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Entdeckung Amerikas 1000 nC
#1
Wurde Amerika bereits 500 Jahre vor Christoph Kolumbus entdeckt ?

Immer wieder findet man Hinweise die in diese Richtung gehen dürften . . .

1.) Als erste hatten die Wikinger Grönland (engl. Greenland) entdeckt. Grün (das heißt mit Moos und anderen kälteresistenten Pflanzen bewachsen) war nur die Südspitze dieser riesenhaften Insel. Diese gewaltige Insel ist so groß wie ganz Westeuropa - natürlich war 99 % dieser Fläche für die Normannen uninteressant. Aber die Südspitze war für dieses rauhe Volk bewohnbar und sie errichteten ein befestigtes Dorf an der Küste. Einen Hafen mit Palisaden gegen die Eskimos, die ebenfalls dort siedelten. Es war wohl nur ein Handelsstützpunkt. Ein weiterer vorgeschobener Handelsstützpunkt der Wikinger, die in Island bereits mehrere Handelsstützpunkte / Häfen errichtet haben. Von Island war es näher nach Amerika als nach Norwegen.
Das Klima war vor tausend Jahren an der Südspitze von Grönland etwas milder als heute - nicht viel Unterschied zu Südnorwegen oder Island. Die Südspitze von Grönland liegt am selben Breitengrad wie die Shetland Inseln mit ihrer berühmten Schafzucht. Vor tausend Jahren konnte man an der Südspitze von Grönland leben.

2.) Dann schickten die Wikinger Schiffe nach Süden und errichteten in einem besser bewohnbaren Gebiet eine Siedlung in Neufundland, ein Ort der heute  L'Anse aux Meadows genannt wird. Der Anführer war Leif Erikson. Nun hatten die Wikinger nach den Handelsstützpunkten in Island auch die beiden Handelsstützpunkte in "Grünland" und in "Neu Fundland". Allerdings werden sich die Handelstätigkeiten mit den anderen Völkern in Grenzen gehalten haben. Die Eskimos hatten wohl kaum interessante Ware anzubieten, die Indianer wohl ebenso wenig. Mangels wirtschaftlichen Interesses verkümmerten die beiden Handelsstützpunkte alsbald und wurden dann von Eskimos und Indianern zerstört. Es gab keine Überlebenden.
Es ist aber bekannt, daß die Wikinger mit ihren Expeditionen noch weiter vorgestoßen waren und am Festland im heutigen Nordkanada sogar Wein anzubauen versuchten. Dieses Experiment gelang sogar, und die Wikinger nannten das Gebiet daher stolz Vinland (Weinland). Manche Forscher sagen, es sei nicht sicher, daß es wirklicher heutiger Wein war, denn die Wikinger sagten auch zu anderen Beeren aus denen man durch Gärung ein alkoholisches Gesöff machen konnte, Vin. (Selbst heute wird die Johannisbeere ins Schweden als Weinberre "Vinbär" bezeichnet.) Ist aber für die Fragestellung des vorliegenden Themas unerheblich - es wurden jedenfalls von den Wikingern Stöcke zuckerhaltiger Beeren in Nordamerika gesetzt und diese überstanden die Winter und schienen zu gedeihen.
"Insgesamt waren die Vinlandfahrten der Wikinger zwar ein Symbol großen Mutes und hervorragender seemännischer Geschicklichkeit, denn die Wikingerschiffe waren seegängig und schnell, aber doch äußerst unbequeme Fahrzeuge für Transatlantiküberquerungen, noch dazu in subpolaren Gewässern. Aber von diesen Entdeckungen im westlichen Atlantik ging . . .  kein Epochenwechsel und auch keine Umwälzung bisheriger geographischer Vorstellungen aus. Sie blieben Episode, und es entstand keine andauernde Verbindung zwischen den Kontinenten."
Holger Afflerbach: Das entfesselte Meer. Die Geschichte des Atlantik. Piper Verlag 2003, Kap.: Die Normannen in Island, Grönland und Nordamerika, S. 67–88 (S. 87)

