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Soziale Gerechtigkeit
#76
(05-10-2019, 09:27)Geobacter schrieb: Eine ultimative, absolute soziale Gerechtigkeit wäre mit aller Wahrscheinlichkeit das sozial Ungerechteste, was die Menschheit überhaupt zustande bringen könnte.
Was wäre an einer absolut sozialen Gerechtigkeit unsozial? Oder wie du es sagst sozial ungerecht?
Sozial ungerechtes, ist m.E. etwas, dass gegen das Soziale verstößt.

Sozialität kann es nur mit der Beachtung und Einhaltung ALLER Grundlagen des Lebens geben.
Um ein Sozialsystem zu erschaffen/zu erhalten, müssen die notwendigen Grundlagen gegeben sein. Da aber in zu vielen Berufe nicht mehr genug Einkommen erzielt wird, existiert ja die notwendige Grundlage für viele nicht.
Zur Aufgabe der Sozialität gehört auch, die Erhaltung des Wertes der Arbeit, also dass Arbeit das nötige Geld erwirtschaftet.
Arbeit ist das Mittel, um an Geld zu kommen.
Sozialität ist m.e. auch die Sorge, dafür zu sorgen, dass Menschen kein Sozialfall werden.
Wenn Arbeit nichts mehr wert ist, dann kommt der Arbeiter logisch in die Armutsfalle und wird zwangsläufig Sozialhilfeempfänger.
Ein gutes Sozialsystem erschafft sich doch nicht selber die Empfänger.

Die Arbeitswelt hat sich verändert.
Die menschliche Arbeitskraft ist durch Technik entwertet worden.
Welche Berufe durch 4.0 entwertet werden, wird sich zeigen, aber wenn es sichtbar ist, ist es zu spät. Darum braucht es immer vorher Ideen und Überlegungen.

(05-10-2019, 09:27)Geobacter schrieb: Damit (die) Energie fließt, braucht es immer ein Potentialgefälle.
Energie?
Im Kosmos gibt es doch keine Gefälle, oder?
Auf die Energie bei der Arbeit bezogen: Die Arbeits-Energie fällt, wenn Arbeit sich nicht lohnt.

(05-10-2019, 09:27)Geobacter schrieb: Wer würde morgens noch aufstehen und zur Arbeit gehen wollen, wenn es eine ultimative soziale und bedingungslose Gerechtigkeit geben würde, mit der man sich immer noch eine schönen Tag machen könnte...
Diese Gerechtigkeit gibt es doch: Der Mensch hat Hunger und um dem Hunger gerecht zu kommen, muss man Arbeiten gehen.
Früher musste man zu Jagt gehen, heute hat man eben einen Beruf der mehr oder weniger Beute/Geld ergibt.
Der Hungrige muss zur Jagt=Arbeit. Aber die „Jagd“ muss erfolgreich sein.
Wenn Arbeit zu wenig Geld erbeutet, oder der Staat die rare Beute abnimmt, dann ist das ein Zeichen dafür, dass im System etwas falsch läuft.

Kein Mensch kann sich jeden Tag zum schönen Tag machen.
Im lebendigen Leben existiert das Bedingungslose nicht.

(05-10-2019, 09:27)Geobacter schrieb: ... Es ist nicht anzunehmen, dass  Führungkräfte tausendemale mehr Arbeitsleistung erbringen, als ihre Untergebenen.
Andererseits muss man aber auch einsehen, dass diese Führungskräfte über eine deutlich höhere fachlich Qualifikation verfügen und auch verfügen müssen, um den ganzen Laden zu überblicken und am Laufen zu halten. Eine solche Qualifikation erreicht man nicht, wenn man es im Leben lieber möglichst einfach hat.
(Fetthervorhebung von mir.)
Um einen Laden am laufen zu halten, sind in Wahrheit nicht nur Arbeitskräfte, mit höher fachlicher Qualifikation nötig, sondern auch unqualifizierte Kräfte.
Es gibt keine großen Läden/Firmen, die ohne Arbeitsteilung auskommen. Folglich gibt es niedere und höhere Arbeiten, die zusammen den Laden am Laufen halten.
Im Sinne des Zusammenwirkens und einem funktionierenden Gesellschaftssystem, ist es notwendig, das ALLE Arbeiten in erster Linie GLEICHWERTIG behandelt werden.
Das bedeutet JEDE Arbeit muss auf jeden Fall, also grundsätzlich, genug zum Leben erwirtschaften. Also muss jeder auch mit einer niederen Arbeit leben können.
Und es darf m.E. nicht sein, dass Arbeitslose Besserverdiener mehr Geld bekommen als Menschen, die im Mindestlohn arbeiten.

