18-12-2017, 00:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18-12-2017, 00:34 von Ekkard.
Bearbeitungsgrund: überflüssiges Wort entfernt
)
An Adamea:
Das klassische Beispiel ist die kleine Stahlkugel auf einer konvexen Fläche, die in einem Punkt ruhig liegen kann. Sie wird irgendwann den Abhang herunter rollen. In welche Richtung ist unbekannt. Die klassische Mechanik sagt, dass geringe Abweichungen daran Schuld haben. Wie das Studium solcher labilen Gleichgewichte zeigt, wird man die "geringen Abweichungen" bei chaotischen Systemen nie los, selbst mathematisch nicht!
Also, obwohl unser Schaltkasten keinen von der Vorgeschichte unabhängigen freien Willen hat, wird keine Entscheidung exakt gleich ausfallen, es sei denn die Entscheidung (besser ihr Handlungsablauf) wird willkürlich festgelegt (von wem auch immer). Beispiel Kochen: Frei Schnauze wird das Essen immer ein Bisschen variieren; es sei denn ich halte mich an ein Rezept.
(16-12-2017, 01:50)Gundi schrieb: Bei Annahme einer Willensunfreiheit ist jede Entscheidung eines Menschen determinstisch festgelegt. Und zwar durch alle möglichen biologischen, kulturellen, sozialen ... Faktoren.Nein, das ist inzwischen besser verstanden: Auch in klassischen Fällen werden komplexe, zumal rückgekoppelte Systeme chaotisch (unsere neuronale Schaltstellen sind solche). Sie halten sich dann gerne in der Nähe gewisser (Schalt- oder Erregungs-) Zustände auf (statistische Attraktoren), sind aber nicht auf strenge "Punkte" oder "Bahnen" im Konfigurationsraum festgelegt. (Konfigurationsraum = vieldimensionale Darstellung von (Erregungs-) Zuständen eines System in Abhängigkeit aller Variablen).
Würde man die Zeit zurückdrehen und ein Mensch stände erneut vor der Entscheidung die er schon einmal getroffen hat, würde er demnach, bei genau gleichen Randbedingungen, immer wieder die gleiche Entscheidung treffen (ähnlich wie bei physikalischen Experimenten jenseits der Quantenebene). Er könnte gar nicht anders.
Ob dieser Mensch nun als gescheit oder nicht bezeichnet werden kann ist dabei unerheblich, da auch gescheite Menschen Produkt genannter Faktoren sind.
Das klassische Beispiel ist die kleine Stahlkugel auf einer konvexen Fläche, die in einem Punkt ruhig liegen kann. Sie wird irgendwann den Abhang herunter rollen. In welche Richtung ist unbekannt. Die klassische Mechanik sagt, dass geringe Abweichungen daran Schuld haben. Wie das Studium solcher labilen Gleichgewichte zeigt, wird man die "geringen Abweichungen" bei chaotischen Systemen nie los, selbst mathematisch nicht!
Also, obwohl unser Schaltkasten keinen von der Vorgeschichte unabhängigen freien Willen hat, wird keine Entscheidung exakt gleich ausfallen, es sei denn die Entscheidung (besser ihr Handlungsablauf) wird willkürlich festgelegt (von wem auch immer). Beispiel Kochen: Frei Schnauze wird das Essen immer ein Bisschen variieren; es sei denn ich halte mich an ein Rezept.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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