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Ich möchte mich vorstellen
#1
Hallo liebe Leute,

ich heiße Holger und interessiere mich für die Geschichte der Religionen.

Die griechische Mythologie interessiert mich in besonderer Weise. Die "Götter" sind dort mit menschlichen Eigenschaften kombiniert. Es werden alle erdenklichen Charaktere geschildert und ich denke, dafür sind viele Götter notwendig. Die Idee vom Monotheismus kann daher nicht wirklich funktionieren, wie ich meine.

Selber bin ich konfessionslos und bezeichne mich als Mensch. Ich bin weder Theist noch Atheist. Ich möchte mich auch nicht Agnostiker bezeichnen. Wofür sollen solche Bezeichnungen nützlich sein? Es handelt sich immer nur um Ideologien, die erfunden worden sind.

Als Mensch möchte ich mich nicht irgendwie bezeichnen und in eine Schublade stecken lassen. Ich bin weder rechts noch links. Mitte bin ich auch nicht. Ich bin kein Christ, kein Jude, kein Atheist, kein Muslime, kein Buddhist und auch kein Hinduist........nein: Ich bin Mensch - nicht mehr und auch nicht weniger.

Grüße,

Holger der Fischiot
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#2
Hallo Holger
Willkommen im Forum!

In Deinem Profil schreibst Du, Du bist "gelernter Industriekaufmann"
Hier meine ich einen Austriazismus zu erkennen Icon_smile


(24-10-2019, 23:00)Fischiot schrieb: Selber bin ich konfessionslos und bezeichne mich als Mensch. Ich bin weder Theist noch Atheist. Ich möchte mich auch nicht Agnostiker bezeichnen.
( . . . )
Als Mensch möchte ich mich nicht irgendwie bezeichnen und in eine Schublade stecken lassen. Ich bin weder rechts noch links. Mitte bin ich auch nicht. Ich bin kein Christ, kein Jude, kein Atheist, kein Muslime, kein Buddhist und auch kein Hinduist........

Dies ist eine nachvollziehbare Einstellung, die man unter gebildeten Menschen oft trifft.
Viele Christen glauben an die Astrologie des Buddhismus (Hahn, Hund, Büffel . . . ) und viele Atheisten glauben an Wiedergeburt weil sie sagen dazu ist kein Gott notwendig und viele Christen zweifeln (prominentes Beispiel der "Ungläubige Thomas") und im Trommelfeuer der deutschen Artillerie begannen so manche russische Atheisten zu beten

Das mit den Schubladen ist eine Unart. Denn manches hängt sogar von der Tageszeit ab. Es gibt Menschen die sind Vormittags im Hörsaal der Universität Atheisten und spät Abends sind sie Christen


(24-10-2019, 23:00)Fischiot schrieb: Die griechische Mythologie interessiert mich in besonderer Weise. Die "Götter" sind dort mit menschlichen Eigenschaften kombiniert.


Auch mich interessiert die griechische Mythologie und Kultur. Laut Golo Mann entstand sie an der Grenze zwischen Europa und Orient. Der Grieche lehnte sich gegen das orientalische Denken auf. Der Orientale vermutete in jeder Krankheit einen Dämon und nahm sie daher fatalistisch an. Gerade mal durch Opfergaben und Gebete versuchte er, den Dämon günstig zu stimmen - schlug dies fehl, gab er auf und fügte sich in sein Schicksal.
Erst der Grieche jedoch suchte nach Ursachen. Und begann nach irdischen Ursachen zu forschen.
Mediziner hatten schon immer einen rudimentären Hang zum Atheismus*
So entstand die Medizin die in Hippokrates einen ersten Höhepunkt erreichte

Allerdings gibt es streng genommen keine griechische Mythologie !
Vorindogermanische (karische und pelasgische) Kulte wurden von indogermanischen Kulten überlagert. Vieles was wir heute als "griechisch" werten, ist in Wahrheit karisch bzw pelasgisch

Sogar der berühmte Gott Kronos dürfte vorindogermanischen Ursprungs sein:
"Auch wurde vermutet, dass der Name vorgriechischen Ursprungs sei und somit Kronos aus einer vorgriechischen Tradition übernommen wurde.
Max Pohlenz: Kronos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XΙ,2, Stuttgart 1893ff., Sp. 1982–2018 (hier: 1986 f.; Digitalisat)."
Kronos - Wikipedia

Und der berühmte Pauly ist seit 1893 das Standardwerk der klassischen Altertumswissenschaft


----


* und es gibt ein altes Studentenlied der alten deutschen Universität wo eine Zeile lautet "der Mediziner ist kein Christ"
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#3
Hallo Sinai,

den Begriff Austriazismus kannte ich bisher nicht. Ich bin in Solingen geboren und lebe in NRW. In Österreich habe ich nie gelebt. Danke, habe ich einen Begriff gelernt, den ich vorher nicht kannte.

"Allerdings gibt es streng genommen keine griechische Mythologie !"

Die Geschichtsschreibung lernen wir alle und viele Leute machen nicht nur Abitur, sondern studieren danach auch noch. Die Abschlüsse sind dann alle schön mit Bestnoten.