Ein würdiges Grundeinkommen für unqualifizierte Arbeiter ist dringend nötig, um den Laden, also das Wirtschaftssystem, am Laufen zu halten.
Die niederen Arbeiten sind immer da, MÜSSEN erledigt werden und brauchen keinerlei Qualifikation.

Wenn ein Betrieb keine Arbeiter mehr hat, braucht er auch keine teure Führungskraft zu bezahlen, sondern kann gleich den Laden zu machen. Führungskräfte können ihren Zweck ja nicht erfüllen, wenn keine Arbeiter da sind.

(05-10-2019, 09:27)Geobacter schrieb: Wenn nun Führungskräfte sich einen höheren Lebensstandard leisten können, ...
Dies sei ihnen vonm Herzen gegönnt, wenn sie den unqualifizierten Menschen auch ein würdiges Leben gönnen, da der Arbeiter ohne Ausbildung, also der Unqualifizierte, den Laden mit am Laufen hält.

(05-10-2019, 09:27)Geobacter schrieb: ... Verantwortung zu übernehmen und Verantwortung auch delegieren zu können...
Eltern haben nicht nur im Beruf Verantwortung zu tragen, sondern auch im privaten Bereich.
Erziehung ist ein verantwortungsvoller "Job".
Gute Erziehung liefert die Arbeitskräfte von morgen.
Es gibt also nicht nur die berufliche Verantwortung die einen hohen Wert hat.

(05-10-2019, 09:27)Geobacter schrieb: Nun hat aber der liebe Gott und auch die Evolution den Menschen zum Opportunisten erzogen,...

Gott hat den Menschen nicht erzogen, er gab die freie Gestaltungsmöglichkeit, indem er den Menschen den freien Willen gab.
Die Erziehung erfolgt durch den Menschen selbst.
Auf die höhere Qualifikation der Eltern wird derzeit kein Wert gelegt. Und ob die Kindergärten alle qualifiziert hochwertig besetzt sind, ist fraglich.

(05-10-2019, 09:27)Geobacter schrieb: ... Und wer macht sich gerne selbst ein schlechtes Gewissen, wenn uns der Chef ein moralisch nicht ganz einwandfreies Angebot macht... .
Ein schlechtes Gewissen kann nicht selbst gemacht werden, es kommt automatisch.
Gute Menschen beachten das schlechte Gewissen und berichtigen die Sache und sprechen darüber.
"Böse"/achtlose Menschen reden sich die Situation schön.

(05-10-2019, 09:27)Geobacter schrieb: ... und wenn die Politik die soziale Gerechtigkeit ins rechte Lot bringen soll..
dann  muss sie nicht nur einen Mindesteinkommen sicher stellen, sondern auch eine maximale Einkommens-Obergrenze festlegen.
Warum müsste deiner Meinung nach eine maximale Einkommens-Obergrenze da sein?
Ich verstehe nicht warum die nötig sein sollte, ich denke, dass es nach oben keine Grenzen gibt und deshalb keine Obergreze nötig ist.
Ich bin der Meinung, dass es 3 Bereiche geben muss: Einen Unteren, einen Mittleren und den Endlosen.
Auch mit dem unteren Einkommen muss man auskommen können!
Untere Einkommen dürfen keine Steuren bezahlen, die Mittleren wenig und die oberen mehr bis noch mehr weil ja keine Genze da ist.

