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"Von sich selbst wegkommen"
#31
Sinai schrieb:Das Neue Testament weckt meines bescheidenen Wissens keine derartigen Hoffnungen, daß sich Leib und Seele bei der Auferstehung wiedervereinen.
Falls Du doch eine solche Stelle im NT kennst, bitte ich Dich um Mitteilung

"Sogleich verließen sie das Grab und eilten voll Furcht und großer Freude zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden.
Plötzlich kam ihnen Jesus entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße." Mt 28,8 u.9

"Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!
Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen.
Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen?
Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.
Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße.
Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier?
Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen." Lk 24,36-43

"Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.
Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott." Joh 20,16 u. 17

"Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch!
Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott!" Joh 20, 26-28

"Der Glanz der Sonne ist anders als der Glanz des Mondes, anders als der Glanz der Sterne; denn auch die Gestirne unterscheiden sich durch ihren Glanz.
So ist es auch mit der Auferstehung der Toten. Was gesät wird, ist verweslich, was auferweckt wird, unverweslich.
Was gesät wird, ist armselig, was auferweckt wird, herrlich. Was gesät wird, ist schwach, was auferweckt wird, ist stark.
Gesät wird ein irdischer Leib, auferweckt ein überirdischer Leib. Wenn es einen irdischen Leib gibt, gibt es auch einen überirdischen." 1 Kor 15,41-44
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#32
Ist natürlich jedem sein gutes Recht eine eigene Meinung zu haben.. und diese vorzubringen. Verdanken wir übrigens Leuten die den Glauben als gesunden Zweifel bewerten.

Aber es ist deswegen auch jedem seine gutes Recht, solche Meinungen, welche weit jenseits aller guten Absichten die Willensfreiheit anderer Artgenossen gefährden, unschädlich zu machen.

Ich hab hier: *https://www.cesnur.org/testi/endber/KA5_1.HTM

einen sehr guten Aufsatz gefunden, welcher Interessierten einen recht  brauchbaren Überblick bietet, was sich so alles für menschliche Abgründe hinter der Einladung verstecken, die hier im Threadtitel als Heils-Weg vorgeschlagen werden.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#33
Burkl schrieb:
eddyman schrieb:Wegkommen von sich selbst heißt doch, Abstand von Körper, Gedanken und Gefühlen zu gewinnen.
Das klingt nach östlichen Religionen (Hinduismus, Buddhismus) - nach einer Art "Anästhesie", die in eine stoisch anmutende "selige Gleichmut" führt, wobei nach dieser Ansicht der Leib letztlich der "Befreiung" der Seele im Weg steht.

Ich denke es geht bei dieser Gegenüberstellung nicht um östliche Religionen oder um kirchliche Dogmen wie die Auferstehung des Leibes. Du kommst vom Ansatz her über den Glauben ran, und das war das vorderste Anliegen Jesu, er hatte gar nicht die Zeit und die Zuhörerschaft, groß eine Lehre oder Philosophie aufzuziehen. Er hat Wunder getan, damit die Leute zum Glauben an Gott kommen, und dazu gehört v.a. auch Sein erfassbares Wiedererscheinen.
(Hätte Er zB in Indien diese Wunder getan, wäre es wohl nicht als so besonders aufgefasst worden, weil die Yogis das ohnehin beherrscht haben. Geschätzt etwas nach Seiner Zeit hat Patanjali die Yoga-Sutras verfasst, in dessen drittem Kapitel beschrieben wird, wie diese "Wunder" zustande gebracht werden können.)
Mein Ansatz ist von der Vernunft her, und da liegt dieses Dogma quer.

Burkl schrieb:… auch der Leib hat eine Zukunft bei Gott.

Das Vergängliche hat eine Zukunft beim Unvergänglichen - das ist nicht schlüssig.

Burkl schrieb:In der christlichen Spiritualität ist das Ziel nicht ein "Abstandgewinnen" vom Leiblichen, sondern eine gewisse Vergeistigung, indem der Geist die Oberhand gewinnt auch über die Triebe, das "Ich-Hafte", das "Sich-zuerst-Suchen".

