09-03-2020, 22:39
Will nicht wieder aufwärmen, aber durch die weitere Beschäftigung mit dem indischen Meister hat sich meine Infragestellung der Schulpflicht weiter verstärkt.
Seine wie ich finde repräsentative religiöse Sicht auf Erziehung lautet:
Wenn man ein Kind großziehen will, dann braucht man entweder enormen Mut (Anm.: um sich nicht einmischen zu können), oder enorme Weisheit (Anm.: um genügend Einsicht zu haben, das Kind führen zu können).
Jetzt könnte man natürlich wieder diskutieren, dass ja nicht automatisch gesagt ist, ob Eltern oder Lehrer irgendwelche Voraussetzungen, die dem Kind förderlich sein sollen, besser oder schlechter erfüllen können.
Aber nur mal grundsätzlich vom System her, kann man Schulpflicht durchaus als starke Einmischung ansehen, mit dem zugrundeliegenden Fehler, dass der Intellekt überbetont wird.
Hierzu erwähnt Sadhguru verschiedene Aspekte. Einmal, dass diese Tendenz ursächlich daher rührt, dass das (Selber-)Denken in der europäischen Vergangenheit unerwünscht war und unterdrückt wurde. Daraus hat sich ein sehr intellektualisiertes Freiheitsverständnis entwickelt, und man ist nicht über das Denken hinausgeganen.
Das zweite ist, dass sich der Intellekt nur aus der Erinnerung speist, d.h. man kann allein aus dem Denken nichts Neues produzieren. (Die übliche Erziehungspraxis ist aber genau so ein ungutes Mittelding aus dem oben genannten, d.h. man mischt sich ein und drückt dem Kind die eigenen alten Belange auf, ohne die notwendige Einsicht zu haben, so dass es zu einer Wiederholung der Vergangenheit im Kind kommt, und der individuelle Genius auf der Strecke bleibt.)
Das Neue ergibt sich aus der Beobachtung, der Aufmerksamkeit, Bewusstheit, Gewahrsein, natürlichen Intelligenz, natürlichen Kreativität, usw. Aus dieser Fähigkeit kam es zu Hinzufügungen in der Menschheit, und nicht durch den Intellekt!
Und genau das ist natürlich mit dem bereits erwähnten Zitat gemeint: "Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt (Intellekt), sondern wie Fackeln entzündet werden (Bewusstheit)."
Wenn man also die Problematik auf diese (wie ich finde durch und durch aus Sicht der Religion vertretbare) Art aufleitet, dann ist Schule, so wie sie heute nach wie vor verstanden wird, einfach nicht mehr ausreichend, und deren Pflicht somit in Frage zu stellen.
Seine wie ich finde repräsentative religiöse Sicht auf Erziehung lautet:
Wenn man ein Kind großziehen will, dann braucht man entweder enormen Mut (Anm.: um sich nicht einmischen zu können), oder enorme Weisheit (Anm.: um genügend Einsicht zu haben, das Kind führen zu können).
Jetzt könnte man natürlich wieder diskutieren, dass ja nicht automatisch gesagt ist, ob Eltern oder Lehrer irgendwelche Voraussetzungen, die dem Kind förderlich sein sollen, besser oder schlechter erfüllen können.
Aber nur mal grundsätzlich vom System her, kann man Schulpflicht durchaus als starke Einmischung ansehen, mit dem zugrundeliegenden Fehler, dass der Intellekt überbetont wird.
Hierzu erwähnt Sadhguru verschiedene Aspekte. Einmal, dass diese Tendenz ursächlich daher rührt, dass das (Selber-)Denken in der europäischen Vergangenheit unerwünscht war und unterdrückt wurde. Daraus hat sich ein sehr intellektualisiertes Freiheitsverständnis entwickelt, und man ist nicht über das Denken hinausgeganen.
Das zweite ist, dass sich der Intellekt nur aus der Erinnerung speist, d.h. man kann allein aus dem Denken nichts Neues produzieren. (Die übliche Erziehungspraxis ist aber genau so ein ungutes Mittelding aus dem oben genannten, d.h. man mischt sich ein und drückt dem Kind die eigenen alten Belange auf, ohne die notwendige Einsicht zu haben, so dass es zu einer Wiederholung der Vergangenheit im Kind kommt, und der individuelle Genius auf der Strecke bleibt.)
Das Neue ergibt sich aus der Beobachtung, der Aufmerksamkeit, Bewusstheit, Gewahrsein, natürlichen Intelligenz, natürlichen Kreativität, usw. Aus dieser Fähigkeit kam es zu Hinzufügungen in der Menschheit, und nicht durch den Intellekt!
Und genau das ist natürlich mit dem bereits erwähnten Zitat gemeint: "Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt (Intellekt), sondern wie Fackeln entzündet werden (Bewusstheit)."
Wenn man also die Problematik auf diese (wie ich finde durch und durch aus Sicht der Religion vertretbare) Art aufleitet, dann ist Schule, so wie sie heute nach wie vor verstanden wird, einfach nicht mehr ausreichend, und deren Pflicht somit in Frage zu stellen.