praegten sich tief ein, die grosse Mehrheit bemerken wir fast gar nicht oder trafen sie nie. Es ist so sozial-vernetzt, geboren zu werden und zu sterben, dass fast jeder die Chance hat, zu den "60" vertraut Verwandten und Bekannten von andren zu gehoeren. 

- Wir erinnern uns an auch kurze Begegnungen streckenweise paralleler Leben, juedisch verglichen mit "Karawanen" (jede zieht "ihren" Lebensweg, teils war man Familie (auch da ist der Freie Wille der Mitglieder unter-einander wichtig) - teil traf man ganz kurze Zeit, oder mal auch lange, jemanden, der einen tiefer beeindruckte als andre) - Natur der Sache ist es, dass "Karawanen"-Wege (bzw Teppich-Faeden) sich wieder trennen, das liegt in der Natur des Plans, dass Menschen bio-logisches Leben mit allen vitalen Anfaelligkeiten mit Tieren gemeinsam erleben duerfen, incl 1 Sterben (auch wenn generell das Wieder-Getrennt-Verlaufen der Weg-Strecken uns grosse Verlust-Trauer in diese Leben bringen kann). 
- Aber die monotheist. Religionen verleihen uns Glauben an die persoenliche Existenz darueber hinaus und das ist wohlwollend geplant, zum Gespraech mit unserem Schoepfer Freund darueber (das heisst, spaeter werden alle zufrieden sein koennen, dass es fair war und auch wir untereinander uns wiedersehn, das heilt dann die Trauer).
- Mit diesem Konzept bin ich jedenfalls ausgekommen und seh kein besseres.

Schalom
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(§/*_*\)  ;))),
#70
(30-05-2020, 18:35)Ekkard schrieb: Ihr merkt schon, dass die Frage nach dem Geschlecht der Engel zu keinem Ende führt?

Wie die meisten theologischen Fragen Icon_smile


(30-05-2020, 18:35)Ekkard schrieb: Hätten Engel nämlich ein Geschlecht, wäre sie zur Fortpflanzung befähigt.

Sind sie ja bekanntlich auch!
1 Mose 6:4


--


(30-05-2020, 18:35)Ekkard schrieb: Mythologisch gesehen, halte ich "Engel" für personifizierte Schicksalskräfte, die der Mensch seiner Zeit auch als "untere Gottheiten" betrachtet hat. Vielleicht sind sie Gottheiten, die im Zuge der Entwicklung zur Eingottlehre eben zu Boten des Einen Gottes geworden sind.

Dies ist wieder ein ganz anderes Thema
Es gibt "moderne" Theologen an christlichen Fakultäten, die die Theorie vertreten, daß die Engel eigentlich Exemplare der entmachteten kanaanitischen Götterwelt seien, die allerdings von JHWH nicht vernichtet, sondern zu - allerdings unsterblichen - Dienstboten degradiert worden seien

Klingt nicht uninteressant, ist aber letztlich auch nur eine unbewiesene Theorie Icon_smile
#71
(30-05-2020, 21:45)Sinai schrieb: Klingt nicht uninteressant, ist aber letztlich auch nur eine unbewiesene Theorie Icon_smile

Wir haben ja den Gluecksfall, dass wir die Goettersagen aus Ugarit ueberliefert haben und so einen Einblick in die kanaanitisch/israeliitische Goetterwelt erhalten haben. Da kann man die alten Sagen in der Bibel ploetzlich auch ohne die Jahrtausende erfindungsreicher theologischer Uminterpretationen lesen, und dann wird auch vollkommen klar, dass diese Theorie wohl ganz gut beschreibt, was passiert ist. Dass Jahwe El samt Gattin beerbt hat, wissen wir seither recht genau. Im Prinzip greift ein Psalm auch diese Geschichte auf.
#72
(30-05-2020, 11:44)Felix schrieb: @Davut:  "Wer nie sein Brot mit Tränen aß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Gemeint sein können nur trostspendende Engel......

Wenn es in einem Kirchenlied heißt: "Lobe den Herrn, der alles so herrlich regieret", dann klingt das natürlich wie ein Hohn auf die brutale Realität des Lebens.

Der ausgewiesene Gegner einer Kreuzes-Theologie, Goethe*, waere ueber die am Grab angeblich gesichteten Engel aus der Bibel wahrscheinlich in schallendes Gelächter ausgebrochen. Er haette sie allenfalls als Essener in ihrer typisch weißen Kleidung identifiziert, die den Körper Jesu "gestohlen/entführt" haben.