Der Geist kann nur die Oberhand gewinnen, wenn Er einen zumindest kleinen Abstand von Körper, Gedanken und Gefühlen hat. Bei einer Darmgrippe ist es mir unmöglich, auch nur einen spirituellen Gedanken aufrecht zu erhalten. Tut mir jemand bewusst Böses, kreisen meine Gedanken einen Tag lang ständig darum. Daher wäre es doch pragmatisch betrachtet nicht verkehrt, 'Erlösung' als einen Bruch mit dieser Identifikation anzusehen. 
Natürlich hat Christus das nicht pragmatisch betrachtet, aber wohlgemerkt: Er hat nie zu einer Identifikation mit dem Kreuz aufgerufen, sondern nur gesagt, man solle es annehmen und es tragen, aber die Augen sind auf Ihn gerichtet. Darin liegt für mich implizit genau das, dem Kreuz (das nur in Bezug auf Körper, Gedanken und Gefühlen bestehen kann) wird gar keine besondere Beachtung geschenkt, sondern nur dem absoluten, seienden Prinzip, das Christus verkörpert hat, und durch Sein Wiedererscheinen nach dem körperlichen Tod demonstrierte.
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#34
eddyman schrieb:Mein Ansatz ist von der Vernunft her, und da liegt dieses Dogma quer.

Die "Auferstehung des Fleisches", wie es wörtlich heißt?

Nun - dass auch der Leichnam eine ihm eigene Würde besitzt ist selbst den eingefleischtesten Materialisten klar. Es ist durchgängig so, dass der Mensch ein anthropologisches Bedürfnis hat, den Leichnam würdevoll zu behandeln. Eben weil es in der Natur des Menschen liegt, eine Ahnung von der übernatürlichen Bedeutung des Leibes zu haben.

eddyman schrieb:
Burkl schrieb:… auch der Leib hat eine Zukunft bei Gott.

Das Vergängliche hat eine Zukunft beim Unvergänglichen - das ist nicht schlüssig.

Das Unvergängliche ist sozusagen "keimhaft" im Vergänglichen angelegt, sodass es sich einst damit "bekleiden" kann, wie der Hl. Paulus sagt:

"Denn dieses Vergängliche muss sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit." 1 Kor 15,53

Zitat:Der Geist kann nur die Oberhand gewinnen, wenn Er einen zumindest kleinen Abstand von Körper, Gedanken und Gefühlen hat. Bei einer Darmgrippe ist es mir unmöglich, auch nur einen spirituellen Gedanken aufrecht zu erhalten. Tut mir jemand bewusst Böses, kreisen meine Gedanken einen Tag lang ständig darum. Daher wäre es doch pragmatisch betrachtet nicht verkehrt, 'Erlösung' als einen Bruch mit dieser Identifikation anzusehen. 

Ja - "dem Zahnschmerzpatienten sitzt die Seele im Zahn." kann man sagen. Das zeigt die enge Verwobenheit zwischen Seele und Leib, die gemeinsam die eine Person bilden. Eine Seele alleine ist kein Mensch. Theologisch sagt man die Seele ist die "Form" des Leibes, also irgendwie die "Klammer", sein "Gesamtwesen", das ihn durchdringt ohne "festgemacht" werden zu können.

Der christliche Gedanke ist nun ein sehr leibfreundlicher: der Leib wird nicht als "Ballast" der Seele gebrandmarkt, der sie beschwert und den es zu überwinden gälte - sondern der Leib ist aufgrund der Sünde in einem "gefallenen", gleichsam "beschwerten" Zustand. Der verwandelte Auferstehungsleib, der an Christus offenbar wurde, hat demgegenüber andere Eigenschaften, wird diese Last abgeworfen haben.

"1) Die Leidensunfähigkeit (impassibilitas), d. i. die Unzugänglichkeit für physische Übel aller Art, wie Leiden, Krankheit, Tod. Sie ist näher zu bestimmen als Unmöglichkeit zu leiden und zu sterben (non posse pati, mori). Offb 21,4 EU: „Er (Gott) wird jede Träne von ihren Augen wischen, und der Tod wird nicht mehr sein, und Trauer und Klage und Mühsal wird nicht mehr sein; denn das erste ist vergangen.“ Vgl. Offb 7,16 EU; Lk 20,36 EU: „Sie können auch nicht mehr sterben.“ Der innere Grund der Leidensunfähigkeit liegt in der vollkommenen Unterwerfung des Leibes unter die Seele.

