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Heilige Schrift(en) und die Angst
#1
Zitat:Die anderen, die die Heilige Schrift ablehen, sie ändern oder wie du sachen erfinden die nicht zutreffen ,also falsche Tatsachen hinzufügen werden dem jüngstem Gericht
vorgeführt und für immer in den feurigen pfuhl geworfen.


Gast - sehen wir hier vl. eine Antwort darauf, warum so viele meinen müssen, Recht zu haben??

Ich weiß nicht wirklich, was eine falsche Tatsache ist. Ich weiß aber, dass ich nichts glauben kann, was ich nicht glauben kann...

Und ich kann zum Beispiel nicht glauben, dass Gott es verdammenswert finden sollte, dass ich Schriften verstehe, wie ich sie nun mal verstehe und mich dabei nicht an jahrtausendelange Tradition halte, wie etwas nun mal bitte sehr zu verstehen sei.

Und - ich kann mich vor Gott und Verdammnis nicht fürchten. Du meinst wirklich, wenn ich meine gottgegebenen Fähigkeiten des Denkens und des Verstehens nutze, wäre die Zeit gekommen, mich vor dem ewigen Pfuhl zu fürchten, weil es nur eine bestimmte Gruppe von Menschen auf dieser Welt gibt, die in Bezug auf die Wahrheit Gottes einzig Recht hat??

Wie kann ich denn Gott noch lieben, wenn ich anfangen muss, mich zu fürchten, sobald ich es wage, selber zu denken???



Zitat:liebe RitaMaria,
was soll das mit dem "ich denke auch, da gibt es nicht wirklich Widersprüche"?
Wenn du so an die die Sache rangehst, kann ja alles zutreffen.

Ja.

Zitat:Dann kann jeder etwas erfinden, was der Bibel widerspricht.

Ja.
Allerdings würde ich erfinden durch erdenken ersetzen. Auch das, was die Bibel darstellt, wurde mal erdacht.


Zitat:Es ist klar, dass jeder unter den Schriften der Bibel etwas ansderes versteht, das ist aber kein Grund dafür einfach irgendwelche dinge zu erfinden.

Was wäre denn deiner Ansicht nach ein Grund, etwas Neues zu erdenken?


Zitat:Natürlich ist die Wahrheit, aber die Bibel ist auch die Wahrheit.

Sicher ist sie das. Auch.
Die Wahrheit ist auch, wie Dinge verstanden und anschließend gelebt werden.
Und absolute Wahrheit ist dann, wenn unser Denken aufhört.


Zitat:Wenn ihr die Bibel richtig lesen würdet, würdet ihr viele Fragen gar nicht mehr stellen brauchen.


Diese Aussage ist erklärungsbedürftig.
Wie liest man ein Hl. Buch richtig?
Verstehensnah an den Traditionen, verstehensnah an Gott?
Verstehensnah am eigenen Verstehen?
Wovon geht man aus, um richtig zu lesen?
Wer bestimmt, was das ist?

Stellen Christen, die die Bibel richtig lesen, keine Fragen mehr?
Oder bedeutet das, dass man keine Fragen mehr stellt, weil man es sich verbietet [ ewiger Pfuhl ]???

Gast, was ich dir eigentlich gerne sagen wollte:
Ich werde es mir nicht angewöhnen, mich vor Gott zu fürchten, weil ein Hl. Buch sagt, dass ich im Zweifelsfall mit dem ewigen Pfuhl zu rechnen habe.
Gott ist die größte Liebe meines Lebens, mein Vertrauter, mein Freund, mein Ursprung, mein Ziel - mein ganzes Sein.

Nicht die Ursache einer Furcht, sondern der Trost und die Hilfe in allem, was die Welt mich zu fürchten lehrt....
Und oft genug sind das Menschen, die mich das Fürchten lehren wollen :lol:

Gott nie!!

Lieben Gruß,
RitaMaria
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#2
Unterschreib........


Hab auf den anderen Thread noch geantwortet, bevor ich diesen hier gelesen habe, kopiers eben rein:

Natürlich kann jeder was finden. Schon mal gemerkt, dass sich mit der Bibel so ziemlich alles belgen und widerlegen lässt, wenn man nur lange genug danach sucht?

