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Mündiger Glaube
#46
(05-12-2017, 12:32)Adamea schrieb:
(04-12-2017, 18:00)Gundi schrieb: Schau dich mal in der Welt um. Da gibt es haufenweise Konflikte, in welchen man sich auf den Willen Gottes beruft.

Schau dich noch genauer in der Welt um, und du erkennst dass die Konflikte in der Welt im Grunde immer Kommunikationsprobleme sind und daran ist jedes Verstehen geknüpft.

Nein, aus Kommunikationsproblemen bekämpft nicht der IS Andersgläubige.
Natürlich sind gewichtige Ursachen soziale Ungerechtigkeiten, fehlende Bildung und Perspektivlosigkeit für Konflikte. Religionen bieten aber einen guten Nährboden für radikale Gedanken. Und das ist auch nicht verwunderlich, beruft sich eine Religion doch immer auf eine unhinterfragbare Wahrheit (in letzter Konsequenz die Existenz Gottes). Das muss selbstverstänldich nicht zur Radikalität führen (wie in Europa), es kann aber. Wenn dann auch heilige Texte zum Mord und zur Gewalt aufrufen, bestärkt dies den Fundamentalisten in seinem Glaube, auf dem richtigen Weg zu sein und kein Mitleid empfinden zu müssen.

Wie gesagt, derlei ist kein so einfaches Ursache-Wirkungs-Prinzip wie ich es hier zeichne. Aber selbstverständlich spielt Religion auch einen Anteil dabei.

(05-12-2017, 12:32)Adamea schrieb: Mich würde es nicht wundern wenn sich herausstellen würde, dass die Erde die Hölle ist die in der Bibel gemeint ist.
Dann bräuchten wir zumindest die biblische Hölle nicht mehr zu erwarten, weil wir ja schon drin wären. Alles könnte nur noch besser gehen, also in 1 Richtung verlaufen. Alle anderen Richtungen würden nur zu Wiederholungen führen.

Nur steht in der Bibel, dass es Himmel und Höle jenseits der Erde gibt. Insofern sind solche Gedanken (Erde ist die Hölle, die Hölle ist leer, alle kommen in den Himmel) ganz nett, nur entspricht es eben nicht dem, wasin der Bibel steht.

(05-12-2017, 12:32)Adamea schrieb:
(04-12-2017, 18:00)Gundi schrieb: Warum sollen wir überhaupt Religion als "Verwalter" nehmen? Geht doch auch ohne.

Weil mehr Hände immer mehr erreichen!

Aber Religionen haben doch nie an der "gemeinsamen Sache" gearbeitet. Es ging den Religionen immer um ihre Stellung innerhalb der Gesellschaft bzw. um die Prägung der Gesellschaft nach ihren Ansichten.


(05-12-2017, 12:32)Adamea schrieb: Glaubst du wirklich jeder Mensch lernt nur durch Bildung allein?
Religion und Glaube greifen in andere Bereiche des menschlichen Seins.
Bildung erreicht nur das Hirn!

Sicherlich hast du hier recht. Und die Geschichten aus den Religionen können ja auch durchaus wertvoll sein. Aber eben nur so wertvoll wie beispielsweise auch Märchen, alte Geschichten oder dergleichen. Aber Religion geht ja noch einen Schritt weiter und beansprucht die absolute Wahrheit für sich. Und dann wird es halt problmatisch.
#47
Der IS dürfte mit Religion zuviel zu tun haben wie die RAF mit Buddhismus.
#48
Nein, man macht es sich zu einfach, wenn man nur das Gute für die Religion beansprucht und bei Negativem einfach sagt, derlei hätte ja mit der Religion nichts zu tun. Denn die "heiligen Schriften" liefern eben durchaus Rechtfertigungen für Greultaten.
Und wer kann denn beanspruchen zu wissen, was man nun aus den "heiligen Schriften" nur metaphorisch verstehen soll und was nicht? Das wir heute bei uns in Europa eher die liberalen Aspekte der Religionen vertreten liegt doch hauptsächlich daran, dass die Religionen hier eben durch die Aufklärung gezähmt wurden. Die schrecklichen Stellen passen schlicht nicht mehr zu unserem Menschen- und Gesellschaftsbild und deswegen werden diese heute nicht mehr hochgehalten. Es wäre aber ein Fehler zu behaupten, so sei Religion immer schon gedacht gewesen.