Außerdem zur sozialen Gerechtigkeit:
Eine höhere soziale Ungerechtigkeit entsteht, weil das Reisen durch die Erhöhug der Sprittpreise FÜR Geringverdiener noch teurer wird. Menschen, die aus finanziellen Gründen nicht verreisen konnten, können es dann erst recht nicht oder nie.
Teilhabe am Leben wird immer teuerer.
Der Mensch im Mindestlohn ist der moderner Arbeitssklave im Gesellschaftssystems.
Richtig ungerecht wird es, wenn Arbeiter für den Mindestlohn weitere Strecken zur Arbeit fahren müssen.
Was passiert eigendlich mit einem Arbeitslosen der sich weigert eine Stelle anzunehmen die mit hohen Fahrtkosten verbunden ist aber nur den Mindestlohn bringt? Wird der Mensch dann gezwungen die unwirtschaftliche Arbeitsstelle anzunehmen?
Gerechtigkeit folgt der Logik, ansonsten entsteht Ungerechtigkeit.

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#77
(10-10-2019, 15:50)Adamea schrieb:
(05-10-2019, 09:27)Geobacter schrieb: Eine ultimative, absolute soziale Gerechtigkeit wäre mit aller Wahrscheinlichkeit das sozial Ungerechteste, was die Menschheit überhaupt zustande bringen könnte.
Was wäre an einer absolut sozialen Gerechtigkeit unsozial? Oder wie du es sagst sozial ungerecht?
Sozial ungerechtes, ist m.E. etwas, dass gegen das Soziale verstößt.
Das Soziale funktioniert so, dass die, die mehr haben, etwas davon denen abgeben die nichts haben. Um ein wenig mehr zu haben, muss man auch mehr tun. Und wenn man mehr tut, um ein bisschen mehr zu haben, als die, die weniger oder gar nichts tun, um dann alles unter denen aufzuteilen, damit alle gleich viel haben (Absolute, ultimative soziale Gerechtigkeit) dann bleibt man doch gleich lieber den ganzen Tag im Bett... soll sich doch Gott um die Kinder anderer dummer Leute kümmern.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#78
Soziale Gerechtigkeit kann nicht bedeuten, dass alle Menschen gleich viel Geld in die Hand bekommen. Das ist wohl das, was 'Geobacter' meinte.
Soziale Gerechtigkeit besteht in der Chancengleichheit, bei gleicher Qualifikation gleiche gesellschaftliche Chancen zu haben. Ungerecht heißt im Umkehrschluss: Ich kann bestimmte Jobs einfach nicht bekommen, weil ich schwarze Hautfarbe oder ein falsches Parteibuch habe.
Die Qualifikation macht aber große Unterschiede, die keine soziale Ungerechtigkeit bedeuten, obwohl es beispielsweise bitter ist, wenn man einfach bestimmte Dinge nicht lernen kann, nicht in der Lage ist, früh aufzustehen oder hart anzupacken. Letztendlich haben die modernen Gesellschaften für diese Fälle die "Sozialhilfe" geschaffen - einen Umverteilungsprozess, damit niemand verhungern oder erfrieren muss.

Die immer wieder ins Feld geführten wichtigen aber schlecht bezahlten Jobs sind ein ganz anderes Problem. Hier spielt der Massenmarkt eine unrühmliche Rolle. Und es ist nicht absehbar, wie diese "prekären Arbeitsverhältnisse" auf höhere Löhne umgestellt werden könnten. Denn die Nutznießer (Dienstleistungsempfänger) sind selbst "arme Schlucker" - von ganz unrühmlichen Einzelfällen abgesehen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#79
(10-10-2019, 22:46)Ekkard schrieb: Die immer wieder ins Feld geführten wichtigen aber schlecht bezahlten Jobs sind ein ganz anderes Problem. Hier spielt der Massenmarkt eine unrühmliche Rolle. Und es ist nicht absehbar, wie diese "prekären Arbeitsverhältnisse" auf höhere Löhne umgestellt werden könnten. Denn die Nutznießer (Dienstleistungsempfänger) sind selbst "arme Schlucker" - von ganz unrühmlichen Einzelfällen abgesehen.

Das gesellschaftliche System in dem wir leben ist sozial ausreichend gerecht. Auch ein wenig gerechter wäre noch möglich. Der Spielraum ist  aber nicht all zu groß.

Das heißt nicht, das hier ideale Zustände vorherrschen...  Geld ist eine Schulverschreibung und deswegen muss Geld auch ständig zirkulieren, damit auch die Schulden bei niemandem länger hängen bleiben. und genau hier wohnt das Problem. Strafzinsen auf das Ersparte sind gar nicht mal so falsch.. und Geiz ist auch nicht so geil..