Aber das ist doch vollkommen irrelevant, denn die Bibel muss nun einmal interpretiert werden und Gott hat mir die Erkenntnis geschenkt und fertig. Ich habe meine wahrheit erkannt. Und du kannst das ja wohl kaum abstreiten? Auch wenn ich nicht unbedingt an Erkenntnis durch Gott glaube.
Außerdem sagte ich doch, dass ich kein Christ bin, also brauche ich mich auch nicht an die Bibel zu halten. Ich sagte nur, sie meiner Meinung nach meinem Glauben nicht wirklich widerspricht.

Ich habe keine Dinge "erfunden". Das ist einfach mein Glaube. Und außerdem könnte ich auch sagen, dass du deinen Gott erfunden hast, da du in deiner Kindheit die Hilflosigkeit erfahren hast und diese noch immer spürst. Deshalb suchst du dir einen mächtigen Schutz, nämlich Gott, auf den du all deine Wünsche projizierst (frei nach Freud). Wir könntens auch noch mit Nietzsche und Feuerbach probieren, aber das lass ich jetzt mal, solange du uns nicht vorwirfst, etwas zu erfinden.

Wieso bin ich bitte ein Hindoo? Würde ich gerne erklärt haben, da ich mich in dieser Religion nicht so auskenne.

Tja, tut mir leid, an deine Hölle und an dein jüngstes Gericht glaube ich nicht, also kannst du mich damit auch nicht erschrecken. Denn mein Gott wirft niemanden in die wohlbekannte Hölle, die haben wir schon auf Erden.
Mein Gott hält sich da ganz an die moderne Theologie und an Gerhard Lohfink, der zum Leben nach dem Tod einen ganz interessanten Artikel geschrieben hat.

Bibel ist Wahrheit? Sehe ich nicht so...höchstens menschliche und Menschen können sich ja bekanntlich irren.

Und zum Abschluss kann ich nur sagen: Gott hat mir meinen Verstand gegeben, wieso sollte ich ihn also nicht gebrauchen???

Liebe Grüße
Cerridwen
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#3
Hallo Cerridwen -

Hindu wohl deswegen, weil das die einzige Weltreligion ist, in der die Reinkarnation
vertreten wird. :wink:

Mit dem Verstand würde ich Dir recht geben, würde eher noch schärfer formulieren:
Gott hat mir den Verstand nicht gegeben, damit ich ihn nicht gebrauche.
Wenn ich das mache, dann weise ich diese gute Gabe zurück.
Daß menschliche Worte die Wahrheit nicht enthalten, ist wohl eine Binsenweisheit.
Ein Buch aber, das nicht aus menschlichen Worten bestünde, wäre für uns wertlos,
da unverständlich.

In 'Beat Zen, Square Zen, and Zen' hat Alan Watts (übrigens von Beruf christlicher
Pastor) schon in den späten 50er Jahren ausgesprochen, was später noch viel
deutlicher geworden ist (nicht nur für Zen):

Zitat:Für den Abendländer, der sich vom Zen angezogen fühlt und es in seinem Wesen
kennenlernen will, ist eine Grundvoraussetzung unumgänglich notwendig:
er muß seine abendländische Kultur so weitgehend verstehen, daß er von ihren
Voraussetzungen auch unterbewußt nicht mehr beherrscht wird.
Er muß mit dem Herrn und Gott Jahwe und seinem hebräisch-christlichen
Gewissen so vollständig ins Reine gekommen sein, daß er es ohne Angst,
aber auch ohne Rebellentum, ganz bewußt annehmen oder auch lassen kann.
Und er muß frei sein vom Zwang, sich rechtfertigen zu müssen.
Ohne diese Qualifikation wird sein Zen entweder 'alternativ' oder 'spießig' sein,
entweder eine Revolte gegen Kultur und Sozialordnung, oder eine neue Art von
Pedanterie und Respektabilität. Denn Zen ist mehr als nur Befreiung des Geistes
von konventionellem Gedankengut - und auch diese ist völlig verschieden vom
Aufstand gegen die Konvention auf der einen und der Annahme von fremden
Konventionen auf der anderen Seite.
() qilin
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#4
Reinkarnation? Daran habe ich schon geglaubt, solange ich mich wirklich damit beschäftigt habe, woher ich komme.....Von Hinduismus habe ich eigetlich ga keine Ahnung, Damit scheint das ja geklärt zu sein...bin kein Hindu und hab auch keine Ahnung davon.