Deswegen ist der IS eben genauso Bestandteil des Islam wie die liberalen Muslime bei uns. Und deswegen sind die Kreationisten in den USA genauso Bestandteil des Christentums wie Margot Käßmann. Man weicht den Tatsachen und einer ernsthaften Debatte aus, wenn man dies negiert.
#49
Naja, den IS zur Religion ist erklären... damit macht man es sich wohl am einfachsten. Nur weil es der allgemeine Tenor der Medien und Rechtspopulisten ist, die gerade politisch Aufwind haben, muss man sich den nicht zu eigen machen.
Zumindest wenn man sich nicht völlig disqualifizieren will.
Es gibt schon seit einigen Jahren einen von 120 islamischen Geistlichen (aus der arabischen Welt) ausgearbeiteten Text, in dem dargelegt wird, dass der IS nahezu gegen alles verstößt, was islamisch ist.
Aber du kannst natürlich dem IS glauben, wenn Du ihn glaubwürdig findest. Als nächstes kommst Du dann wahrscheinlich mit der Bibel Exegese des KuKluxKlan.

Im allgemeinen wundere ich mich schon, dass Du in einem Thread mit dem Titel "mündiger Glaube" nahezu jedes Klischee gegen die Religion auspackst,was Dir mal über den Weg gelaufen ist... meinst Du, das wäre interreligiös? Vielleicht sollten wir den Thread in "unreflektierte Religionsfeinde" umbenennen. Wäre wahrscheinlich auch passend.

Finde, Du hast einen guten Abschlussbeitrag geliefert, der dann auch keines Kommentars mehr bedarf.
#50
(05-12-2017, 22:36)sanctus schrieb: Naja, den IS zur Religion ist erklären... damit macht man es sich wohl am einfachsten. Nur weil es der allgemeine Tenor der Medien und Rechtspopulisten ist, die gerade politisch Aufwind haben, muss man sich den nicht zu eigen machen.

Nein, sanctus, genau hier machst du es dir zu leicht. Der Verweis auf die rechte Ecke führt zu einer "Unantastbarkeit" des Themas von Nichtrechten und in der Folge verhindert es die sachliche Diskussion in der Mitte der Gesellschaft.
Der Islam hat nun mal auch problematische Aspekte (je nach Lesart des Korans). Dies unter den Teppich zu kehren, erscheint mir kindisch und auch naiv.
Man tut damit im Übrigen auch dem Islam und den Muslimen keinen Gefallen. Kritik ist nichts Negatives und führt im Besten Fall zu einer Reformation von Innen heraus. Wenn man aber Muslime immer wie Opfer behandelt (Medien haben Schuld, Rechte haben Schuld etc., die Religion selbst ist natürlich super etc.) behindert man damit eine kritische Auseinandersetzung der Muslime mit ihrem eigenen Glauben.
Beim Christentum in Europa hat es auch funktioniert. Der Islam braucht (zumindest in Teilen) ebenfalls eine Aufklärung. Und derlei kann fernab von Rassismus, Hetzte und Antiislamismus geschehen. Nicht jedoch, wenn sofort der Verweis auf die Rechten kommt.

(05-12-2017, 22:36)sanctus schrieb: Zumindest wenn man sich nicht völlig disqualifizieren will.
Es gibt schon seit einigen Jahren einen von 120 islamischen Geistlichen (aus der arabischen Welt) ausgearbeiteten Text, in dem dargelegt wird, dass der IS nahezu gegen alles verstößt, was islamisch ist.

Ich empfehle hier die Bücher und Videos von Hamed Abdel-Samad.
Auf diesen Mann wurde übrigens eine Fatwa zum Tod ausgesprochen, er bekommt Morddrohungen von (auch deutschen) Muslimen, seine öffentlichen Auftritte und auch sein Privatleben stehen seit Jahren unter Polizeischutz. Öffentliche Lesungen von ihm werden teilweise abgesagt, aus Furcht vor Gewalt.
Das alleine zeigt bereits, dass der Islam in seiner Gänze eben auch Gewaltpotenzial in sich birgt.
Oder was glaubst du, warum keine Satirezeitung (die sich sonst über Jesus, Papst und anderes teilweise äußerst böse lustig machen) Mohammed aufs Korn nimmt?

