06-04-2018, 12:43
(06-04-2018, 11:28)Kreutzberg schrieb: ULAN : Deine Aussagen deuten auf einen gewissen kryptographischen Schreibstil hin. Daraus ist sicherlich
ableitbar, dass eine gewisse Form von Symbolsprache auch anderweitig zu finden ist.
Nun, das steht ja in den Evangelien selbst. Jesus redet in Parabeln, damit die Leute ihn nicht verstehen (Mk 4:12). Formeln wie "der Leser begreife" (Mk 13:14) deuten auf verklausulierte Sprache hin.
(06-04-2018, 11:28)Kreutzberg schrieb: Die Sterbegeschichte Jesu wirkt jedoch schon realistisch, gerade wenn man bedenkt, dass handfeste irdische Motive zum Prozess-
Ende geführt haben.
Jede gute Erzaehlung wirkt realistisch. Auch Romanautoren versuchen, ihren Figuren sinnvolles Handeln mitzugeben, damit sie "lebensecht" wirken. Der Prozess Jesu, wie er in den Evangelien dargestellt wird, wirft eine ganze Reihe von Fragen auf, die schwer zu erklaeren sind. Die meisten Elemente sind sicherlich frei erfunden.
(06-04-2018, 11:28)Kreutzberg schrieb: noch etwas : um kein Missverständnis aufkommen zu lassen. Es ist doch wohl nicht so, dass das Judas-Evangelium
Judas Iskariot zugesprochen worden ist von den einschlägigen Experten.
Diese Aussage ist insofern ueberfluessig, da es kein einziges Evangelium gibt, das "von den einschlaegigen Experten" irgendeiner bestimmten Person zugesprochen wird. Nach derzeitigem Wissensstand sind alle Evangelien anonym geschrieben worden (was uebrigens gaengige Praxis in juedischen religoesen Texten war). Die Autorenzuschreibungen sind erst spaet belegt.