Schon klar, dass ein Buch, das nicht aus menschlichen Worten für uns unverständlich wäre. Ich glaube aber nicht, dass Gott die Bibel inspiriert hat, sondern das einzig und allein aus dem menschen kam, ohne göttliche Einwirkung un sie geschehnisse einfach so als gottgegeben betrachtet haben. Ich glaube kaum, dass Gott aus einem Dornbusch etc.pp zu den Menschen gesprochen hat.

Und deshalb muss ich mich auch nicht an eine Bibel halten, die für mich keine besondere Autorität hat, zumindest nicht mehr als andere Bücher oder weisheiten.


Liebe grüße
Cerridwen
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#5
cerridwen schrieb:Schon klar, dass ein Buch, das nicht aus menschlichen Worten für uns unverständlich wäre. Ich glaube aber nicht, dass Gott die Bibel inspiriert hat, sondern das einzig und allein aus dem Menschen kam, ohne göttliche Einwirkung und die Geschehnisse einfach so als gottgegeben betrachtet haben.

- einerseits zum Schluss hin stimme ich Dir zu. Andererseits ist es wohl erklaerungs-beduerftig, was "Inspiration" ueberhaupt bedeutet.

Seh ich die Sonne soeben durch die letzten Blaetter des Sommers scheinen und sie brennend schoen leuchten machen, inspiriert es mich, dies zu malen oder fotografieren

- und wenn Menschen im taeglichen Brauch schon alles mit G"TT gemeinsam erleben, und es ist ihnen in Beziehung auf sich und IHN etwas Besonderes wiederfahren, dann inspirierte es sie, dieses anderen zu erzaehlen und schliesslich aufzuschreiben, damit dieser Bericht nicht durcheinanderkommt und sich auch Spaetere wieder dran erfreuen und troesten.

Insofern dass in ihrem - meinem und anderen - Alltag G"TT so sehr als praesent eingelebt ist, dass ER in alles miteinbezogen ist

(Jirath HaSCHEM ="G"TTESfurcht" besagt woertlich, IHN einfach immer mit im Blickfeld zu haben, wie man einerseits etwas zu Befuerchtendes immer im Auge behaelt, waehrend man sich bewegt etwa die un-angeleinte Dogge
- aber genauso mein Baby, wenn ich Mutter waere und kochen muss, das ich immer zu wissen verlange, wie es sich fuehlt
- und dritterseits eine Liebste, einen Liebsten, der im Kopf staendig mit rumspukt und mich veranlasst, bei allem mit einzubeziehen, dass es ihm Freude machen sollte, was ich da tu, wen ich treffe, oder was ich um seinetwillen lasse - etwa ein Raucher das Rauchen aus Liebe zu einem Nichtraucher, der findet darin kein Problem, aufzuhoeren)

Schon als die Menschen ihre G=tter nur auf der Ebene "Wir" verstanden haben, war diese G=ttesfuerchtigkeit ihr erfreulichstes liebstes Ideal, und die Bibel hat ein ganzes Buch in sich, das sich nur an alle diese Eintrachts-Willigen richtet, denn normalerweise ist dads etwas Gutes fuer das Zusammenleben der Menschen.

Das Erleben des Wir nach einer Flut-oder Feuerkatastrophe, wie sich zeigt, dass spontan doch sehr viele Menschen hilfsbereit in sogar heroischem Ausmasse sind, inspiriert sie dazu, es als freudige Kunde zu ueberliefern, fuer die Alltage, in denen Nachbars doch wieder allzu mufflig ihrer Wege ziehn.

Natuerlich haben das Menschen geschrieben - gedichtet - gesungen - je nach Zeit und Talent
- und ziemlich sicher hat ein Anderer beim Abschreiben etwas dazugebastelt

- aber sie wuerden doch luegen, wollten sie behaupten, nicht "ihr-Wir zu erleben" habe sie zu diesen Texten inspiriert, wenn es Fakt ist, dass eben diese Gemeinschaft nachher diese Texte unendlich gern hatte, immer wieder las, dies und jenes kommentierte, ausmalte etc.