"Das erste schriftliche Zeugnis findet sich in den Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum des Adam von Bremen aus dem Jahre 1076. Adam schrieb im Original:
„Praeterea unam adhuc insulam recitavit a multis in eo repertam occeano, quae dicitur Winland, eo quod ibi vites sponte nascantur, vinum optimum ferentes. Nam et fruges ibi non seminatas habundare, non fabulosa opinione, sed certa comperimus relatione Danorum.“
„Weiterhin berichtete er [der Dänenkönig] über eine von vielen Inseln in diesem Ozean, die Winland genannt wird, weil dort Weinreben wild vorkommen, die guten Wein tragen. Dass dort auch nicht gesäte Früchte im Überfluss vorhanden sind, haben wir nämlich nicht durch ein unglaubwürdiges Gerücht, sondern durch den Bericht der Dänen erfahren.“ Vinland - Wikipedia

Die Wikinger errichteten keine Stützpunkte mehr in Grönland und Neufundland, aber das Wissen, daß es dort im Westen Land gab, blieb in Seefahrerkreisen erhalten. Solches Wissen geht von einer Generation an die nächste weiter.

Auch katholische Priester reisten damals nach Amerika. Im Jahre 1121 sogar ein Bischof !
Somit war in Geographenkreisen der Kirche bekannt, daß es Land im Westen gab.
"Die isländischen Annalen berichten über weitere Reisen nach Amerika, unter anderem von einem Bischof namens Erik Gnupsson im Jahre 1121 und von Priestern im 13. Jahrhundert. Die letzte Schilderung beruft sich auf eine Überfahrt im Jahre 1347." Besiedlung Amerikas - Wikipedia

[Anm.: Damals war das Wort "Amerika" noch unbekannt. Es kam erst nach 1507 in Mode. "Der Name Amerika wurde vom Vornamen des Italieners Amerigo Vespucci (1451–1512) abgeleitet" Amerika -Wikipedia
Doch das tut nichts zur Sache]

3.) Fünfzig Jahre später eine merkwürdige Episode: Die katholischen Behörden hatten im Baskenland an der nordspanischen Atlantikküste eine Hexenverfolgung begonnen. Irgend ein Vorwurf gegen Kräuterweiblein, heute würde man sagen ein Drogendelikt (Hanf), dies ist aber für die Fragestellung des vorliegenden Themas unerheblich. Die Behörden griffen das betreffende baskische Fischerdorf an, als die Männer gerade auf "Walfang in Neufundland" waren. Und diese Anmerkung ist interessant. Somit kannten baskische Walfänger vor 620 Jahren die Walfanggebiete Neufundlands.

4.) Im Columbus Museum auf Madeira wird auf eine erstaunliche Beobachtung etliche Jahre vor der Reise des  Christoph Kolumbus hingewiesen. Es war ein Holzboot am Weststrand gestrandet. Darauf lagen verdurstete Leichen, von der Sonne vertrocknet. Sie trugen Kleidern aus Stoffen, die man nicht kannte, sie waren völlig anders gewebt - und der hölzerne Rumpf des Bootes war mit Werkzeugen bearbeitet worden, die man nicht kannte. Ein Zeichen, daß es irgendwo im Westen ein unbekanntes Land geben müsse . . .
Auch auf den Azoren wurde ein fremdartiges Boot mit fremdartig gekleideten Leichen angespült

Daraus folgt: Gebildete Kreise in Europa redeten schon lange vor der Reise des Christoph Kolumbus über Land oder Länder im Westen. Gebildete Kreise gab es in Europa nur in drei Gruppen: im höheren Klerus, bei den Marranen, im orthopraxen Judentum

Als nun 1492 die große Judenverfolgung in Spanien begann - und tausende Juden vertrieben und tausende Marranen verbrannt wurden - flohen viele Marranen nach Portugal. Plötzlich war Geld vorhanden, um eine Kamikaze Aktion des Christoph Kolumbus - der möglicherweise auch ein Marrane war - zu finanzieren. In der Todesgefahr fuhren drei Schiffe in unbekannte Richtung. Wer weiß, ob sie tatsächlich einen Seeweg nach "Indien" suchten, vielleicht war das nur die offizielle Version um die Erlaubnis durch den König zu erhalten.
Mich erinnert das an die heutigen Bootsflüchtlinge im Mittelmeer, die in ihrer Verzweiflung in rostigen Schiffen die Flucht riskieren. Junge Männer, die als Expedition in die Fremde flüchten - um dann später Frauen und Familien nachzuholen.

