14-12-2019, 12:20
(14-12-2019, 01:11)Mustafa schrieb:(08-12-2019, 23:23)Gundi schrieb: Sicherlich keine Widerlegung. Eine Stärkung der agnostischen Position ist es allemal.
Nur, wenn man trotz Kant und Aufklärung immer noch davon ausgeht, dass 'Gott' eine irgendwie objektive oder gar naturwissenschaftliche Hypothese wäre, und diese Frage den Kern der Diskussion bestimmen sollte.
Eine naturwissenschaftliche Hypothese ist Gott sicherlich nicht. Eine angeblich objektive Gewissheit für die meisten Gläubigen schon. Gott ist im Grunde vollkommen irrelevant, wenn der Gläubige weiß, das er nur seine subjektive Vorstellung ist. Ein Gläubiger, der wirklich an die Existenz eines Gottes glaubt, kann daher die Gottesvorstellung gar nicht als rein psychologisches, innerweltliches Phänomen betrachten.
(14-12-2019, 01:11)Mustafa schrieb:(08-12-2019, 23:23)Gundi schrieb: Kant vermied den Schritt des Hinterfragens von Moral, Gut und Böse.
Wie kommst du darauf?
Ganz im Gegenteil, Kant hat die Fragen von Moral, Glauben und auch ihrem Verhältnis zur Wissenschaft sehr genau analysiert.
"Sehr genau" für die damalige Zeit mag stimmen. Kant hat aber das Gotteskonstrukt noch benötigt um gesellschaftliches Miteinander zu ordnen. Unabhängig von dessen realer Existenz solltes dieses Konstrukt als quasi übergeordnete Instanz "wachen".
Nach Kant folgten viele andere Philosophen, die auch dieses Konstrukt nicht mehr brauchten. Die Erkentnisse aus der Evolutions- und Hirnforschung tun ihr übriges dazu.