2) Die Feinheit (subtilitas), d. i. die Geistförmigkeit, die aber nicht als Verwandlung des Körpers in ein Geistwesen oder als Verdünnung der Materie zu einem luftförmigen Körper aufgefasst werden darf (vgl. Lk 24,39 EU). Vorbild der Vergeistigung ist der auferstandene Leib Christi, der aus dem verschlossenen Grab hervorging und durch verschlossene Türen hindurchging (Joh 20,19.26 EU). Der innere Grund der Vergeistigung liegt in der vollständigen Beherrschung des Leibes durch die verklärte Seele, insofern sie die Wesensform des Leibes ist.

3) Die Behändigkeit (agilitas), d. i. die Fähigkeit des Leibes, in seinen Bewegungen mit größter Leichtigkeit und Schnelligkeit dem Geist zu gehorchen. Sie steht im Gegensatz zur Schwerfälligkeit der irdischen Körper, die durch das Gravitationsgesetz bedingt ist. Vorgebildet ist sie im auferstandenen Leib Christi, der plötzlich in der Mitte seiner Apostel gegenwärtig war und ebenso rasch wieder entschwand (Jo 20,19.26; Lk 24,31). Der innere Grund der Behändigkeit liegt in der vollkommenen Beherrschung des Leibes durch die verklärte Seele, insofern sie den Leib bewegt.

4) Die Klarheit (claritas), d. i. das Freisein von allem Unansehnlichen und das Erfülltsein mit Schönheit und Glanz. Jesus versichert: „Die Gerechten werden im Reiche ihres Vaters leuchten wie die Sonne“ (Mt 13,43 EU). Vgl. Dtn 12,3 EU. Vorbild der Verklärung ist die Verklärung Jesu auf Tabor (Mt 17,2 EU) und nach der Auferstehung (vgl. Apg 9,3 EU). Der innere Grund der Verklärung liegt in dem Überströmen der Herrlichkeit der verklärten Seele auf den Leib. Der Grad der Verklärung des Leibes wird gemäß 1 Kor 15,41 f EU verschieden sein, und zwar entsprechend dem Grade der Klarheit der Seele; letzterer richtet sich aber nach dem Maße der Verdienste."

(zitiert aus Kathpedia)
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#35
Burkl schrieb:Das Unvergängliche ist sozusagen "keimhaft" im Vergänglichen angelegt, sodass es sich einst damit "bekleiden" kann, wie der Hl. Paulus sagt:

"Denn dieses Vergängliche muss sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit." 1 Kor 15,53

Ist alles ok, aber im Großen und Ganzen sehe ich da schon ein Problem. Zuerst ist da ein Dogma, und dann wird die große Theologie darauf angewendet, es möglichst gut und plausibel dastehen zu lassen (kathpedia-Erklärungen). Der heutige v.a. westliche Zeitgeist ist rational, und demgegenüber läuft die Theologie Gefahr, in eine Parallelgesellschaft abzudriften (falls sie es nicht schon getan hat). ZB Papst Benedikt, der ja Glaube und Vernunft zusammenbringen wollte, beherrschte diese bildhafte Sprache wirklich sehr gut... Ich jedenfalls habe mit diesen bildhaften Erklärungen meine Schwierigkeiten, zumal es kein rundes Bild ergibt.
Seine Jünger haben Ihn berührt, aber vorher auf dem Weg nicht gleich erkannt, und Er kann durch Wände gehen... Also mal ist der Körper fest, mal nicht, ... Und dann eben auch diese Vermischung von Absolutem und Relativem, die eigentlich keinen Schnittpunkt haben können...
Man muss grundsätzlich den Unterschied zwischen Tradition und Moderne bedenken: die Tradition war objektiviert (Schrift, Pfarrersworte), die Moderne ist dagegen subjektiviert, d.h. es gibt keine Allgemeingültigkeit von Glaubensinhalten mehr, sondern jeder Einzelne muss sich selbst vergewissern, ob er oder sie das als Wahrheit annehmen kann oder nicht. Die Behauptungen sollten möglichst schlüssig und vernünftig sein. Das was Du sagst hört sich gut an, passiert bei mir Skepsis und Zweifel jedoch nicht, und daher kann ich das auch nicht so annehmen.