Eine mutige These zwar, aber Goethe,  der bei seiner Italienreise  im Petersdom und der Sixtinischen Kapelle noch vor all der schwuelstigen Pracht Reissaus nahm, hatte Engel auch beim "Harfenspieler" nicht im Repertoire. Im Gegenteil, einen Vers später prophezeit er: "Denn alle Schuld rächt sich auf Erden". Mit anderen Worten: Einen himmlischen Ort der Schuldabrechnung gibt es für ihn nicht.

MfG

*Goethe bestritt bei seiner Promotion und im Schriftwechsel mit Herder sogar die "ganze christliche Religion als Scheinding". Engel gab es für ihn sicher nicht. "EDEL SEI DER MENSCH, HILFREICH UND GUT", war  seine Devise  aus  "Das Goettliche".
#73
Beitrag # 71
(30-05-2020, 22:19)Ulan schrieb:
(30-05-2020, 21:45)Sinai schrieb: Klingt nicht uninteressant, ist aber letztlich auch nur eine unbewiesene Theorie Icon_smile

Wir haben ja den Gluecksfall, dass wir die Goettersagen aus Ugarit ueberliefert haben und so einen Einblick in die kanaanitisch/israeliitische Goetterwelt erhalten haben. Da kann man die alten Sagen in der Bibel ploetzlich auch ohne die Jahrtausende erfindungsreicher theologischer Uminterpretationen lesen, und dann wird auch vollkommen klar, dass diese Theorie wohl ganz gut beschreibt, was passiert ist. Dass Jahwe El samt Gattin beerbt hat, wissen wir seither recht genau. Im Prinzip greift ein Psalm auch diese Geschichte auf.


Ob ein Fund von irgendwelchen "Goettersagen aus Ugarit" ein wahnsinniger Glücksfall ist, darf angezweifelt werden . . .
Sicher bieten diese Schriften so manchen spannenden Gedanken zu neuen Ideen, aber man sollte diese nicht überbewerten
Und das mit einem Psalm ist dürfte doch wohl nur reine Vermutung sein
Eine dünne Suppe !
#74
(31-05-2020, 00:17)Sinai schrieb: Ob ein Fund von irgendwelchen "Goettersagen aus Ugarit" ein wahnsinniger Glücksfall ist, darf angezweifelt werden . . .

Fuer einen Fundamentalisten wie Dich ist es sicherlich ein schwieriger Schicksalsschlag, ruettelt er doch gewaltig an liebgewonnenen Gewissheiten.

Dein Beitrag ist ja auch mal wieder reichlich inhaltsleer. Dass die Kenntnis des kanaanitischen Pantheons und seiner internen Beziehungen einen Schluessel zum Verstaendnis vieler Bibelgeschichten bietet, ist unbestritten. Da die Ugariter Texte aelter sind als die Bibel, ist auch die Richtung der Abhaengigkeit klar.

Aber nur zu. Ich gehe sowieso davon aus, dass Dir der ganze Themenkomplex eh unbekannt ist.
#75
(31-05-2020, 00:23)Ulan schrieb:
(31-05-2020, 00:17)Sinai schrieb: Ob ein Fund von irgendwelchen "Goettersagen aus Ugarit" ein wahnsinniger Glücksfall ist, darf angezweifelt werden . . .

Fuer einen Fundamentalisten wie Dich . . .


Der Umstand, daß ich Funde "aus Ugarit" relativiere, macht mich noch nicht zu einem Fundamentalisten

Nicht alles, was der Bibel widerspricht, ist automatisch ein Born der Weisheit
Ich schrieb ja in Beitrag # 73, daß der Fund so manchen spannenden Gedanken zu neuen Ideen bietet, aber man soll das nicht überbewerten

Interessant ist das alles gewiß. Aber für Beweise ist das mager


(31-05-2020, 00:23)Ulan schrieb: Dass die Kenntnis des kanaanitischen Pantheons und seiner internen Beziehungen einen Schluessel zum Verstaendnis vieler Bibelgeschichten bietet, . . .

Reines Wunschdenken Icon_smile

Und was ist mit dem von Dir in Beitrag # 71 erwähnten Psalm ??


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