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Was könnte „Gott“ sein?
Ist es nicht eher so, das "das Heilige" zwischen uns existiert, also z. B. als Ethik, als der Wunsch erfüllten Lebens, als geistiges Band, als Gruppendynamik, als gemeinschaftliche Organisationsformen (klassisch: als Gemeinde) oder als Therapiezirkel?

Dies würde auch zeigen, dass die Theodizee (warum lässt Gott das Unheil zu?) sich sehr einfach auflöst: Wenn wir gemeinschaftlich etwas nicht in den Griff bekommen, dann tut der Gemeinschaftsgeist entweder nichts, oder nicht das Richtige.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ja, das trifft es ziemlich gut.

Alles lässt sich damit aber nicht auflösen. Unheil kann auch über Menschen kommen ohne ein Mitverschulden z.b. der große Tsunami in den 2000er Jahren.

Wobei ein unerwarteter Tod durch die Natur verursacht ist sicher nicht der schlechteste Tod. Nur für die Angehörigen ist das Weiterleben dann ein anderes.

Viel schlimmer ist es wenn man von den dunklen Seiten der Menschen die jeder von uns potenziell in sich trägt beherrscht wird und ohnmächtig ist da raus zu kommen. Z.b. Wenn man im Elendsviertel in einem armen Land lebt und dort noch das schwächste Glied ist. Oder wenn man früher in Sibirien unter Stalin in einem Arbeitslager leben musste oder bei uns im KZ. Im heutigen Nordkorea im Gefängnis dürfte es einem nicht wesentlich besser ergehen. Und das sind alles menschengemachte Höllen auf Erden.
Deswegen das Böse steckt in uns Menschen nicht irgendwo anders. Das Gute steckt auch in uns.
Es geht immer um Macht. Man darf nie dem falschen Macht geben.
Das Böse steckt m. E. genaus so wenig "in uns" wie das Gute. Die jeweiligen "Gulags" sind und waren gesellschaftlich gewollte Strukturen, gewissermaßen die Götter der jeweiligen Gesellschaften - hassgeboren.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Dann sind wir uns einig, dass wir uns nicht einig sind.
Ich finde nämlich, dass alles Gute und alles Böse direkt vom Menschen ausgeht und in jedem von uns drin steckt.
Es gab vor paar Jahren eine gute Werbung. Dort gab es den Spruch: der Sinn des Lebens ist damit das Spiel der Mächte weitergeht und du deinen Teil dazu beiträgst.
Menschen wollen anerkannt werden, wollen ein größeres Haus als ihr Nachbar, wollen das Sagen haben etc.
Damit es aber einen Mächtigen geben kann, muss es zwangsläufig jemandem geben über den die Macht ausgeübt wird. Der erste in der Kette hat gut lachen, die Mitte dürfte auch noch glücklich sein, unten solange es Aufstiegschancen gibt, ganz unten ist dann das Elend. Menschengemacht.
Einzige Ausnahme des Menschlichen Zusammenlebens wo es kein Elend durch Machtstrukturen gibt ist ein naturbezogenes, dörfliches Zusammenleben. Im Idealfall ohne moderne Technik und zwingend ohne moderne Waffen.
Wobei selbst bei solchen Menschengruppen besteht die Gefahr das Menschen die der Gruppe nichts mehr bieten können raussortiert werden und das mit Gewalt. 
Um sich vor so einem Rauswurf zu schützen entsteht dann ein Ältestenrat. Damit beginnt wieder die "ungesunde" Menschliche Mischung, denn die Älteren stellen sich quasi widerrechtlich über die Jungen. Um das den Jungen zu verkaufen müssen Lügen erfunden werden warum die Älteren wichtig sind obwohl sie eine Last für die Gruppe sind. Um eine Gesellschaftslüge aufrecht erhalten zu können müssen dann wiederum Widersacher die es geben wird entsorgt werden. Dann werden Gefängnisse errichtet. Dann braucht Mann Wärter. Jeder kennt doch denn Film das Expiriment. Sowas entsteht dann.
(24-01-2020, 21:14)Ekkard schrieb: Das Böse steckt m. E. genaus so wenig "in uns" wie das Gute. Die jeweiligen "Gulags" sind und waren gesellschaftlich gewollte Strukturen, gewissermaßen die Götter der jeweiligen Gesellschaften - hassgeboren.

Ich denke, dass man genau an solchen Strukturen sehen kann, dass es einen Unterschied zwischen gut und böse gibt und das dieser Unterschied existiert. Die Gesellschaften suchen sich ihre "Götter" nicht aus, sondern würden, selbst wenn wir die Geschichte nochmal von Anfang aufdrehen, sich wieder so entwickeln. 