Wer das Beste immer nur zum  niedrigsten Preis haben will, der verdient irgendwann auch dafür noch zu wenig. Die gierige Schlange beißt sich selbst in den Schwanz..
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#80
(10-10-2019, 15:50)Adamea schrieb: Eltern haben nicht nur im Beruf Verantwortung zu tragen, sondern auch im privaten Bereich.
Erziehung ist ein verantwortungsvoller "Job".
Gute Erziehung liefert die Arbeitskräfte von morgen.

Mit diesem Vorwurf hast Du recht. Eltern die mit sehr viel Mühe und Zeitaufwand ihre Kinder gut erziehen, werden dafür von der Gesellschaft nicht entlohnt.
Nicht Kinder in die Welt zu setzen, gehört belohnt - sondern die Leute die ihre Kinder jahrelang gut erziehen

Denkbar wäre Steuerbefreiung (Befreiung von der Mehrwertsteuer) und vieles andere mehr
Zwei zusätzliche Urlaubswochen im Jahr (bezahlt von der Allgemeinheit, damit der AN dem Arbeitgeber nicht zu teuer wird)


(10-10-2019, 15:50)Adamea schrieb: Außerdem zur sozialen Gerechtigkeit:
Eine höhere soziale Ungerechtigkeit entsteht, weil das Reisen durch die Erhöhug der Sprittpreise FÜR Geringverdiener noch teurer wird. Menschen, die aus finanziellen Gründen nicht verreisen konnten, können es dann erst recht nicht oder nie.

Hier ist mir nicht ganz klar, was Du eigentlich willst. 
So billig wie jetzt waren Flugreisen noch nie!

Auf der einen Seite jammerst Du über die Luftverpestung (Co2) durch den Massentourismus (Flugzeuge stoßen Kerosinabgase aus; Autolawinen stoßen Benzinabgase aus) und jetzt beklagst Du, daß nicht genug Leute Reisen machen

Willst Du nun eine Verringerung oder eine Steigerung der Flugreisen und der Autoreisen ?

(Da Du von den "Spritpreisen" schreibst, geht es Dir nicht um die Eisenbahn - sondern um die Kosten bei Flug- und Autoreisen)

Bitte um Klärung, was Du genau sagen willst und was Du forderst


(10-10-2019, 15:50)Adamea schrieb: Richtig ungerecht wird es, wenn Arbeiter für den Mindestlohn weitere Strecken zur Arbeit fahren müssen.

Ja, das ist in der Tat ein großes Problem !

Aber es trifft nicht nur "Schlechtverdiener"
Wer im Monat € 400 brutto mehr verdient, hat netto € 250 mehr
250 : 21 = 12 Euro pro Arbeitstag

Das heißt, ein Mensch wird für 12 Euro zu täglich 3 Stunden Pendeln genötigt
(Das sind lächerliche 4 Euro pro Stunde Fahrzeit!)
Danke Hartz IV

Und ein Auto kostet viel mehr als der Anschaffungspreis und das Benzin
Diverse Versicherungen, Parkgebühren, jährliche Inspektionen und daraus resultierende Reparaturarbeiten (oft unsinnige) etc etc etc

Natürlich will der Mensch dann das sündteure Auto auch privat nutzen, Wochenendausflüge, Urlaub in Italien

Er wäre ja blöd, das teure Auto (das ihm jedes Jahr ein Vermögen kostet) am Wochenende und im Urlaub liegen zu lassen und teuer mit der Bahn zu verreisen

Seit die Bahn privatisiert ist, explodierten ja die Preise für die Fahrkarten . . .
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#81
'Adamea' - ich weiß nicht worauf Du hinaus willst

(10-10-2019, 22:46)Ekkard schrieb: Soziale Gerechtigkeit kann nicht bedeuten, dass alle Menschen gleich viel Geld in die Hand bekommen.
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#82
'Adamea' - Du hast ein höchst komplexes Thema angerissen, wo seit 150 Jahren tausende Dissertationen geschrieben wurden, wo laufend Wahlkämpfe stattfinden wo viele Parteien ihre Parteiprogramme vorstellen

