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Evolutionärer Humanismus
#18
(02-12-2017, 12:12)sanctus schrieb:
(02-12-2017, 11:20)Gundi schrieb: Widerspricht sich der Begriff "mündiger Gläubiger" nicht bereits selbst?

Nur für Menschen, die ihren Unglauben für ihr Ego brauchen. Jemand, der davon frei ist und sich nicht über Menschen erheben braucht, hat es nicht nötig, einem anderen Menschen die Mündigkeit abzusprechen.

Ich spreche sie ihm nicht ab, ich frage ob ein Gläubiger überhaupt genauso mündig sein kann wie ein Nichtgläubiger. Denn im Glauben ist es doch meist so, dass durch die Setzung von göttlichen Geboten, Moral und Regeln bzw. durch die Setzung zum Absoluten (nicht zu Hinterfragenden) der Gläubige (bewusst oder unbewusst) ein Stück seiner Mündigkeit abgibt. Er hinterfragt dann eben nicht dieses Absolute.
Ein Gläubiger gibt daher durch die Annahme eines Gottes immer auch ein Stück seiner Mündigkeit an diesen ab.


(02-12-2017, 12:12)sanctus schrieb: Deshalb muss Religion auch geprüft werden. Führt sie nicht zu Frieden und Verständigung, wäre es für jeden mündigen Gläubigen, der daran glaubt, dass Gott den Frieden und die Einheit der Menschen will, "religiöse Pflicht", die Religion zu verlassen.
Ein unmündiger Mensch hingegen verbleibt unreflektiert in einer Weltanschauung.

Es gibt noch eine dritte Möglichkeit. Man biegt sich einfach seine Religion und seinen Gott so zurecht, dass es eben passt.

Ansonsten muss man hier erwähnen, dass dein gezeichneter Weg auch anders herum funktioniert. Gerade in Westeuropa wird insbesondere die christliche Religion beliebig ausgelegt, interpretiert und gedeutet. Da werden Gottesbilder so gezeichnet, das sie mit unseren modernen Werten gut übereinstimmen, die aber mit dem Gottesbild des alten und neuen Testaments nicht mehr viel gemeinsam haben. Derlei Beliebigkeit hat genauso wenig mit kritischem Blick auf die eigenen Religion zu tun, sondern zeigt, dass unsere modernen Werte erhalten werden sollen, ohne jedoch die Gemütlichkeit des Glaubens zu verlieren.

Ansonsten wäre mir keine Religion bekannt, in welcher Gott den Frieden und die Einheit der Menschen möchte. Von daher dürfte dein Beispiel der "religiösen Pflicht" viele Gläubige nicht betreffen.

(02-12-2017, 12:12)sanctus schrieb: Ab dem Moment, wo man aber verstanden hat, dass Wahrheit relativ ist

Für den Gläubigen kann Wahrheit gar nicht relativ sein, sondern ist durch seinen Glauben bestimmt. Das was du meinst, bezieht sich auf moderne "Gläubige", die aber eigentlich keine mehr sind, sondern Religion und Glaube nur nicht aufgeben wollen und es deshab irgendwie versuchen, mit unseren modernene Ansichten in Übereinstimmung zu bringen.

(02-12-2017, 12:12)sanctus schrieb: Stattdessen muss man zusammen diskutieren, wie man möglichst vielen Menschen Zugang zur Sonne ermöglicht (z.b. über Bildung, Gleichberechtigung, Abbau von unterdrückerischen sozialen Strukturen). Dass diese Diskussion dann nicht über die Form Gottes oder über die Frage der Gottesexistenz geht, dürfte klar sein. Vielmehr geht es dann um den Willen Gottes.

Der Wille Gottes ist sicherlich die denkbar schlechteste Grundlage "möglichst vielen Menschen Zugang zur Sonne zu ermöglichen". Der "Wille Gottes" war/ist immer Grundlage gewesen für religiöse Konflikte: Kreuzzüge, Hexenverbrennung, Terroranschläge etc., allesunter dem Kredo: Gott will es.

Für gemeinschaftliche Regeln sollten wir Gott komplett außen vor lassen und versuchen auf vernünftigen Überlegungen Regeln und ethische Maßstäbe zu setzen.

(02-12-2017, 12:12)sanctus schrieb: Und wenn vor Gott alle Menschen gleich sind, entstehen hier die Herausforderungen für eine neue Welt. Dass der Atheist das nicht als Willen Gottes betrachtet ist klar, aber zumindest ist der Wille Gottes insofern durch die Vernunft zu erschließen, dass auch der Atheist einsehen kann, dass Gleichberechtigung etwas Gutes und Förderliches ist.

Ich denke, die Atheisten haben mit Gleichberechtigung die wenigsten Probleme. Es waren eher die religiösen Gruppen, welche sich gegen nahezu jede Form der Gleichberechtigung gesträubt haben.
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