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Kann ich Gott Vertrauen?
#16
(01-03-2019, 00:11)Sinai schrieb:
(20-02-2019, 23:27)Ekkard schrieb: . . . Vaterunser: … und führe uns nicht in Versuchung! Darin klingt ja an, dass . . . durchaus Gott verantwortlich macht für Versuchungen.


Eine gute Frage

Wer weiß, was da wieder für eine Übersetzungsunschärfe im Spiel ist

Erstens wissen wir nicht, ob Jesus das Vaterunser auf Althebräisch oder auf Aramäisch betete

Wir wissen noch gar nicht mal ob es Gott gibt und wer Jesus überhaupt gewesen ist. Schon allein wegen der ganzen möglichen Übersetzungsfehler unter dem Einfluss des Wunschdenkens der Übersetzer.

Das "Vaterunser" wird auch im Italienischen  mit dem  genau gleichen Inhalt gebetet, wie im Deutschen. Auch das lateinische Vaterunser weicht vom Inhalt her keinen Millimeter vom deutschen ab. Dass die Deutschen beim Übersetzen manchmal gerne auch willkürlich und  eher zum eigenen Vorteil entscheiden ist nicht nur ein Problem der Deutschen.

Und ob Gott vielleicht eine Mutter ist.. die sich selbst als Mann geboren hat.. bei Gott ist alles möglich. Eine Überprüfung ist nicht möglich.

Wenn wir Gott vertrauen wollten oder sollten, müssen und können wir dieses Vertrauen doch immer nur Artgenossen entgegen bringen, die meinen mehr von Gott zu verstehen.

Ich persönlich halte den Menschen  für des Menschen Wolf.. und somit ein solch blindes Vertrauen in Gott für äußerst bedenklich.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#17
(01-03-2019, 00:11)Sinai schrieb:
(20-02-2019, 23:27)Ekkard schrieb: . . . Vaterunser: … und führe uns nicht in Versuchung! Darin klingt ja an, dass . . . durchaus Gott verantwortlich macht für Versuchungen.


Eine gute Frage

Wer weiß, was da wieder für eine Übersetzungsunschärfe im Spiel ist

Erstens wissen wir nicht, ob Jesus das Vaterunser auf Althebräisch oder auf Aramäisch betete
Alltagssprache war Aramäisch, aber die liturgische Sprache im Tempel und die Sprache der Thora war Althebräisch
Nun hatten aber gerade religiöse Begriffe im Althebräischen und im Aramäischen bisweilen andere Bedeutungen,
manchmal gab es starke Bedeutungsunterschiede
Wer weiß, welches Wort Jesus wirklich sagte
Vielleicht sagte er . . . und stelle uns nicht auf die Probe
Das würde schon ganz anders klingen

Das Vaterunser wurde dann ins Altgriechische übersetzt

Gerade bei so einem wichtigen Gebet wäre zum altgriechischen Text der althebräische oder gegebenenfalls der aramäische Originaltext hilfreich, damit der Bibelleser jedes einzelne Wort Jesu sehen kann - und dann mit Hilfe eines guten Althebräisch- oder Aramäisch Wörterbuchs den wahren Sinn erforschen kann, denn  diese krampfhaften Übersetzungsversuche ins Altgriechische mögen zwar vor 2000 Jahren sehr populär gewesen sein, brachten aber oft falsche Ergebnisse

Das war schon in der Septuaginta so, wo plötzlich altgriechische Begriffe wie angelos oder hades auftauchten



(01-03-2019, 21:15)Geobacter schrieb: Das "Vaterunser" wird auch im Italienischen  mit dem  genau gleichen Inhalt gebetet, wie im Deutschen. Auch das lateinische Vaterunser weicht vom Inhalt her keinen Millimeter vom deutschen ab.


Du schreibst von Latein, Deutsch, Italienisch
Daß das Vaterunser in allen indogermanischen Sprachen (Lateinisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch, Griechisch, Tschechisch, Slowakisch, Polnisch, Russisch, etc) inhaltlich ident ist, ist kein Wunder - denn alle diese Übersetzungen stammen vom Altgriechischen Urtext des Evangeliums

Ich kritisierte jedoch etwas ganz anderes: Jesus betete das Vaterunser sicher nicht in Altgriechisch !!
Er betete das Vaterunser sicher in einer der beiden folgenden Sprachen: Althebräisch oder Aramäisch
In welcher der beiden Sprachen er es betete, wissen wir nicht.
Alltagssprache war Aramäisch, aber die liturgische Sprache im Tempel und die Sprache der Thora war Althebräisch
Nun hatten aber gerade religiöse Begriffe im Althebräischen und im Aramäischen bisweilen andere Bedeutungen,
manchmal gab es starke Bedeutungsunterschiede
Nun wurde das Gebet auf die Altgriechische Sprache (mit ihrer ganz anderen religiösen Begriffswelt) hingebogen und der Wortlaut in der Originalsprache ist nicht vorhanden !


Daß der Altgriechische Text dann vom Altgriechischen fehlerfrei ins Lateinische und Deutsche, Französische, Italienische usw übersetzt wurde, habe ich nicht bezweifelt

Der Systemfehler geschah schon im 1. Jahrhundert - als man den Irrsinn beging, das Gebet Jesu in die Sprache der Septuaginta (mit ihren griechischen "angelos", ihrem griechischen "hades") hinzubiegen. Ich schreibe bewußt nicht "übersetzen", denn das kann ich nicht schreiben, daß die Septuaginta eine Übersetzung war. Die Septuaginta war ein hilfloses Geschreibsel für das hellenistische Judentum wo falsche religiöse Schlüsselbegriffe vorkommen! Die Verwendung des altgriechischen Begriffes "hades" in der Septuaginta war doch eine nicht zu überbietende Blödsinnigkeit
Eine Frage der Kompatibilität oder Inkompatibilität von Begriffen
Religiöse Begriffe des monotheistischen Tanach hatten eben keine Entsprechung in der polytheistischen Begriffswelt der Griechen.

Und dann wurde das Evangelium in der Sprache der Septuaginta geschrieben

Ohne den Originalwortlaut des Vaterunser tappen wir im Dunkeln. Da gibt es Kritik (wie zB von Ekkard, dem zurecht das Wort "Versuchung" seltsam vorkommt) und nicht beendbare und damit sinnlose Diskussion

Wenn das Evangelium das Wort Gottes ist, dann hat Gott sicher dafür gesorgt, daß ein Originaltext in den Originalsprachen alle Verfolgungen überlebt hat - hoffentlich taucht er bald auf. (Es gab bekanntlich schon zur Zeit Jesu große Judengemeinden außerhalb des Römischen Reiches, dortige Urchristen wurden von den römischen Häschern nicht verfolgt - und da könnte so ein archäologischer Fund schon auftauchen)

Wenn wirklich die Originalworte Jesu verloren gegangen sind, dann tut es mir leid, denn dann ist zu bezweifeln, daß das Evangelium wirklich das Wort Gottes ist
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#18
Ja, das Herumreiten auf der Uebersetzung verschiebt nur das Problem. Man kennt das ja: "Wenn die Bibel Gottes Wort ist, hat Gott dafuer gesorgt, dass die Uebersetzung stimmt."

Im NT wird auch Jesus in Versuchung gefuehrt; das gehoert anscheinend dazu.
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#19
(02-03-2019, 06:02)Ulan schrieb: Ja, das Herumreiten auf der Uebersetzung verschiebt nur das Problem.

Ich weiß nicht, was Du mit "Herumreiten auf der Uebersetzung" zum Ausdruck bringen willst.
Alle Religionen, die sich auf die Bibel berufen, haben das Übersetzungsproblem
Myriaden von Kirchenvätern, Theologen, Historikern, Religionssoziologen sehen sich vor heikle Übersetzungsprobleme gestellt

Wer das nicht will, hat halt eine primitive Hirtenreligion

Analphabetische - aber inbrünstig glaubende - Menschen basteln sich eine schriftlose Religion zusammen, zimmern sich selbst zurecht was in biblischer Zeit wohl geschehen ist - eine gutmütige Religion, wo das Herz über den Kopf regiert

Denkende Menschen der heutigen Zeit können jedoch nicht akzeptieren, daß in der Bibel vom "hades" die Rede ist. Sie fragen sich "wie kommt der herein?" Der "hades" war doch die Unterwelt der heidnischen Griechen


(02-03-2019, 06:02)Ulan schrieb: Man kennt das ja: "Wenn die Bibel Gottes Wort ist, hat Gott dafuer gesorgt, dass die Uebersetzung stimmt."

Ich hatte das nicht gesagt, sondern ich würde es wünschen, beim Vaterunser zusätzlich zur griechischen Übersetzung den Text in Originalsprache (Bibelhebräisch bzw Aramäisch) zu sehen, damit ich jedes einzelne Wort in einem guten Wörterbuch (zB Strong mit seinem Nummernsystem) suchen könnte:

(02-03-2019, 00:57)Sinai schrieb: Wenn das Evangelium das Wort Gottes ist, dann hat Gott sicher dafür gesorgt, daß ein Originaltext in den Originalsprachen alle Verfolgungen überlebt hat - hoffentlich taucht er bald auf. (Es gab bekanntlich schon zur Zeit Jesu große Judengemeinden außerhalb des Römischen Reiches, dortige Urchristen wurden von den römischen Häschern nicht verfolgt - und da könnte so ein archäologischer Fund schon auftauchen)

Wenn wirklich die Originalworte Jesu verloren gegangen sind, dann tut es mir leid, denn dann ist zu bezweifeln, daß das Evangelium wirklich das Wort Gottes ist

Ich will mich eben nicht mit einer "Übersetzung" allein zufrieden geben - egal ob sie "gut" ist oder nicht
Eine Übersetzung von religiösen Begriffen aus einer altsemitischen Sprache in eine altindogermanische Sprache ist nämlich unmöglich, da hier eben unterschiedliche Begriffswelten vorliegen.

Wenn jemand "scheol" in "hades" übersetzt, geht das zu weit

Das ist - mit Verlaub - keine Übersetzung sondern eine Blödsinnigkeit

Die Septuaginta hat diesen Fehler gemacht - und das NT hat die Begriffswelt der Septuaginta übernommen. Unkritisch übernommen!
Es hätte nach dem Vaterunser auf Altgriechisch auch der Originaltext auf Althebräisch oder Aramäisch niedergeschrieben werden müssen - damit die Leser bei Unklarheiten eine Chance haben, den wahren Sinn einzelner Wörter zu erkennen

Das Fehlen des Originaltextes in Originalsprache zeigt, daß der Evangelist sehr von seinen Griechischkenntnissen überzeugt war - er sah sich als das Maß aller Dinge und empfand seine Übersetzung als fehlerlos !

Ein Beispiel aus heutiger Zeit:    
Wenn ein Politiker eine wichtige Rede vor der UNO hält, wird diese ins Englische, Französische, Deutsche übersetzt. Doch der Originaltext in Originalsprache wird immer angehängt

Denn wenn es dann in ein paar Jahren Rechtsstreitigkeiten gibt, ist es sehr wichtig, den Originaltext in Originalsprache analysieren zu können

---

In Markus 15,34 blieb ja auch der Originaltext in Originalsprache erhalten:
"Und in der neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eloï, Eloï, lema sabachtani?, das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Mk 15,34 EÜ

Warum nicht auch beim Vaterunser ?
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#20
Jetzt redest Du noch laenger darueber. Es gibt keine aramaeische oder hebraeische Version des Vaterunsers, die aelter als die griechische ist. Es ist auch keineswegs ausgemacht, dass es so etwas je gegeben haette.

Dein Beispiel in Bezug auf Mk 15,34 ist auch kein "Originaltext", das sind die Anfangsworte von Psalm 22 (es ist juedische Tradition, Bibeltexte nach den Anfangsworten zu bezeichnen; das ist also so etwas wie eine Referenz zu dem Psalm). Es ist vollkommen normal fuer antike Autoren, woertliche Rede in ihre Texte einzufuegen, von der sie sich vorstellen, dass sie so oder aehnlich stattgefunden haben koennte. Das ist ein Stilmittel, den Text besser lesbar zu machen. Die Vorstellung, dass wir irgendwelche woertlichen Zitate haetten, ist absurd.

Im Prinzip ist also Dein Einwand auf irgendetwas gezielt, was wohl nur in Deinem Kopf existiert hat. Viel wichtiger ist, wie Ekkard anmerkte, dass Dein Einwand sowieso fuer die Katz ist, weil der Bibeltext auch sonst auf das "in Versuchung fuehren" in vielen Stellen hinweist. Dein Einwand ist also eine irrelevante Marginalie.
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#21
(02-03-2019, 15:42)Ulan schrieb: Es gibt keine aramaeische oder hebraeische Version des Vaterunsers, die aelter als die griechische ist.


Wissen wir alle. Aber dennoch hat Jesus das Vaterunser nicht auf Griechisch gebetet
Noch einmal zu Beitrag # 6
(20-02-2019, 23:27)Ekkard schrieb: . . . Vaterunser: … und führe uns nicht in Versuchung! Darin klingt ja an, dass . . . durchaus Gott verantwortlich macht für Versuchungen.


Da mir die Sache keine Ruhe gelassen hat, suchte ich sehr lange im Internet - und gab ins Google ein: führe uns nicht in Versuchung

Dabei fand ich einen sehr interessanten Artikel über Papst Franziskus - geschrieben von evangelisch.de

Die Sache mit der Versuchung im Vaterunser | evangelisch.de
evangelisch.de/.../papst-franziskus-vaterunser-uebersetzung-versuchung

"Konkret geht es um die Bitte "und führe uns nicht in Versuchung". Die wurde von Papst Franziskus in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview mit dem italienischen Fernsehsender TV2000 "als keine gute Übersetzung" kritisiert. Es sei nicht Gott, der den Menschen in Versuchung stürze, um dann zuzusehen, wie er falle, sagte der Papst. Derjenige, der die Menschen in Versuchung führe, sei Satan. Stattdessen schlägt er vor, man solle die Formulierung "Lass mich nicht in Versuchung geraten" benutzen.
Ist diese Diskussion Haarspalterei? Ist es egal, mit welchen Worten wir beten, solange wir es tun? Für Papst Franziskus ist es so entscheidend, weil die Formulierung seiner Ansicht nach etwas mit dem Gottesbild der Menschen zu tun hat. Und in seinem Gottestbild steht fest: "Ein Vater tut so etwas nicht: ein Vater hilft, sofort wieder aufzustehen." Diese Position kann auch mit den Worten des Jakobusbriefes unterschrichen werden: "Doch wenn jemand in Versuchung gerät, 'Böses zu tun,' soll er nicht sagen: Es ist Gott, der mich in Versuchung führt! Denn so wenig Gott selbst zu etwas Bösem verführt werden kann, so wenig verführt er seinerseits jemand dazu." (Jak 1,13). Außerdem besteht sehr wohl ein Unterschied darin, ob Christen Gott als jemanden ansehen, der nicht in Versuchung führt oder der den Menschen nicht in Versuchung geraten lässt."



--------


In diesem Artikel habe ich noch einen interessanten Querverweis gefunden:

Kirchen der französischen Schweiz führen neues Vaterunser ein

"Kirchen in der französischsprachigen Schweiz haben am Ostersonntag eine neue Übersetzung des Vaterunser-Gebets offiziell eingeführt. Die Gläubigen in Genf, Lausanne und anderen Orten der Romandie im Westen der Schweiz beteten das Vaterunser in seiner neuen Form.
Mit der neuen, gemeinsamen Übersetzung und durch die gleichzeitige Einführung in die Liturgie werde der Geist der christlichen Einheit bestätigt, teilten die katholischen, reformierten und evangelischen Kirchen der Schweiz mit. Christen in Frankreich und anderen französischsprachigen Ländern hatten die neue Version bereits früher eingeführt.

Es heißt neu "Lass uns nicht in Versuchung geraten" ("Ne nous laisse pas entrer en tentation"). Die alte Version "Unterwirf uns nicht der Versuchung" ("Ne nous soumets pas à la tentation") wird nicht mehr verwendet."
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#22
(02-03-2019, 16:48)Sinai schrieb: Wissen wir alle. Aber dennoch hat Jesus das Vaterunser nicht auf Griechisch gebetet

Was uns in dieser Frage auch nicht weiterhilft. Es weiss halt niemand, was er gesagt hat. Wie praktisch das ist, sieht man ja an Deinem folgenden Beispiel:

(02-03-2019, 16:48)Sinai schrieb: "Konkret geht es um die Bitte "und führe uns nicht in Versuchung". Die wurde von Papst Franziskus in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview mit dem italienischen Fernsehsender TV2000 "als keine gute Übersetzung" kritisiert. Es sei nicht Gott, der den Menschen in Versuchung stürze, um dann zuzusehen, wie er falle, sagte der Papst. Derjenige, der die Menschen in Versuchung führe, sei Satan. Stattdessen schlägt er vor, man solle die Formulierung "Lass mich nicht in Versuchung geraten" benutzen.

Ein schoenes Beispiel. Im Prinzip interessiert fuer den kirchlichen Glauben herzlich wenig, was in der Bibel steht. Die Begruendung hier beruht auf der gerade herrschenden Wunschtheologie, und da steht der Zeiger halt auf dem Weichspuelgang. Ein Gott, der prueft, ist gerade out.
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#23
Beitrag # 14
(01-03-2019, 00:11)Sinai schrieb: Vielleicht sagte er . . . und stelle uns nicht auf die Probe
Das würde schon ganz anders klingen


Zwischen "auf die Probe stellen" und "in Versuchung führen" ist halt schon ein Unterschied


Mir gefällt der neue französischsprachige Text der katholischen, calvinistischen, lutherischen Kirchen "Ne nous laisse pas entrer en tentation" besser
als der alte Text "Ne nous soumets pas à la tentation"
(Quelle siehe Beitrag # 21)

Warum wehrst Du Dich gegen eine Neuformulierung eines Gebetes ?
So viel ich weiß gab es im Katholischen Gegrüßet seist du Maria die Formulierung "gebenedeit seist du unter den Weibern" und heute sagt man "gebenedeit seist du unter den Frauen"
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#24
Woraus entnimmst Du, ich wuerde mich an Neuformulierungen des Vaterunser stoeren? Das koennen die Kirchen doch handhaben, wie sie wollen. Meinetwegen koenen sie da reinschreiben, was sie wollen. Im Prinzip wollen ja auch viele Glaeubige, dass sich die Kirche an die neue Zeit anpasst. Sie muss nur aufpassen, nicht auf jeden Modetrend zu springen. Den Teufel wuerde ich lieber im Mottenschrank der Geschichte vergammeln lassen; er lenkt nur von der Eigenverantwortung ab.

Das mit der Aenderung von "Weibern" zu "Frauen" ist dagegen keine inhaltliche Aenderung. Hier hat sich lediglich die deutsche Sprache in hundert Jahren so geaendert, dass das Wort "Weib" mittlerweile als abschaetzlig gilt (was es vorher nicht war), und der Text wird lediglich auf die urspruengliche Bedeutung der Uebersetzung, wo "Weiber" steht, zurueckgesetzt.
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#25
(02-03-2019, 00:57)Sinai schrieb:
(01-03-2019, 21:15)Geobacter schrieb: Das "Vaterunser" wird auch im Italienischen  mit dem  genau gleichen Inhalt gebetet, wie im Deutschen. Auch das lateinische Vaterunser weicht vom Inhalt her keinen Millimeter vom deutschen ab.


Du schreibst von Latein, Deutsch, Italienisch
Daß das Vaterunser in allen indogermanischen Sprachen (Lateinisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch, Griechisch, Tschechisch, Slowakisch, Polnisch, Russisch, etc) inhaltlich ident ist, ist kein Wunder - denn alle diese Übersetzungen stammen vom Altgriechischen Urtext des Evangeliums

Nun ja.. eigentlich meinte ich schon, dass das Vaterunser seit  seiner Übersetzung aus dem Altgriechisch für alle Christen das Selbige ist.. Wobei es da doch auch manchmal Unterschiede gibt. Weil eben in vielen Sprachen mache Begriffe gar nicht vorkommen..



(02-03-2019, 00:57)Sinai schrieb: Ich kritisierte jedoch etwas ganz anderes: Jesus betete das Vaterunser sicher nicht in Altgriechisch !!
Er betete das Vaterunser sicher in einer der beiden folgenden Sprachen: Althebräisch oder Aramäisch


Du machst es dir immer sehr einfach.  Wenn man das alles ernst nehmen wollte was du hier wieder behauptest, müsste man ja das ganze Neue Testament anzweifeln und mit dem Alten Testament kann man ob seines Menschenverachtenden Inhalts ohnehin nichts anfangen.

Ich, als bekennender Querdenker, Atheist, Naturalist, Evolutionist, gemäßigt ideologscher Humanist und gewissenhafter Realist habe oftmals das Gefühl, dass der Gottglaube schon zu Biblischen Zeiten und auch lange davor immer ein beliebtes Instrument der "Sexuellen Selektion" gewesen ist.

..."und führe uns nicht in Versuchung"... würde in dem Fall schon gut passen. Vor allem auch zur mosaisch verpflichtenden Unterwürfigkeit der Frau gegenüber dem Manne. Diese göttliche Verpflichtung wurde auch von Jesus nie aufgehoben.

Natürlich könnte man bezügliche der Versuchungen im Vaterunser auch in eine ganz andere Richtung spekulieren.

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst ist ja auch eine ziemlich unrealistische Forderung. Merkt man immer an den unchristlichen Antworten, wenn man Christen unbequeme Fragen stellt oder es gar wagt, mit naturalistischen Analogien die heiligen Wunder der "Glaubens-Schriften" zu entzaubern..

.. und führe uns nicht in Versuchung".. passt auch diesbezüglich wunderbar ins Vater unser. Sogar in mehrfacher Hinsicht.

Da ist zum einen die Versuchung, sich oftmals von  viel realeren Erklärungsmodellen vom wahren Glauben abbringen zu lassen..
Dann ist da auch noch die große Versuchung, sich die gottlosen Versucher notfalls auch mit sehr unchristlichen Mitteln vom Hals zu schaffen..

Zudem verbirgt sich hinter der allerchristlichsten Nächstenliebe auch gar nicht so selten extremchristlicher Rassismus.. obwohl Gott mit aller Wahrscheinlichkeit selbst ein "Neger" gewesen sein muss, als er Adam nach seinem Bilde schuf. Dieser lebte ja, wie heute auch von den meisten Kreationisten und Vertretern des Intelligent-Design zweifelsfrei anerkannt, in Afrika oder nicht allzuweit davon entfernt... Die massiven Bewegungen der Plattentektonik während der Sintflut mit eingerechnet, lag das Paradies dort, wo man heute Zentralafrika vermutet...

..also auch hier wieder eine Versuchung, von der weise rassistische Christen nicht in Versuchung geführt werden möchten... und im Vaterunser innigst darum bitten können...

Manche bösen Zungen behaupten,  dass Jesus und seine aramäischen Jünger sich auch ganz besonders für die Rechte der Homosexuellen eingesetzt haben, die es damals unter den mosaischen Gesetzen gar nicht so leicht hatten, wenn sie sich der Versuchung hingaben.

Jetzt sind wir aber wiedermal ganz vom Thema abgekommen. Natürlich kann man Gott bedingungslos vertrauen, wenn man sich alle Versuchungen verweigert, auch mal ganz realistisch über ihn nachzudenken.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#26
Als "realistisches" Beispiel für die Fragestellung fällt mir Paola und Kurt Felix, Darsteller der Fernsehshow "Verstehen Sie Spaß" und Thomas Gottschalk, der in 1995 die Rollen vertauschte und mit der "versteckten Kamera" eine diskutable Witzigkeit produziert.

Mit Fernsehaufnahmen meiner Person habe ich recht wenig eigene Erfahrung vorzuweisen, vllt passt die Spiegel TV Reportage von der Loveparade 2008 in Dortmund hier zum Thema "führe uns nicht in Versuchung". Kurze Lagebeschreibung an dem Tag: eine Million Menschen die auf der Autobahn durch Dortmund ein Tekno Event feierten, eine Freundin und ich waren neugierig und wollten das einmal miterleben.
Mein Outfit war eine selbstgemachte Hose, meine Sprungstelzen und ein Tshirt mit der Aufschrift "nicht nur Trübsal wird geblasen".
Ungefähr eine Stunde nach Beginn der Veranstaltung taten sich die Wolken auf und es wurde schlammig und rutschig, das eigentliche Interview verlief folgendermassen. Meine Begleiterin wurde gefragt, ob wir für ein Interview für RTL bereit wären, als ich mich umdrehte blickte ich in eine Kamera und wurde gefragt, "Was sagen Sie zum Thema Arbeitslosigkeit im Ruhrpott?"


Zum Thema Sprungstelzen kann ich noch etwas erklären, die sind in Deutschland seit ca 2007 medial bekannt, zuerst in einem Werbevideo einer großen Versicherung, in 2010 war der "mediale Höhepunkt" durch Sammies Auftritt bei Wetten Dass, gleichzeitig aber auch ein Wendepunkt. Da gibts ein Vorher Tenor: "oh wie cool darf ich auch mal" und nachher eher ein "das sind doch die Dinger von Wetten dass" bis hin zu "soll ich mit meinem Auto auf dich zufahren".
Samuel Koch war in der Fernsehsendung mit dem Kopf gegen ein Auto geprallt, welches von seinem Vater gesteuert wurde.
Thomas Gottschalk trat in der Folge von seiner Funktion als Moderator zurück, eine Sportwissenschaftliche Untersuchung des Vorganges wurde durchgeführt und an den verwendeten Sprungstelzen, des Helmes sowie an der Art und Weise der Durchführung des "Stunts" keine Besonderheiten festgestellt.
*https://abenteuer-fehlerkultur.de/wp-content/uploads/2017/12/expertise-power-jump-brueggemann-100-1.pdf
Die Seite habe ich mir noch nicht angeschaut, mir gehts in erster Linie um die Expertise.

Ein Kumpel von mir gewann einen Hochsprungcontest bei den "inoffiziellen Europameisterschaften" in Frankreich und hat später auch einen "amtlichen Weltrekord" für das Guiness Buch aufgestellt. Die meisten Rekorde hält Jesus "Half Animal" Villa, zumindest nach meinem Kenntnisstand.
Der Schwenk nun führt mich persönlich zu einer Befangenheit Thomas Gottschalk im Sinne des TE auf Humor zu untersuchen.
Meine Worte zu dem 1995er Video sind : nicht witzig!

Die eigene Beobachtung, wie eine politische Entscheidung, zu einer militärischen Lage und dadurch zu Wechselwirkungen auf eine neurologische Station führt habe ich aus allen Perspektiven gemacht.
Dazu kann ich sagen das man die Krisenreaktionskraft in Deutschland eben nur sehr schwach wahrnimmt.
So ähnlich wie der südamerikanische Tee mit diesem Eisenstrohhalm, der kostet auch Überwindung.

Es bietet sich an, das Streitgespräch zwischen Dr. Neuhoff und Dr. Erös aus 2015 als Anhalt für ein "stehendes UNO Heer" herzunehmen.
An der Stelle würde ich Geobacters Ruf nach einer unabhängigen Instanz dementsprechend verändern wollen.
Hier kann man als Rat für die Praxis durchaus ein "selbstbewusstes Grüß Gott" im Sinne der "Völkerverständigung" herleiten.

Gute Erfahrungen in Bezug auf Edukation habe ich mit Salzteig, Zahnstochern und Morgenstern gemacht, Stachelschweine basteln, bemalen und dann in perfektem Abstand zueinander aufstellen lassen, Holzstelzen bauen, Stelzengehen lehren kann ich wohl auch ganz gut, meist lasse ich zu Beginn die Augen schliessen, um etwas über den Gleichgewichtsinn des Probanden herauszufinden.
Meine eigene Idee für die Welt ist: es heisst nicht, ich hab kein Bock, sondern: Ich hab Ziege!

Nicht grad die hellste Leuchte am Weihnachtsbaum, trotzdem mein Tip für Ostern oder auch die nächstmögliche Gelegenheit jemand zu beschenken: Rollschuhe für ~10€ zum an die Schuhe schnallen.

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#27
(03-03-2019, 09:29)Geobacter schrieb: . . . obwohl Gott mit aller Wahrscheinlichkeit selbst ein "Neger" gewesen sein muss, als er Adam nach seinem Bilde schuf.

Manche bösen Zungen behaupten,  dass Jesus und seine aramäischen Jünger sich auch ganz besonders für die Rechte der Homosexuellen eingesetzt haben . . .


Na was denn noch . . . vielleicht war der biblische Lot der Erfinder der Lotterie ?  Icon_cheesygrin
Gerede gibt es viel wenn der Tag lang ist - aber es ist meines Erachtens nicht wert, sich mit jedem in die Welt gesetzten Gerücht auseinander zu setzen
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#28
@Nachtschatten: Was will uns der Autor dieses Textes #26 eigentlich sagen?

Thema?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#29
(03-03-2019, 21:10)Sinai schrieb:
(03-03-2019, 09:29)Geobacter schrieb: . . . obwohl Gott mit aller Wahrscheinlichkeit selbst ein "Neger" gewesen sein muss, als er Adam nach seinem Bilde schuf.

Manche bösen Zungen behaupten,  dass Jesus und seine aramäischen Jünger sich auch ganz besonders für die Rechte der Homosexuellen eingesetzt haben . . .


Na was denn noch . . . vielleicht war der biblische Lot der Erfinder der Lotterie ?  Icon_cheesygrin
Gerede gibt es viel wenn der Tag lang ist - aber es ist meines Erachtens nicht wert, sich mit jedem in die Welt gesetzten Gerücht auseinander zu setzen

Ich Zeig dir mal was: *https://www.zeit.de/kultur/2018-07/evangelikale-donald-trump-religioeser-fundamentalismus-usa-migration

Gott und Jesus sind Trump-Wähler..  und Trump kann man nun wirklich nicht trauen.

Dann ist da noch was, was mir sehr am Herzen liegt, Sinai.

Du sagst dass es deines Erachtens nicht Wert sei, sich mit jedem in die Welt gesetzten Gerücht auseinander zu setzen.
Dabei bist du aber auch selber ein sehr fleißiger Gerüchte-Messie. Und zumindest hier im Forum kommt man kaum hinterher, sich um deine eigenen Gerüchte ausreichend zu kümmern..

Dabei sagt doch die Bibel ausdrücklich, du sollst kein falsches Zeugnis wieder deines Nächsten ablegen.


Kann man Gott vertrauen? Wenn Gott nicht mehr ist als ein Gerücht wohl eher nicht.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#30
(04-03-2019, 01:38)Ekkard schrieb: @Nachtschatten: Was will uns der Autor dieses Textes #26 eigentlich sagen?

Thema?
Man kann den Schalk weglassen und mit einer Konstruktion einen Zusammenhang zwischen Gott und Jesus herstellen.

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