(05-12-2017, 22:36)sanctus schrieb: Aber du kannst natürlich dem IS glauben, wenn Du ihn glaubwürdig findest.

Es geht nicht um Glauben oder Nichtglauben. Der IS zieht seine Legitimation aber nun mal auch aus dem Koran. Und es gibt nun mal auch Suren, die den Tod von Ungläubigen/Andersläubigen fordern. Und auch in Deutschland gibt es Radikalisierungen in einigen Moscheen und insbesondere unter Jugendlichen.
Das muss diskutiert werden und man muss die liberalen Muslime dabei unterstützen, den Radikalen die Nachhut streitig zu machen. Es ist falsch verstandene Toleranz, wenn man beide Augen vor den Problemen die der Islam mit sich bringt verschließt.

Noch einmal: Das bedeutete keineswegs, dass der Islam per se schlecht ist. Aber er hat nun mal problematische Texte und Auslegungen und eine Aufklärung nie gesehen. Es ist doch nur verständlich, dass es dabei zu Konflikten kommt.

(05-12-2017, 22:36)sanctus schrieb: Als nächstes kommst Du dann wahrscheinlich mit der Bibel Exegese des KuKluxKlan.

Ich weiß nicht, was der KuKluxKlan aus der Bibel zieht. Aber genau das ist eben das problematische an den "heiligen Texten": man kann alles mögliche daraus lesen. Und wer kann schon sagen, was die definitiv gültige Lesart sein soll?

(05-12-2017, 22:36)sanctus schrieb: Im allgemeinen wundere ich mich schon, dass Du in einem Thread mit dem Titel "mündiger Glaube" nahezu jedes Klischee gegen die Religion auspackst,was Dir mal über den Weg gelaufen ist... meinst Du, das wäre interreligiös?

Ich lebe halt nicht in einer rosa-roten Wunderwelt und fantasiere mir zusammen, dass alle Gläubigen und ihre Religionen nur das Gute und Beste wollen. Ein Blick auf die Welt, in die Nachrichten, in die "heiligen Schrifte" selbst reicht aus, um daran zu zweifeln.
Sich in Deutschlad hinzusetzen und darauf zu verweisen, dass die Gläubigen doch alle liberal und nett sind, ist einfach. Deutschland ist aber nicht die Welt und Religion kommt in vielen Lesarten vor.  

(05-12-2017, 22:36)sanctus schrieb: Vielleicht sollten wir den Thread in "unreflektierte Religionsfeinde" umbenennen. Wäre wahrscheinlich auch passend.

Darfst gerne einen entsprechenden Thread eröffnen. Ich glaube aber, wir haben keine Religionsfeinde im Forum.
#51
(05-12-2017, 21:11)Gundi schrieb: Wie ich oben schrieb: Seinen Glauben reflektiert man dann total, wenn man vor Gott nicht haltmacht. Also dessen Existenz auch hinterfragt.

Nun, da über die Existenz Gottes aber niemand mit 100% Sicherheit eine Aussage machen kann, wird eine solche Hinterfragung immer 2 Ergebnisse haben.
Ein Mensch der den Wunsch hat an Gott zu Glauben, wird auch MIT dieser Reflexion und Hinterfragen keinerlei Veränderung im Denken erzielen.

Zur Reflexion:
Reflexion bedingt m.E. das sich in den anderen Gedanken hineinzuversetzen.
Dennoch führt dies nicht immer auch dazu, dass diese fremden Gedanken auch wirklich richtig aufgefasst werden können.
Das ist wie mit dem Geschmack, niemand kann das Schmecken durch den anderen schmecken.
Denken ist wie Schmecken, individuell.
Hier braucht es einfach nur Akzeptanz.

Mit dem Schönen verhält es sich ebenso. Nicht alle Menschen haben Sinn für das Schöne. Das Schöne ist zwar relativ, aber dennoch kann ausgesagt werden, dass es das Schöne in Form und Struktur gibt. Manchen Menschen ist es egal ob ihre Wohnung dekoriert ist, also mehr als nur Zwäckmäßigkeit erhält. Manche Menschen lieben es wenn Zwäckmäßiges auch schön ist.
Für das Schöne und für das Glauben, braucht es also eine gewisse Einstellung die sich IM Menschen befindet oder eben nicht. So ist beides Geschmacksache.
Glaube ist also eine Sache des Geschmackes wie auch das Schöne.
Somit ist Glaube schlicht und einfach ein Teil der Möglichkeiten die Menschen haben.