Klar wollen alle Leute soziale Gerechtigkeit

Nur hat jede Gruppe andere Vorstellungen:
Bauern, Arbeiter, Studenten, Pensionisten, . . .
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#83
Ich beantworte die Einträge zu einem späteren Zeitpunkt. Das formulieren dauert bei mir länger. Und ihr wollt ja keine langen unfertigen Texte.
Liebe Grüße

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#84
Es gibt einen ausführlichen Überblick mit vielen Ideen zu dem von Dir gestarteten Thema:

Soziale Gerechtigkeit - Wikipedia
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#85
(10-10-2019, 22:46)Ekkard schrieb: Die immer wieder ins Feld geführten wichtigen aber schlecht bezahlten Jobs sind ein ganz anderes Problem. Hier spielt der Massenmarkt eine unrühmliche Rolle. Und es ist nicht absehbar, wie diese "prekären Arbeitsverhältnisse" auf höhere Löhne umgestellt werden könnten. Denn die Nutznießer (Dienstleistungsempfänger) sind selbst "arme Schlucker" - von ganz unrühmlichen Einzelfällen abgesehen.


Auch dieses Problem ist sehr groß (es betrifft viele) und ist in einer Marktwirtschaft mit offenen Grenzen (Reisefreiheit) langfristig nicht zu lösen

Immer wieder werden Leute aus Niedriglohnländern (dzt zB Polen) in Hochlohnländer (dzt zB Deutschland) fahren und dort ihre Dienstleistungen anbieten:
Kindermädchen, Putzfrau, Altenbetreuung

Würden diese Löhne erhöht werden, könnten sich hunderttausende deutsche chronisch Kranke (Multiple Sklerose) und Alte das nicht mehr leisten
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#86
Es gibt auch eine Abhandlung zum Thema: gerechter Preis - Wikipedia

Über diese Themen kann man Bücher schreiben - und es wurden auch viele Bücher darüber geschrieben, manche auf hohem
wissenschaftlichen Niveau. Dennoch sind die Aussagen widersprüchlich !

In Wahrheit ist dieser ganze Themenkreis "soziale Gerechtigkeit, gerechter Lohn, gerechter Preis" ein Politikum

Eine Machtfrage, leider

Diejenige Gruppe die sich durchsetzt (Streik oder Streikdrohung oder Drohung mit Bummelstreik; Dienst nach Vorschrift ist nicht zu bekämpfen) kann es sich richten:
Krankenschwestern der öffentlichen Spitäler, Lehrer der öffentlichen Schulen, Polizisten, Lokomotivführer, Flugzeugpiloten, Fluglotsen

Freiberufliche Krankenschwestern im mobilen Einsatz, Universitätsassistenten, Kellnerinnen, Köche, Pensionisten bleiben auf der Strecke und können nicht einmal erreichen, daß ihre Bezüge mit der Inflation mithalten

Die Wohnungsmieten stiegen in den letzten 5 Jahren zehn Mal rascher als die Pensionen
Pensionisten können nicht streiken - nicht einmal mit Streik drohen !

Köche müßten lange streiken, damit sie damit die Gesellschaft erpressen könnten. Da kaufen die Leute halt leckere Fertiggerichte für die Mikrowelle oder kochen selbst ihre Spaghetti

All diese Probleme sind wie gesagt keine Frage des Mitleids, sondern der politischen Durchsetzung (Macht)

Pariser Metro Fahrer haben unverständlich teure Privilegien

In einer Demokratie funktioniert das so, daß die demokratisch gewählten Politiker wollen, daß die Versorgung reibungslos funktioniert. Drohen Metro Fahrer mit Streik, bekommen sie sofort was sie wollen - Pensionisten und Kellnerinnen haben da wenig Chancen, mitzuhalten
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#87
(11-10-2019, 23:17)Sinai schrieb: 'Adamea' - Du hast ein höchst komplexes Thema angerissen, wo seit 150 Jahren tausende Dissertationen geschrieben wurden, wo laufend Wahlkämpfe stattfinden wo viele Parteien ihre Parteiprogramme vorstellen

Klar wollen alle Leute soziale Gerechtigkeit

Nur hat jede Gruppe andere Vorstellungen:
Bauern, Arbeiter, Studenten, Pensionisten, . . .
ALLE Gruppen MÜSSEN das Grundsätzliche beachten UM sozial sein/handeln zu können.
U.a. zum Beispiel …
… müssen alle Menschen grundsätzlich arbeiten, um ihren Lebensunterhalt verdienen zu können.
… muss beachtet werden, dass der Tag nur 24 Stunden hat und kein Mensch alle 24 Stunden arbeiten kann. Also muss jede arbeit ein ausreichendes Geld bringen ODER der Arbeiter eine Aufstockung bekommen.
… soziale Gerechtigkeit eine Sache ist, die nur zusammen funktioniert/gemeinschaftlich erfolgen muss.
… u.a.

