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Ist der Mensch ein Aasfresser ?
#16
(20-09-2018, 22:13)Sinai schrieb:
(20-09-2018, 21:43)Gundi schrieb: Warum sollte der Mensch sonst so ein guter Läufer sein?

Damit er flüchten kann

Der Mensch ist kein Fluchttier. Viel zu langsam. Nahezu alle uns gefährlich werdenden Raubtiere sind auf kurze Distanz deutlich schnelle als wir.
Wir sind keine Sprinter, wir sind Ausdauerläufer. Und das sind die meisten Fluchttiere eben nicht.
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#17
(20-09-2018, 22:32)Gundi schrieb: Der Mensch ist kein Fluchttier.


In Läuferkreisen gelten Äthiopier als sehr siegreich: langbeinige, dünnbeinige Menschen, starkes Herz, große Lunge, gute Kondition, leichtes Gewicht

Berühmt ist der Stamm der Massai
Beste Läufer, aber sie jagen nicht:
"Die Massai jagen so gut wie gar nicht. Sie ernähren sich hauptsächlich von dem Fleisch ihrer Schafe und Ziegen." Massai - Wikipedia

Massai haben in Jahrtausenden die Eigenschaft erworben, vor Löwen flüchten zu können

Natürlich darf man sich da keiner Illusion hingeben. Wenn eine Gruppe von zehn Massai Hirten von einem Löwenrudel angegriffen wird, dann reißen die Löwen den Langsamsten
Aber neun kommen mit dem Schrecken davon und können ihre Gene weitergeben

Diese schlanken, eleganten Menschen sind keine Kämpfertypen, aber sie können gut davonrennen wenn Gefahr droht
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#18
Nein, Gundi hat hier vollkommen Recht, der Mensch ist kein Fluchttier. Kein Mensch kann einem Raubtier durch Laufen entkommen; wir sind viel zu langsam. Weglaufen triggert auch den Verfolgungsreflex bei Raubtieren. Ich nehme mal an, deshalb hat der Mensch das Kaempfen gelernt. Bei den Massai darf man nicht vergessen, dass sie ihr Vieh treiben muessen, also daher das Laufen. In der Savanne kommt man eh nicht darum herum.

Uebrigens ist der Mensch nicht der einzige Ausdauerlaeufer, der auf die Weise jagt, dass er Tiere zu Tode hetzt. Das ist auch die Methode, die Woelfe anwenden. Wer weiss, vielleicht hat deshalb der Wolf so gut zum Menschen gepasst.

Es gibt auch die Hypothese, dass unser Hirnwachstum durch eine Abhaengigkeit von Stein- und Speerwerfen vorangetrieben wurde, da die Berechnung der Flugbahn eines Steins oder Speers einen erheblichen Rechenaufwand darstellt; bei Schimpansen sieht das dagegen ja noch sehr unbeholfen aus.


Was Intervallfasten angeht, scheint das dem Koerper allgemein gut zu tun. Die Sache mit dem ordentlichen Fruehstueck kenne ich zwar aus meiner Jugend auch noch als Lehrmeinung, aber die Ernaehrungswissenschaft ist davon laengst abgerueckt. Viele Leute moegen zum Fruehstueck sowieso nichts essen, und heute wird davon abgeraten, sich dann zum Essen zu zwingen; das macht dann nur fetter. 36 Stunden nichts zu essen, ist noch okay. Da wird das Hirn noch nicht auf Ketonkoerperversorgung umgestellt und der Muskelabbau hat noch nicht begonnen.

Da das hier ein Religionsforum ist, mag man durchaus einen Zusammenhang zwischen religoesen Halluzinationen und Ketosen herstellen, galt doch das lange Fasten in der Wueste als "erleuchtend".
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#19
(20-09-2018, 22:53)Sinai schrieb: Massai haben in Jahrtausenden die Eigenschaft erworben, vor Löwen flüchten zu können

Die Behauptung ist rechthaberisch und unsinnig zugleich. Das Gegenteil ist richtig. Die Löwenjagd war bei den Massai als Hirtenvolk immer schon Notwendigkeit und Mutprobe zugleich.