Vielleicht sollte zuerst eine Reflexion über Glaube an sich angestrebt werden. Auf der Art und Weise wie es Philosophen über den Geschmack und das Wahre, Schöne, Gute gemacht haben.

(05-12-2017, 21:11)Gundi schrieb:
(05-12-2017, 12:00)Adamea schrieb: Das Gottesbild kann m.E. ein "Kern" sein, der in jeder Refelxion bestehten bleiben wird.
Es kommt nur auf das Gottesbild an!
Genau dann kommt es aber zum Konflikt. Denn du verteidigst dann jenes Gottesbild, ein anderer ein Anderes. Und alle sind der Meinung, ihr jeweiliges Gottesbild sei natürlich wichtig und gut und unbedingt nötig.
Derlei fördert nicht Offenheit, Weitsicht und Toleranz.

Dieser Konflikt ist unumgänglich.
Menschen die wirklich mit ihrem Glauben so gut und richtig wie es nur menschenmöglich ist liegen wollen, werden sich diesem Konflikt nicht verwehren, der im Grund ja eine Reflexion ist.

Wenn Gläubige und Religöse sich mit Atheisten gegenseitig reflektieren ist das ja nur eine Reflexionsversion.
Religöse und Religöse können sich ja auch gegenseitig reflektieren. Das ist ja dringlicher als die Reflexion zwischen Atheisten und Gläubigen.

(05-12-2017, 21:11)Gundi schrieb: Eine Veränderung wird es wohl immer geben. Und sei es nur, dass man in seiner Ansicht bestärkt wurde.

Das habe ich jetzt zunächst nicht als Veränderung gesehen, aber du kannst da Recht haben. Denn ist ein Denken bestätigt, dann folgt der Drang nach Ausdruck im Außen. Der Mensch wird seine Handlungen danach ausrichten.
Alles was der Mensch im inneren bestätigt fühlt, sind ja seine Erkennntisse, diese wird er nach außen leben und somit wird er auch das Erleben anderer Menschen mitgestallten.

#52
(05-12-2017, 21:22)Gundi schrieb: Nein, aus Kommunikationsproblemen bekämpft nicht der IS Andersgläubige. Natürlich sind gewichtige Ursachen soziale Ungerechtigkeiten, fehlende Bildung und Perspektivlosigkeit für Konflikte.

Ja, der Eigenwille des Menschen spielt auch eine Rolle in Konflikten. Der Wille.
Das was Menschen wollen sät sich, denke ich, durch seine Erfahrungswelt.
Ja, ohne sich jetzt in den Ursprung des IS-Krieges zu vertiefen, kann gesagt werden dass es generell so ist dass Armut, Unterdrückung, Ungerechtigkeit, Ausbeutung usw. den Menschen genauso verdirbt wie Macht und Reichtum.
Und ist einmal der Hass gesät worden und nährt er sich im täglichem Umgang immer weiter, weil sich keine Veränderung ergibt, so ist im schlimmsten Fall Krieg leider oft nichtmehr zu vermeiden. Die Gemüter verhärten sich MIT der Zeit immer mehr.
Darum braucht es m.E. Aufmerksamkeit in jeder Situation, welches immer schwieriger wird in dieser reizüberfluteten Welt.

Am Anfang jedes Krieges steht m.E. immer irgendeine Ungerechtigkeit und eine Machtausübung.
Wer was wann wozu usw., alle Faktoren die zum Krieg führten, dass kann dann oft nichtmehr gesagt werden.
Das ist in kleinen Streitigkeiten ebenso wie in den großen die zu Krieg führen. Streit ist nur der kleine "Bruder" vom Krieg.

Irgendeiner muß den Anfang machen aufzuhören, doch das reicht nicht, es muß im weiteren auch Vertrauen vorhanden sein.
Wieviel Vertrauen kann dem gegeben werden der nicht den Anfang zum Frieden machte? Im Grunde müssen also wirklich beide Seiten den Willen zum Frieden haben. Geschieht das nicht, dann wird es nie Frieden geben. Was bleibt?
Die Not sich Verdeitigen zu müssen....auch das ist im kleinen alltäglichen Geschehen leider so zu oft notwendig.
Jeder der mündig ist wird sich gegen ein Übel wehren müssen. Oder was bedeutet Mündigkeit denn anderes?

