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Auf der Suche nach der Ursprache der Menschheit
#4
Der Autor, der diese Geschichte ueber James IV. ueberliefert hat, ist fuer seine selbst fuer seine Zeit aussergewoehnliche Leichtglaeubigkeit bekannt, da er jedes noch so abwegige Geruecht fuer bare Muenze nahm; zumindest ist das die Beschreibung im Biographical Dictionary of Eminent Scotsmen.

Solche Experimente sind mehrfach unternommen worden, soweit bekannt, zuerst in Aegypten unter Psammetich I., wo nach zwei Jahren eines der beiden Kinder angeblich "Brot" auf Phrygisch gesagt haben soll. Allerdings gibt's diese Geschichte nur bei Herodot, also keine lokalen Quellen.

Ueber Friedrich II. gibt es eine aehnlich Geschichte, wahrscheinlich von dem berichtenden Franziskaner-Moench erfunden, um ihn zu verunglimpfen. Der Kaiser tippte angeblich auf Hebraeisch, da das nach juedischer Meinung die Sprache Gottes ist, aber keins der Kinder haette die soziale Isolation ueberlebt.

Das Experiment wurde spater vom Grossmogul Akbar (1556-1605) wiederholt, und die Kinder blieben stumm.

Irgendeine Ursprache herauszufinden ist auf diese Art und Weise offensichtlich nicht moeglich, da Sprache erlernt ist. Serioesere Rekonstruktionsversuche ueber Protoindoeuropaeisch hinaus bewegen sich groesstenteils in sehr unsicheres Gebiet.

Sprache ist generell immer im Fluss. Im Prinzip ist die Ursprache, sofern es ueberhaupt irgendwann einmal nur eine gab, eher zufaellig entstanden.


Bei Tieren ist die Lautentwicklung oft genug auch erlernt, und es gibt lokale Dialekte. Das sieht man ja schon zu Hause. Katzen geben diverse Laute ab, und zwar hauptsaechlich fuer die Kommunikation mit Menschen, waehrend die meiste Kommunikation untereinander nonverbal ist (auch wenn's dann oft mal laut werden kann). Katzen setzen ihre Laute individuell auf bestimmte Menschen angepasst ein. Sie probieren diverse Laute aus, behalten die, die zum gewuenschten Ziel fuehren, und tauschen die gegen andere aus, die nicht "funktionieren". Sie lernen also diese Interkommunikation auf individueller Basis. Bei einheimischen Voegeln, die lokale Dialekte erlernen, sind Amseln ein gutes Beispiel. Dialektbildung fuehrt auch zur Speziation, also Artentstehung, wie man es oft beobachten kann.

Schimpansen haben verschiedene Ausdruecke z.B. fuer unterschiedliche Futterpflanzen, je nach kultureller Gruppe. In einem Experiment, wo eine niederlaendische Zoo-Gruppe mit einer schottischen zusammengefuehrt wurden, die jeweils unterschiedliche Ausdruecke verwendeten, zeigte sich, dass sie diese Ausdruecke der neuen Situation anpassen koennen, also die der anderen Gruppe lernen und selbst benutzen koennen. Schimpansenmuetter bringen ihren Sproesslingen auch bei, wie sie mit Menschen effektiv kommunizieren koennen.

Solches Erlernen des Lokaldialekts gibt's auch bei anderen Affen: https://science.orf.at/stories/2993361/
Oder Walen: https://sciencev2.orf.at/stories/1762728/index.html

Ein Artikel ueber veschiedene Kulturen bei Schwertwalen: *https://www.smithsonianmag.com/science-nature/understanding-orca-culture-12494696/
Automatisch uebersetzt: *https://translate.google.com/translate?hl=en&sl=auto&tl=de&u=https%3A%2F%2Fwww.smithsonianmag.com%2Fscience-nature%2Funderstanding-orca-culture-12494696%2F&sandbox=1

Dieses Spracherlernen ist also aelter als die Menschheit.
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RE: Auf der Suche nach der Ursprache der Menschheit - von Ulan - 10-11-2019, 11:18

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