PS: Hast Du einen Draht zu kathpedia? Ich würde gerne ein paar Weblinks vorschlagen, können jetzt aber nur noch Moderatoren machen.
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#36
(07-10-2019, 10:40)Burkl schrieb: Nun - dass auch der Leichnam eine ihm eigene Würde besitzt ist selbst den eingefleischtesten Materialisten klar. Es ist durchgängig so, dass der Mensch ein anthropologisches Bedürfnis hat, den Leichnam würdevoll zu behandeln. Eben weil es in der Natur des Menschen liegt, eine Ahnung von der übernatürlichen Bedeutung des Leibes zu haben.

tja.. Wenns hart auf Hart kommt, dann essen sogar fromme Christen den Leichnam ihrer Liebsten. *https://www.focus.de/wissen/mensch/kannibalismus-kommt-heute-noch-vor-in-der-not-frisst-der-mensch-den-menschen_id_7377209.html
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#37
(07-10-2019, 10:40)Burkl schrieb: Nun - dass auch der Leichnam eine ihm eigene Würde besitzt ist selbst den eingefleischtesten Materialisten klar.


Ja, hier hast Du recht
Man denke daran, daß der Leichnam Lenins einbalsamiert wurde
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#38
(07-10-2019, 15:00)eddyman schrieb: Seine Jünger haben Ihn berührt, aber vorher auf dem Weg nicht gleich erkannt, und Er kann durch Wände gehen... Also mal ist der Körper fest, mal nicht, ...


Ich denke, es hat überhaupt keinen Sinn darüber Spekulationen zu beginnen

Sogar der Apostel Thomas hatte Zweifel (der ungläubige Thomas)
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#39
(07-10-2019, 17:04)Sinai schrieb:
(07-10-2019, 15:00)eddyman schrieb: Seine Jünger haben Ihn berührt, aber vorher auf dem Weg nicht gleich erkannt, und Er kann durch Wände gehen... Also mal ist der Körper fest, mal nicht, ...



Sogar der Apostel Thomas hatte Zweifel (der ungläubige Thomas)

Ja freilich, glauben ohne auch zu zweifeln .. im Alltag gilt das als naiv und dumm. Alte Menschen werden oft betrogen und um ihre Ersparnisse gebracht (Enkeltrick), weil ihnen die "Prediger des göttlichen Sollens" mal eingeredet haben, dass gesundes Misstrauen und Zweifel im Glauben  verwerfliche Untugenden des "Toren" sind.

P.S. Gesundes Misstrauen und Zweifel im Glauben, mag zwar den Stolz der Götter verletzen, die ohnehin immer nur zuschauen, wenn einer ertrinkt, aber das sollte uns nicht davon abhalten, zu aller-erst mal die Integrität von Leuten zu überprüfen, die Behauptungen aufstellen, welche nicht selten im krassen Widerspruch zu unseren Alltagserfahrung stehen. Meist handelt es sich dabei um sehr bösartige Wichtel, die ihre eigene, innere emotionale Zufriedenheit nur dadurch erlangen, wenn sie andere von sich selber weg locken können, damit die ihnen uneingeschränkt ihre ganze Aufmerksamkeit schenken...
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#40
eddyman schrieb:Seine Jünger haben Ihn berührt, aber vorher auf dem Weg nicht gleich erkannt, und Er kann durch Wände gehen... Also mal ist der Körper fest, mal nicht, ... Und dann eben auch diese Vermischung von Absolutem und Relativem, die eigentlich keinen Schnittpunkt haben können...

"Vermischung" von Diesseitigem mit Jenseitigem würde es auch treffen. Der Auferstehungsleib gehört eigentlich einer anderen Ordnung an, jenseits von Zeit und Raum. Das an sich Unbegreifliche ragt also gewissermaßen in unser "Wellenlängenspektrum" hinein. Darum sind die Beschreibungen des an sich Unbeschreiblichen auch so wie sie sind: durchzogen mit Paradoxien und dem Ringen um Worte für etwas, das an sich fassbaren Begrifflichkeiten entzogen ist.