Man kann alles drehen und wenden so oft man will, am Ende MÜSSEN immer 2 vernünftig sein können.
Ein Vernünftiger allein bringt leider nichts!!!
Was tun? Wie bringt man Menschen zur Vernunft? Durch Bildung kann dies m.E. nicht wirklich geschehen!

(05-12-2017, 21:22)Gundi schrieb: Religionen bieten aber einen guten Nährboden für radikale Gedanken.
...unhinterfragbare Wahrheit ...Texte zum Mord und zur Gewalt aufrufen, ....

Glaube wird ausgenutzt! Glaube SELBST ist nicht das Problem!
Ich finde dass hier unbedingt besser unterschieden und artikuliert werden muß!
WARUM? WEIL es immer Glaubenswillige gibt und dies ist zum einen AUCH eine U n g e r e c h t i g k e i t !!!
Und zum anderen weil ein mündiger Glaube die einzige Lösung ist!

(05-12-2017, 21:22)Gundi schrieb: Nur steht in der Bibel, dass es Himmel und Höle jenseits der Erde gibt. Insofern sind solche Gedanken (Erde ist die Hölle, die Hölle ist leer, alle kommen in den Himmel) ganz nett, nur entspricht es eben nicht dem, wasin der Bibel steht.

Himmel und Hölle sind die Muster-Orte die das Schlimmste und das Beste als Vorlage für die Erde zeigen.
Wir Menschen gestallten die Erde entweder nach dem Plan des Himmels oder nach dem Plan der Hölle.
Die Erde kann also durchaus die Hölle sein, weil wir sie nach unserem Willen nach 2 Vorlagen gestallten können.
Und da Gott allmächig ist, kann es inzwischen viele Erden geben die in vielen unterschiedlichen Stadien sind.

Wenn Gott Himmel und Hölle erschaffen haben soll, dann können das auch nur die 2 Extrem-Versionen sein die nun mal möglich sind.
Es können nur 2 Extemversionene geben, und aus diesen 2 entsteht erst die Möglichkeit zur Mannigfaltigkeit.
Ein Archiv... Himmel und Hölle sind ein Archiv des Allwissens Gottes.
Der Mensch liefert durch sein Leben nur das Erlebnis-Material für die vielen Erden-Versionen.

(05-12-2017, 21:22)Gundi schrieb: Aber Religionen haben doch nie an der "gemeinsamen Sache" gearbeitet.

Das müssen sie halt endlich lernen! Aber ganz so schlimm wie du das hier immer abzeichnest ist es doch inzwischen eh längst nicht mehr.

(05-12-2017, 21:22)Gundi schrieb: Aber Religion geht ja noch einen Schritt weiter und beansprucht die absolute Wahrheit für sich. Und dann wird es halt problmatisch.

Das muß kein Problem sein, dass wird nur ständig zu einem Problem gemacht!
Diese Wahrheit besteht doch nur darin Gott als etwas Wahres zu erkennen. Das kann doch einem Atheisten egal sein.
Nur die Streitereien zwischen Religionen UM diese Wahrheit ist das Problem!
Das Problem ist nicht das Denken Gott als Wahrheit anzuerkennen!
NUR dieser AnspruchsSTREIT ist ein Problem!

#53
(06-12-2017, 09:04)Adamea schrieb:
(05-12-2017, 21:11)Gundi schrieb: Wie ich oben schrieb: Seinen Glauben reflektiert man dann total, wenn man vor Gott nicht haltmacht. Also dessen Existenz auch hinterfragt.

Nun, da über die Existenz Gottes aber niemand mit 100% Sicherheit eine Aussage machen kann, wird eine solche Hinterfragung immer 2 Ergebnisse haben.
Ein Mensch der den Wunsch hat an Gott zu Glauben, wird auch MIT dieser Reflexion und Hinterfragen keinerlei Veränderung im Denken erzielen.

Ja, da hast du wohl recht. Ich kenne auch Menschen, die erst durch Beschäftigung mit Philosophie und Religion zu ihrem Gott gefunden haben und vorher atheistisch waren. Imho muss die Frage nach der Gottesexistanz aber mit gestellt werden, baut darauf für den Gläubigen ja alles auf.

