(22-12-2019, 23:10)Sinai schrieb: Nun zur Frage: Was könnte "Gott" sein?So offenbar ist das anscheinend nicht.
Diese Frage stellt sich nun die Menschheit seit Jahrtausenden
Offenbar gibt es ein höheres Wesen, das höher und intelligenter ist als der Mensch
(22-12-2019, 23:10)Sinai schrieb: Der Mensch ist zwar höher und intelligenter als das Tier, aber er muß zur Kenntnis nehmen, daß er nicht größenwahnsinnig werden soll. Er kann zwar große Staaten gründen (von Alexander dem Großen bis zur heutigen Supermacht USA) aber er kann nicht einmal einen Roboter machen, der eine gemeine Feldmaus kopiert
Gib uns 20 bis 50 Jahre. Wenn man sich vergegenwaertigt, dass es nur wenige menschliche Generationen sind, seit die Elektrizitaet in menschliche Haushalte Einzug gehalten hat, ist die Entwicklung zu heutigen Robotern ein Quantensprung. Und, wo das Wort schon mal fiel, an Quantencomputern wird natuerlich auch gearbeitet. Um ein Gehirn zu emulieren, braucht's aber ein paar Qubits mehr als momentan technisch moeglich sind.
(22-12-2019, 23:10)Sinai schrieb: Ich kann mir das so vorstellen: der Mensch ist genausowenig in der Lage, Gott zu erforschen, wie es ein Feldhase ist, den Menschen zu erforschen
Nein, der Vergleich hinkt. Tiere wie Hasen, Hirsche oder Wildschweine beobachten den Menschen und lernen seine Verhaltensmuster. Sie bekommen recht schnell heraus, in welchen Gebieten gejagt werden darf und in welchen nicht und passen ihre eigenen Verhaltensweisen entsprechend an.
Gott dagegen begegnet uns nur als gedankliches Konzept.
(22-12-2019, 23:38)Sinai schrieb: Der Mensch betet niemals die Natur an, denn sie ist oft feindlich. Der Mensch sucht Gott als Verbündeten im Kampf gegen die unerbittliche Natur. Diesen fleht er nun an, Regen zu schicken oder den Orkan zu beenden der das Boot bedroht
Das Argument hinkt auch etwas. Menschen haben immer schon feindliche Wesen angebetet, um sie zu besaenftigen. Das gilt uebrigens auch im Falle Jahwes. Viele der Lobpreisungen in der Bibel dienen nur dazu, den feindlichen Gott gnaedig zu stimmen. Dahinter steckt der Gedanke, dass auch Gott anfaellig fuer Schmeicheleien ist. Auch Moses nuetzt Jahwes Eitelkeit aus, um Jahwe von einer Graeueltat abzubringen.
(22-12-2019, 23:38)Sinai schrieb: Ich denke auch, daß das zutrifft. Gruppendynamische Effekte sind dem Gläubigen egal.
Das stimmt nur scheinbar. Gruppendynamische Effekte wirken unbewusst; dass der Glaeubige die nicht als Ziel wahrnimmt, ist also folgerichtig. Wichtig sind sie ihm trotzdem.
(22-12-2019, 23:38)Sinai schrieb: Er sieht sich selten als Stück der Masse, sondern ganz im Gegenteil als einzelnes bevorzugtes Individuum, bevorzugt daß es einen direkten Draht zu Gott hat.
Eitelkeit ist ein starker Motivationsfaktor, ja.
(22-12-2019, 23:38)Sinai schrieb: Und zu den Gläubigen ist zu sagen, daß ich Dir weitgehend zustimme - sie beten für sich und ihre Familie - aber das was in Indien passiert, ist ihnen egal - wenn Gott nicht will, daß die Menschen dort verhungern, kann er das ja beenden ohne daß man ihn hier in Mitteleuropa darum bitten müßte
So ist das halt praktisch, was christliche Naechstenliebe angeht. Die meisten Leute sind letztlich doch Egoisten, Christ hin oder her.