Das bedeutet, dass fuer einen Voll-Heiden als welchen Du Dich uns vorstellst, natuerlich unsere Hl.Schrift nicht ihn haette inspirieren koennen, sie zu schreiben oder nachtraeglich mit zu unterschreiben -

- fuer Dich (als den, den Du uns vortraegst zu sein) kaeme ja unser Wir auch nicht in Betracht, das Hl.Buch auch nochmal Dir zu bringen, um auch Dir noch das Leben zu bereichern

- soweit wir, Juden und Christen, davon ausgehen, dass unser "Privat-G=tt" allerdings HERR im Herzen aller Menschen direkt ist, also dass ER laengst mit Dir lebt und Dich voll interessiert mit-erlebt, finden wir es natuerlich schade, dass Du nicht in solche Eintracht zu uns kannst, mit uns die Feste der Freude an der Thorah mitzufeiern - und wir nicht mit Dir dabei eines Herzens sein werden, wo Du Deine Freuden der Erkenntnis begehst.

- Christen unter uns wuerden Dir daher schrecklich gerne noch sagen: komm zu uns, lebe auch damit - es ist super!

- und die Juden unter uns wuerden sagen: ach, lasst ihn, G"TT hat kein Problem, ihm auch so gerecht zu werden, dass ihm kein Nachteil entstehe - so sagt unser Hl.Buch und so lehren es unsere Meister seit Moses ja auch.

- Katholiken koennten sagen: Ja, genau :.)) eben diesen Weg erschloss mit voller Gewissheit der Jesus, der der Christus war - so steht's in unserm Hl.Buch und so lehren es unsere Kirchenlehrer von alterher ja auch sonst schon.

Also die Inspiration ist ein umfassender Trieb, und fuer die unter uns, denen G"TT alles lenkt ausser ihrem freien Willen, ist es natuerlich nur G"TT, der in uns solche Inspirationen, die IHN und uns betreffen insbesondere anstoesst.

Christen formulieren das auf G"TT in der Aktivitaets-Seite des Heiligkeits-Geistes, der 3.Person Des Selben HOECHSTEN "ER hat gesprochen durch die Propheten": es war unwiderstehlich, es riss einen einfach hin, es zu tun - oder ganz zart: es war einem ein wahrhaftiges inneres Beduerfnis, so wie beim Verliebten, der seine Hoffnung, sein Glueck an alle Waende schreiben moechte - auch wenn er es nicht an jeder Wand zu tun wagen wuerde. Eben in der Zeit wahr, wo er dies Beduerfnis hat, schreibt er / sie es also erstmal auf. Es kann ja nicht in seiner Macht liegen, was daraus wird.

Kommt dann ein Datum, wo sich das Wir seiner Leute hinsetzt, um zu sagen: Wer sind und waren genau wir? - dann holen sie alle im Umlauf befindlichen Texte zusammen, sehn sie durch und sagen: "Ja, das ist in unserer Mitte, eindeutig" - oder: "Nee, das ist nur so wenigen brauchbar, weil man dauernd was erlaeutern muss, was sonst so scheint, als sei unser G"TT eine Zauberfigur - auch wenn wir noch wissen, dass es der Autor so nicht gemeint hat - aber wer nach uns wird das noch unterscheiden?"
- und um sich Klarheit zu verschaffen, beten sie und bitten eben Den Selben G"TT um nochmal Heilig-Geist hierfuer, es zu entscheiden.

Das ist dann die Kanonisierung der 1 eigenen Hl.Schrift dieser Gemeinschaft. Sie kann vonZeit zu Zeit wiederholt werden, einzelne Texte einmal nur so mitlaufen lassen als auch-erbaulich oder dann doch wieder ins Zentrum zu tun, damit sich keine Abschreibfehler einschleichen - dann ist es immer eine Antwort auf genau diese Zeit um diese Gemenschaft herum.

Das kann man generell auch von anderen Religionen, Verfassungen, Declarations und Grundgesetzen so sagen. Sie hatten fuer ihr Bezugs-Buch allen gemeinsamen Sinnes fuer Recht einen solchen Moment, sich auf den Sinn fuer ihr Wir in gesunder Weise zu verlassen und das im Moment bestmoegliche Textgebilde als Fundament fuer ihre Nachfolger zu erstellen.