Zusammenfassung: Ich glaube nicht, daß es Zufall war, daß 1492 die Große Verfolgung durch die Inquisition begann und daß im selben Jahr Christoph Kolubus seine gefährliche Fahrt in Richtung einer unbekannten Welt begann

Zwei bedeutende Ereignisse in einem Jahr:
Verfolgung in Iberien & Entdeckung Amerikas

Wenn man sich die Kette der Geschichte ansieht:
.) Wikinger in Island, Grönland, Neufundland, Vinland
.) Ein katholischer Bischof reist 1121 nach Amerika
.) Reisen von diversen katholischen Priestern im 13. Jhdt nach Amerika
.) Letzte erwähnte Überfahrt nach Amerika im Jahre 1347
.) Baskische Walfänger in Neufundland 1400
.) Strandung von Eingeborenenbooten in Madeira sowie auf den Azoren
.) 1492 Große Vertreibung der Juden in Spanien, 50.000 flohen nach Portugal wo ihnen allerdings nur für 8 Monate Aufenthalt gewährt wurde
.) 1492 Expedition des Christoph Kolumbus

Von wem wurde Kolumbus finanziert ?
"Verwalter der Kasse zur Finanzierung der Reise waren der Schatzmeister Luis de Santángel und der italienischstämmige Kaufmann Francisco Pinelo." Christoph Kolumbus - Wikipedia

Wer war dieser Gönner Luis de Santángel ?
"Luis de Santángel entstammte einer wohlhabenden jüdischen Familie, die von Aragón nach Valencia ausgewandert war und über ausgezeichnete Kontakt zu Alfons V. von Aragón und Johann II. von Aragón verfügte. Dessen ungeachtet sah sich die Familie genötigt zum christlichen Glauben überzutreten."
Luis de Santángel - Wikipedia

Luis de Santángel war somit ein Marrane
Reichtum war vorhanden, und auch Interesse ein neues Land zu finden (Motiv)

Jedenfalls ist auch darauf hinzuweisen, daß Kolumbus auch schon vor seiner großen Fahrt weit gereist war:
"Im Februar 1477 nahm Kolumbus an einer Fahrt in den Nordatlantik teil, die ihn angeblich bis zu 100 Seemeilen über Thule hinausführte ( . . . )
Kolumbus hatte auf seinen Reisen in den Norden, wie z. B. nach England (vgl. Eintrag vom 25. August 1492 im Logbuch), möglicherweise von den Fahrten der Wikinger nach Nordamerika gehört; er war allerdings nicht bis nach Island gelangt. ( . . . )
Christoph Kolumbus - Wikipedia

[Thule . . . die sagenhafte Insel Thule der Antike war etwas anderes; vermutlich war "Thule" vor 500 Jahren ein alter Name für Skandinavien. Ist aber nicht so wichtig; Kolumbus fuhr halt weit in den Norden]

Die Jewish Encyclopedia von 1906 schreibt interessante Artikel:

COLUMBUS, CHRISTOPHER, AND THE JEWS:
"According to his own statement, Columbus had constant intercourse with Jews and Moors, with priests and laymen. He had personal relations with the mathematician Joseph Vecinho, physician-in-ordinary to King João II. of Portugal, and with other learned Jews of Lisbon.
Vecinho presented him with his Latin translation of the astronomical tables of Abraham Zacuto, the famous mathematician, which Columbus always carried with him on his voyages of discovery and found most serviceable. ( . . . )"

AMERICA, THE DISCOVERY OF:
"Among the various discoveries of the fifteenth century, none is more intimately connected with the Jews and their history than the discovery of the New World. Indirectly and directly, the Jews contributed to the success of Columbus' voyage of exploration . . . "
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