17-01-2020, 18:13
(16-01-2020, 22:44)Ekkard schrieb:(15-01-2020, 23:27)Holmes schrieb: Wie genau kann die Bibel überhaupt naturwissenschaftliche Zusammenhänge falsch darstellen, wenn sie keine machen kann, weil es die naturwissenschaftliche Methode noch gar nicht gab?Erwischt! Es muss heißen, die Bibel stellt Sachverhalte dar, die ersichtlich keine sein können: Die Sonne kann nicht stehen bleiben, (wirkliche) Jungfrauen kriegen keine Kinder, und Menschen können nicht übers Wasser gehen ...
Ferner wissen wir über Seelen nichts. Mithin ist das Höllenfeuer nichts Wirkliches. Über uns ist der mehr oder weniger leere Weltraum mit einer Tiefe, dass das Licht länger zu uns braucht als seit Abraham oder Mose.
Also ist die sachlich genommene Bibel ein Unding. Sie beschreibt uns eine Heilsgeschichte, die erst mühsam umgedeutet und interpretiert werden muss.
Erwischt? Du hättest die Bibel erwischt, wenn sie die Sachverhalte naturwissenschaftlich darstellen würde, aber du willst mir ja nicht erzählen, dass die Menschen damals wussten, was eine Sonne ist oder wie sie funktioniert? Wenn wir das mal nur rein hypothetisch Betrachen, dann erscheint es mir sehr unwahrscheinlich, dass Menschen mit "Sonne" unsere heutige Definition von Sonne nur im geringsten verwendet haben oder verstanden haben, was eine "Sonne" überhaupt ist.
"Mühsam umgedeutet und interpretiert werden", das halte ich auch für sehr weit hergeholt. Wir können ausschließen, dass die Menschen damals irgendwas von komplexer Physik gewusst haben, also können wir die Interpretation dahingehend einschränken, dass für sie die Sonne wahrscheinlich kein Atomreaktor war. Wenn wir jetzt auch noch von der Tatsache ausgehen, dass es den Menschen damals um ein erfolgreiches Zusammenleben ging, was auch evolutionär gesehen einen sehr großen Sinn macht, dann können wir die Interpretation noch weiter einschränken. Für mich ist es dadurch sogar eindeutig klar, dass es den Menschen um keine "wirkliche" Sonne geht, sondern um etwas was das Zusammenleben moduliert. Das könnte man natürlich weiter erörtern, aber ich denke damit hätte man schon einen vernünftigen Weg.
Dass die sachliche Bibel ein Unding ist, das steht für mich außer Frage, denn die Bibel ist eben kein Sachbuch, sondern ein zwischenmenschlicher Vertrag. Der Bibel-Fundamentalismus ist weder logisch vertretbar, noch wird er der Sache gerecht, denn meistens geht es den Fundamentalisten nur um das eigene Ego und die eigene Selbstverherrlichung und hat nichts damit zu tun, was die Sache hergeben sollte.