(06-12-2017, 09:04)Adamea schrieb: Mit dem Schönen verhält es sich ebenso. Nicht alle Menschen haben Sinn für das Schöne. Das Schöne ist zwar relativ, aber dennoch kann ausgesagt werden, dass es das Schöne in Form und Struktur gibt.

Das Schöne als solches gibt es natürlich nicht. Es mag Dinge geben, die Menschen als schön empfinden. Ohne Menschen würde aber auch die Kategorie des Schönen nicht in der Welt existieren. Genauso ist es auch mit den Kategorien Gut und Böse. Diese sind menschengemacht und daher nicht vorgegeben. Und deswegen können sich Menschen/Religionen auch in dem unterscheiden, was sie als gut/böse ansehen. Einen gemeinsamen Nenner zu finden (wie du und sanctus es hier vorschlagen) dürfte daher schwer, eventuell sogar unmöglich sein.
#54
(06-12-2017, 11:56)Gundi schrieb: Das Schöne als solches gibt es natürlich nicht. Es mag Dinge geben, die Menschen als schön empfinden. Ohne Menschen würde aber auch die Kategorie des Schönen nicht in der Welt existieren. Genauso ist es auch mit den Kategorien Gut und Böse. Diese sind menschengemacht und daher nicht vorgegeben.
Einen gemeinsamen Nenner zu finden (wie du und sanctus es hier vorschlagen) dürfte daher schwer, eventuell sogar unmöglich sein.

Ach... jetzt weiß ich glaube ich , was du/ihr anderes denkt... wenn du sagen kannst, dass es das Schöne nicht gibt, und das Gute und Böse auch nicht, dann wirdst du sicher auch sagen dass es die Liebe nicht gibt. Du machst alles was es gibt am dinglichem Sein fest, oder am Messbarem.
Das mache ich nicht und daher denke ich immer anders als ihr. Für mich existiert das Gebende, in 2 Formen...also aklles was es gibt.
Das Dingliche und das anitdinglichem "Dinglichem" (Wie Materie und Antimaterie), oder das nichtseinende Sein, das Michtsein-Sein. Na ja oder einfachger: Körperlich oder Geistig..... Erkennbares durch Körper, Form, Oberfläche, Dichte, Struktur oder im Geiste, Wort, Denken+Gedanken, Urteile, einn Überall-sein weil ohne dieser Dichte.
Alles was messbar ist, ist ja lange noch nicht alles was es auf der Welt gibt!
Das Erlebbare ist ja nicht immer auch messbar.
Dass es das Körperliche-Sein und das Geistige-Sein gibt ist für mich ein feststehender Fakt.
Ich sehe also das was es gibt, das Gebende...das Exisierende immer als etwas in zweifacher "Konsistenz"....also 2 Hauptzustände....das Sein und das Nichtsein. ....das ist die Frage Icon_lol

Weil es Menschen gibt, gibt es die Urteilskraft über das nichtseiende Sein. Weil es Menschen gibt, gibt es die Wahrnehmung über das nichtseiende Sein. Da es den Menschen gibt ist er als ein Seiendes Sein im Kosmos existent, auch wenn der Mensch aus der Sicht des Kosmos viel zu winzing ist und man sagen kann, dass der Mensch bedeutungslos ist. Doch dennoch existiert der Mensch. UND das wichtigste daran ist, dass auch alle seine Fähigkeiten MITexistieren. Der Mensch DENKT.
Warum sollte das Denken, die Fähigkeit und Kraft des Verstandes des Menschen nicht zum Sein des Menschen gehören und somit eine WEITERE Rolle DES SEINS bilden?
Die Existenz des Denkens wirst du/ihr doch wohl nicht abstreiten wollen.
Denken ist kein Ding, es ist eine Fähigkeit des Menschen. Also könnte man sagen dass es das Dingliche und das Fähige gibt und beides hat seine Eigenschaften des Seins.
Der Denkprozess hat die Eigenschaft der Gedankenproduktion, die eine Informationsinhalt tragen.
Der Körper und alles Dingliche sind Gefäße in denen sich Inhalt befindet. Im menschlichem Körper befinden sich die Denkprozesse!
Denkprozesse existieren nicht außserhalb vom Körper.

Denkprozesse sind am körperlichem Sein gebunden.
Informationen sind nicht am körperlichem Sein ge bunden.

Habt ihr jetzt verstanden???