- stimmen die andern mir fuer diese Definition zu?

mfG WiT :.)
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#6
Schalom WiT,

ich denke da kann ich Dir schon zustimmen, wenn auch die Sprache für mich ungewohnt ist :wink:
- aber ich denke Cerridwen meinte nicht das Inspirieren-Lassen von etwas, sondern die
'Verbalinspiration', mit der er/sie konfrontiert wurde - "Das steht so in der Schrift, also hat
G"tt das so und nicht anders gesagt, und die geringste Abweichung davon ist ein gerader Weg
ins Höllenfeuer!" - und dieser Art von Inspiration scheinst Du ja auch nicht anzuhängen :wink:

() qilin
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#7
Ja, so wie qilin es gesagt hat, sehe ich es.
Natürlich können die Menschen ein schönes Erlebnis das sie hatten, Gott zuschreiben, seine wunderschöne Schöpfung oder der fazsinierende Bau des menschlichen Körpers.
Und sie können das ja auch glauben.

aber ich sehe nicht ein, dass Gott ihnen angeblich Gesetze diktiert hat , auch wenn die 10 Gebote wirklich das Höchste Ideal darstellen, wie man leben sollte. Aber nach den zehn Geboten leben sicher auch viele Menschen oder versuchen es zumindest, die noch nie von der Bibel gehört haben.

diese Vebalinspiration der 10 gebote etc. scheint mir weder logisch noch glaubenswert. Und das zeigt mir immer wieder, dass ich die Bibel nicht wörtlich nehmen darf, sondern sie interpretieren muss. Und wenn ich das tue, stelle ich fest, dass doch allen Religionen etwas gemein ist und auch, dass hinter den worten eine andere, tiefsinnigere Wahrheit steckt.

Und Jesus kann für mich niemals der Sohn Gottes im Sinne der Kirche sein, denn ich glaube nicht an ein Intervenieren Gottes in das menschliche Leben. Ich denke vielmehr, er ist ein "Vater", eher noch eine "Mutter", die das Kind liebevoll ansieht und auch dessen Fehler sieht. Und sie/ er/ es hält das KInd nicht von den Fehlern ab, sondern lässt es machen, denn das Kind wird erstens aus den Fehlern lernen und zweitens am ende erkennen müssen, was es falsch gemacht hat.
Ich sehe diese Fehler auch nicht als Sünde an, sondern einfach als Lernen. Gott liebt den menschen mit all seinen Fehlern, denn er hat ihn so erschaffen.

Deshalb kann ich auch nicht an Propheten glauben, durch die gesprochen wird, denn ich sehe in Gott keinen offenbarenden Gott.
Gott ist IN uns und wir müssen ihn in uns erkennen, unseren göttlichen Funken, der uns leiten wird.
Aber das ist nicht der Gott der Bibel so wie ich ihn laut Kirche erlebe. der auf mich runterguckt und mich leitet, mir dinge eingibt, Wünsche erfüllt....

Aber das ganze Thema ist so komplex und ineinander verschachtelt, dass der Mensch es gar nicht fassen kann......Genauso wenig wie ich mir vorstellen kann, dass das Universum unendlich ist.

Kann das nicht so ausdrücken, wie ich möchte, irgendwie fehlen mir die Worte.
Einerseits muss ich dir zustimmen, andereseits interpretiere ich es teilweise anders, wobei meine Interpretation durch deine nicht einmal ausgeschlossen wird. *g*

Nun ja, Voll-Heidin? Hmm, finde es irgendwie befremdlich, immer in eine Religionsschublade gedrängt zu werden - erst Hindu, jetzt Heidin...

Ich bin einfach nur Mensch und weder Christ noch bekennender Heide noch Hindu noch Buddhist. Vielleicht wird sich später einmal noch eine genauere Religionszugehörigkeit herauskristallisieren, vielleicht auch nicht.

Immerhin besuche ich ja auch den Unterricht der katholischen religion, von daher hat noch nicht mal das Christentum "verloren" (dummes wort dafür)..

