(03-12-2017, 22:08)Gundi schrieb: 1. Woher weiß man das? Woher weiß man, dass derlei schon immer nur als Symbol gedacht war, mit welchem eigentlich ein ganz anderer Zweck verfolgt werden sollte?
Das ist natürlich eine Betrachtung aus der heutigen Zeit. Wenn man sich die Beschreibungen ansieht, kommt man doch gar nicht um die Einsicht herum, dass es sich um Symbole handelt - mir würde jedenfalls schwer fallen, die doch sehr physischen Höllenbeschreibungen irgendwo räumlich zu verorten. Die Himmelfahrt der Propheten wäre auch so ein Beispiel. Sie werden ja kaum durch die Wolken gefahren sein, daher bleibt auch hier eher der Eindruck, dass es nur Beschreibungen sind.
Zitat:2. Wenn das alles nur Symbolcharackter hat, warum wird Gott selbst dann nicht auch nur als Symbol verstanden? Woher nimmt man die Gewissheit zu wissen, dass Himmel und Hölle nur Symbole sind, Gott aber real existieren soll?
Das, was wir hier oft als Gott sehen (monotheistische, monistische oder andere Beschreibungen), sind im Grunde auch nur Symbole und Darstellungen. Also ist wohl die Frage, warum man annimmt, dass es eine letzte Wirklichkeit gibt, gerade auch weil sie nicht erkennbar ist. Interessanterweise sprach der Stifter der Bahai-Religion im Bezug auf die Propheten von "Manifestationen des Unbekannten".
Nun für mich persönlich ist überzeugend, dass es in großen Etappen immer wieder Propheten gab, die den Menschen Lehren brachten, die sich durch die Menschheitsgeschichte wie ein roter Faden ziehen. Diese Botschaften gingen immer über das, was ein Prophet als "Mensch" schaffen konnte, weit hinaus.