Ein "roter Faden" zieht sich aber durch alle Auferstehungsberichte der Evangelien durch: trotz der völligen Neuartigkeit des Seins Jesu wird er letztlich erkannt. Er ist nach wie vor er selbst - seine Art zu sprechen, das Brot zu brechen und andere typische den Jüngern und Aposteln so vertraute, liebevolle Gesten öffnen ihnen die Augen dafür, dass es Jesus ist. "Das, was ihn ausmacht", sein "Wesenskern" ist durch die Auferstehung nicht verloren gegangen - sondern im Gegenteil: an sein Ziel gelangt.
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#41
(07-10-2019, 21:03)Burkl schrieb: "Vermischung" von Diesseitigem mit Jenseitigem würde es auch treffen.

Diese Beschreibung klingt nicht unplausibel, könnte passen
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#42
Geobacter schrieb:Ja freilich, glauben ohne auch zu zweifeln .. im Alltag gilt das als naiv und dumm. Alte Menschen werden oft betrogen und um ihre Ersparnisse gebracht (Enkeltrick), weil ihnen die "Prediger des göttlichen Sollens" mal eingeredet haben, dass gesundes Misstrauen und Zweifel im Glauben  verwerfliche Untugenden des "Toren" sind.

Das ist die alte Leier dieses Forums, dass Ihr selbst das noch hören könnt...

Geobacter schrieb:P.S. Gesundes Misstrauen und Zweifel im Glauben, mag zwar den Stolz der Götter verletzen, die ohnehin immer nur zuschauen, wenn einer ertrinkt, aber das sollte uns nicht davon abhalten, zu aller-erst mal die Integrität von Leuten zu überprüfen, die Behauptungen aufstellen, welche nicht selten im krassen Widerspruch zu unseren Alltagserfahrung stehen.

In der Religion geht es eben nicht nur um Alltagserfahrungen. Sei doch mal ein Skeptiker, der den Namen verdient! Probiers halt mal aus, und kritisier nicht immer nur die Defekte des Volksglaubens, den Pomp, die Heuchelei, usw. denn dann ist das das Einzige, was Du suchst.
Für jemanden mit Deiner persönlichen Veranlagung wäre die buddh. Herangehensweise das beste Eintrittstor in den Bereich innerlicher Erfahrung. Da ist nix mit Gott oder sonst was Metaphysischem, sondern es ist im Grunde ein Weg des Gewahrseins auf das was ist (Atem, Körperempfindungen), sehr pragmatisch, und vielleicht sogar wissenschaftlich (ja, eine innerliche Wissenschaft, wer hätte gedacht dass es sowas geben könnte).
In Deutschland gibt es ein ausgezeichnetes Zentrum, das die Vipassana-Meditation lehrt.
+https://www.dvara.dhamma.org/de/
An den Wartelisten kannst Du ahnen, dass es den Leuten wohl irgendwas abgeben muss.
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#43
(08-10-2019, 11:25)eddyman schrieb: Das ist die alte Leier dieses Forums, dass Ihr selbst das noch hören könnt...

tja... Ich würde dir dazu jetzt gerne ersnthaft was sagen, aber das wäre nicht im Sinn der Forumsregeln. Also belasse ich es beim Kopfschütteln.






(08-10-2019, 11:25)eddyman schrieb: In der Religion geht es eben nicht nur um Alltagserfahrungen. Sei doch mal ein Skeptiker, der den Namen verdient! Probiers halt mal aus, und kritisier nicht immer nur die Defekte des Volksglaubens, den Pomp, die Heuchelei, usw. denn dann ist das das Einzige, was Du suchst.
Für jemanden mit Deiner persönlichen Veranlagung wäre die buddh. Herangehensweise das beste Eintrittstor in den Bereich innerlicher Erfahrung.
Meine Innereien arbeiten auch ohne buddhistische Herangehensweise noch immer recht gut.
Und meine Veranlagung hat auch sonst nichts mit dem zu tun, was du dir gerade vorstellst.

Die Alltgserfahrungen sind das einzige, was uns alle angeht. Und wenn jemand diese Alltagserfahrungen mit noch was anderem verknüpft, welches er der Alltags-Welt überordnet, dann sind wir alle in Gefahr. "Schwarmdummheit und kollektiver Ideologischer Narzissmus hat uns im Verlauf unserer Geschichte schon öfter an den Rand des Aussterbens gebracht.. nur fehlte damals noch die ultimative "Technologie"


(08-10-2019, 11:25)eddyman schrieb: Da ist nix mit Gott oder sonst was Metaphysischem, sondern es ist im Grunde ein Weg des Gewahrseins auf das was ist (Atem, Körperempfindungen), sehr pragmatisch, und vielleicht sogar wissenschaftlich (ja, eine innerliche Wissenschaft, wer hätte gedacht dass es sowas geben könnte).