Man kann sich auch diese Frage stellen:
Was wenn ein Gott die Menschen als Gefäße erschaffen hat, DAMIT DENKEN einen Ort hben kann und somit exisistiert?
Oder die Menschheit als Gefäße für sein Allwissen?

Dann kommt es immer auf uns an WAS WIR MIT unserem Wissen machen! WIR sind diejenigen die IM Körper das gesammte Allwissen leben und erleben!!! Das bedeutet MIT Freud UND Leid! ...also selber Schuld!
Im gewissen Sinne sind wir wirklich Schuldige! ..man muß nur "von der anderen Seite her" Denken.

Einen gemeinsamen Nenner gibt es! Aber der muß anerkannt werden! DAS IST das eigendlcihe Problem!!!
Wenn man so weglassend Denkt wir ihr, ist man nicht dazu bereit den gemeinsamen Nenner zu akzeptieren!!!



Liebe Grüße

#55
(06-12-2017, 11:56)Gundi schrieb: Imho muss die Frage nach der Gottesexistanz aber mit gestellt werden, baut darauf für den Gläubigen ja alles auf.

Und damit auch die Frage nach dem Seinszustand der Existenz. WIE ist das SEIN Gottes? Was bedeutet Gottsein usw....

#56
Hallo
Frohes neues Jahr allen

Hallo Gundi
Mündigkeit hat m.E. nichts mit Glaube zu tun.
Unmündigkeit gibt es bei Gläubige n genauso, wie bei Ungläubigen.
Unmündigkeit ist das Verlangen bestimmter Eliten/Menschen, man müsse sich kritiklos bestimmter Systeme, Gedankengebäude, Regeln unterordnen, sei es nun religiöser,politischer oder sonstiger Art.

Unmündigkeit geht mit Manipulation, mit Gruppenzwang, mit Unfreiheit einher.
Es gibt eine Erziehung zur Unmündigkeit.
Und es funktioniert in politischen,in religiösen,wie auch in atheisischen Systemen.
#57
(03-01-2018, 02:13)bridge65 schrieb: Mündigkeit hat m.E. nichts mit Glaube zu tun.
Unmündigkeit gibt es bei Gläubige n genauso, wie bei Ungläubigen.
Unmündigkeit ist das Verlangen bestimmter Eliten/Menschen, man müsse  sich kritiklos bestimmter Systeme, Gedankengebäude, Regeln unterordnen, sei es nun religiöser,politischer oder sonstiger Art.

Unmündigkeit bedeutet im Allgemeinen, dass jemand dazu neigt häufig Entscheidungen zu treffen, deren Konsequenzen er/sie nicht selbst richtig abzuschätzen im Stande ist, obwohl dies für die betreffenden Entscheidungen durchaus möglich wäre. Solche Menschen neigen dann in der Tat zur opportunen Anpassung an Gruppierungen in denen die Dynamik der Schwarmdummheit als richtungsweisende Orientierungshilfe ein Gefühl der Sicherheit vermittelt. "Millionen Fliegen können ja nicht irren",,, Dahinter steckt kein "Verlangen" im Sinne von Willen und Wollen.. Unmündigkeit gründet auf Erfahrungsmangel, der oft, wenn nicht sogar immer daher rührt, dass die Betroffenen nicht nur von den Fehlern der anderen nichts zu lernen im Stande ist, sondern auch nichts aus den eigenen..

Dumme und Halblustige gibt es in der Tat in allen Gesellschafts- und Weltanschauungsmodellen... wobei natürlich auch die Gesellschaft mit ihren Idealbildern des Menschen, die gerade dem narzisstisch-opportunistischen Selbstideal unserer Triebhaften-Natur sehr entgegen kommen, sich selbst die meisten Dummen und Halblustigen produziert.

(03-01-2018, 02:13)bridge65 schrieb: Unmündigkeit geht mit Manipulation, mit Gruppenzwang, mit Unfreiheit einher.
Es gibt eine Erziehung zur Unmündigkeit.


Und es funktioniert in politischen,in religiösen,wie auch in atheisischen Systemen.