Siehe hier: *https://tabletopdeutschland.com/2011/09/11/abenteuer-in-ostafrika-lowenjagd/
MfG B.
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#20
Ich war noch nie in diesem Gebiet und kann daher nur sagen, was ich gelesen und in Beitrag #17 erwähnt habe:
"Die Massai jagen so gut wie gar nicht." Massai - Wikipedia
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#21
(20-09-2018, 22:11)Sinai schrieb: Also immer ein Stück im der Früh essen, das heißt ein Früh Stück essen, damit es zu keinem Unterzucker kommt.

(21-09-2018, 00:47)Ulan schrieb: Die Sache mit dem ordentlichen Fruehstueck kenne ich zwar aus meiner Jugend auch noch als Lehrmeinung

Da hast Du mich hier offenbar mißverstanden.
Ich empfahl, immer "ein Stück" (eine Kleinigkeit) in der Früh zu essen, daher sagt man ja auch "Frühstück".
Eine Kleinigkeit essen, damit es zu keinem Unterzucker kommt - aber nicht mehr!

Ein "ordentliches Frühstück" am Hotel Buffet mit 3 in Butter herausgebratenen Spiegeleiern, gebratenem Speck und dazu Baguettes mit Butter, dann Müsli , Kuchen und Butterbrote mit reichlich Butter, Konfitüre oder Nougataufstrich, dazu reichlich Trinkschokolade ist meiner Meinung nach auf die Dauer nicht empfehlenswert.
Im Urlaub kann man das machen, um dann bei einer Autobusrundfahrt den ganzen Tag ohne Essen durchhalten zu können, aber zur Gewohnheit sollte man sich das keinesfalls machen.
Das reichhaltige Essen am Morgen macht müde (der Körper verbraucht sehr viel Energie für die Verdauung) und außerdem fällt der Zuckergehalt im Blut sofort ab, weil die Bauchspeicheldrüse Insulin ausschüttet!
Dann ist man nach diesem reichhaltigen Essen am Morgen müde und geschwächt.

Was ich meine, ist folgendes:
Alle Jahre eine Fastenzeit einlegen, ist gesund und erfrischt Körper und Geist.
Allerdings sollte dabei eine Kleinigkeit in der Früh gegessen werden

Natürlich gibt es zwei Dutzend von Kurmodellen, das ist auch manchmal eine Modefrage, und ich bin kein Ernährungswissenschaftler und vor allem ist für jeden Menschen eine andere Entschlackungskur sinnvoll.
Ein 70-jähriger dünner Mann braucht sicher ein anderes Modell als ein 30-jähriger übergewichtiger Mann.
Vor so einer Kur würde ich jedenfalls einen Bluttest (Blutzucker, Blutfette, aber auch Harnstoff) machen und mich dann konkret beraten lassen.

Der Bluttest erscheint mir deshalb sinnvoll, da ich einen dünnen Mann kannte, der aber extrem hohe Blutfett Werte hatte und daher ein Herzinfarkt Risiko hatte. Wer hätte das gedacht?
Einem solchen Menschen zu einer Aufbaukost zu raten (Butter, Eier, Speck) wäre sehr schlecht und könnte ihn in einen Herzinfarkt führen.
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#22
(19-09-2018, 18:36)Bion schrieb: . . . gilt das Lebensmittel lebensmittelrechtlich als verdorben . . .


Ja, das deutsche Lebensmittelrecht
Wir müssen froh sein, daß wir heute so ein strenges Lebensmittelrecht haben.

Aber manchmal ist es übertrieben und unverständlich. Täglich landen Tonnen Käse und Butter aus münchner Supermärkten auf den Mülldeponien - nur weil das aufgedruckte Datum erreicht wurde.


Ich persönlich bin ein Käseliebhaber. Ich kaufe Käse immer am Ablauftag, weil er dann stark verbilligt ist. Ich trage ihn nach Hause und lasse ihn dann noch zwei Wochen nachreifen, damit er den richtigen Geschmack entwickelt.
Wenn ich mir ein Mal im Jahr Rinderfilet für das Pfeffersteak kaufe, verlange ich prinzipiell "gut abgehangene" Stücke und lasse sie zu Hause einige Zeit nachreifen. In der französischen Küche sagt man haut goût dazu

Ich hatte mir Gedanken zum Menschen in der Urzeit gemacht, zu einer Zeit als er noch keine Waffen hatte. Er lebte ohne lebensmittelrechtliche Normen