Liebe Grüße
Cerridwen (eine Sie)
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#8
Hallo Cerridwen!
Zitat:Deshalb kann ich auch nicht an Propheten glauben, durch die gesprochen wird,
denn ich sehe in Gott keinen offenbarenden Gott.
Gott ist IN uns und wir müssen ihn in uns erkennen, unseren göttlichen Funken,
der uns leiten wird.
Ich glaube jedem Propheten gern, daß er mit Gott in Kontakt gekommen ist -
aber das ist sein Kontakt, nicht meiner... :cheesy:
Zitat:Ich bin einfach nur Mensch und weder Christ noch bekennender Heide noch Hindu
noch Buddhist. Vielleicht wird sich später einmal noch eine genauere
Religionszugehörigkeit herauskristallisieren, vielleicht auch nicht.
Mein alter Lehrer hat gern erzählt, wie er in einem christlichen Bildungshaus ein
Seminar hielt und dort einen Fragebogen ausfüllen musste - als er zum Punkt
'Religionszugehörigkeit' kam, fragte er die Dame an der Rezeption, warum denn
das Kästchen so klein sei, und die meinte, für 'r.k.' oder 'ev.' würde es schon
reichen - und welcher Religion denn er angehöre? Er antwortete, er sei ein
'jüdisch-christlich-islamisch-buddhistischer Taoist mit starken hinduistischen
Tendenzen'...
Und als ich mich später einmal darauf bezog und irgendwo schrieb, ich sei im
Gegensatz zu ihm weder das eine noch das andere, und auch kein Atheist
oder Agnostiker, schrieb er mir einen Brief und erklärte mir, ich hätte ihn genau
verstanden und er sei ganz meiner Meinung... :lol:
Vielleicht gibt's auch die Schublade der Nichtschubladisierungsfähigen... ;)
Eine liebe Bekannte, ihres Zeichens Psychotherapeutin, hat auf ihrer
Visitkarte als Berufsbezeichnung stehen 'Mitmensch' - sagt doch eigentlich
schon alles...

() qilin
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#9
Hallo qilin, da kann ich dir überall nur zustimmen. Sicherlich kann man irgendwie Gott erfahren, in der Liebe und in der Natur und in sich selbst. Aber ich kann mir einfach keinen "Kontakt" mit Gott vorstellen...nicht in dem Sinne, wie ich wollte ein Auto, Gott hats mir geschenkt...Als ob der nicht was Besseres zu tun hätte? Wenn Gott schon so in diese Welt eingreift, könnte er auch och vieles anderes herbeiführen, was viel viel wichtiger wäre....deshalb glaube ich nicht an ein Eingreifen Gottes.

Zitat:Vielleicht gibt's auch die Schublade der Nichtschubladisierungsfähigen... ;)

*g* naja, manche Leute müssen andere aber anscheinend immer in Schubladen stecken..auch wenn ich nicht ganz frei davon bin....aber ich arbeite dran..*g*

Mir sind einfach leute suspekt, die sagen, Gott spricht zu mir. Naja, wieso denn dann nicht zu mir?

Liebe Grüße
Cerridwen
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#10
Gott ist nicht dies oder das. Wenn einer meint, er habe Gott erkannt,
und sich irgendetwas darunter vorstellt, so hat er irgendetwas erkannt,
aber nicht Gott. [Augustinus]

Im Angesicht der Leere
ist Wechsel nur Schein.
Wahrheit zu suchen ist sinnlos,
aber verlerne zu meinen. [Seng-ts'an]

:wink: qilin
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#11
cerridwen schrieb:....diese Vebalinspiration der 10 gebote etc. scheint mir weder logisch noch glaubenswert. Und das zeigt mir immer wieder, dass ich die Bibel nicht wörtlich nehmen darf, sondern sie interpretieren muss. Und wenn ich das tue, stelle ich fest, dass doch allen Religionen etwas gemein ist und auch, dass hinter den worten eine andere, tiefsinnigere Wahrheit steckt....Cerridwen (eine Sie)
So sehen das auch kritische Theologen beider christlicher Konfessionen, cerridwen,
deine Sicht ist also alles andere als "heidnisch".

An die Stelle der "Verbalinspiration"
oder anderer Axiome und Konstruktionen,
die sowieso niemand belegen oder beweisen kann,
sollte man lieber den nach Gott, d.h. nach seiner Lebensbasis Suchenden setzen,
der seine Erfahrungen und Erkenntnisse bekennt.