Nur: Selber dabei war niemand von uns. Darüber denkt kaum jemand nach.
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#4
(24-10-2019, 23:00)Fischiot schrieb: Hallo liebe Leute,

ich heiße Holger und interessiere mich für die Geschichte der Religionen.


Holger der Fischiot

Hallo Holger der Fischiot, ein Herzlich-Willkommen auch von mir.

Ja, als Fischiot weis man natürlich, dass es keine einzige wirklich sichere Strategie gibt, mit welcher einem die Fische immer sicher an die Angel gehen. Außer, man gewöhnt sie langsam und geduldig an das immer selbe Futter.
Klar... gibt es keine Wahrheit, die nicht von unseren Gehirnen  mit viel Energieaufwand mühevoll selbst  produziert wird. Und das ist ja auch der natürliche Grund, warum wir sie so ungerne verwerfen, auch dann,  wenn sie sich sie manchmal noch so eindeutig als falsch herausstellt. Manche Artgensossen und Genossinnen schrecken noch nicht mal vor Mord und Totschlag zurück um eine solche irrsinige Wahrheit gegen alle Gefahren zu verteidigen.
Am besten, man lässt  sich überhaupt erst gar nicht von irgendwelchen ideologischen Patentrezepten und Heils-Lehren einfangen..und kann dann gegeben Falles auch schneller umdisponieren, sollte man sich doch mal getäuscht haben.

Alles im Grünen.. Geo
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#5
Herzlich willkommen!
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#6
(25-10-2019, 00:21)Fischiot schrieb: Nur: Selber dabei war niemand von uns. Darüber denkt kaum jemand nach.


Leider müssen wir uns auf Rekonstruktionsversuche und Hypothesen verlassen, wenn wir vorschriftliche Vorgänge erforschen wollen. Artefakte werden von Archäologen geborgen und nach bestem Wissen interpretiert - da gibt es viele Spielräume. Eine kunstvoll geschärfte Steinklinge konnte als Waffe gedient haben oder als Werkzeug beim schlachten von Vieh und zerteilen von Fleisch. Eine Plastik von einer Kuh gibt Rätsel auf. War sie bloß Totemtier oder wurde sie angebetet ?
In schriftlicher Zeit wurden die Rätsel auch nicht geringer. Es gab die Arkanwissenschaft die ihre Weisheiten verschleierte und ihre Kenntnisse verheimlichte und die Interessenten mit Banalitäten abspeiste. Überall Symbole
Die herrschende Schicht schrieb zwar, aber verschleierte gekonnt

Niemand von uns war dabei, als die diversen Mythologien (eigentlich plural) dort entstanden, wo heute der Staat "Griechenland" ist und wo vor Jahrtausenden die betreffenden Stadtstaaten standen. Was war drei Generationen vor der Gründung der Stadt Athen ? Wir wissen es nicht
Man spricht über Dunkle Jahrhunderte

Vgl. Dunkle Jahrhunderte - Wikipedia

Wir kennen nicht einmal ein offizielles Datum einer "Gründung" von Athen. Wahrscheinlich war das ursprünglich gar keine Stadt, sondern es wurde eine Königsburg auf dem Berg errichtet, die allmählich wuchs - und unten im Tale siedelten sich allmählich Interessenten an: Fischer, Ackerbauern, Viehzüchter, Handwerker, Fernhändler (Boote) und so entstand unten an der Küste eine Siedlung

Da kamen gleich von Anfang an allerlei Mythologien zusammen:
Fischer hatten ihre Meerungeheuer, Ackerbauern ihre in der Erde lebenden (chthonischen) Gottheiten, Jäger hatten ihre Totemtiere, Viehzüchter ihre heiligen Kälber, Handwerker (insbesondere Schmiede) hatten ihren Zauber - die Schmiede ihren Feuerzauber, Fernhändler brachten allerlei ferne Vorstellungen aus dem Orient

Dann fielen die Indogermanen ein - und brachten ihre religiöse Tradition mit
und integrierten die alten Götter in ihre Mythologie (siehe zB Kronos)
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#7
"Dann fielen die Indogermanen ein - und brachten ihre religiöse Tradition mit
und integrierten die alten Götter in ihre Mythologie (siehe zB Kronos)"

Diesbezüglich gibt es viele Theorien, was die Reihenfolge betrifft. Historiker wissen es nicht wirklich. Eine dieser zahlreichen Theorien:

"Gottvater Zeus entspricht dem indogermanischen Gottesbild. Das indogermanische Gottesbild, hat das Denkmuster „Gott Vater Himmel“ in die Köpfe der Menschen zementiert.

Historiker haben einige Theorien zur Entstehung vom indogermanischen Volk entwickelt. Eine dieser Theorien lautet, dass das Volk der Hellenen die Wurzel vom indogermanischen Volk ist. Das Volk der Hellenen entstand mythologisch nach der Sintflut des Zeus, wobei Hellen der Stammvater der Hellenen ist."
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#8
(25-10-2019, 01:46)Sinai schrieb: Dann fielen die Indogermanen ein - und brachten ihre religiöse Tradition mit
und integrierten die alten Götter in ihre Mythologie (siehe zB Kronos)

Die Indogermanen waren keine Ethnie.. Wenn man von den Indogermanen meint, redet man von einer gemeinsamen Sprachwurzel vieler Völker und von keiner "einen" Kultur oder Ethnie.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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