Ein guter Grund mehr, Kinder nicht zur Autoritätsgläubigkeit zu erziehen, deren höchste Poolposition in der Hierarchie, ein Gott einnimmt, dessen Wege "unergründlich" sind. Die Naturwissenschaften sind da eine gute Orientierungshilfe..und wenn man den Kindern beibringt, dass auch die Naturwissenschaften immer wieder Erkenntnisse revidieren müssen und nicht alle die einen Doktor haben, auch richtige Wissenschaftler sind, sondern häufig kleine Beamte mit einer wichtigen Visitenkarte .. dann kann da nicht mehr viel schief gehen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#58
(03-01-2018, 02:13)bridge65 schrieb: Hallo
Frohes neues Jahr allen

Hallo Bridge, wünsche ich dir auch.

(03-01-2018, 02:13)bridge65 schrieb: Unmündigkeit gibt es bei Gläubige n genauso, wie bei Ungläubigen

Natürlich. Nichtglaube muss keineswegs mit Mündigkeit einhergehen.


(03-01-2018, 02:13)bridge65 schrieb: Unmündigkeit ist das Verlangen bestimmter Eliten/Menschen, man müsse  sich kritiklos bestimmter Systeme, Gedankengebäude, Regeln unterordnen, sei es nun religiöser,politischer oder sonstiger Art.

Ich sehe Unmündigkeit eher als das Abtreten von Verantwortung und Entscheidung an jemand anderen. Im religiösen Bezug eben an Gott.

(03-01-2018, 02:13)bridge65 schrieb: Unmündigkeit geht mit Manipulation, mit Gruppenzwang, mit Unfreiheit einher.

All das kann in mehr oder weniger ausgeprägter Form durchaus Bestandteil von Religion sein.

(03-01-2018, 02:13)bridge65 schrieb: Es gibt eine Erziehung zur Unmündigkeit.

Hm... ich denke Unmündigkeit kann auch aus Angst, fehlender Bildung, Sozialisation etc. resultieren.

(03-01-2018, 02:13)bridge65 schrieb: Und es funktioniert in politischen,in religiösen,wie auch in atheisischen Systemen.

Atheismus ist ein recht inhaltsleerer Begriff, da er lediglich die Annahme von Göttern vereint. Daraus selbst kann keine Unmündigkeit rühren. Aber natürlich können Atheisten unmündige Bürger/Menschen sein.

Ein Gläubiger aber gibt ja durch seinen Bezug auf Gott einen Teil seiner Mündigkeit ab. Gott selbst wird nicht hinterfragt, seine Gebote/Verbote werden nicht kritisch beäugt. Entscheidungen werden eventuell nicht vor dem eigenen Verstand und Gewissen gerechtfertigt, sondern in Bezug auf Gott.
#59
Jemand der, egal auf welcher Ebene, unmündig ist, sollte am besten gar nichts glauben. Bis er mündig geworden ist.
#60
(08-12-2017, 07:11)Adamea schrieb:
(06-12-2017, 11:56)Gundi schrieb: Das Schöne als solches gibt es natürlich nicht. Es mag Dinge geben, die Menschen als schön empfinden. Ohne Menschen würde aber auch die Kategorie des Schönen nicht in der Welt existieren. Genauso ist es auch mit den Kategorien Gut und Böse. Diese sind menschengemacht und daher nicht vorgegeben.
Einen gemeinsamen Nenner zu finden (wie du und sanctus es hier vorschlagen) dürfte daher schwer, eventuell sogar unmöglich sein.

Ach... jetzt weiß ich glaube ich , was du/ihr anderes denkt... wenn du sagen kannst, dass es das Schöne nicht gibt, und das Gute und Böse auch nicht, dann wirdst du sicher auch sagen dass es die Liebe nicht gibt. Du machst alles was es gibt am dinglichem Sein fest, oder am Messbarem.

In der Tat. Wenn auch (noch) nicht messbar, so doch mit der Welt auf natürliche Weise interagierend und damit auch potenziell dem Menschen zugänglich.
Liebe ist dafür auch ein schönes Beispiel. Natürlich gibt es Gefühle die wir empfinden und Liebe nennen. Es gibt aber nicht die Liebe außerhalb dieses Gefühls (bzw. den dahinter stehenden körperlichen Prozessen), als quasi nebulöses Etwas in der Welt schwebend.
Derlei "nüchterne" Sichtweise macht die Liebe ja nicht weniger reizvoll. Wir können uns auch "verzaubert" durch sie fühlen, wenn wir wissen, dass dabei unser Gehirn "lediglich" anders taktet :)


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