Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Maia
#1
Maia (μαῖα), älteste Tochter des ↗Atlas und der ↗Pleione. Geliebte des ↗Zeus. Mutter des ↗Hermes (Hom. h. 4, An Hermes). Sie und sechs ihrer Schwestern wurden, nachdem sie von ↗Orion gejagt und bedrängt worden waren, gemeinsam mit ihrem Verfolger von Zeus in den Sternenhimmel versetzt. Dort verfolgt Orion sie, die  ↗Plejaden, weiter, ohne sie jemals zu erreichen (Hyg. astr. 2, 21).

Im ↗Griechischen wird mit μαῖα in der Regel die Amme bezeichnet (zB Eur. Hipp 243). ↗Homer verwendet den Ausdruck als freundlich-ehrende Anrede für ältere Frauen, wenn sie Ammen der Kinder gewesen waren (Hom. Od. 2,349.19,482). Bei ↗Platon steht der Begriff für Hebamme (Plat. Theaet. 149 a ff.). Im dorischen Dialekt steht er für "Großmutter".

Es liegt daher nahe, dass es sich bei Maia ehemals um eine ↗Große Muttergöttin gehandelt haben könnte. Dafür gibt es in der griechischen Literatur aber keine Belege. Der einzige Text, der sich etwas ausführlicher mit Maia beschäftigt, ist die 4. Homerische Ode an Hermes. Dort wird sie als schöne ↗Nymphe mit lockigem Haar, die in einer Grotte am Berg Kyllene lebt, beschrieben. In sie hat sich Zeus verliebt und mit ihr ihr Hermes gezeugt. Berühmt und ehrwürdig sei sie gewesen, wird berichtet. Viel mehr gibt auch dieser Text nicht her. Von ↗Apollodor (bibl. III 101) wird noch berichtet, dass sie später den Sohn des Zeus und der ↗Kallisto, ↗Arkas, in ↗Arkadien aufgezogen hat.

Später wurde die römische Naturgöttin Maja (oder Majesta), Tochter des ↗Faunus und Gattin des ↗Vulcanus, in die Nähe der griechischen Maia gerückt. Auf die römische Maja ist möglicherweise auch der Monatsname Mai zurückzuführen. 


● Zum Inhaltsverzeichnis des Lexikons
MfG B.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste