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Tibet und der "Westen"
#1
Immer wieder wird so getan, als wäre Europa der alte Freund von Tibet
In Wahrheit hatten europäische Mächte immer geopolitisches Interesse an Tibet

Im Jahre 1904 wurde Tibet von den Briten überfallen

Britische Okkupation
"Während der Phase des Great Game wollte Russland einen starken diplomatischen Einfluss auf Tibet gewinnen. Die Versuche von Lord George Curzon, dem britischen Vizekönig von Indien, im Gegenzug mit diplomatischen Mitteln diesen Einfluss einzudämmen, wurden von der tibetischen Regierung ignoriert. Als Antwort auf diese als Affront betrachtete Haltung begann im November 1903 der britische Tibetfeldzug unter der Leitung von Francis Younghusband, um durch etappenweises Vorgehen gegen die schlecht ausgestattete tibetische Armee Verhandlungsdruck aufzubauen.
Erst nach der Besetzung von Lhasa und nach der Flucht des 13. Dalai Lama in die Äußere Mongolei diktierten die Briten den verbleibenden tibetischen Vertretern und dem Amban des Qing-Kaisers im September 1904 ein Abkommen zur Öffnung der Grenze für den Handel mit Britisch-Indien. Sie erwirkten in dem Abkommen, dass Tibet mit keiner anderen Nation Handel treiben durfte und auch keine andere Nation Telefonleitungen verlegen oder Verkehrsverbindungen errichten durfte. Es wurde zudem festgelegt, dass nur die Briten das Recht hatten, Militärstützpunkte in Tibet zu errichten." Tibet - Wikipedia

Wenn man hier mehr liest, sieht man erschütternde Details zum Thema: Britischer Tibetfeldzug

Er fand übrigens in der selben Epoche wie der Opiumkrieg gegen China statt

Hat sich Queen Elisabeth bereits beim tibetischen Volk dafür entschuldigt, was ihm ihre Familie angetan hat ?
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#2
Wenn's um Taten in der Kolonialzeit geht, kaemen wohl die meisten Laender aus dem Entschuldigen nicht mehr heraus. Die einzige Kolonie, in der sich Deutschland relativ gut benommen hatte, war Togo, und auch das auch nur wegen fehlendem staatlichem Interesse und Geldmangel, der eine kooperative Haltung gegenueber der Bevoelkerung notwendig machte.

Wenn's um Grossbritannien gehen soll, muss man uebrigens gar nicht aus Europa hinausschauen. Dass es heute eine "Republik Irland" und das unselige Nordirland-Problem gibt, liegt auch eher an ein paar massiven Fehlentscheidungen seitens der britischen Politik.
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#3
(06-02-2019, 16:23)Ulan schrieb: Wenn's um Grossbritannien gehen soll, muss man uebrigens gar nicht aus Europa hinausschauen. Dass es heute eine "Republik Irland" und das unselige Nordirland-Problem gibt, liegt auch eher an ein paar massiven Fehlentscheidungen seitens der britischen Politik.


Ich möchte hier nicht über Nordirland diskutieren, und auch nicht über die ehemalige Kolonie Togo die dann als Treuhandgebiet der Vereinten Nationen unter "französische Verwaltung" kam, sondern über das Thema Tibet

Das unzugängliche Hochland von Tibet war ein uraltes Rückzugsgebiet des tibetischen Buddhismus
Ein riesenhafter Klostergarten im Besitz eines Mönchsordens, mit zugehörigen Hirtenstämmen
Dort konnte sich ein sehr archaischer, religiös geführter Staat halten

Tibet war seit 1860 ein Objekt der Gelüste des Zarenreiches Rußland, des Königreiches England, des Kaiserreiches China
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#4
(07-02-2019, 14:46)Sinai schrieb: Ich möchte hier nicht über Nordirland diskutieren, und auch nicht über die ehemalige Kolonie Togo die dann als Treuhandgebiet der Vereinten Nationen unter "französische Verwaltung" kam, sondern über das Thema Tibet

Du hast mit Entschuldigungen wegen Ereignissen in der Kolonialzeit angefangen. Eusa_hand

(07-02-2019, 14:46)Sinai schrieb: Das unzugängliche Hochland von Tibet war ein uraltes Rückzugsgebiet des tibetischen Buddhismus
Ein riesenhafter Klostergarten im Besitz eines Mönchsordens, mit zugehörigen Hirtenstämmen
Dort konnte sich ein sehr archaischer, religiös geführter Staat halten

Tibet war seit 1860 ein Objekt der Gelüste des Zarenreiches Rußland, des Königreiches England, des Kaiserreiches China

Na ja, die Einfluesse und Herrschaften von aussen gab es ja auch schon davor. Mongolische Herrscher gab es ueber circa ein halbes Jahrtausend. Es war auch ein mongolischer Herrscher, Altan Khan, der 1578 den Titel "Dalai Lama" einfuehrte. China hatte zwischenzeitlich auch mal direkteren Regierungseinfluss als nur die Suzeraenitaet. Es stimmt aber schon, dass sich das tibetische Feudalsystem fuer sehr lange Zeit hielt, da sich die meisten Fremdherrscher nur am "oberen Ende" der Hierarchie einmischten.
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