Mein Gedanke ist der:  ein Bär hatte einen Hirschen gerissen und zur Hälfte aufgefressen. Ein Mensch hatte aus sicherer Entfernung (vielleicht von der Krone eines Baumes aus) dem Bären bei seiner Mahlzeit zugesehen. Dann trollte sich der Bär. Der Hirsch war erst ein oder zwei Stunden tot. Nun kam ein Mensch und sah sich den halb aufgefressenen Hirschen an und kam auf die Idee, weiterzuessen

Damit ist er terminologisch ein Aasfresser - da er das Wild nicht selbst getötet hat, sondern die stehengelassene Beute eines Raubtiers verspeiste.
Es war aber kein "stinkendes Aas" sondern Fleisch eines Tieres, da zwei Stunden vorher noch munter gelaufen ist.
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#23
(21-09-2018, 14:51)Sinai schrieb:
(20-09-2018, 22:11)Sinai schrieb: Also immer ein Stück im der Früh essen, das heißt ein Früh Stück essen, damit es zu keinem Unterzucker kommt.

(21-09-2018, 00:47)Ulan schrieb: Die Sache mit dem ordentlichen Fruehstueck kenne ich zwar aus meiner Jugend auch noch als Lehrmeinung

Da hast Du mich hier offenbar mißverstanden.
Ich empfahl, immer "ein Stück" (eine Kleinigkeit) in der Früh zu essen, daher sagt man ja auch "Frühstück".
Eine Kleinigkeit essen, damit es zu keinem Unterzucker kommt - aber nicht mehr!

Die Sache mit dem Fruehstueck hat sich aber auch so, wie Du es schreibst, erledigt. Heute geht man davon aus, dass es bei Gesunden nichts macht, wenn man morgens nichts isst. Und ein- bis zweimal pro Woche den ganzen Tag gar nichts zu essen, scheint auch eher positive als negative Auswirkungen zu haben. Der Sinn ist ja gerade, den Zucker aus dem Glykogenspeicher zu aktivieren; Unterzuckerung droht da im Normalfall erst gar nicht.


Ansonsten weiss ich nicht, warum Du Dich so straeubst, anzuerkennen, dass der Mensch in seiner ganzen Geschichte (zumindest als H. sapiens und wohl auch der Stufe davor) Jaeger war. Dass bei Gelegenheit mal ein frisch verendetes Tier verzehrt wird oder dieses sogar anderen Raubtieren abgejagt wird, ist klar. Als "Aasfresser" bezeichnet man aber nur Tiere, die ihren Fleischkonsum hauptsaechlich auf diese Weise bestreiten, und das ist fuer den Menschen wohl nie der Fall gewesen.
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#24
(21-09-2018, 17:20)Ulan schrieb: A)  Heute geht man davon aus, dass es bei Gesunden nichts macht, wenn man morgens nichts isst. Und ein- bis zweimal pro Woche den ganzen Tag gar nichts zu essen, scheint auch eher positive als negative Auswirkungen zu haben.

B)   Ansonsten weiss ich nicht, warum Du Dich so straeubst, anzuerkennen, dass der Mensch in seiner ganzen Geschichte (zumindest als H. sapiens und wohl auch der Stufe davor) Jaeger war.


Zu A)   Ich habe einmal aus eigener Initiative so ein Experiment gemacht, genau so eine "Kur" ein paar Wochen ohne Frühstück und jede Woche einen Tag mit sehr wenig Essen. Mir persönlich machte das nichts, bis auf gelegentliche Schweißausbrüche (wohl wegen des Unterzuckers?) - aber ein Schulkollege von mir wurde Arzt, und als ich ihm gelegentlich von meiner Fastenkur erzählte, riet er mir ab - ich riskiere, Diabetiker (Zuckerkrank) zu werden, und zwar irreversibel.
Er sagte mir, es gibt zwar dutzende gescheite Bücher mit Fastenkuren im Handel, aber wer garantiert, daß es keine unerwünschten Nebenwirkungen gibt? Jeder Mensch ist anders, man muß vor jeder Fastenkur den Blutzucker messen, und zwar zwei Mal: zuerst am Morgen vor dem Frühstück ("nüchtern") und dann nach dem Mittagessen. Erst dann könne der Arzt (!) entscheiden, ob eine, und gegebenenfalls welche Fastenkur gemacht werden kann.

Klar hast Du recht, daß es "Gesunden nichts macht, wenn man morgens nichts isst"
Allerdings weiß man ja nicht, ob man ein "Gesunder" ist.  Bei 25-Jährigen kann man davon ausgehen, aber auch in dieser jungen Altersgruppe gibt es bereits Risikofälle, Leute die zwar noch keine Diabetiker sind, aber in der möglichen Vorstufe. Und da kann ein Experiment verheerende Wirkungen haben. Man soll es nicht ausprobieren.
Mit 40 jedenfalls ist die Jugend vorbei, die Regenerationsfähigkeit des Körpers ist nicht mehr vorhanden. Man muß versuchen, gesund zu leben - und jeden Impuls meiden, denn er könnte in die falsche Richtung gehen. Behutsam mit dem Körper umgehen und kein unnötiges Risiko eingehen.


Zu B)   Wenn ich mir den Menschen anschaue, keine Reißzähne und keine Krallen, dann sträube ich mich anzuerkennen, daß er ein Raubtier ist.

Anatomisch, von der Natur her ist er kein Raubtier
Erst als er Waffen in die Hand nahm (eine passende Steinklinge, hinten dick und vorne spitz, namens "Faustkeil" und dann ein langer gerader Ast namens "Spieß") wurde er zum ernstzunehmenden Räuber.
Wenn man sich das genau überlegt, ist der Mensch körperlich minderwertig und lebensunfähig und bastelt sich deshalb Prothesen
Wohlgeformte, gut in der Hand liegende Steinklingen und dann Dolche mit Steinklingen sind der Ersatz für nicht vorhandene Reißzähne,
"Faustkeile" sind der Ersatz für nicht vorhandene Pranken und Krallen.
Textilien sind der Ersatz für nicht vorhandenes Fell (in kalten Regionen wichtig), Schläuche sind der Ersatz für nicht vorhandene körpereigene Wasserspeicher (Kamelhöcker), Motorräder etc. sind der Ersatz für einen schnellen Körper
Flugzeuge sind der Ersatz für nicht vorhandene Flügel, Echolot und Radar sind der Ersatz für die Ultraschallsignale der Fledermaus, Funk ist der Ersatz für die Fernkommunikation des Wales die oft tausend Kilometer weit geht (laut Walgesang - Wikipedia "einige tausend Kilometer")

Der Mensch ist sehr erfinderisch - dies sicherte ihm viele Vorteile

Ohne Prothesen wäre der Mensch längst ausgestorben.
Kleines Gedankenexperiment:  Ein Rettungsboot mit 20 Schiffbrüchigen landet auf einer unbewohnten Insel.
Sagen wir im Jahre 1860. Da gab es noch keine Flugzeuge zum suchen von Menschen in Not.
Ohne Waffen, ohne Feuerzeug, ohne Werkzeug, ohne Sägen, ohne Spaten, ohne Kochkessel, ohne Wasserflaschen.
Wenn das keine außergewöhnlich idyllische Insel ist (vom Typ Paradies) und dort Raubtiere und Krokodile leben, wird die Gruppe nach drei Tagen mausetot sein
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#25
Ich weiss jetzt nicht, wie viele Hypothesen ich jetzt schon gehoert habe, was die potentiellen Ursachen fuer Diabetes Typ II sind, aber ich glaube, ich kann sie nicht mehr zaehlen. Dabei habe ich mich durchaus mal naeher mit dem Gebiet beschaeftigt. Wie auch immer.


Was den Menschen angeht, haben wir das doch schon abgeklaert: wir sind ein Allesfresser, kein Raubtier. Wie Schweine halt. Die gehen uebrigens auch hin und wieder auf Hirschjagd. Jedenfalls sind Steinwerkzeuge ein bezeichnendes Merkmal mehrerer Menschenarten. Werkzeuggebrauch kann man fuer die gesamte Geschichte des Homo sapiens als gesichert annehmen. Da Schimpansen selbst Leoparden mit Stoecken angreifen, kann man grundsaetzlichen Werkzeuggebrauch, auch im Kampf, wohl bis auf unseren letzten gemeinsamen Vorfahren zurueckfuehren. Es gibt auch Schimpansen, die Speere herstellen, deren Spitzen sie schaerfen, um kleine Saeugetiere in Baumhoehlen zu toeten und herauszuholen. Unsere Vorfahren waren da schon etwas weiter.
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