Umfrage: Glaubt ihr an die Menschenwürde?
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Glaubt ihr an die Menschenwürde?
#31
(30-03-2020, 16:14)Davut schrieb: Geobacter:NICHTS eignet sich besser für die Definition der Menschenwürde als Ihre Signatur:

"Gott erschuf den Menschen nach seinem Bilde...."

Geobacter's Signatur besagt etwas anderes, nur mal so angemerkt.


Dass der Begriff etwas schwammig ist, ist klar. Er wird ja auch ausgenutzt. Z.B. darf man nach ein paar Jahren nicht mehr erwaehnen, wenn jemand wegen irgendetwas rechtskraeftig verurteilt wurde, was anscheinend besonders die Reichen und Maechtigen gerne vor Gericht geltend machen. Das steht zwar so nicht im Grundgesetz, aber anscheinend hat das irgendjemand so interpretiert.
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#32
(30-03-2020, 16:00)Ahriman schrieb: Vielleicht sollte hier erst mal jemand den Begriff "Würde" genauer definieren.

Mir ist kein BVerfG-Urteil seit 1945 bekannt, bei dem die Begriffsdefinition Schwierigkeiten bereitet haette.

Wenn Sie mir wg. dieser Antwort nun vorwerfen wuerden: "Du blödes Auslaenderschwein hast ja Null Ahnung" , müsste ich Sie nicht mal anzeigen. Das waere ein Offizialdelikt. Heißt: liest ein Polizist da zufällig mit, sind Sie dran. Ihr Name und Email-Adresse müssten herausgerueckt werden. Und der Rest spielt sich dann im Gerichtssaal ab.

Wieder ohne jeden kirchlichen Segen. 

Mit freundlichem Gruß
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#33
(09-03-2020, 23:37)edi schrieb: wenn man menschenwürde mit  menschenrechten  gleichsetzt, dann haben die christlichen kirchen damit  ein problem. auf dem islam gehe ich in diesem beitrag nicht ein, das heisst aber nicht, dass ich der meinung bin, dass der islam die menschenwürde besonders hoch einschätzt.
in der bibel  ist bekanntlich nie von menschenrechten, sondern immer nur von gottesrechten  die rede. kein  wunder, dass insbesonders die katholische kirche die menschenwürde  und die menschenrechte  bis zum 2. vatikanum verteufelt hatte.

Bei allem Respekt: Wo und wann haben die Kirchen Menschenwürde und Menschenrechte vor dem 2.Vaticanum (also bis in die Siebziger Jahre unserer beiden Republiken seit 1919) "verteufelt"? 

Mit frdl. Gruss
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#34
(30-03-2020, 16:14)Davut schrieb: Trotz Altem Testament: Die Religion ist als Bestandsgarantie laengst abgelöst. Die wird  nicht mehr  in Jerusalem oder Rom sondern In Karlsruhe überwacht.

Ja ja ...wahrscheinlich.. die vielen "Teppich-Brandopfer" vom Willy und die des Helmut Schmitd, welcher auch den Kohl räucherte.. usw. usf.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#35
(30-03-2020, 15:51)Geobacter schrieb: Dass es sich bei "dieser Würde des Menschen" im Grunde genommen um nichts anderes handelt, als um eine "würdevolleren" rhetorischen Anstrich der sogenannten Menschenrechte handelt .. also für mich... war das von allem Anfang der Diskussion an schon klar. 

Wie kann man dann nach "Glauben" fragen? Das geht doch eigentlich nur, wenn man Menschenwürde als eine dem Menschen innewohnende Eigenschaft ansieht, oder? Eine Art Wert, die der Mensch auch unabhängig von der Zuweisung durch andere Menschen hat. Nur dann kann imho überhaupt nach Glauben gefragt werden.
ich sehe dies nicht so und benutze daher den Begriff "Glauben" nicht im Zusammenhang mit Menschenwürde.

(30-03-2020, 15:51)Geobacter schrieb: Stellt man Menschenrechte den Rechten der Tiere gegenüber.. stellt sich plötzlich heraus, dass wohl nicht alle Menschen dieser Würde gleich würdig sind.

Was genau meinst du damit?

(30-03-2020, 15:51)Geobacter schrieb: Während dessen es aber doch einige gibt die sich da deutlich abheben. Obwohl die Kriterien dafür eigentlich auch eher mehr Geschmackssache sind und über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten, oder aber auch nicht.

Menschen sind letzlich auch nur Tiere.
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#36
Aufpassen - wir landen schon mit dem rechten Vorderrad im Straßengraben.
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#37
(30-03-2020, 19:16)Gundi schrieb: Wie kann man dann nach "Glauben" fragen? Das geht doch eigentlich nur, wenn man Menschenwürde als eine dem Menschen innewohnende Eigenschaft ansieht, oder?
Ich bin leider kein so besonders "gebildeter Mensch", als dass ich auf diese Frage eine so einfache Antwort parat hätte, die jeder verstehen oder gar akzeptieren würde.
Für mich persönlich heist glauben in etwa das selbe wie "schätzen". Deswegen schätze ich mal, das in der Gegenüberstellung von Mensch und Tier, dem Menschen eine Würde zugesprochen werden muss, die ihn davor schützt, "eingeschläfert" zu werden, wenn er der Gesellschaft zur Last fällt, oder für diese sogar zum Risiko wird. "Diese Würde beinhaltet meiner Meinung nach auch das Recht jedes Menschen, selbst darüber zu bestimmen, wie alt er innerhalb seiner eigenen natürlichen Altersgrenze werden will.
Was soll ansonsten die Bekenntnis, gegen die Todesstrafe zu sein, wenn man daran zweifelt, dass es auch eine von der persönlichen Meinung und vom persönlichen Glauben unabhängige Menschenwürde gibt?

Wenn wir diese Würde des Menschen in Frage stellen.. dann soll uns alle "Corona" holen!

(30-03-2020, 19:16)Gundi schrieb:
(30-03-2020, 15:51)Geobacter schrieb: Stellt man Menschenrechte den Rechten der Tiere gegenüber.. stellt sich plötzlich heraus, dass wohl nicht alle Menschen dieser Würde gleich würdig sind.

Was genau meinst du damit?
Damit meine ich, dass es auch Menschen gibt, die es eigentlich gar nicht geben sollte..weil sie nichts und überhaupt nichts von dem Wenigen haben, das uns Menschen im wesentlichen vom Tier unterscheidet.. nämlich ein bisschen soziale Intelligenz.

(30-03-2020, 19:16)Gundi schrieb:
(30-03-2020, 15:51)Geobacter schrieb: Während dessen es aber doch einige gibt die sich da deutlich abheben. Obwohl die Kriterien dafür eigentlich auch eher mehr Geschmackssache sind und über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten, oder aber auch nicht.

Menschen sind letzlich auch nur Tiere.
"letztlich" ist aber auch nur eine einfache Gegenüberstellung zu "anfänglich" und besagt nichts anderes, als dass es dazwischen möglicherweise auch eine größere Vielfalt gibt.

Und wenn es um den Geschmack geht, geht es auch nur um ein gewohnheitsmäßiges Ordnungsprinzip unserer Eitelkeiten..
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#38
(30-03-2020, 20:18)Geobacter schrieb: Was soll ansonsten die Bekenntnis, gegen die Todesstrafe zu sein, wenn man daran zweifelt, dass es auch eine von der persönlichen Meinung und vom persönlichen Glauben unabhängige Menschenwürde gibt?

Gute und zugleich schwierige Frage. Hier kommt wohl die Empathie und auch das eigene Absichern zum Tragen. Möchte ich selbst in einer Gesellschaft leben, die keine zweite Chance erlaubt und unliebsame Personen umbringt? Vielleicht würde mich das selbst ja auch einmal treffen (oder andere drakonishe Strafen)? In dem ich anderen Menschen gewisse Rechte zugestehe, mache ich diese auch für mich gültig.
Eine "von der persönlichen Meinung und vom persönlichen Glauben unabhängige Menschenwürde" benötigt es dafür imho nicht.

(30-03-2020, 20:18)Geobacter schrieb: Damit meine ich, dass es auch Menschen gibt, die es eigentlich gar nicht geben sollte..weil sie nichts und überhaupt nichts von dem Wenigen haben, das uns Menschen im wesentlichen vom Tier unterscheidet.. nämlich ein bisschen soziale Intelligenz.

Der Unterschied zwischen Mensch und Tier (im engeren Sinne) ist gradueller Natur, nicht absoluter. Wir finden im Tierreich natürliche auch soziale Intelligenz, ebenso wie Kultur.
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#39
(31-03-2020, 08:50)Gundi schrieb:
(30-03-2020, 20:18)Geobacter schrieb: Was soll ansonsten die Bekenntnis, gegen die Todesstrafe zu sein, wenn man daran zweifelt, dass es auch eine von der persönlichen Meinung und vom persönlichen Glauben unabhängige Menschenwürde gibt?


Eine "von der persönlichen Meinung und vom persönlichen Glauben unabhängige Menschenwürde" benötigt es dafür imho nicht.
Ich versteh die Logik in diesem Satz nicht ganz. Wenn ich diese Aussage im Umkehrschluss betrachte, dann heist das, dass also die Menschenwürde doch nichts anderes ist, als ein großzügiges Zugeständnis, das vom jeweiligen persönlichen Glauben, oder der persönlichen Meinung abhängt. Und wenn ich gerade schlechte Laune habe, darf ich ganz nach eigenem Gutdünken "austeilen", wie ich meiner eigenen emotionalen Befindlichkeit damit die größtmögliche Freude verschaffen kann.

tja.. hoffen wir, dass es wenigstens in den Weiten des Alls noch ein paar Planeten gibt, auf denen intelligentes Leben existiert.


(31-03-2020, 08:50)Gundi schrieb: Der Unterschied zwischen Mensch und Tier (im engeren Sinne) ist gradueller Natur, nicht absoluter. Wir finden im Tierreich natürliche auch soziale Intelligenz, ebenso wie Kultur.
Ja... das ist wirklich erstaunlich, wenn man bedenkt, dass es in unsere Spezies des Geistes und spirituellen Größenwahns, mehrere Milliarden Artgenossen gibt, die das einfach nicht wahrhaben wollen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#40
(31-03-2020, 09:35)Geobacter schrieb: Wenn ich diese Aussage im Umkehrschluss betrachte, dann heist das, dass also die Menschenwürde doch nichts anderes ist, als ein großzügiges Zugeständnis, das vom jeweiligen persönlichen Glauben, oder der persönlichen Meinung abhängt.

Eine rechtliche Menschenwürde im Sinne der Menschenrechte ist natürlich bereits über das Recht unabhängig von Einzelmeinungen.
Ansonsten steht es aber jedem frei, darüber zu sinnieren, ob es so etwas wie eine Menschenwürde (als dem Menschen innewohnende Eigenschaft) überhaupt gibt. Ich persönlich verneine dies. Religiöse Menschen wohl eher nicht.
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#41
(31-03-2020, 10:02)Gundi schrieb: Eine rechtliche Menschenwürde im Sinne der Menschenrechte ist natürlich bereits über das Recht unabhängig....

Ja! Und damit hat sich die Frage auch schon erledigt, ob wir an die Menschenwürde glauben.
Gibt es den natürlichen menschlichen Anstand, auch ganz unabhängig davon, ob wir daran glauben oder nicht?

Die Menschenwürde und alles was man darunter verstehen will, ist fester Bestandteil unseres zivilen und kulturellen Zusammenlebens.
Was soll ich von meinen Mitmenschen halten, die diesen unabdingbaren Bestandteil unseres zivilen und kulturellen Zusammenlebens in Frage oder gar in Abrede stellen?

Gut, Schön, Böse sind keine Eigenschaften der Welt, sondern ausschließlich Kategorien unseres Empfindens. Trotzdem tun wir jeden Tag so, als sie es selbstverständlich genau andersherum. Die Menschenwürde findet sich im Kopf jedes einzelnen von uns.. bei den meisten zumindest.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#42
(31-03-2020, 10:36)Geobacter schrieb:
(31-03-2020, 10:02)Gundi schrieb: Eine rechtliche Menschenwürde im Sinne der Menschenrechte ist natürlich bereits über das Recht unabhängig....

Ja! Und damit hat sich die Frage auch schon erledigt, ob wir an die Menschenwürde glauben.
Gibt es den natürlichen menschlichen Anstand, auch ganz unabhängig davon, ob wir daran glauben oder nicht?

Diese beiden Sätze passen doch nicht zusammen.

Genauso, dass Menschenwürde einmal für dich Recht und Gesetz ist und dann aber wieder im Kopf eines jeden Einzelnen von uns zu finden sei.
Oder meinst du so eine Art angeborenes Naturgesetz, quasi eine natürliche Abneigung seinem Nächsten etwas anzutun?
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#43
(31-03-2020, 10:41)Gundi schrieb: Oder meinst du so eine Art angeborenes Naturgesetz, quasi eine natürliche Abneigung seinem Nächsten etwas anzutun?

Ja.. so in etwa.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#44
Menschenwürde ist ein rein rechtliches Konstrukt. Erschaffen um weitere Rechte - Menschenrechte, Schutz vor Folter etc. - daran anzuhängen, ihnen eine feste Basis zu verleihen. Und es ist ein ziemlich junges und bis heute nicht weltweit anerkanntes oder wenigstens bekanntes Konstrukt. Ein Produkt eigentlich der europäischen Aufklärung mit deren allgemeinen "Bürgerrechten", vor allem der Égalité, Gleichheit.

Und als solches ein klarer Kontrapunkt gegen die Religionen bzw. Kirchen, die Rechte sehr gern an der Religionszugehörigkeit von Personen bzw. deren Fürsten festmachten, mit eingeschränkten bis nichtexistenten Rechten für Leute der jeweils "falschen" Konfession, insbesondere der Juden. (Geschichtsunterricht muß ich an dieser Stelle hoffentlich nicht halten.)

Oder an gesellschaftlichen Ständen, Klerus und Adel hatten alle Rechte, Leibeigene und Sklaven wenig bis gar keine. Oder am Geschlecht, oder an der Hautfarbe ...
Dem steht das Konstrukt Menschenwürde entgegen, die allen Menschen gleichermaßen zugeordnet wird, weil sie halt Menschen sind, unerheblich von Glauben oder Stand oder Geschlecht oder Hautfarbe oder irgendetwas anderes, was den einen Menschen vom anderen unterscheidet.
Bäume und Hunde und Steine sind keine Menschen, ergo keine Menschenwürde.

Wichtigste Voraussetzung dieses rechtlichen Konstruktes ist, daß es allen Menschen gleichermaßen zugeordnet ist, es kann niemandem von jemand anderem weggenommen werden. Unter keinen Umständen.
Allerdings können Menschen sich aus eigenem Verhalten ihrer Würde als unwürdig erweisen - das gilt weniger für den eingekoteten Säufer in der Gosse, der nur sich selber schadet und für alle anderen lediglich eine Peinlichkeit darstellt - sondern für Verbrecher, die keine Hemmungen haben, die Rechte anderer - die auch aus dieser Menschenwürde gespeist werden - zu mißachten und sie aktiv und mit Absicht zu schädigen. Da hat dann die Allgemeinheit nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht, diese Übeltäter wirksam aus dem Verkehr zu ziehen, notfalls indem die Menschenwürde der Täter genauso ausgeblendet wird (z. B. "finaler Rettungsschuß" gegen Terroristen).

Deswegen ist Menschenwürde keine Angelegenheit des Glaubens. Außer man "glaubt" z. B. auch an die Straßenverkehrsordnung.
Es reicht, wenn man ihrem Sinn und Anspruch folgt.
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#45
@Rao: Glaube" wird häufig auch im Sinne von "Vertrauen in die Sinnstiftung durch eine Lehre" gebraucht. So kann ich mir erklären, dass jemand "an die Menschenwürde glaubt". Aber ich sehe keinen Grund eines besonderen Vertrauens in dieses "rechtliche Konstrukt" und stimme dir zu: Hier geht es nicht um "Glaube an ..." sondern um eine fragile Kulturleistung.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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