23-06-2022, 12:06
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23-06-2022, 12:07 von Rosenzweig.)
(23-06-2022, 07:52)japa schrieb:(22-06-2022, 06:24)Rosenzweig schrieb: "Gott" wird genannt das unsteigerbare Gute, das ist eine korrekte Aussage. Diesem steht das steigerbare weltliche Adjektiv "gut" entgegen.
Was wir unter einem "guten Gott" verstehen, ist das Produkt des steigerbaren Adjektivs, denn unsere Gottesvorstellung ist üblicherweise eine Analogie. Gott ist also nicht gänzlich anders als das "steigerbare weltliche Adjektiv", sondern Gott ist Teil dieser Steigerung. Schon erkennbar daran, dass die Menschen oft eine Vorstellung von einem "guten Gott" haben, der mit ihrer eigenen Wertskala zu tun hat und ihrem Empfinden, was gut oder schlecht ist
Die christliche Theologie brachte einmal das Argument hervor, dass wir erkennen können, dass Gottes Gebote gut sind, weil sie sich als gut bewährt haben. Daraus kann geschlossen werden, dass Gott gut sei.
Ich nehme an, dass du meinen Beitrag über das "gut" nicht gelesen hast, der in die Grammatik führt.
Das "gut" trägt grammatikalisch eine Doppelbedeutung in sich. Im Weltlichen gibt es immer eine Steigerung dessen, was als gut gilt, womit seine Grundform gesteigert werden kann, sie dafür aber auch geändert wird. Warum? Das braucht’s doch gar nicht? Tut es aber! Selbst das, was als "am besten" gilt, kann irgendwann als schlecht gelten. Das alles deutet an, dass das göttliche "gut" nicht veränderbar, nicht unsteigerbar und daher unantastbar ist.
Gott kann daher nicht Teil der Steigerung sein und es wäre ja auch unsinnig, da jede höchste Steigerung im weltlichen Leben, das sich ja immer wieder verändert, irgendwann ad acta gelegt würde und gar als "am schlechtesten" gelten könnte. Solch Weltlichem unterliegt das Göttliche ja nicht. So lässt sich verstehen, wenn es heißt, Gott sei unwandelbar.