Du spielst wahrscheinlich auf einen Relativismus an, dass die jeweilige Gesellschaft weder "Gut" noch "Schlecht" war, sondern sich einfach durch diese gesellschaftlich gewollten Strukturen so entwickelt hat, aber das sehe ich nicht so. Die Gesellschaft sucht sich nicht selber aus, was gut oder was schlecht für sie ist. Diese "gewollten" Strukturen sind durch fehlgeleitete Ideologien entstanden, die nichts mehr mit den Erfahrungswerten von früheren Generationen etwas zu tun hatten und sich aus rationalen Spielereien entwickelt haben. 

Ich denke die Realität bzw. das Dasein, gibt uns ein Verhaltensmuster vor, dass entweder gut für uns ist oder schlecht und dieses Verhaltensmuster können wir über mehrere Jahrtausende beobachten. Dieses Verhaltensmuster ist in verschiedensten Religionen kodifiziert worden, denn damit waren die Menschen damals sowie heute beschäftigt. Dieses Verhaltensmuster probieren wir deswegen auch in Musik, Malerei und ganz allgemein in der Kunst darzustellen, weil es so komplex ist, dass wir es interpretieren müssen. Nicht alle Wege führen nach Rom, sondern viele, aber es gibt eben nur eine endliche Anzahl an Wegen, die man wählen kann und zwischen diesen Wegen gibt es wieder Unterschiede, die man in Betracht ziehen kann. Dieses "Verhaltensmuster" würde ich auch Gott nennen, denn nach diesem Muster müssen wir uns richten, wenn wir ein "Gutes" Leben führen wollen. Die physikalischen bzw. biologischen und naturwissenschaftlichen Fakten, sind dazu da, um diesem Muster einen Rahmen zu geben, indem wir es Interpretieren können, damit es keine unendliche Anzahl an Interpretationen gibt. Die Fakten sagen einem, dass etwas ist, aber nicht wie ich mit dem was "ist" umgehen soll und wie ich damit umgehen "kann", dass Wiederrum ist eingegrenzt von der physischen Realität.
(25-01-2020, 10:58)Holmes schrieb: die jeweilige Gesellschaft weder "Gut" noch "Schlecht" war, sondern sich einfach durch diese gesellschaftlich gewollten Strukturen so entwickelt hat, aber das sehe ich nicht so. Die Gesellschaft sucht sich nicht selber aus, was gut oder was schlecht für sie ist. Diese "gewollten" Strukturen sind durch fehlgeleitete Ideologien entstanden, die nichts mehr mit den Erfahrungswerten von früheren Generationen etwas zu tun hatten und sich aus rationalen Spielereien entwickelt haben. 
Gut und schlecht sind aber nun mal keine Eigenschaft der Welt. Genausowenig wie schön und hässlich. Das alles sind einfach nur Kategorien unseres durch Gewöhnung sehr anpassungsfähigen Empfindens.

Allen Ideologien geht  immer die Idee von einem anzustrebenden gesellschaftlichen Idealzustand voraus,  welcher aber in Wirklichkeit (real) niemals möglich ist. Menschen sind nun mal unterschiedlich intelligent, unterschiedlich blöd und aber vor allem auch von der Evolution seit jeher darauf getrimmt, sich keine gute Gelegenheit entgehen zu lassen, mit möglichst wenig eigenem Energieaufwand und vor allem kleinstmöglichen Eigenrisiko das größtmögliche Stück vom Ressourcenangebot zu ergattern. Abhängig vom Umfang dieses Ressourcenangebotes, auch immer möglichst die "besten" Stücke. Und das Erstaunliche bei all dem ist aber, dass wir Menschen diese scheinbar besten Stücke danach einschätzen/bewerten, wie rar sie im Verhältnis zur Nachfrage und dem zur Verfügung stehenden Angebot sind.

Dummheit und Stolz wächst halt auf dem selben Holz. Und deswegen gibt es auch keine "fehlgeleiteten" Ideologien.  Ideologien entwickeln im Schwarm immer ganz von selbst ihre Eigendynamik, die sich nicht leiten lässt, so sehr man sich auch anstrengen mag. Ideologien müssen letztendlich immer scheitern, weil schon die Anfangsidee dahinter, dass ein dauerhafter Ideealzustand real(isierbar), und von daher auch für jeden Einzelnen ein erstrebenswerter Optimalzustand sein müsse, einfach nur Blödsinn, wenn nicht sogar strunzdummer, wie ebenso gefährlicher Schwachsinn ist.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
(07-05-2020, 10:10)Geobacter schrieb: Menschen sind nun mal unterschiedlich intelligent, unterschiedlich blöd und aber vor allem auch von der Evolution seit jeher darauf getrimmt, sich keine gute Gelegenheit entgehen zu lassen, mit möglichst wenig eigenem Energieaufwand und vor allem kleinstmöglichen Eigenrisiko das größtmögliche Stück vom Ressourcenangebot zu ergattern. 
 