Die 10 Gebote sind dann die Antwort,
die die Stämme Israels auf ihre Frage nach dem, was ihr Leben garantiert, von dem der Bestand ihres Volkes abhängt,
gefunden haben
und dann auch als "Heiligtum" in einer Holzkiste (Bundeslade) mit sich trugen und verehrten.

Man sollte sich das auch religionsgeschichtlich als Entwicklung vorstellen:
Da setzt ein Stämmebund an die Stelle, an der seine Nachbarvölker Tierbilder u.ä. verehren, einen Katalog von Gesetzen, die soziale Gerechtigkeit und die Verpflichtung zu deren Verehrung mit der ganzen menschlichen Person setzen!

Damit ist gesagt:
Leben entsteht und wird erhalten, wenn es sozial gerecht zugeht, niemand "tötet, stiehlt, lügt" usw..
Hier erfahren wir unseren Gott: Im Halten der Gesetze, d.h. in der Praxis der Gerechtigkeit, nicht in einem konstruierten Kult (der allerdings später dazu kam und für das Gemeinschaftsgefühl wohl auch wichtig ist).
Du hast auch hier Recht: Da entdecken wir viele Gemeinsamkeiten mit anderen Religionen
(siehe das "Welt-Ethos-Projekt von Hans Küng:
www.weltethos.org)

Dass die Verehrer der 10 Gebote dann die Bilderwelt der damaligen Zeit
für ihre Mythen u.a. Formen des Glaubensbekenntnisses zur Veranschaulichung nutzten,
ist zwangsläufig, sie wurzelten in ihrem Bewusstsein und sonst hätte sie niemand auch verstanden.
Aber es sind Bilder und Symbole, nicht Tatsachenberichte.
Du hast völlig Recht,
dass sie zu interpretieren, d.h. in unsere Vorstellungswelt zu übertragen sind, sonst erfasst man ihren Sinn nicht.

Jesus will laut Bergpredigt keine andere Gottesvorstellung,
sondern die alte Tora (Gesetz) erfüllen, die Gottes- und Nächstenliebe als Kern und Zusammenfassung allen Umgangs mit Gott sehen und leben.

Die christlichen Kirchen können da vom Judentum einen hilfreichen Realismus lernen:
Wenn wir von Gott reden, sollten wir immer von unseren Erfahrungen auszugehen, statt uns in mythischen Konstruktionen zu ergehen.
Wir erkennen nur, was uns und unseren Erfahrungen zugänglich ist!
Nur darüber können wir etwas sagen. Darüber hinaus Gehendes muss nicht geleugnet werden, sondern offen bleiben.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#12
Hi Ihrs :.)

@Quilin
Zitat:Dass die Verehrer der 10 Gebote dann die Bilderwelt der damaligen Zeit für ihre Mythen u.a. Formen des Glaubensbekenntnisses zur Veranschaulichung nutzten, ist zwangsläufig, sie wurzelten in ihrem Bewusstsein und sonst hätte sie niemand auch verstanden.
Aber es sind Bilder und Symbole, nicht Tatsachenberichte.
Du hast völlig Recht, dass sie zu interpretieren, d.h. in unsere Vorstellungswelt zu übertragen sind, sonst erfasst man ihren Sinn nicht.
Code:
- Damit kommst aber nicht aus. Die reine Symbolik anzustrengen hat zwar auch der Philosoph Philo v.Alexandria versuch - auf Grriechisch doziert klang das toll - fuer Heiden und so, welche ja auch Gebote nur als Anregung geben, auf was man achten koennte, aber fuer Leute, die danach noch leben, ist "Symbolik" keine hilfreiche Idee., denn die haelt nichts lange aus

Im Uebrigen, wieso nimmt man die StammesTheologie v.Rad etc und denn: das eine sei historisch, das andere nur symbolisch

- und ausserdem: der Stamm Israeliten war so schlau? Wir fuehren aber grad das nicht auf uns zurueck, sondern auf DEN G"TT von allen, da ER uns genauer ansprach - mit Sprechen, was da passiert ist, wissen wir nicht, aber wer selbst betet, erlebt es mit der Zeit, wenn er dann in der Hl.Schrift liest, hat sie eine unverwechselbare Erinnerungsstimme.

mfG WiT :.)
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