Zitat:Ist das so? Ich denke eher, dass sie nicht 'Wissen über', sondern 'Glauben an' Gott verkünden.
Dafür haben die meisten Religionen aber ziemlich umfassende Regelwerke. Nach der Erkenntnis, nichts wissen zu können, wären die meisten Religionen ziemlich am Ende, weil ihnen die komplette Argumentationsbasis entzogen würde. Dazu kommt, dass über Gott nichts sagen zu können, auch eine Aussage über Gott ist, die man nicht treffen könnte, wenn man nicht davon ausginge, etwas über Gott zu wissen.
Mir geht es allerdings weniger um die Religionen und ihre Legitimation, sondern eher die traurige Situation, dass sich viele Gläubige verwissenschaftlichen. Sie wenden sich von jedem "inneren" Wissen ab und jubeln mit den Soziologen, dass es nur um Regeln und gesellschaftliche Entwicklung geht. Die moderne Atheisten fragen folgerichtig, wozu es dann noch eines Gottes bedarf, wenn sowieso nichts über ihn gesagt werden kann.
Vor ungefähr 20 Jahren konnte man mit den Angehörigen vieler Religionen noch frohlocken, dass es einen Gott gibt, heute diskutiert man mit ihnen in der gleichen Weise wie mit Atheisten, die da meinen, dass man über Gott nichts sagen kann. Die Atheisten sind dann allerdings konsequenter, weil sie aus dem, über das nichts gesagt werden kann, nichts für ihr Leben ableiten. Als gläubiger Mensch hingegen sollte daraus, dass ich mein Leben in einer speziellen Weise auf Gott ausrichte, folgen, dass ich über Gott auch etwas sagen kann.