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#88
(11-10-2019, 22:41)Sinai schrieb: 'Adamea' - ich weiß nicht worauf Du hinaus willst
(10-10-2019, 22:46)Ekkard schrieb: Soziale Gerechtigkeit kann nicht bedeuten, dass alle Menschen gleich viel Geld in die Hand bekommen.
Ja, soziale Gerechtigkeit bedeutet und verlangt ungleiche Löhne.
Soziale Gerechtigkeit verlangt die Einhaltung des Grundlegenem.

Ich versuche zu erklären, dass soziale Gerechtigkeit die grundlegenden Dinge/Umstände beachten muss.
Ich bin halt leider anscheinend nicht so gut im Erklären.

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#89
(11-10-2019, 22:24)Sinai schrieb:
(10-10-2019, 15:50)Adamea schrieb: Eltern haben nicht nur im Beruf Verantwortung zu tragen, sondern auch im privaten Bereich.
Erziehung ist ein verantwortungsvoller "Job".
Gute Erziehung liefert die Arbeitskräfte von morgen.
Mit diesem Vorwurf hast Du recht. Eltern die mit sehr viel Mühe und Zeitaufwand ihre Kinder gut erziehen, werden dafür von der Gesellschaft nicht entlohnt.
Nicht Kinder in die Welt zu setzen, gehört belohnt - sondern die Leute die ihre Kinder jahrelang gut erziehen
...
Es Freud mich, dass du mich in diesem Punkt verstanden hast.
Wobei ich dazu sagen muss, dass nicht nur Mühe und Zeitaufwand wichtig ist, sondern auch hier eine Qualifikation der Eltern wichtig ist. Erziehung muss sozusagen grundsätzlich eine große Rolle spielen.

(11-10-2019, 22:24)Sinai schrieb:
(10-10-2019, 15:50)Adamea schrieb: Außerdem zur sozialen Gerechtigkeit:
Eine höhere soziale Ungerechtigkeit entsteht, weil das Reisen durch die Erhöhug der Sprittpreise FÜR Geringverdiener noch teurer wird. Menschen, die aus finanziellen Gründen nicht verreisen konnten, können es dann erst recht nicht oder nie.
Hier ist mir nicht ganz klar, was Du eigentlich willst. 
So billig wie jetzt waren Flugreisen noch nie!
Auf der einen Seite jammerst Du über die Luftverpestung (Co2) durch den Massentourismus (Flugzeuge stoßen Kerosinabgase aus; Autolawinen stoßen Benzinabgase aus) und jetzt beklagst Du, daß nicht genug Leute Reisen machen
Willst Du nun eine Verringerung oder eine Steigerung der Flugreisen und der Autoreisen ?
Selbst ein Billig-Flug ist zu teuer für einen Menschen, der kein Geld hat weil er es ständig für die nötigen Dinge des Lebens ausgeben muss.
Auch die Menschen, die genug Geld haben, nehmen die Billigreisen.
Für Menschen, die sich bereits im eigenen Land (also im Inland) nichts leisten können (z.B. Essen in einem Restaurant), denen nützt selbst ein geschenkter Flug nichts, weil Menschen im Ausland auch Geld für Essen brauchen und täglich einkehren. Ein geschenkter Flug ist also auch teuer obwohl er nichts kostet.

Verringerung durch Verteuerung der Reisen ist eine gute Idee. Ob es was nützt wird die Zeit zeigen.
Eine weitere gute Idee ist m.E. eine Billigkaufberechtigung für Geringverdiener.
Alles könnte verteuert werden, wenn Geringverdiener Verbilligungen bekommen würden.
Über die Einkommenshöhe weiß ja das Finanzamt Bescheid. Also von kann man wissen, wer wieviel Geld verdient und wer eine Verbilligungsberechtigung bekommt.