Damit wäre auch das Schicksal aller Spielhöllen in Las Vegas, den Spielbanken in den europäischen Promi-Orten und dem vertrauten Spielsalon "um die Ecke" besiegelt. Sogar die deutsche Lotto-Gesellschaft könnte Konkurs anmelden.

MfG
(08-05-2020, 16:57)Davut schrieb: Damit wäre auch das Schicksal aller Spielhöllen in Las Vegas, den Spielbanken in den europäischen Promi-Orten und dem vertrauten Spielsalon "um die Ecke" besiegelt. Sogar die deutsche Lotto-Gesellschaft könnte Konkurs anmelden.

Ganz normaler Wahnsinn in jedem Pappenheimer-Dorf.  Noch nicht mal die Bio-Bauern sind davon ausgenommen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
"Aber Jesus sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als der eine Gott." Markus 10.18
Also war wohl auch Jesus kein Rosenzweig, sondern ein problematischer Psychonaut, der seinen eigenen inneren Schweinehund wie einen Gott verehrte.  Ein unbegreiflicher Gott als Autoritätszertifikat im Dienste der eigenen WICHTigkeit und der maßlosen Selbstbelöbigung.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Übrigens könnte Gott auch ein kollektiver Schwarmgeist sein, der im Gegensatz zum kollektiven Schwarmgeist im Ameisenhaufen, seine dümmsten Mitglieder kein bisschen intelligenter oder klüger macht....
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Das krankt ja schon an der Definition von "gut".

Religion umgeht das Problem normalerweise dadurch, dass zirkulaere Definitionen verwendet werden; so auch hier. Natuerlich wird die Definition durch die Prozedur bedeutungslos. Der Sinn ist ja wohl auch eher, dass sie gut klingen soll.

Ist aber doch schoen, dass wir hier als "Jesus-Wort" haben, dass Jesus nicht Gott ist.
(14-06-2022, 17:06)Geobacter schrieb: Also war wohl auch Jesus kein Rosenzweig, sondern ein problematischer Psychonaut, der seinen eigenen inneren Schweinehund wie einen Gott verehrte.

So viel zum Thema "hohes wissenschaftliches Forumsniveau" Icon_cheesygrin
(14-06-2022, 22:37)Sinai schrieb:
(14-06-2022, 17:06)Geobacter schrieb: Also war wohl auch Jesus kein Rosenzweig, sondern ein problematischer Psychonaut, der seinen eigenen inneren Schweinehund wie einen Gott verehrte.

So viel zum Thema "hohes wissenschaftliches Forumsniveau" Icon_cheesygrin

Aus wissenschaftlicher Sicht, hatte der biblische Jesus halt ganz offensichtlich arge psychische Probleme, die er selber nicht als solche empfunden hat.
Weswegen er bei den allermeisten seiner damaligen Landsleute auch nicht sonderlich beliebt gewesen ist.

Symptomatologie einer pathologischen ICH-Bezogenheit.
Charakterzüge von Menschen mit einem unrealistischen Größenselbst:

Menschen mit einem pathologischen Größenselbst haben ein zwanghaftes Bedürfnis, sich selbst zu idealisieren und von anderen idealisiert zu werden.

Zu denen, die von ihnen selbst idealisiert werden, zählen ausnahmslos nur höher gestellte Persönlichkeiten mit Einfluss, wie Vorgesetzte mit allerhöchter Machtbefugnis (Gottvater im Himmel), sehr angesehene Personen, »very important persons«

Ausgangspunkt der Idealisierung sind Vorstellungen eigener Grandiosität und Omnipotenz (wahnhafte Größenfantasien).

Das alles kann man aber auch in einem einzigen Begriff zusammenfassen: "Psychonauten"
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
(14-06-2022, 15:56)Rosenzweig schrieb: "Aber Jesus sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als der eine Gott." Markus 10.18

Nimmt man die Aussage ernst, dann stellt sich die Frage nach dem "gut". Alles mögliche kann in der Welt als gut bezeichnet werden, doch damit wird etwas im weltlichen und umgangssprachlichen Sinne als gut bezeichnet. Hier ist "gut" aber im religiösen Sinne gemeint und da ist nur eines wirklich gut, was als "Gott" bezeichnet wird.


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