21-12-2019, 03:21
(20-12-2019, 23:40)Mustafa schrieb: Ja, so habe ich das auch verstanden.
Es ist nur so, dass am Schluss auch keine Empfehlung für ein atheistisches Weltbild herausspringt.
Nun, ich kann's auch deutlicher ausdruecken, auch wenn Gundi das jetzt schon getan hat: dass McGrath zum ueberzeugten Christen geworden ist, laesst sich nicht aus philosophischen Ueberlegungen begruenden, bzw., das "sollte" (da ist das Wort wieder) nicht der Fall sein.
Natuerlich liefert Kant da eine Steilvorlage. Dass hat aber unter anderem damit zu tun, dass seine philosophischen Kern-Ideen immer noch fundamental christlich gepraegt sind.
(20-12-2019, 23:40)Mustafa schrieb: Die kulturelle Idee hinter dem Begriff 'Gott' besteht in der Tat aus einer (innerhalb der Idee) nicht hinterfragbaren Satzung und Existenzbehauptung.
Die Frage ist nur, ob man dies als wissenschaftliche Hypothese ansehen sollte, oder aber als (subjektive) Glaubensaussage.
Naja, schon Kant hat diese Frage deutlich beantwortet, und ich finde, dass wir in unserer Diskussion nicht dahinter zurück sollten.
Hinter was jetzt spezifisch? Kants vielfaeltige Verdienste, was philosophische Konzepte angeht, und natuerlich auch seine Demontage aller moeglichen Gottesbeweise sind selbstverstaendlich grosse Leistungen, die ihn zum Begruender der modernen Philosphie machen, aber ich denke nicht, dass man seine Ideen zu Moral und freiem Willen unkritisch uebernehmen sollte. Das hat nichts mit "hinter Kant zurueckbleiben" zu tun, sondern damit, dass er hier wohl auf einem wackeligen Fundament argumentiert hat.
(20-12-2019, 23:40)Mustafa schrieb: Ja, es gibt durchaus viele Gläubige, welche die Existenzbehauptung physikalisch-kosmisch definieren, die Schriften wörtlich nehmen, etc., aber warum sollten wir hier in unserer Diskussion dies als Basis nehmen?
Das muss man natuerlich nicht. Die Frage ist, "was koennte Gott sein", nicht, was andere Leute darueber denken.