Wenn die Co2-Steuer kommt und alles teurer wird UND das Geld an Umweltfreundliche zurückgegeben wird, dann MUSS im Sinne der Gerechtigkeit auch an alle Geringverdiener, die keine umweltfreundliche Geräte, Heizungen, Autos usw. haben Gelder zurückgegeben werden weil sie ja kein Geld für Neuanschaffungen haben.
Die Einkommenshöhe könnte als Aussagekraft verwendet werden, um zu entscheiden wer wieviel Gelder zurückbekommt.

Noch was zu den Flugreisen: Reisen gehören m.E. grundsätzlich zum Luxusgut. Reisen kann man mitzählen. Flüge sind zählbar.
Zahlen sind sozusagen ein universales magisches Mittel Icon_lol um etwas zu entscheiden.
Wer 1x im Jahr geflogen ist, ist m.E. für 3 Jahre genug geflogen. Und wer noch nie geflogen ist, hat sich ein Billigticket verdient.
Alles ist mit Zahl und Zeit regulierbar/steurbar/bestimmbar.
Zu wenig (= zu niedrige Zahl) - Goldenes Maß (richtige Menge/Dosis) - zu viel (= zu hohe Zahl).

(11-10-2019, 22:24)Sinai schrieb: (Da Du von den "Spritpreisen" schreibst, geht es Dir nicht um die Eisenbahn - sondern um die Kosten bei Flug- und Autoreisen)
Bitte um Klärung, was Du genau sagen willst und was Du forderst
Es geht grundsätzlich um die Erhöhung der Kosten alle Fortbewegungen und die Wärme per Heizung in Häusern.
Es geht mir also um das Ganze, nicht um die einzelne Fortbewegungsmöglichkeiten, denn die sind ja dann „all inclusive“ drin dabei.
Das Ganze zählt.

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#90
(10-10-2019, 22:01)Geobacter schrieb:
(10-10-2019, 15:50)Adamea schrieb:
(05-10-2019, 09:27)Geobacter schrieb: Eine ultimative, absolute soziale Gerechtigkeit wäre mit aller Wahrscheinlichkeit das sozial Ungerechteste, was die Menschheit überhaupt zustande bringen könnte.
Was wäre an einer absolut sozialen Gerechtigkeit unsozial? Oder wie du es sagst sozial ungerecht?
Sozial ungerechtes, ist m.E. etwas, dass gegen das Soziale verstößt.
Das Soziale funktioniert so, dass die, die mehr haben, etwas davon denen abgeben die nichts haben. Um ein wenig mehr zu haben, muss man auch mehr tun. Und wenn man mehr tut, um ein bisschen mehr zu haben, als die, die weniger oder gar nichts tun, um dann alles unter denen aufzuteilen, damit alle gleich viel haben (Absolute, ultimative soziale Gerechtigkeit) dann bleibt man doch gleich lieber den ganzen Tag im Bett... soll sich doch Gott um die Kinder anderer dummer Leute kümmern.
Ich bin der Ansicht, dass die Leistungserwartung menschenunwürdig hoch geworden ist.
Der Mensch ist keine Maschine die rund um die Uhr laufen kann.
Was ist ein gerechtes mehr Leisten?
Wenn ein Mensch seine Höchstleistung gibt, diese aber nicht genug ist, was dann?
Wann und womit fängt die gerechte Höchstleistung an?

Dann wären da noch die Leistungen die kein PLUS (Wachstum) erwirtschaften können, weil sie Erhaltendes (Statisches) sind.
Es gibt Leistungen die etwas Erweitern und andere die „nur“ erhalten. Beide sind gleichwertig.
Dann gibt es noch die dritte Leistung, das sind die unbezahlten privaten Leistungen des Menschen (Pflege/Erziehung).

Es gibt meines Wissens nicht genug Kiga-Plätze mit qualifiziertem Personal, der Staat hat dafür nicht gesorgt.
Vernünftige Kinder sind Goldwert.
Welch Glück hat doch der Staat, da die Großeltern den Job kostenlos erledigen.
Nichtarbeitende Omas und Opas erledigen wertvolle Arbeiten. Viele Omas ud Opas bekommen eine miese Rente.
Die Gerechtigkeit hat leider noch sehr große Schwachstellen und Lücken.

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