Wenn ich dich jetzt richtig verstehe, traust du deinen Mitmenschen diesbezüglich überhaupt nichts zu. Wissenschaftler suchen stets nach möglichen Fehlern und Irrtümern in ihren eigenen Hypothesen und Theorien. Wobei sie sich natürlich auch gegenseitig gerne behilflich sind. Alle Gewissheit gründet sich schließlich darauf, dass der Irrtum ausgeschlossen werden kann. (Falsifikation)

Wenn die Falsifikation nicht möglich ist und also nicht mehr überprüft werden kann, ob die These, Theorie oder Hypothese auch unüberwindbare Widersprüche beinhaltet, sind wir nur mehr beim Glauben und nicht mehr in der Wissenschaft. Glauben ist also nichts anderes als ein Paket mit vielen Vorurteilen die nicht zwingend ungut sein müssen, aber sehr wohl auch sein können.

Nun wissen wir aber, das es wohl kaum jemanden gibt, der gerne oder gar freiwillig eine schlechte Meinung von sich und über sich selber haben möchte... (Ausnahmen gibt es sicher auch) Deswegen ist eine kritische Opposition zu gewissen Glaubensvorstellungen auch so wichtig. Dummheit kann sich auch sehr leicht unkontrolliert verselbstständigen, wenn sie  den geigneten Schwarm gefunden hat.

Und damit kommen wir jetzt zu dir und deiner Einstellung, eddyman. Du sagst Alltagserfahrungen intressieren hier gar nicht.

Ich könnte dir jetzt natürlich auch ein paar Kontaktadressen verlinken, wo du dir Hilfe holen kannst.. Aber diese Unhöflichkeit erspaare ich mir lieber.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#44
Ach bitte, ihr redet doch aneinander vorbei. Beim Glauben geht es doch gar nicht darum, "Wahrheiten" im Sinne von handfesten Erkenntnissen zu erzielen, auch wenn das vordergruendig behauptet werden mag. Im Prinzip geht es darum, mit sich selbst und der Welt irgendwie ins Reine zu kommen. Die Wege dahin koennen durchaus unterschiedlich sein. Wenn Meditation ruhig und zufrieden macht, dann ist es letztlich egal, ob da irgendwelche "Erkenntnisse" erzielt wurden oder einfach mal abgeschaltet wurde.

In dem Sinne kann man uebrigens auch mit dem Threadthema etwas anfangen. Mal aus dem taeglichen Hamsterrad auszusteigen und sich mit sich selbst zu beschaeftigen, wie das im Originalbeitrag im Prinzip angedeutet wird, kann befreiend wirken. Burkl hat ja das Paradox der Aussage hervorgehoben, und wenn eddyman darin so etwas wie ein meditatives Mantra erkennt, liegt er wahrscheinlich gar nicht mal so daneben. Idealerweise dienen solche Techniken natuerlich dazu, sich wieder gestaerkt mit tatsaechlichen Problemen auseinandersetzen zu koennen.
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#45
(08-10-2019, 14:31)Ulan schrieb: "Wahrheiten" im Sinne von handfesten Erkenntnissen zu erzielen, auch wenn das vordergruendig behauptet werden mag. Im Prinzip geht es darum, mit sich selbst und der Welt irgendwie ins Reine zu kommen. Die Wege dahin koennen durchaus unterschiedlich sein.

Dagegen hat ja auch keiner was, dass es bei all dem nur um ein persönliches Prinzip geht.  Es ist die vordergründige Behauptung, dass es vor allem um hehere Wahrheiten geht, welche den handfesten Erfahrungswerten übergeordnet sind.
Und es ist die Behauptung, dass solche "Erhehungen" auch noch mit echter Wissenschaft zu tun hätten..

In den Händen und Köpfen "Unbedarfter" sind solche "Vernebelungsgranten" kein harmloses Spielzeug zur Selbstfindung.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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