(23-06-2022, 12:10)Rosenzweig schrieb:(22-06-2022, 14:40)Ulan schrieb: Selbst "unendlich" ist immer steigerbar.
In einem kindlich-infantilen Spiel lässt sich zu "unendlich" immer noch ein Stückchen dranhängen, doch widerspricht das dem Sinn des Wortes.
Nein. Das ist kein "kindlich-infantiles Spiel", sondern mathematische und tatsaechliche Realitaet, die sich auch - mathematisch - beweisen laesst. Eine Unendlichkeit, die sich nicht erweitern laesst, ist naemlich offensichtlich nicht unendlich, da die Nichterweiterbarkeit ja eine Endlichkeit voraussetzt.
Insofern sind diese ganzen absoluten Superlative, die dem Gottesprinzip normalerweise zugeschrieben werden, rein philosophische Idealisierungen, die keinen Anspruch auf irgendein reales Gegenstueck haben, sondern bestenfalls als moralisch-ethische Kompassmarken gesetzt werden koennen. Noch dazu widersprechen sich soche dem Gottesprinzip zugesprochenen Eigenschaften, wenn man genau hinschaut.
Auch Deine Ausfuehrungen zu "gut" und "Grammatik" gehen am Punkt vorbei. Im Prinzip geht's Dir um die religioes-philosophische Idee vom Absoluten. Das hat nichts mit Grammatik zu tun und lenkt im Prinzip auch von den gemachten Einwaenden ab. Man kann zwar vom absolut Guten - im Rahmen der Philosophie - sprechen, es - im Rahmen der Religion - mit Gott gleichsetzen, aber was fehlt, ist immer noch eine Definition, die ueber diese zirkulaere Beziehung hinausgeht, was die ganze Ueberlegung zu einem reinen Akt der Verehrung macht, der uns letztlich nichts sagt.