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31-10-2019, 22:12
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31-10-2019, 22:13 von Ulan.)
Barmherzigkeit und Verzeihen sind "Fleissaufgaben"? Wow.
Und die Verfassung setzt die Menschenwuerde als oberstes Gebot, an dem alles andere gemessen wird.
Wie auch immer, zurueck zum Thema bitte.
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31-10-2019, 23:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31-10-2019, 23:45 von Sinai.)
Liebe, Nächstenliebe, Feindesliebe, Barmherzigkeit und Verzeihen sind nicht schriftlich normierbar
Du sollst nicht stehlen, lügen, ehebrechen . . . das sind Rechtsnormen
Aber alles was mit "Liebe" zu tun hat, ist nicht rechtlich durchsetzbar
Zur Frage die Ekkard gestellt hat und die sich schon Myriaden Christen gestellt haben "Was genau ist "der Wille Gottes"?"
ist zu sagen, daß das eine schwer zu beantwortende Frage - da vom Einzelfall abhängig - ist
Du sollst nicht ehebrechen ist eine generelle Norm und daher allgemeingültig und somit befolgbar
Die verschiedenen Formen der Liebe sind aber nicht generalisierbar
Du siehst einen Bettler auf der Straße - wieviel Geld sollst Du ihm schenken ?
2 Euro oder 100 Euro ??
OK - da wird einer sagen, das hängt vom eigenen Vermögen ab. Ein Student soll 2 Euro schenken, ein Industrieller 5000 Euro oder gar mehr (10.000 Euro ??)
Was ist Feindesliebe ? Wie weit geht sie ??
Es vergewaltigt jemand Deine Frau. Sollst Du ihm nun eine Torte und eine Box Zigaretten in die Zelle der Untersuchungshaft schicken ? Wird von Dir erwartet, daß Du seine Anwaltskosten im Strafprozeß übernimmst ? Irgendwie wird das alles lächerlich
Geistliche haben es schwer, Feindesliebe zu predigen.
Das AT ist halt viel operationaler, viel leichter befolgbar, viel leichter zu predigen.
Klare Verbotsnormen, die verständlich sind.
Aber das NT ist äußerst schwierig zu verstehen. Ich kann mir gut vorstellen, daß Geistliche hier an ihre Grenzen und die Grenzen der Gläubigen ihrer Pfarre stoßen
Als Petrus dem Häscher das Ohr abhieb, wo war denn da die Feindesliebe ?
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Die Zukunft der Kirche ist möglicherweise nicht immer so vorherbestimmt wie ich angeführt habe. Eine regionale Freigabe des Zöllibates als Notfallmanagement gedacht könnte hier als konstruktiver Beitrag anerkannt werden, unter der Voraussetzung dass die Bischofskonferenz so weit gehen kann und würde.
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(31-10-2019, 23:44)Sinai schrieb: - - -
Du siehst einen Bettler auf der Straße - wieviel Geld sollst Du ihm schenken ?
2 Euro oder 100 Euro ??
OK - da wird einer sagen, das hängt vom eigenen Vermögen ab. Ein Student soll 2 Euro schenken, ein Industrieller 5000 Euro oder gar mehr (10.000 Euro ??)
Nicht zuletzt Geiz ist ursächlich für Unfrieden. Jakobus warnt Reiche im fünften Kapitel seines Briefes vor den Folgen der nicht gerechten Entlohnung ihrer Arbeiter.
Ich spende regelmäßig an Institutionen wie das Rote Kreuz oder den die Malteser. Viele Bürger tun das nicht, doch geht die Gesellschaft deswegen nicht zugrunde. Im Gegensatz zu den Lohnverweigerern verstoßen die weniger Spendablen nicht gegen das göttliche Gesetz.
(31-10-2019, 23:44)Sinai schrieb: Was ist Feindesliebe ? Wie weit geht sie ??
Geistliche haben es schwer, Feindesliebe zu predigen.
Natürlich. Wenn diese zu konkret werden, haben sie ihren Job los.
(31-10-2019, 23:44)Sinai schrieb: Als Petrus dem Häscher das Ohr abhieb, wo war denn da die Feindesliebe ?
Die Schrift nennt einige Beispiele vom Versagen einzelner Nachfolger Jesu. Petrus’ Reaktion war verständlich, immerhin wollte er Jesus verteidigen, den die Jünger als wahren Messias anerkannten.
Es waren Christen, die mit den beiden Großkriegen 1914-1918 und 1939-1945 die ganze Welt in Brand setzten. Die Absicht der Deutschen, ihren Lebensraum zu Lasten anderer Völker zu erweitern, gründet in einer ungeheuren Respektlosigkeit gegenüber dem göttlichen Recht.
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02-11-2019, 15:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-11-2019, 15:21 von Sinai.)
(02-11-2019, 13:50)Kreutzberg schrieb: . . . regionale . . . Zöllibates . . .
Dann würde es eine
protestantische Regionalkirche geworden sein und nicht mehr anerkannter Teil der katholischen Welt die ja nicht nur in Süddeutschland besteht, sondern in Südamerika, Indien, Afrika